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Archiv "Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791): Genaue Todesursache bleibt unerkannt" (27.01.2006)

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it Blick auf den 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart am 28. Januar 2006 tauchte auch die Frage nach den näheren Umständen seines Todes wieder in der Diskussion auf. Experten werden bemüht, die seit zwei Jahrhunderten umstrittene Frage zu beantworten, ob Mozart das Opfer einer Ver- giftung oder einer Krank- heit und ihrer Behandlung wurde. Es ist erstaunlich, dass namhafte Medizinhi- storiker im In- und Aus- land ganz unterschiedliche Ansichten zu diesem The- ma erarbeitet haben, ob- wohl ihnen allen das gleiche Quellenmaterial zur Verfü-

gung stand.Wenn man aus der Fülle von Theorien und Spekulationen diejenigen heraushebt, die auf Basis der zur Verfü- gung stehenden Quellen am ehesten glaubhaft erscheinen, kann man sich auf eine überschaubare Anzahl von Hypo- thesen beschränken.

Als Mozart am 5. Dezember 1791 kurz nach Mitternacht in Wien starb und am nächsten oder übernächsten Tag ohne Zeremoniell in einem mehr- fach belegten Schachtgrab bestattet wurde, dachte offenbar noch niemand an einen Mord. Erst eine Woche später wurde im Berliner „Musikalischen Wo-

chenblatt“ der Verdacht geäußert, Mo- zart sei vergiftet worden, „weil sein Körper nach dem Tode anschwoll“ (3).

Zunächst wurde der berühmte Wiener Hofoperndirektor Antonio Salieri als Täter verdächtigt, weil man ihm Eifer- sucht auf Mozarts Erfolge unterstellte.

Diese Ansicht wurde sogar auch künstlerisch (zum Beispiel in der Oper von Nikolai Rimsky-Korsakow/Alexan- der Puschkin) aufgegriffen und in Massenmedien immer wieder spekta- kulär verbreitet. Erst nachdem Salieri durch Zeugen, Gutachten und aner- kannte Biografen weitgehend entlastet

worden war, bezog man weitere Per- sönlichkeiten in den Kreis der Tatver- dächtigen ein (3). Hierzu zählten nicht nur Gläubiger, Schüler, Li- brettisten, Freimaurer, Jesuiten und Juden, sondern als Kom- plizin in einer Verschwörung sogar seine Frau Constanze.

Angenommen wird, dass die Vergiftung absichtlich oder versehentlich ausge-

löst wurde durch

Quecksilber: Unter den seinerzeit viel ge- bräuchlichen Verbindun- gen dieses Schwermetalls (2, 3, 4) erschien insbe- sondere das Sublimat als

„Mordgift“ geeignet, weil es damals als Lues-Prophylak- tikum (!) und -Therapeuti- kum relativ gut zu beschaffen war, geschmacklich unauffällig ist und schon in kleinsten Dosen tödlich wirkt. Die entsprechende Intoxikation wurde offenbar nicht selten mit der Syphilis verwechselt.

Arsen: Unter den Giften, die im 18. Jahrhundert praktisch mit jedem un- vermuteten Todesfall und jedem Mord- verdacht sofort in Zusammenhang ge- bracht wurden, rangierte das Arsenik (in „Erbschaftspulver“, „Aqua Toffa- na“ oder in der „verderblichen Mixtur“, die Mozart allesamt gefürchtet haben soll) an erster Stelle, weil sich die Ver- giftungssymptome kaum von der da- mals verbreiteten Cholera unterschei- den ließen (3, 4 ).

Blei, Nahrungsmittel, Getränke und Pflanzengift: Nach Aussagen von Angehörigen Mozarts sowie von Fach- experten des 18. und 20. Jahrhunderts könnten auch blei- oder toxinhaltige Verunreinigungen bestimmter Nah- T H E M E N D E R Z E I T

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A172 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 4⏐⏐27. Januar 2006

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)

Genaue Todesursache bleibt unerkannt

Ein pathographischer Beitrag zum Mozart-Jahr 2006

Reinhard Ludewig

W. A. Mozart nach einer Silber- stiftzeichnung der Grafikerin Doris Stock, angefertigt am 16./17. April 1789 in Dresden bei der Durchreise des Komponisten. Das Porträt wird als durch- weg nicht überzeugender Beleg für ver- schiedene Krankheitshypothesen angeführt, wie etwa Morbus Basedow, Niereninsuf- fizienz, Rachitis, überdecktes „Mozart-Ohr“.

(2)

rungsmittel sowie reichlich genossene Alkoholika oder ein Pflanzengift ein- zeln oder gemeinsam die Entstehung und den Verlauf der Erkrankungen Mozarts wesentlich beeinflusst haben (1, 3).

Aus zwanzig Briefen von Mozart und Aufzeichnungen seines pharmakothe- rapeutisch bewanderten Vaters Leo- pold sowie aus anderen Quellen geht hervor, dass Mozart schon von Kindheit an bei jeder nur denkbaren Gelegen- heit aus der familieneigenen Haus- und Reiseapotheke im Laufe der Zeit min- destens 22 verschiedene Arzneien ein- zeln oder in Form von Mischpulvern (so genannte Markgrafen-, Schwarz-, Dige- stiv- oder Kardinalpulver) eingenom- men hat und damit kurz vor seinem Tode noch „unaufhörlich medizinierte“

(1, 2, 3). Von seinen Ärzten, die der I. Wiener Medizinischen Schule ver- pflichtet waren, wurden ihm neben eini- gen Drogen Salze von Quecksilber (Sublimat oder Kalomel), Antimon (Brechweinstein) oder Arsen (zum Bei- spiel in Fowlerscher Lösung ) verordnet (3). Aus zeitgenössischer Sicht waren die meisten Medikationen plausibel nachvollziehbar, nach heutigen Er- kenntnissen aber könnte man die über- lieferten Krankheitssymptome auch mit unerwünschten (Kombinations-) Effekten erklären.

Die zeitgenössische Fachliteratur und die Korrespondenz der Familie Mozart zeigen deutlich (3), wie ge-

bräuchlich damals Aderlässe waren.

Damit wollte man die „krank machen- de Materie“ aus dem Körper entfernen und das innere Säftegleichgewicht wie- derherstellen. Der Aderlass, der bei Mozart wegen akuter Beschwerden kurz vor seinem Tod durchgeführt wur- de, hatte offenbar fatale Konsequen- zen. Dr. Closset, der für den Eingriff verantwortlich und mit der Technik,

den Indikationen und Risiken sehr vertraut war, wurde vom schnel- len Ende seines Patien- ten überrascht: Einige Gefahrenquellen wa- ren damals noch nicht ausreichend bekannt.

Das betrifft besonders die Unverträglichkeit ausgiebiger Aderlässe mit bestimmten Medi- kationen. Wenn Mozart nämlich – wie in seiner Familie üblich – ein krankheitsaustreiben- des Emetikum (Brech- weinstein, also Kalium- antimonyltartrat) ein- nahm, „ehe der Medi- cus kam“, war der Exitus program- miert, denn sonst verträgliche Dosie- rungen von Antimonsalzen können in Verbindung mit einem Aderlass tödlich wirken, da mit dem Blut antimonbin- dende Erythrozyten und Plasmapro- teine verloren gehen (3, 4).

Zahlreiche Autoren stimmen – trotz unterschiedlicher Hypothesen, aber an- gesichts der „typischen Symptomatolo- gie“ – darin überein, dass Mozart an den Folgen eines Nierenversagens starb.

Uneinigkeit herrscht hinsichtlich der Ursachen dieser Organerkrankung.

Während die einen ausschließlich Gifte und Arzneien (besonders Quecksilber- salze) oder wiederholte Infektionen (mit nachfolgender Entwicklung einer Schrumpfniere) verantwortlich ma- chen, verteidigen andere den Stand- punkt, dass Mozarts Nieren durch eine Rachitis oder eine vererbte Missbil- dung allmählich immer funktions- untüchtiger geworden sind (1, 3 ).

Erwägungen, der frühe Tod Mozarts könne auch die Folge einer Meningo- enzephalitis, einer Gefäßmissbildung, einer Schädelverletzung oder einer Epilepsie gewesen sein, gehen im We- sentlichen aus von laienhaften Deutun- gen der finalen Symptomatik, von Dr.

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 4⏐⏐27. Januar 2006 AA173

´ Tabelle 1CC´

Beispiele für die medizinische Terminologie des 18. Jahrhunderts als Ursache für Missverständnisse in der Diskussion über die Ursachen des Todes von Mozart

Bedeutungswandel von Diagnosen verlassene Diagnosen

18. Jahrhundert gemeint sind

Schwindsucht physische und/oder Frieselfieber

Phthisis (nervosa) psychische Erschöpfung Nervenfieber

Tabes dorsalis Faulfieber

Entzündungsfieber Seitenstechfieber

Lues auch Quecksilbervergiftung Absetzung im Kopf

Milzverstopfung

Phrenitis Hirn(haut)entzündung Fraisen, Frenesien

Typhus auch Folgen von Erkältungen, Gedärmfrais

(abdominalis, febrilis) Missbrauch von Medikamenten, Stickfrais

Nervenfieber Blutverlusten u. v. a. Auszehr

Rheuma . . . Schmerzen im Kopf, Gliedern (Brust-)Wassersucht und/oder Rücken,

mit und ohne Fieber

Antonio Salieri (1750–

1825), Hofoperndirektor in Wien, Schüler von Gluck, Lehrer von Beethoven, Liszt u. a. – Er fürchtete angeb- lich Mozart als erfolgrei- cheren Rivalen.

Foto:picture-alliance/akg

(3)

Clossets Verlegenheitsdiagnose „Ab- setzung im Kopfe“ und einem darauf Bezug nehmendem Gefälligkeitsgut- achten (1, 3).

Die Beurteilung des so genannten Mozart-Ohres und des Verlaufs der To- deskrankheit hat zu der vor allem in den USA vertretenen Überlegung ge- führt, dass Mozart an dem von Borelius 1901 beschriebenen angeborenen Miss- bildungssyndrom (Anomalie der Ohr- muschel, adulte polyzystische Nierener- krankung und ein „Berry“-Aneurysma am Circulus arteriosus cerebri Willisi) gelitten haben könnte (1, 3).

Zu den Behauptungen, Mozart sei an den Folgen einer Pneumonie oder einer Septikämie mit Herzversagen gestor- ben, haben Vermutungen seiner Frau Constanze und die im Totenschein ver- merkte Diagnose „hitziges Frieselfie- ber“ beigetragen (1, 3). Die Diagnosen Tuberkulose oder Syphilis als Todesur- sache beruhen vor allem auf ter- minologischen Missverständnis- sen oder einer Verwechslung mit der umstrittenen Quecksilber-In- toxikation (Tabelle 1).

Die beiden verlassenen Krank- heitsbezeichnungen „rheumatisches Entzündungsfieber“, „hitziges Frie- selfieber“ werden häufig genannt:

Die erste ist in umstrittenen Do- kumenten (zum Beispiel Toten- schauprotokoll, Sterberegister) zu finden und meint eine akute Po- lyarthritis, deren Komplikationen und/oder Behandlungsfolgen zum Exitus geführt haben sollen. Die zweite Bezeichnung wurde seiner- zeit als „Allerwelts- oder Verle- genheitsdiagnose“ Laien gegen- über gebraucht (1, 3).

Raum für Hypothesen und Spekulationen

Vor allem Wiener Zeitungen ver- breiteten kurz nach Mozarts Tod die Behauptung, der Genius sei an der „Herz- oder Brustwasser- sucht“ verstorben. Darauf haben sich Apologeten berufen, die eine genuine Herzdekompensation vermuten oder ein akutes Herz- versagen mit anderen Theorien in Verbindung bringen (1, 3).

Die Behauptung, Mozart habe seit 1782 an einer Schilddrüsen-Überfunkti- on gelitten und sei schließlich daran ge- storben, stützt sich auf Schilderungen von Angehörigen und bekannte Por- träts, insbesondere auf die Silberstift- zeichnung von Dorothea Stock (siehe Abbildung), in der vor allem die

„Glotzaugen“ für eine Hyperthyreose Zeugnis ablegen sollen (1, 3, 7).

Das Schoenlein-Henoch-Syndrom, das erst Jahrzehnte nach Mozarts Tod bekannt wurde, wird fast nur in Fach- kreisen ernsthaft diskutiert, zumal es hinsichtlich Kausalität und Symptoma- tik der Todeskrankheit am ehesten mit anderen Hypothesen (zum Beispiel in- fektiös, medikamentös, toxisch bedingte Schädigungen von Kapillaren) in Ver- bindung gebracht werden kann (1, 3).

Tabelle 2 soll veranschaulichen, wel- che Symptome überliefert wurden und welche Theorien über die Ursachen

der Todeskrankheit daraus bisher ab- geleitet wurden. Zugleich ist ersicht- lich, dass weitere Interpretationen, Hypothesen und Spekulationen künf- tig durchaus noch möglich und zu be- fürchten sind (1, 3).

Interpretation der Quellen

Die Auswertung von 131 Briefen der Familie Mozart, Dokumenten und zeit- genössischen Berichten sowie von allen beteiligten Persönlichkeiten (3) führt zu folgenden Erkenntnissen:

1. Relativ verlässliche Angaben zu Mozarts Erkrankungen und deren Be- handlung vermittelt lediglich die bis 1787 fast tagebuchartig geführte Fami- lienkorrespondenz. Über den Verlauf der zum Tod führenden Krankheit da- gegen wurden nur Constanze Mozart und ihre Schwester Sophie Haibel so- wie einige Biografen, zumeist erst nach Jahrzehnten, befragt. Die deshalb fast unvermeidlichen Gedächtnislücken, Konfabulatio- nen, Widersprüche und laien- haften Krankheitsbezeichnungen (Tabelle 1) sowie missverständli- che Übersetzungen haben sich auf die medizinhistorische Interpreta- tion ebenso nachteilig ausgewirkt wie die Vernichtung oder moti- vationsgebundene Beschönigung von Aufzeichnungen, insbesonde- re durch die verwitwete Constan- ze und ihren zweiten Ehemann.

2. Da keines der unzureichend beschriebenen Symptome (Tabel- le 2) allein für eine Differenzial- diagnose ausreicht, konnten viele Apologeten durch beliebige Kom- binationen und Zuziehung jeweils passender Teile aus der Anamnese ihre Hypothesen mit „authenti- schen Quellen“ glaubhaft ma- chen. Die meisten Autoren haben dabei nur mehr oder weniger ge- konnt voneinander abgeschrie- ben, sodass die medizinhistorische Mozart-Literatur wesentlich um- fangreicher erscheint, als es ihrem Informationsgehalt entspricht.

3. Als sicherste Quelle können die erhaltenen Autographen Mo- zarts dienen, die im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Por- T H E M E N D E R Z E I T

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A174 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 4⏐⏐27. Januar 2006

´ Tabelle 2CC´

Symptome von Mozarts Erkrankung aufgrund der Aussagen naher Angehöriger; jedes der Symptome ist Grundlage für mindestens eine der zahlreichen Hypothesen und Spekulationen.

Symptom möglicherweise verursacht

Bewegungseinschränkung apoplektisch rheumatisch nephrogen ödematös, Aszites

Ödeme kardial

nephrogen rheumatisch

metabolisch (Elektrolyt- und/oder Eiweißverlust über Darm, Niere, Aderlässe) toxisch, medikamentös

Fieber infektiös

mit Erythem zentral

rheumatisch toxisch; therapeutisch

(unerwünschte Effekte)

Erbrechen toxisch, medikamentös

kardial infektiös urämisch zentral, vagal Bewusstlosigkeit apoplektisch

urämisch kardiovasal thyreotoxisch toxisch; therapeutisch

(unerwünschte Effekte) Weitere Symptome wie Kopfschmerzen, Delirien, Krämpfe, Durchfälle oder Schweiß- ausbrüche sind noch unsicherer belegt.

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träts und Aufzeichnungen nicht tenden- ziös zu manipulieren oder zu interpre- tieren waren. Bekanntlich ist der Ver- lauf von Krankheiten und Intoxikatio- nen, die mit deutlichen Störungen der Feinmotorik verbunden sind, im intra- individuellen Vergleich von Schriftpro- ben objektivierbar (5). Da von Mozart zahlreiche Briefe erhalten sind und da er noch bis wenige Stunden vor dem Tod an seinem Requiem ganz ohne gra- phomotorische Störungen geschrieben hat, sind retrospektive Aussagen über angebliche Beeinträchtigungen seiner Gesundheit im Laufe und am Ende sei- nes Lebens unwahrscheinlich (3, 8). Die bisher diskutierten Hypothesen über die Todesumstände Mozarts enthalten höchstens Vermutungen darüber, wel- che Erkrankung Mozart in seinen letz- ten zwei Wochen ans Bett gefesselt hat.

Die Ursache des plötzlichen Endes ist mit dem bislang vorliegenden Material zwar ebenfalls nicht schlüssig zu bewei- sen, eine medikamentöse Interaktion mit dem Aderlass aber ist zumindest nahe liegend und bisher auch noch nicht bestritten worden.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2006; 103(4): A 172–176

Literatur

1. Ludewig, R.: Zum derzeitigen Stand der Forschung über die Ursachen des Todes von Mozart. Mozart-Jahr- buch, Salzburg 1991/1; 132–144. – Erweiterung in Z. gesamte Innere Medizin 1991; 46/13 : 491–500.

2. Ludewig, R.: Die Haus- und Reiseapotheke der Familie Mozart. Z. Phytotherapie 1991; 12: 183–191.

3. Ludewig, R.: Meinungsstreit über die Ursachen des Todes von W.A.Mozart.Ann.Univ.Sarav.Med. – Suppl.8/

1992; 1–92. Saarpfalz-Druck Ermer KG, 66402 Hom- burg-Saar, Postfach 11 55 (enthält eine Auflistung sämtlicher Autoren und die Besprechung ihrer Theo- rien nebst wichtigen Hintergrundinformationen und 36 Abbildungen).

4. Ludewig, R.: Akute Vergiftungen, 9. Aufl., Stuttgart, 1999.

5. Ludewig, R.: Zur Interpretation ausgewählter Schrift- veränderungen. Z. Menschenkunde 1999; 63/1: 1–16.

6. Ludewig, R.: Krankheiten, Tod, in H. Gruber u. J. Brüg- ge, DAS MOZART-LEXIKON, S. 368–370, Laaber, 2005.

7. Ludewig, J. u. R.: Zur medizinischen Bedeutung des letzten Mozart-Porträts. Z. ärztl. Fortbild. 1992; 85:

297–300.

8. Ludewig, R. u. Rudolph, I.: Zu den Diskussionen über die letzten Autographen von W. A. Mozart. Z. Men- schenkunde 1992; 56/4: 229–243.

Anschrift des Verfassers:

Prof. em. Dr. med. Reinhard Ludewig Bochumerstraße 47

04357 Leipzig

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A176 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 4⏐⏐27. Januar 2006

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ie Hauptbotschaft des Tscherno- bylforums ist: Kein Grund zur Be- unruhigung“, so lautete das Fazit des Strahlenexperten der Weltgesund- heitsorganisation (WHO), Dr. Mike Rapacholi. Das Tschernobylforum, ein Zusammenschluss verschiedener UN- Organisationen, darunter die Interna- tionale Atomenergieorganisation sowie die Regierungen Weißrusslands, Russ- lands und der Ukraine, hatte am 6. und 7. September 2005 eine Konferenz zu den Folgen der Tschernobylkatastro- phe von 1986 veranstaltet.

Gibt es wirklich keinen Grund zur Beunruhigung? Die Schweizer Sektion der Internationalen Ärzte zur Verhü- tung des Atomkriegs (IPPNW) sieht

das anders. Sie veranstaltete am 12. No- vember 2005 zum Thema Tschernobyl- folgen ein Symposium über die Ge- sundheit der so genannten Liquidato- ren (Aufräumarbeiter), an dem führen- de wissenschaftliche Experten aus den drei am meisten betroffenen Ländern Weißrussland, Ukraine und Russland teilnahmen. Der Gründer des weißrus- sischen Krebsregisters, Prof. Dr. med.

A. E. Okeanov von der International Sakharov Environmental University Minsk, fand bei einer Gruppe von 120 000 weißrussischen Liquidatoren in Bezug auf die häufigsten Tumorarten (Magen-, Darm-, Lungen-, Nieren-, Harnblasen-, Haut- und Brustkrebs) im Beobachtungszeitraum von 1997 bis

20 Jahre Tschernobyl

Aufräumarbeiter leiden unter den Folgen

Die Arbeiter, die nach dem Reaktorunfall mit dem Aufräumen beschäftigt waren, erkranken häufiger an Krebs und psychischen Störungen als der Durchschnitt.

Fotos:dpa

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