• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Praxisführung: Ein Drittel mehr Patienten bei gleichem Aufwand" (27.11.2009)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Praxisführung: Ein Drittel mehr Patienten bei gleichem Aufwand" (27.11.2009)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

PRAXISFÜHRUNG

Ein Drittel mehr Patienten bei gleichem Aufwand

Durch professionelles Praxismanagement sei in nahezu jeder Arztpraxis noch eine Effizienzsteigerung möglich, meint der Autor. Nachfolgend einige Beispiele, in welchen Bereichen oftmals Potenziale für eine Effizienzsteigerung versteckt sind

W

er kennt das nicht? Montag- morgen in der Arztpraxis – Stress, Hektik, ungeduldige Patien- ten und dazu vielleicht noch ein Notfall. Die Mitarbeiterin am Emp- fang arbeitet einige Stunden an ih- rer Leistungsgrenze.

Dass am Montagmorgen in der Praxis ein Flaschenhals entsteht, ist durchaus nachvollziehbar. Das „Pro- blem“ beginnt damit, dass mehrere Patienten gleichzeitig zur Praxis her - einkommen. Die Anliegen reichen von „zum Termin einbestellt“, „nur ein Rezept holen“, „eine Bescheini- gung benötigen“, „einen Termin vereinbaren“ bis hin zu „einen Pa- tienten abliefern“. Zwischendurch klingelt immer wieder das Telefon:

Termine werden kurzfristig abge- sagt oder verschoben, Rezepte be- stellt, Arbeitsunfähigkeitsbescheini- gungen angefordert, und ein Taxi- fahrer will wissen, ob Patientin Müller abgeholt werden kann. Hin- zu kommen kurz nach Beginn der Sprechstunde die „Rückläufer“ aus dem Behandlungszimmer, die sich wiederum in vielen Fällen an die Mitarbeiterin am Empfang wenden, da sie beispielsweise ein Rezept, ei- ne Information, einen neuen Termin oder eine Bescheinigung benötigen.

Nicht zu vergessen: dazwischen im- mer wieder Telefonate. Die Unter- brechungen durch ungeduldige Pa- tienten, die aus dem Wartezimmer kommen und nachfragen, wann der Herr Doktor endlich für sie Zeit hat, vernachlässigen wir an dieser Stelle.

Wie aus dem Szenario leicht zu erkennen ist, führen viele Faktoren zu einer unbefriedigenden Situati- on. Die Überlegung, wie ein oder zwei Veränderungen eine maximale Effizienzsteigerung bewirken kön-

nen, sollte man besser aufgeben.

Ein Maximum an Effizienz ist viel- mehr nur durch viele kleine Opti- mierungen zu erzielen.

Um eine Überlastung des Emp- fangs zu vermeiden, wäre es denk- bar, bestimmte Ströme (wie oben beschrieben) zu kanalisieren. Je nach baulicher Situation könnten verschiedene „Terminals“ errichtet werden, sodass sich Patienten mit bestimmten Anliegen an bestimmte Terminals wenden müssen. Sollten bauliche Gegebenheiten eine Auf- teilung in verschiedene Terminals verbieten, sollte das gesamte Pra- xisteam seinen Fokus darauf rich- ten, der Kollegin am Empfang so gut es geht, den Rücken freizuhal- ten. Durch den Einsatz geeigneter Kommunikationsmittel, wie einer guten Telefonanlage, könnten Tele- fonanrufe ihrem Anliegen nach se- lektiert werden. Damit könnte eine weitere Entlastung der Mitarbeite- rin am Empfang erreicht werden.

Datenschutz und Diskretion sind in der beschriebenen Situation eben- falls heikle Themen.

Unnötige Zeitverluste vermeiden

Im Alltag ist bei der Arbeit am Empfang meist Multitasking-Fä- higkeit gefragt: Während mit einer Patientin am Telefon ein neuer Ter- min vereinbart wird, wird gleich- zeitig mit einem anderen Patienten an der Rezeption gesprochen. Ne- benbei werden Karteikarten für die nächsten Termine zurechtgelegt, während für einen anderen Patien- ten ein Rezept ausgedruckt wird.

Was hat jedoch dieses Chaossze- nario mit einer Effizienzsteigerung zu tun? Die maximale Effizienz

kann nur erreicht werden, wenn eine Praxis maximal organisiert ist, so- dass keine unnötigen Zeitverluste entstehen. Der beschriebene Alltag führt aber dazu, dass Patienten falsch einbestellt werden, weil Ter- mine falsch vergeben oder falsch re- gistriert werden. Das hat zur Folge, dass Patienten zu früh ins Behand- lungszimmer gerufen werden, damit der behandelnde Arzt rasch tätig werden kann.

Den Empfangsbereich möglichst entlasten

Wegen des Chaos am Empfang muss der Arzt nachfragen, zu welchem Behandlungszimmer er als Nächstes gehen soll. Stress und Hektik bewir- ken, dass Patienten in das falsche Be- handlungszimmer beordert werden.

Der Arzt kommt mit seinem Patien- ten aus dem Zimmer für EKG/Ultra- schall (Multikfunktionszimmer) und will mit ihm in seinem Behandlungs- zimmer weitere Untersuchungen durchführen. Doch dort wartet be- reits der nächste Patient. Schon startet die nächste „Stress-Kette“.

Also wird wieder improvisiert.

Die wichtigste Managementaktion besteht darin, den besagten Flaschen- hals zu vermeiden. Alle Aktionen, die den Empfangsbereich zusätz- lich belasten, müssen anderweitig organisiert werden. Das Einrichten verschiedener Terminals, der Einsatz einer Planungssoftware und auch die Bildung von Termingruppen erleich- tern den Praxisalltag ungemein. Pra- xisinhaber, die entsprechende Emp- fehlungen ganzheitlich umgesetzt haben, bestätigen, dass ein Drittel Patienten mehr bei gleichem Zeitauf- wand behandelt werden können. ■ Udo Simianer

B E R U F

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 106

|

Heft 48

|

27. November 2009 [99]

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Je weiter die Serie fortschritt, desto mehr bemühten sich die Auto- ren um Realismus, wenigstens in- nerhalb der Möglichkeiten einer kommerziellen Fernsehserie. Eini- ge

Alle Menschen tragen kurze Hosen.. Der Knabe isst

Die Mäuse sind traurig über die Geschichten von

Diese Geister feiern ein

Bitte bei den richtigen Aussagen nach einem entsprechenden Satz aus der Vorlesung suchen und bei falschen Aussagen ein Gegenbeispiel finden.. • Jede stetige Funktion

gütlich tun, doch nehme ich an, daß meine Meinung nicht isoliert dasteht, son- dern daß die (leider schweigende) Mehrheit der Leser des Ärzteblatts ähnlich empfindet.. Ich ha-

Diskutieren Sie den Grenzfall hoher Temperaturen der freien Energie F und bestimmen Sie durch Vergleich mit dem Ergebnis aus Teil (a) auf diese Weise die Konstante A aus

Wieviel mol einer einprotonigen, starken Säure muss man in 100 ml Wasser lösen, damit der pH-Wert 2 wird?. In wie viel Wasser muss man 0,2 mol einer einprotonigen, starken Säure