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Academic year: 2022

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Energie, Mobilität und Verkehr

Der Verkehr in der Schweiz verursacht mehr als ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs.

Fakten zur Energie Nr. 7

Mobilität und Verkehr sind allgegenwärtig. Wir be- wegen uns, um Freunde zu besuchen, um zwischen Wohn- und Arbeitsort zu pendeln oder für unsere Freizeitbeschäftigung. Auch Güter sind in Bewe- gung, wenn sie von ihrem Produktionsort zu den Nutzerinnen und Nutzern (Konsumenten) transpor- tiert werden. In der Schweiz sind der Personenver- kehr und der Güterverkehr für mehr als einen Drittel des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich.

Dieses Faktenblatt gibt eine Übersicht über den Verkehr und die Mobilität in der Schweiz. Es zeigt auf, wie viel Energie dafür verbraucht wird und welche Herausforderungen damit verbunden sind.

Personenverkehr in der Schweiz

Pro Jahr legt eine Person durchschnittlich rund 25 000 km zurück, 55 % davon im Inland, 45 % im Ausland. Dies ergibt eine Tagesdistanz von rund 68 km, davon 37 km im Inland. Fast die Hälfte (44 %) der Strecken im Inland werden für Freizeitaktivitä- ten zurückgelegt, etwa ein Viertel (24 %) für Arbeits- wege (Abbildung 1). Dabei wird am häufigsten das Auto als Verkehrsmittel verwendet (Abbildung 2).

Die Distanzen im Ausland werden hauptsächlich für Freizeitaktivitäten wie Reisen (74 %) zurückgelegt.

Arbeitsbedingte Reisen im Ausland machen 13 % aus.

Freizeit 44%

Ausbildung 5%

Service und Begleitung 5%

Arbeit 24%

Anteil der Tagesdistanzen nach Verkehrszweck (im Inland) Übrige

2%

Geschäftliche Tätigkeit, Dienstfahrt 7%

Einkauf 13%

Auto 65%

Öffentlicher Strassenverkehr 4%

Zu Fuss 5%

Verkehrsmittelwahl nach Anteil an der Tagesdistanz (im Inland)

Übrige 2%

Eisenbahn 20% Motorisierte

Zweiräder 1%

Velo (inkl. E-Bike) 2%

Abbildung 1: Die meisten Kilometer legen wir in der Freizeit zurück.

Quelle: Mikrozensus Mobilität und Verkehr, Statistischer Bericht 2018

Abbildung 2: Das Auto ist das am häufigsten gebrauchte Verkehrsmittel.

Quelle: Mikrozensus Mobilität und Verkehr, Statistischer Bericht 2018

energieschweiz.ch

(2)

Schweizer Schulwege

Die Verkehrsmittelwahl auf Schweizer Schulwegen sieht hingegen anders aus. Statt des Autos werden vor allem das Velo, der öffentliche Verkehr (ÖV) oder die eigenen Füsse benutzt. Abbildung 3 zeigt, wel- che Altersgruppen welche Verkehrsmittel nutzen.

Dabei fällt auf:

– Je älter die Kinder, desto kleiner der Anteil der zu Fuss zurückgelegten Strecken.

– Bei Jugendlichen über 15 Jahren hat der zu Fuss sowie mit dem ÖV zurückgelegte Anteil seit 1994 zugenommen.

– Mit Ausnahme der 6- bis 9-Jährigen hat bei allen Alterskategorien der Streckenanteil mit motori- sierten Verkehrsmitteln (Auto, «Töffli» etc.) über die Jahre abgenommen. Der Anteil an ÖV-Stre- cken hat hingegen zugenommen.

– Bei allen Altersgruppen hat sich der Veloanteil von 1994 bis 2015 reduziert.

Güterverkehr in der Schweiz

Im Inland werden Güter via Strasse und Schiene transportiert. Unternehmen werden mit Rohstoffen und anderen Produkten versorgt, die Bevölkerung mit Konsumgütern beliefert und unser Abfall ent- sorgt. 2019 wurden dafür im Inland 27,2 Milliarden Tonnenkilometer zurückgelegt – rund 10 Milliarden

Tonnenkilometer davon, also etwas über einen Drittel (37 %), mit der Bahn (Abbildung 4). Zum Ver- gleich: In den 28 EU-Ländern lag der Schienen- anteil 2018 bei 19 %.

Vergleich Personen- und Güterverkehr

66,7 Milli arden Fahrzeugkilometer wurden 2019 auf Schweizer Stras sen zurückgelegt. Das entspricht ungefähr 450-mal der Distanz zwischen Erde und Sonne. Der grösste Anteil, rund 90 %, entfällt auf den Personenverkehr. 10 % beansprucht der Güterverkehr (Abbildung 5).

Verkehr und Energie

Mobilität beziehungsweise der Verkehr verbrauchen Energie. Gehen wir zu Fuss oder per Velo, ist es die eigene Körperenergie. Beim motorisierten Verkehr sind es fossile Treibstoffe oder Strom. Der öffentli-

Fahrzeugkilometer = Distanz, die von Fahrzeugen in der Schweiz zurückgelegt wird.

Tonnenkilometer = Ein Tonnenkilometer entspricht der Beförderung einer Tonne über einen Kilometer und ist somit abhängig von der Beladung des Fahrzeugs. Hat ein LKW z. B.

eine Ladung von fünf Tonnen und fährt damit zehn Kilometer, hat er 50 Tonnenkilometer, aber nur zehn Fahrzeugkilometer zurückgelegt.

0%

20%

40%

60%

80%

100%

1994 2000 2005 2010 2015

6 – 9 Jahre 10 – 14 Jahre 15 – 17 Jahre 18 – 24 Jahre

Zu Fuss

Velo (inkl. E-Bike) Motorisiert ÖV

1994 2000 2005 2010 200019942015 2005 2010 2015 1994 2000 2005 2010 2015

Verkehrsmittelwahl von Kindern nach Anteil an der Tagesdistanz (im Inland)

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20

Strasse Schiene Transportleistung Güterverkehr in Mia. Tonnenkilometern

2019: 10,1 Mrd. tkm 2019: 17,2 Mrd. tkm

1970 1972 1974 1976 1978

1980 1982 1984

1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998

2000 20

02 2004

2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2019

Abbildung 3: Je älter die Kinder, desto geringer der Anteil Fuss- oder Velostre-

cken. Quelle: Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2015.

Abbildung 4: Etwas mehr als ein Drittel der Güter werden auf der Schiene transportiert.

Quelle: Güter transport statistik (GTS) 2019

(3)

che Verkehr benötigt hauptsächlich Strom (z. B. für Züge oder für Bergbahnen) oder fossile Treibstoffe, z. B. für Dieselbusse. Vom schweizerischen Gesam- tenergieverbrauch entfallen knapp 38 % auf den Verkehr (Abbildung 6). Zu diesem gehören der pri- vate und öffentliche Verkehr auf Strasse und Schie- ne, auf dem Wasser sowie in der Luft. Der internati- onale Luftverkehr ist in diesen Zahlen nicht berück- sichtigt.

Der Verkehr benötigt fast ausschliesslich Energie aus fossilen Treibstoffen (Benzin, Diesel, Kerosin) und verursacht dadurch einen Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen der Schweiz (Abbildung 7). Seit 2005 hat der Verkehr den Gebäudesektor an der Spitze der Treib hausgasverursacher abgelöst.

Und die Flugreisen?

Nicht nur der Personen- und Güterverkehr, auch der Flugverkehr ist in den letzten Jahren massiv ge- wachsen. Während im Jahr 2000 noch 2633 km pro Person im Flugzeug zurückgelegt wurden, waren es 2015 bereits viermal so viel, nämlich 8986 km. Die Gründe dafür sind die stark gesunkenen Flugpreise, das wirtschaftliche Wachstum und die damit ein- hergehende Zunahme der Haushaltseinkommen.

Treibhausgasemissionen

Neben dem wichtigsten Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) gibt es weitere Treibhausgase wie z. B. Methan. Sie schaden dem Klima nicht in gleichem Masse. Um ihre Wirkungen vergleichen zu können, werden sie in CO2-Äquivalente umgerechnet.

0 10 20 30 40 50 60 70 80

1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2019

Öffentlicher Verkehr Personenwagen Güterverkehr Fahrleistungen auf der Strasse in Mia. Fahrzeugkilometern

Anteil des Endenergieverbrauchs nach Verbrauchergruppen

Verkehr 38%

Haushalte 27%

Industrie 18%

Dienstleistungen 16%

Statistische Differenz inkl. Landwirtschaft 1%

Anteil der Treibhausgasemissionen nach Sektor

Verkehr 32 ,4%

Haushalte 16,6%

Industrie 24,1%

Abfall 1,4%

Landwirtschaft 14,2%

Dienstleistungen 7,6%

Synthetische Gase 3,7%

Abbildung 5: 450-mal zur Sonne – so viele Fahrzeugkilo- meter wurden 2019 zurückge- legt. Die Kilometer haben erneut etwas zugenommen.

Quelle: Bundesamt für Statistik BFS 2021

Abbildung 7: 32 % der Treibhausgasemissionen in der Schweiz entfallen auf den Verkehr.

Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU 2018

Abbildung 6: 38 % des Energieverbrauchs der Schweiz entfallen auf den Verkehr.

Quelle: Gesamtenergiestatis- tik der Schweiz 2019

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Faktenblatt Mai 2021

Herausforderungen und Chancen

Bleiben die Rahmenbedingungen gleich, werden Mobilität und Verkehrsaufkommen voraussichtlich weiter ansteigen. Das stellt uns vor Herausforde- rungen: Neben dem zunehmenden Energiebedarf führt das wachsende Verkehrsaufkommen zu einer stärkeren Belastung des Verkehrsnetzes, zu zusätz- lichem Flächenbedarf, zum Anstieg der Luftschad- stoffe und Treibhausgasemissionen sowie zu mehr Lärm.

Damit wir unsere Lebensqualität erhalten können und die energie- und umweltpolitischen Ziele er- reichen, muss die Mobilität energie- und ressource- neffizienter werden. Dafür wurden im Rahmen der Energiestrategie 2050 Emissionsvorschriften de- finiert (siehe Faktenblatt zur Energiestrategie).

Nebst diesen Vorschriften gibt es weitere Ansätze, die die nachhaltige Mobilität fördern (rechte Spalte).

Weiterführende Literatur

– Mehr Informationen zur Mobilität der Zukunft:

www.uvek.admin.ch und www.bfe.admin.ch – Statistische Berichte über Mobilität und Verkehr

in der Schweiz: www.bfs.admin.ch – Gesamtenergiestatistik der Schweiz:

www.bfe.admin.ch

– Treibhausgasemissionen in der Schweiz:

www.bafu.admin.ch Lerngelegenheiten, Beispiel

– Klima-Energie-Erlebnistage, Modul Klima und Mobilität

Jährliche Flugreisen pro Person Jahr 2000

2633 km

Jahr 2015 8986 km

Quelle: Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2015

Begegnungszonen: 1996 entstand in Burgdorf die erste Begegnungszone, die dank Verkehrsberuhigung zum Fla- nieren und Velofahren einlädt. Werden Strecken – auch kurze – mit dem (Elektro-)Velo oder zu Fuss zurückgelegt, verbraucht dies weniger Treibstoff und Fläche. Zudem sinkt der Ausstoss an Schadstoffen.

Carpooling: Durchschnittlich sind Autos von 1,6 Personen belegt, auf dem Weg zur Arbeit sind es sogar lediglich 1,1 Perso- nen. Durch Fahrgemeinschaften kann die gleiche Anzahl Personen in weniger Personenwagen befördert werden. Fazit: Weniger Verkehr mit gleich viel Mobilität.

Shared Mobility: Ein Privatauto steht durchschnittlich 23 Stunden am Tag still.

Geteilte Fahrzeuge werden effizienter genutzt und verbrauchen weniger Parkflächen. Überdies werden geteilte Fahrzeuge flexibel kombiniert und bedarfsgerecht genutzt.

So kann man etwa ein E-Lastenvelo für den Wocheneinkauf ausleihen oder einen Kleintransporter für den Umzug mieten.

Zug statt Flug: Jährlich legt eine Person rund 25 000 km zurück, davon knapp 9000 km mit dem Flugzeug, was sehr viele Treibhausgasemis- sionen verursacht. Für eine umweltfreundli- che Mobilität lohnt es sich, seine Verkehrs- mittel und Reiseziele bewusst zu wählen.

Vergleichswerte liefern verschiedene Internetplattformen, wie zum Beispiel www.energie-umwelt.ch.

CO2-Emissionsvorschriften: Seit 2012 sind die Autoimporteure verpflichtet, die CO2-Emissionen von neu zugelassenen Personenwagen im Durchschnitt auf einen bestimmten Zielwert zu senken. Zielwert ab 2021: 118 g/km nach WLTP-Messwerte (zuvor NEFZ-Messwerten).

Wenn die CO2-Emissionen pro Kilometer den Zielwert überschreiten, wird eine Sanktion fällig. Die Sanktionen werden dem Nationalstrassen- und Agglomerationsver- kehrsfonds (NAF) zugewiesen.

EnergieSchweiz

Bundesamt für Energie BFE Pulverstrasse 13

CH-3063 Ittigen

Postadresse: CH-3003 Bern

Infoline 0848 444 444 infoline.energieschweiz.ch energieschweiz.ch

energieschweiz@bfe.admin.ch twitter.com/energieschweiz

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