26.04.2013
Stef Heidhues. Trespassers Only 27. April bis 14. Juli 2013 Rudolf- Scharpf-Galerie, Projektgalerie des Wilhelm-Hack-Museums
Spannungsreiche Gegensätze bestimmen das Werk von Stef Heidhues. Stef
Heidhues ist 1975 in Washington D.C. geboren und lebt und arbeitet in Berlin. Der Titel ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung "Trespassers Only" (deutsch "Nur für Unbefugte") vom 27. April bis 14. Juli in der Rudolf-Scharpf-Galerie führt mitten hinein in die Themen, die im Zentrum von Heidhues‘ künstlerischem Werk stehen: Grenzen und ihre Überschreitungen, Markierungen und deren Missachtung sowie Zuschreibungen und Umschreibungen. Damit handeln Heidhues‘ Arbeiten von unserer Gesellschaft, sind ein Statement gegen die allzu schnelle Zuschreibung und Wertung vermeintlich klarer Sachverhalte und ein Plädoyer für mehr Empathie. Der ungewöhnliche Einsatz des jeweiligen Materials spielt eine besondere Rolle:
Pferdezügel erheben sich zu einer raumgreifenden Skulptur, Motorradhelme werden in Keramik modelliert, Stahl, Treibholz, Latexband, Stoff und Pappe bilden Zäune, Schranken und
Barrikaden.
Die Ausstellung in der Rudolf-Scharpf-Galerie versammelt plastische und installative Arbeiten der letzten sechs Jahre, darunter "Madonna", ein Schlüsselwerk aus dem Jahr 2007. Eine Version dieser Arbeit wurde für die Kunstsammlung der Bundesrepublik Deutschland angekauft.
"Madonna" besteht aus nichts weiter als benutzten Fahrradketten, die über eine Schraube gehängt wurden. Die alten, verschmutzten Fahrradketten bilden hier das Haar der Idealfrau schlechthin, der Muttergottes, dem Inbegriff von Tugend und göttlicher Unantastbarkeit.
Material und Deutung gehen eine Verbindung ein, die das Gleichgewicht zwischen Lässigkeit und Erhabenheit sowie zwischen Ernst im Sinne von künstlerischer Qualität und feinem Humor souverän hält.Diese Ambivalenz, die das Werk auf formaler wie inhaltlicher Ebene prägt, ist typisch für Stef Heidhues‘ Arbeit: Es geht mir darum, das Werk in einem Spannungszustand zu halten. Obwohl es um Uneindeutigkeit geht, die ich erreichen oder bewahren will, muss ich in Bezug auf die Arbeit total klar sein. Uneindeutigkeit ist in diesem Fall das Gegenteil von Beliebigkeit."
Kuratorin:
Barbara J. Scheuermann.
Bildmaterial steht unter www.wilhelmhack.museum/presse.html zum Download bereit.
Auflagenobjekt:
Eigens für die Ausstellung in Ludwigshafen hat die Künstlerin ein Auflagenobjekt geschaffen:
"Bouncer" (Keramik, glasiert, Auflage 20, 200 Euro).
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Distanz Verlag:
Stef Heidhues. Trespassers Only, herausgegeben von Barbara J. Scheuermann und Reinhard Spieler, Berlin 2013, 84 Seiten, 45 Farb- und schwarz-weiß-Abbildungen, Hardcover, gebunden.
Deutsch/Englisch, (15 Euro für die Museumsausgabe, Verlagsausgabe: 24,90 Euro) mit einem Vorwort von Reinhard Spieler, einer Einführung von Barbara J. Scheuermann und einem Interview mit der Künstlerin von Hans-Jörg Clement.
Vernissage:
Die Vernissage findet am Freitag, 26. April 2013, um 19 Uhr in der Rudolf-Scharpf-Galerie statt.
Kontakt:
Wilhelm-Hack-Museum, Theresia Kiefer, Berliner Straße 23, 67059 Ludwigshafen, Telefon 0621 504-3403, E-Mail theresia.kiefer@ludwigshafen.de.