A 234 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 109|
Heft 6|
10. Februar 2012 Mehr Freiheit bei der Wahl des PJ-Platzes:An dieser Forderung droht die neue Ap- probationsordnung zu scheitern.
Foto: dpa
Die Entscheidung über die Reform der ärztlichen Approbationsordnung (ÄAppO) verzögert sich. Wann der Bundesrat über die Neuregelung abstimmen wird, steht noch nicht fest. Als Termin war ursprünglich der 10. Februar vorgesehen. Nun aber hat der Kulturausschuss der Länderkammer seine Beratungen zur ÄAppO vertagt. Aus Sicht des Gremiums gibt es Nachbesserungs- bedarf.
Ärzteverbände reagierten mit Un- verständnis auf die Verzögerung. Der Hartmannbund sprach sogar von ei- ner Blockade der neuen ÄAppO.
Auch die Bundesvertretung der Medizinstudierenden (bvmd) zeigte sich enttäuscht. Es sei davon auszu- gehen, dass besonders der Protest des Medizinischen Fakultätentages (MFT) ausschlaggebend gewesen sei, teilte die bvmd mit.
Tatsächlich hatte sich der MFT gegen die Änderungen beim prakti- schen Jahr (PJ) ausgesprochen. Die geplante Neufassung der ÄAppO sieht vor, dass die Universitäten deutlich an Einfluss verlieren, was die Verteilung der PJler in eigene Abteilungen und angegliederte Lehrkrankenhäuser angeht. Statt- dessen sollen die Studierenden bun- NEUE APPROBATIONSORDNUNG
Bundesrat verschiebt Abstimmung
desweit zwischen geeigneten Klini- ken wählen können.
Der Präsident der Bundesärzte- kammer, Dr. med. Frank Ulrich Montgomery, hatte den Bundesrat
dazu aufgerufen, der neuen ÄAppO zuzustimmen. Nun ist nicht nur die Entscheidung zur PJ-Mobilität ge- stoppt, sondern auch die Abschaf- fung des „Hammerexamens“. BH
In Deutschland starben 2010 insge- samt 218 889 Menschen an einer Krebserkrankung, davon 118 202 Männer und 100 687 Frauen. Das teilte das Statistische Bundesamt zum Weltkrebstag am 4. Februar mit. Krebs verursacht damit ein Viertel aller Todesfälle in Deutsch- TODESURSACHEN
Jeder Vierte stirbt an Krebs
land. Wie schon in den Vorjahren waren Lungen- und Bronchialkrebs die am häufigsten festgestellten Krebsarten mit Todesfolge, gefolgt von Brustkrebs. An dritter und vier- ter Stelle standen Krebserkrankun- gen des Dickdarms und der Bauch- speicheldrüse.
Etwa ein Viertel aller an Krebs Gestorbenen war jünger als 65 Jah- re. In der Altersgruppe der 45- bis 65-Jährigen gingen 41,6 Prozent der Todesfälle auf eine Krebser- krankung zurück. Bei den 1- bis un- ter 15-Jährigen war Krebs die häu- figste natürliche Todesursache. 192 Kinder erlagen einem Krebsleiden;
das waren 16,5 Prozent aller Ge-
storbenen dieser Altersgruppe. 2010 wurden rund 1,5 Millionen an Krebs erkrankte Patienten stationär im Krankenhaus aufgenommen. Die häufigste Diagnose bei Frauen war Brustkrebs, bei Männern Lungen- und Bronchialkrebs.
Unterdessen haben Wissenschaft- ler aus dem Deutschen Krebsfor- schungszentrum (DKFZ) auf die Bedeutung von Übergewicht hinge- wiesen. „Inzwischen sind wir an ei- nem Punkt, an dem wir die Fettlei- bigkeit als Krebsrisikofaktor min- destens genauso ernst nehmen müs- sen wie das Rauchen“, sagte DKFZ- Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. med.
Otmar Wiestler. hil
Bronchialkarzi- nom und Brust- krebs zählen zu den häufigs- ten Krebserkran- kungen.
Häufigste Krebsarten mit Todesfolge 2010 Lungen- und
Bronchialkrebs Brustkrebs Krebserkrankung
des Dickdarms Krebserkrankung der
Bauchspeicheldrüse
42 972
17 573 17 161
Quelle: Statistisches Bundesamt
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