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Archiv "Wer ist gefährdet - was verrät Melanome?" (04.07.1997)

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ter Therapiestudien ist das Inter- feron-alpha. Die optimale Dosierung bei akzeptabler Toxizität sowie die ideale Dauer der Behandlung sind al- lerdings noch nicht ausreichend defi- niert.

Interferon-alpha hochdosiert

Die Eastern Cooperative Onco- logy Group (Pittsburgh, USA) veröf- fentlichte beeindruckende Ergebnis- se einer Studie mit hochdosierter Ga- be von Interferon-alpha 2b (In- tron®A) über ein Jahr. Die Studie um- faßte 280 Hochrisiko-Patienten mit einem fortgeschrittenen Primärtumor von bis zu vier Millimetern Dicke oder mit regionalen Lymphknoten- Metastasen. Die Teilnehmer wurden randomisiert entweder der Behand- lungsgruppe zugeteilt (n = 143) oder der Kontrollgruppe (n = 137). Die In- terferon-Dosis betrug initial 20 Mio IE Intron®A/m2 intravenös an fünf Tagen in der Woche über vier Wo- chen, anschließend 10 Mio IE/m2sub- kutan an drei Tagen in der Woche über 48 Wochen. Die mittlere Nach- beobachtungszeit betrug 6,9 Jahre.

In diesem Zeitraum kam es in der Interferon-Gruppe zu einer signifi- kanten Verlängerung sowohl der rezi-

divfreien Zeit (1,7 Jahre gegenüber 1,0 Jahre in der Kontrollgruppe) als auch der Gesamtüberlebenszeit (3,8 Jahre gegenüber 2,8 Jahre in der Kon- trollgruppe). Die Überlebensrate nach fünf Jahren lag in der Interferon- gruppe bei 46 Prozent, verglichen mit 37 Prozent in der Kontrollgruppe.

Damit wurde erstmalig eine die ereignisfreie wie auch die Gesamt- überlebenszeit signifikant verlän- gernde Therapie nach stadiengerech-

ter Resektion des malignen Mela- noms dokumentiert. Aus der Sub- gruppenanalyse ergab sich, daß Pati- enten mit Lymphknoten-Metastasen besonders von der Interferon-Thera- pie profitieren, betonte J. Kirkwood (Pittsburgh, USA).

Aufgrund der ungewöhnlich ho- hen Dosierung traten bei einem größeren Prozentsatz der Patienten unerwünschte Effekte auf, die vor al- lem in den ersten Behandlungsmona- ten eine Dosisreduktion um 50 Pro- zent erforderlich machten. Außer- dem mußte bei einem Viertel der Pa- tienten die Therapie abgebrochen werden. Am häufigsten wurden grip- peähnliche Allgemeinsymptome an- gegeben, seltener waren hämatologi- sche, neurologische und hepatotoxi- sche Nebeneffekte zu registrieren.

In Deutschland wird daher eine klinische Studie mit der Hälfte der Dosierung der Kirkwood-Studie in der Anfangsphase der Therapie ge- plant, so daß 10 Mio IE/m2 Inter- feron-alpha 2b nicht überschritten werden, erklärte A. Hauschild (Kiel). Diese niedrigere Intialdosis soll Therapieabbrüche weitgehend ausschließen und die Compliance der Patienten verbessern. Da ein ähnlich langer Beobachtungszeit- raum wie in der Pittsburgh-Studie notwendig ist, werden die Ergebnis- se erst im nächsten Jahrtausend vor-

liegen. Siegfried Hoc

A-1862

P O L I T I K MEDIZINREPORT

(30) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 27, 4. Juli 1997 Invasionstiefen maligner Melanome:

Level I: Tumorzellen sind auf die Epidermis beschränkt.

Level II: Tumorzellen und -zellverbände dringen in das Stratum papillare (oberes Corium) ein.

Level III: Tumorzellen füllen das obere Corium aus und sammeln sich an der Grenze von Stratum papillare zu Stratum reticulare, ohne in letzteres vorzudringen.

Levele IV: Invasion der Tumorzellen in das Stratum reticulare, mittleres und unteres Corium.

Level V: Tumor dringt in die Subkutis vor.

Wer ist gefährdet – was verrät Melanome?

Weiße sind durch das maligne Melanom zehnmal stärker gefährdet als Schwarze. Unter den Weißen tragen wiederum die Hellhäutigen das größere Risi- ko. Die Blonden und Blauäugigen, die leicht einen Sonnenbrand bekommen, aber nie richtig braun werden, sind am stärksten gefährdet.

Maligne Melanome in der Familien- oder Eigenanamnese sind ebenso ein Ri- sikofaktor wie ungewöhnliche, dysplastische Muttermale, zumal wenn sie größer als sechs Millimeter im Durchmesser und von unregelmäßiger Form sind. Ver- dächtig ist immer, wenn ein größeres Mal neu auftaucht oder ein bestehendes sich zu verändern beginnt. Auf folgendes ist zu achten:

cDie Farbe verändert sich. Von hellbraun über dunkelbraun bis schwarz tre- ten unterschiedliche Pigmentierungen auf; dazwischen finden sich rote und blaue Elemente; die Farbtöne scheinen in die umgebende Haut zu versickern.

cDas Plateau verändert sich. Ein pigmentiertes Areal, das vorher flach oder nur leicht erhaben war, beginnt in die Höhe zu streben.

cDie Oberfläche verändert sich. Es entstehen Schuppen und Erosionen; es näßt, ulzeriert oder blutet.

cDie umgebende Haut verändert sich. Sie wird rot oder schwillt an; in der Nähe des Mals, aber nicht mit ihm zusammenhängend, bilden sich verfärbte Zonen.

cDie Konsistenz ändert sich. Das Mal wird weicher oder härter; es ist auf ein- mal zu fühlen; es juckt, ist druckempfindlich oder schmerzt.

Zeichnung S. Hoc

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