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9. Januar 1982

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Heute auf Seite 3: Eingetroffene Prophezeiungen

UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

J a h r g a n g 3 3 — F o l g e 2 Erscheint wöchentlich

Postvertriebsstück Gebühr bezahlt

9. Januar 1982

Landsmannschaft Ostpreußen e. V.

Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13

C5524C

Generationenproblem:

Das gestörte Deutschlandbild der Jugend

Der Auftrag des Grundgesetzes nimmt das ganze Volk in die Pflicht, die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden

V O N Dr. H E R B E R T H U P K A M d B Die Generation, die ganz Deutschland in allen

seinen Teilen aufgrund des p e r s ö n l i c h e n Schicksals kennt, wird von Jahr zu Jahr kleiner. Es sind Genera- tionen herangewachsen, die Deutschland als Gan- zes nicht aus eigener Erfahrung erlebt haben. Der Auftrag des Grundgesetzes fragt aber nicht nach Generationen, nicht nach Geburtsort und Alter, sondern nimmt uns als deutsches V o l k in dre Pflicht, die Einheit und Freiheit Deutschlands in freier Selbstbestimmung zu vollenden. Das h e i ß t : die Bundesrepublik Deutschland ist nicht das ganze, nicht das e n d g ü l t i g e Deutschland. Dieser Satz darf aber nicht dekretiert werden, sondern er m u ß das Bekenntnis von uns allen sein, genauso wie der Satz, daß die Deutsche Demokratische Republik ihre Existenz allein von der Macht der Sowjetunion ab- leitet und nicht vom demokratischen W i l l e n der Bevölkerung. Und auch der Satz gilt, wie es i m Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 31. Juli 1973 seinen Niederschlag gefunden hat: „Das Deutsche Reich existiert fort." Erst in einem Friedensvertrag kann endgültig ü b e r ganz Deutschland und seine Grenzen entschieden werden.

Leider ist festzustellen, daß wir mit unterschiedli- chen Deutschlandbildern einander begegnen. V i e l - fach ist das Deutschlandbild vom Herkommen, dem eigenen und dem der Vorfahren, bestimmt und be- zieht dann auch Mitteldeutschland und Ost- deutschland jenseits von Oder und Neiße selbst- v e r s t ä n d l i c h mit ein. Oder das Deutschlandbild wird durch den Geburtsjahrgang bestimmt, so d a ß man h ö r e n kann, d a ß die Bundesrepublik Deutsch- land das ganze Deutschland sei. Das ganze Deutsch- land darf jedoch nicht durch den Zufall des Ge- burtsortes und Geburtsdatums relativiert und ein- g e s c h r ä n k t werden.

Das Verhältnis zu Deutschland

W i r leben alle als deutsches V o l k gemeinsam in einer Haftungsgemeinschaft und in der Kontinuität unserer Geschichte. Die Teilung Deutschlands ist nicht das letzte W o r t der Geschichte, denn wäre dies der Fall, w ü r d e n Diktatur ü b e r Demokratie, Gewaltherrschaft ü b e r den W i l l e n des Volkes, das Unrecht der Verweigerung des Selbstbestim- mungsrechtes ü b e r den Anspruch eines jeden, auch des deutschen Volkes, obsiegt haben. So wie die Schöpfungen Hitlers „Protektorat Böhmen und M ä h r e n " und „ G e n e r a l g o u v e r n e m e n t " nie und nimmer das letzte W o r t ü b e r die Tschechoslowakei und Polen sein konnten, ebensowenig ist der ge- g e n w ä r t i g e Zustand, in dem sich ganz Deutschland befindet, endgültig. Z u keiner Zeit hatten sich Tschechen oder Polen mit der Unterjochung ihrer L ä n d e r abgefunden. Gewiß, die gewaltsamen Schöpfungen Hitlers haben im Vergleich zur ge- waltsamen Teilung Deutschlands durch die So- wjetunion nur sechs Jahre gedauert, w ä h r e n d die Teilung bereits 36 Jahre währt, länger als Weimarer Republik und Hitler-Diktaturgedauert haben. A b e r auch dieser lange Zeitraum von ü b e r drei Jahrzehn- ten vermochte und vermag aus Unrecht kein Recht zu machen.

Unsere Jugend hat es schwer, auf jeden Fall schwerer als die vorangegangenen Generationen, das rechte V e r h ä l t n i s zum ganzen Deutschland zu finden. Sie m u ß sich erst geistig und politisch zu eigen machen, was den Ä l t e r e n unter uns selbstver- ständlich ist.

Soeben wurde eine Umfrage veröffentlicht, in der danach gefragt worden ist, ob das Wort Vaterland einen „guten Klang" habe oder ob es nicht mehr in die heutige Zeit passe. Unter den Befragten mit einem Alter unter 30 Jahren sagten 35 Prozent, d a ß das W o r t Vaterland einen „guten Klang" habe, wah- rend 61 Prozent meinten, das Wort passe nicht mehr in die heutige Zeit. Erstaunlich ist jedoch die Nach- bemerkung, d a ß auch diese 61 Prozent kein anderes W o r t dafür haben. Gleichzeitigwurde bekannt, d a ß 79 Prozent aller Befragten sich u n m i ß v e r s t ä n d l i c h zu ihrem Deutschtum und zum Stolz, ein Deutscher zu sein, bekannt haben.

Das G e s p r ä c h ü b e r ganz Deutschland, seine Ge- schichte, seine Geographie, die politische Verant- wortung für ganz Deutschland m u ß zuerst zuhause geführt werden. W i r sollten dann auch vor einem S t r e i t g e s p r ä c h nicht z u r ü c k s c h r e c k e n und es mit

der n ä c h s t e n und ü b e r n ä c h s t e n Generation in un- seren Familien führen.

Allerdings m ü s s e n wir mehr und mehr davon ausgehen, d a ß bereits die Elterngeneration, die jetzt schulpflichtige Kinder hat, vielfach mit einem ge- störten Deutschlandbild aufgewachsen ist. „Macht uns kundig, damit wir dann auch mit unseren K i n - dern ü b e r Deutschland sprechen und die Schule korrigieren können, wenn sie versagt", so ist es wie- derholt zu h ö r e n . Es ist darum auch schon die Forde- rung nach einer handlichen und kurz gefaßten Deutschlandfibel erhoben worden, nach einer Fibel, die ü b e r Deutschland und seine Geschichte, dann aber nicht nur ü b e r die zwölf Jahre unter Hit- ler, Auskunft gibt und mit den notwendigen landes- kundlichen Materialien ü b e r Mittel- und Ost- deutschland aufwartet, auch und gerade über die gegenwärtige Situation. Gerade die jüngsten Ereig- nisse in Polen und die Diskussion ü b e r die wirt- schaftliche Lage zwingen uns zur Frage nach den Ressourcen, und diese sind a u ß e r dem fruchtbaren A c k e r in Schlesien und Pommern und Ost- und W e s t p r e u ß e n die oberschlesische Kohle und das niederschlesische Kupfer.

Eine Aufgabe für die Schulen

Selbstverständlich obliegt vor allem der Schule die Aufgabe, ein umfassendes und zutreffendes Bild von ganz Deutschland zu vermitteln. Die Beschlüs- se der Kultusministerkonferenz von 1978 zur deut- schen Frage im Unterricht und von 1981 zur Darstel- lung Deutschlands auf Landkarten dürfen nicht Pa- pier bleiben, sondern m ü s s e n in den Lehrstoff ein- fließen. Bei allem Respekt vor der liberalen Ent- scheidung des Lehrers, was er wann und wie anbietet, ist es unerträglich zu vernehmen, wie es jüngst beim Hearing im Deutschen Bundestag ge- schehen ist, d a ß die Lehrer vielerorts sich weigern, ü b e r ganz Deutschland Unterricht zu erteilen und lieber auf El Salvador oder Namibia ausweichen.

Oder die Klage von Schülern vernehmen zu m ü s - sen, d a ß sie noch nie etwas ü b e r die Vertreibung der Deutschen aus ihrer Heimat, ü b e r den 17. Juni und die Mauer und auch nicht ü b e r Konrad Adenauer oder Kurt Schumacher oder Ludwig Erhard oder Theodor Heuss vom Lehrer gehört h ä t t e n . Selbst die Unterweisung ü b e r das Deutschlandlied, unsere Nationalhymne, wird von manchem Lehrer verwei- gert.

W e n n es aber dahin kommen sollte, d a ß eine Ju- gend in der Bundesrepublik Deutschland auf- wächst, der man das ganze Deutschland ver- schweigt und Deutschland nur noch mit dem Mär- chenwort „Es war einmal" beginnen läßt, werden diejenigen, die entsprechend dem Wiedervereini- gungsgebot aus dem Grundgesetz, unter dem be- kanntlich jeder Staatsbürger steht, dann tatsächlich zu Nationalisten, Aggressoren, Revanchisten ge- stempelt, weil sie ein Territorium rechtlich in A n - spruch nehmen, das nach dem v e r k ü r z t e n Deutsch- landbegriff gar nicht mehr Deutschland sein darf, also weder Mitteldeutschland, das sich „DDR" nen- nen lassen muß, noch Ostdeutschland, von dem ein Teil unter polnischer Herrschaft, der Norden Ost- p r e u ß e n s unter sowjetrussischer Herrschaft stehen.

Die Jugend nicht irreführen

Im Deutschen Bundestag wurde durch die Bun- desregierung behauptet, daß die Darstellung von ganz Deutschland für die Jugend irreführend sei.

Das Gegenteil ist richtig, es ist irreführend, wenn nur die Machtsituation gezeigt und die Rechtsposi- tion verschwiegen wird. Beides gehört zu einem zu- treffenden Deutschlandbild: 1. Deutschland in sei- nen rechtmäßigen Grenzen, entsprechend der V i e r m ä c h t e v e r a n t w o r t u n g für Deutschland als Ganzes und vor allem aufgrund unseres Selbstver- s t ä n d n i s s e s entsprechend den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes und des ganzen In- strumentariums der Rechtspositionen vom Grund- vertrag ü b e r den Deutschlandvertrag bis zum Brief zur deutschen Einheit und der Gemeinsamen Ent- schließung des Deutschen Bundestags von 1972. 2.

Deutschland als ein vom Kommunismus gewaltsam geteiltes Land.

K o s a k e n i n W a r s c h a u : V o r ü b e r h u n d e r t J a h r e n w u r d e n p o l n i s c h e A u f s t a n d s v e r s u c h e v o n d e n R u s s e n b l u t i g u n t e r d r ü c k t Foto Archiv

Abschied aus unserer Geschichte?

H . W . — N i e m a n d w i r d u n s auf G r u n d ge- m a c h t e r u n d s c h l e c h t e r E r f a h r u n g e n v e r ü b e l n k ö n n e n , w e n n w i r E r g e b n i s s e „ i n n e r d e u t s c h e r G e s p r ä c h e " m i t S k e p s i s b e u r t e i l e n . S o l l es n i c h t n u r b e i d e m B o n b o n b l e i b e n , das H e r r H o n e c k e r d e m K a n z l e r ins A b t e i l reichte, als m a n s i c h auf d e m B a h n h o f des g e s p e n s t i s c h w i r k e n d e n G ü s t r o w v e r a b s c h i e d e t e , so m ü ß - t e n s i c h ja d o c h e i n i g e Z u g a b e n e i n s t e l l e n , die w e n i g s t e n s i n e t w a d e n v o n B o n n b i s M i t t e des J a h r e s g e w ä h r t e n Ü b e r z i e h u n g s k r e d i t aus- g l e i c h e n . S o l l t e H o n e c k e r e t w a z u r Z e i t der L a n d t a g s w a h l e n n o c h e i n i g e B o n b o n s an d e n R h e i n s c h i c k e n ? W e n n aber ü b e r h a u p t , d a n n h a n d e l t es s i c h u m D i n g e , die w e n i g e r k o s t e n als sie e i n b r i n g e n .

In a l l e n g r u n d s ä t z l i c h e n F r a g e n ist die

„DDR" hart g e b l i e b e n u n d die S E D - F ü h r u n g d ü r f t e der U b e r z e u g u n g sein, die Z e i t h e i l e n i c h t n u r d i e W u n d e n , s o n d e r n aus P r o v i s o - r i e n w ü r d e n handfeste u n d a n e r k a n n t e G e b i l - de w e r d e n . M i t R e c h t k a n n m a n i n O s t - B e r l i n feststellen, d a ß m a n i n der F r a g e der A n e r k e n - n u n g e i n g r o ß e s S t ü c k w e i t e r g e k o m m e n ist.

D a ß dieser Staat, d e n d i e „DDR" d a r s t e l l e n w i l l , jetzt n a c h der M a l a i s e i n P o l e n eine w e i t e r e A u f w e r t u n g i m R a h m e n des s o w j e t i s c h e n Im- p e r i u m s e r f ä h r t , d ü r f t e so s e l b s t v e r s t ä n d l i c h s e i n w i e die b e r e c h t i g t e A n n a h m e , d a ß H o - n e c k e r i m P r i n z i p ü b e r d i e i n P o l e n a n g e w a n d - te m i l i t ä r i s c h e L ö s u n g , die l e t z t l i c h n i c h t s a n - deres d a r s t e l l t als d i e n e u a r t i g e V a r i a n t e e i n e r Invasion, r e c h t z e i t i g u n t e r r i c h t e t war.

D e r K r e m l steuert k o n s t a n t s e i n e n K u r s u n d a u c h die „DDR" hat k l a r e p o l i t i s c h e V o r s t e l - l u n g e n h i n s i c h t l i c h ihrer Z u k u n f t . Es s o l l n i c h t

u n t e r s t e l l t w e r d e n , d a ß der O s t e n eine ent- s c h e i d e n d e m i l i t ä r i s c h e A u s e i n a n d e r s e t z u n g anstrebt, solange die Gefahr besteht, d a ß s i c h h i e r a u s e i n Inferno a u c h i m e i g e n e n M a c h t b e - r e i c h e n t w i c k e l n k a n n . D o c h sollte es k e i n e m Z w e i f e l u n t e r l i e g e n , d a ß der K o m m u n i s m u s alles d a r a n s e t z e n w i r d , seine Z i e l e auf a n d e - r e n W e g e n z u e r r e i c h e n . L e n i n hat e i n m a l die C l a u s e w i t z s c h e A n m e r k u n g , d a ß jeder E r o b e - rer es v o r z i e h e , i n e i n u n z e r s t ö r t e s L a n d e i n z u - z i e h e n , m i t d e m K o m m e n t a r „ H a h a , sehr r i c h - tig!" v e r s e h e n . V o m g l e i c h e n L e n i n s t a m m t a u c h der Satz, d a ß derjenige, der D e u t s c h l a n d besitze, a u c h E u r o p a b e h e r r s c h e .

D i e T e i l u n g D e u t s c h l a n d s , v o n d e n S i e g e r n des Z w e i t e n W e l t k r i e g e s arrangiert u n d s p ä t e r v o n O s t u n d W e s t k u l t i v i e r t , sollte für d i e D e u t s c h e n u m so w e n i g e r G r u n d sein, s i c h d a m i t a b z u f i n d e n , als selbst die Sieger s i c h z u r W i e d e r h e r s t e l l u n g der E i n h e i t unseres V a t e r - l a n d e s v e r p f l i c h t e t h a b e n u n d das G r u n d g e - setz uns a l l e n aufgegeben hat, die W i e d e r v e r - e i n i g u n g i n F r i e d e n u n d F r e i h e i t z u v o l l e n d e n .

U n t e r W i e d e r v e r e i n i g u n g v e r s t e h e n w i r , d a ß a l l e D e u t s c h e n w i e d e r i n e i n e m g e m e i n - s a m e n V a t e r l a n d l e b e n u n d w i r dieses w i e d e r - v e r e i n i g t e D e u t s c h l a n d i n e i n g r ö ß e r e s E u r o p a e i n z u b r i n g e n v e r m ö g e n . W i r h a b e n gerade i n d e n l e t z t e n J a h r e n G r u n d z u b e r e c h t i g t e n Z w e i f e l n gehabt u n d uns gefragt, o b die i m G r u n d g e s e t z z w i n g e n d v o r g e s c h r i e b e n e V e r - p f l i c h t u n g i m m e r d i e L e i t l i n i e u n s e r e r b u n - d e s d e u t s c h e n P o l i t i k g e b l i e b e n ist.

A u c h w i r v e r t r e t e n d i e M e i n u n g , d a ß das 3.

J a h r t a u s e n d e i n p o l i t i s c h geeintes u n d h a n d - l u n g s f ä h i g e s , freies u n d d e m o k r a t i s c h e s E u r o -

(2)

Politik

Meinungen:

Kein Frieden ohne Menschenrechte

Nicht an Vertragsbrüche des Ostens gewöhnen — Kongreß der Jungen Union Rheinland in Bonn

ebenfalls für mehr Berichte i n den Massenme- dien ü b e r Menschenrechtsverletzungen. D i e j ü n g s t e n Ereignisse i n Polen wertete sie als Beweis, d a ß „der K o m m u n i s m u s offenbar doch nicht reformierbar" sei. N a c h C a r o l a Sterns A n s i c h t erschwert der E x t r e m i s t e n e r l a ß in der Bundesrepublik zahlreichen M e n s c h e n e i n Engagement für die Menschenrechte in Ost- europa. Z u d e m werde das Recht der Freizü- gigkeit auch bei uns e i n g e s c h r ä n k t , i n d e m zahlreichen Indern und Pakistani die Einreise verwehrt werde.

D e m hielt S t a a t s s e k r e t ä r Dr. G ü n t e r W e t z e l v o m schleswig-holsteinischen Justizministe- rium entgegen, d a ß es nirgends e i n M e n s c h e n - recht auf Einreise, sondern lediglich ein A s y l - s t ä n d i g e s Nachgeben g e g e n ü b e r einer

Diktatur wie die , D D R ' verschafft dieser E i n - w i r k u n g s m ö g l i c h k e i t e n in unsere inneren V e r h ä l t n i s s e . W e r bereit ist, sich erpressen zu lassen, zieht den Erpresser b u c h s t ä b l i c h an.

Dies führt nicht zur Entspannung, sondern zur G e f ä h r d u n g des Friedens." M i t diesen W o r t e n kritisierte der Kölner Staatsrechtler Prof. Dr.

M a r t i n Kriele (SPD) die Tendenz, öffentliche Berichte ü b e r Menschenrechtsverletzungen zu unterlassen, oder gar zu behindern. Kriele, der auch Richter a m Verfassungsgerichtshof des Landes Nordrhein-Westfalen ist und die Bundesregierung mehrfach als P r o z e ß b e v o l l - m ä c h t i g t e r beim Bundesverfassungsgericht vertrat, sprach auf einem K o n g r e ß der Jungen U n i o n Rheinland-Pfalz zum T h e m a „Frieden d u r c h Menschenrechte", auf dem zahlreiche Referenten M ö g l i c h k e i t e n der V e r w i r k l i c h u n g der Menschenrechte i m Rahmen der A u ß e n - u n d Handelspolitik sowie das V e r s t ä n d n i s der Menschenrechte diskutierten. Z u r Durchset- zung der Menschenrechte empfahl Kriele eine Arbeitsteilung: Gewiß m ü s s e eine Regierung behutsamer vorgehen als die M a s s e n m e d i e n oder Menschenrechtsorganisationen. Er kriti- sierte jedoch Versuche des M i n i s t e r i u m s für Innerdeutsche Beziehungen, M a s s e n m e d i e n und die Internationale Gesellschaft für M e n - schenrechte (IGFM) davon abzuhalten, ü b e r

„DDR"-Häftlinge zu berichten, w e i l Ost-Berlin angedroht hatte, derartige Häftlinge nicht mehr freizulassen. Damit habe die Bundesre- gierung sich als e r p r e ß b a r erwiesen. K r i e l e be- dauerte die hier und da anzutreffende K r i t i k a m A n t i k o m m u n i s m u s : „ W e r kein A n t i k o m - munist ist, ist k e i n Demokrat."

C a r o l a Stern, Redakteurin beim Westdeut- schen Rundfunk und ehemalige Vorsitzende der D e u t s c h e n Sektion v o n amnesty interna- tional, p l ä d i e r t e i n der gleichen Diskussion

Fortsetzung v o n Seite 1

pa erleben m ö g e . A b e r diese Hoflnung ist zu- gleich begleitet von der Erwartung, d a ß dieses Europa sich als eine Einheit in der Vielfalt dar- stellt und sich in diesem Staatenkranz ein wie- dervereinigtes freies Deutschland befindet.

W e r uns fragt, wie dies praktisch zu realisieren ist, werden wir antworten: indem wir dafür leben und arbeiten wollen, d a ß a u c h den Deut- schen das Recht der Selbstbestimmung zu- r ü c k g e g e b e n und wir uns wieder in einem Deutschland zusammenfinden k ö n n e n . Es er- scheint uns jedoch wenig hilfreich, wenn i m Plenum des Deutschen Bundestages die W o r t e fallen, es gebe kein Z u r ü c k zum Natio- nalstaat Otto von Bismarcks. Dieser N a t i o n a l - staat komme nicht wieder und d a r ü b e r m ü ß - ten wir uns gerade i m geteilten Deutschland einig sein.

Soll das etwa heißen, d a ß Yalta Ewigkeits- wert besitzt und den Deutschen im anderen Teil unseres Vaterlandes jede Hoffnung ge-

n o m m e n werden soll? Das dürfte zwar nicht F ü r e i n e V e r s t ä n d i g u n g der Bundesrepublik beabsichtigt sein, k ö n n t e jedoch auf diese D e u t s c h l a n d mit allen Staaten Osteuropas hat W e i s e bewirkt werden. U n d noch etwas tritt sich der B e v o l l m ä c h t i g t e des Rates der Evan- h i n z u : je eher und je mehr wir i m freien T e i l gelischen K i r c h e in D e u t s c h l a n d a m Sitz der unseres Vaterlandes A b s c h i e d v o n unserer Bundesrepublik, P r ä l a t H e i n z - G e o r g Binder Geschichte nehmen, desto s t ä r k e r wird das (Bonn), ausgesprochen. Z u r Eröffnung einer Regime in Mitteldeutschland die deutsche deutsch-polnischen Tagung i n der Evangeli- Geschichte und die damit verbundenen V o r - sehen A k a d e m i e L o c c u m e r k l ä r t e Binder k ü r z - stellungen und W e r t e für sich in A n s p r u c h Hch , das B e m ü h e n der evangelischen Kirche, nehmen. Eine Aussicht, die wenig schmei- das V e r h ä l t n i s zwischen Polen und Deutschen chelhaft ist. Ihr entgegenzuarbeiten wird auch durch V e r s t ä n d i g u n g „über den A b g r u n d der im neuen Jahre unsere Aufgabe sein. Vergangenheit" neu zu gestalten, gelte nicht

nutzen. Im Falle der „DDR" sprach er sich a l - lerdings für die „stillen B e m ü h u n g e n " der Bun- desregierung aus. K ü h n , ehemaliger G e - schäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, bezeichnete den Einsatz für die M e n s c h e n - rechte auch als eine nationale V e r p f l i c h t u n g :

„ M e n s c h e n r e c h t s v e r l e t z u n g e n in der , D D R ' treffen m i c h i m m e r noch etwas mehr als solche in der Dritten Welt." K r i t i k ä u ß e r t e er an der Einengung der Menschenrechtsdiskussionen auf die F r e i z ü g i g k e i t . M a n m ü s s e auch für die Rechte derjenigen eintreten, die ihre L ä n d e r nicht verlassen k ö n n t e n .

N e b e n d e m Stellenwert der M e n s c h e n r e c h - te in der A u ß e n p o l i t i k diskutierten die 120 T e i l n e h m e r des Kongresses i m Bonner A d e -

recht für t a t s ä c h l i c h politisch Verfolgte gebe.

W e t z e l , der Menschenrechtsbeauftragter der C D U / C S U in der W e l t u n i o n C h r i s t l i c h e r De- mokraten ist, verlangte v o n der Bundesregie- rung, e n d l i c h auch das verweigerte Selbstbe- stimmungrecht der M i t t e l - und Ostdeutschen in der U N O zur Sprache z u bringen.

Er warnte davor, bei der Verfechtung der Menschenrechte immer nur nach dem „ M a c h - baren" zu fragen.

Detlef K ü h n , P r ä s i d e n t des dem Innerdeut- schen M i n i s t e r i u m unterstehenden Gesamt- deutschen Instituts, gab entsprechenden In- itiativen vor der U N O allerdings wenig Erfolgs- aussichten. Er p l ä d i e r t e dafür, andere inter- nationale Foren e i n s c h l i e ß l i c h der K S Z E zu

Verständigung:

W i e A N D E R E es s e h e n :

„ I c h hab* einem Genossen auf dem Roten Platz n u r .Verbietet die B o m b e ' z u g e f l ü s t e r t . . . "

Zeichnung Daily Mail nauer-Haus auch die M ö g l i c h k e i t e n handels- politischen D r u c k s zur Durchsetzung h u m a n i - t ä r e r Erleichterungen. Der Frage „ W e m n ü t - zen Wirtschaftsbeziehungen?" stellten sich drei Referenten. W e r n e r Obst, bis 1969 füh- render W i r t s c h a f t s f u n k t i o n ä r u n d A b t e i l u n g s - leiter i m „ D D R " - M i n i s t e r r a t , sah einen Z u - sammenhang zwischen e i n e m unfreiheitli- chen Wirtschaftssystem u n d der M i ß a c h t u n g der Menschenrechte. Z u m i n d e s t der Ost- u n d Innerdeutsche H a n d e l bewirke eine S t ä r k u n g der D i k t a t o r e n und v e r l ä n g e r e damit die U n - t e r d r ü c k u n g der M e n s c h e n r e c h t e . Z u d e m be- fähige der Osthandel, z. B. das E r d g a s g e s c h ä f t , die Sowjetunion zur weiteren A u f r ü s t u n g . Ins- besondere diesem A s p e k t w i d m e t e sich

Vertreibung nicht verschweigen

Deutsch-polnische Tagung der Evangelischen Akademie Loccum

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UNABHÄNGIGE W O C H E N Z E I T U N G FÜR D E U T S C H L A N D Chefredakteur: Hugo Wellems

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Telefon (0 40) 44 65 41 (mit Anrufbeantworter) und 44 65 42

Polen allein. Das Bestreben der K i r c h e gehe v i e l m e h r dahin, „die V e r s ö h n u n g mit den ehemaligen Kriegsgegnern i m W e s t e n auch i n der Beziehung z u allen Partnern i m Osten zu erreichen". Der moralische Impuls, den eine K i r c h e vermitteln k ö n n e , dürfe nicht an machtpolitischen Interessen e i n Ende finden.

A l s „ s c h ä d l i c h und hemmend" für die Ent- w i c k l u n g der Beziehungen z w i s c h e n P o l e n und der Bundesrepublik kritisierte der V i z e - Direktor der H a u p t a b t e i l u n g Presse, K u l t u r und Wissenschaften i m p o l n i s c h e n A u ß e n m i - nisterium, W l o d i m i e r z G i e r l o w s k i , die — w i e er sagte — „ b e d a u e r n s w e r t e D o k t r i n ü b e r das Fortbestehen des Deutschen Reiches i n den G r e n z e n v o n 1937. E i n e n Beweis für das Fort- wirken dieser D o k t r i n habe der B e s c h l u ß der Kultusminister-Konferenz erbracht, die G r e n - zen v o n 1937 auch in neuen S c h u l - A t l a n t e n z u v e r z e i c h n e n . Es sei nicht gut, die historischen Erfahrungen des p o l n i s c h e n V o l k e s zu ü b e r - sehen und die „Relikte der Vergangenheit" z u u n t e r s c h ä t z e n . D e n W a r s c h a u e r V e r t r a g v o n 1970 w ü r d i g t e G i e r l o w s k i als „ A n b a h n u n g eines W e g e s der V e r s t ä n d i g u n g " .

Der C D U - P o l i t i k e r P h i l i p p v o n Bismarck, M i t g l i e d des E u r o p ä i s c h e n Parlaments und Sprecher der Landsmannschaft P o m m e r n , gab den „ p o l n i s c h e n Freunden" den Rat, nicht immer wieder „auf der Grenzfrage herumzu- reiten". D i e Bundesrepublik m ü s s e d a v o n aus- gehen, „daß das Deutsche Reich noch e x i - stiert". Darauf beruhe unter anderem die F r e i - heit West-Berlins. Bismarck forderte auch,

„alle 15jährigen Polen sollten wissen, d a ß 8,5 M i l l i o n e n Deutsche vertrieben wurden". M a n sei nicht g l a u b w ü r d i g , wenn m a n nur v o n A u s c h w i t z spreche.

der a m e r i k a n i s c h e V ö l k e r r e c h t l e r u n d H i s t o - riker D r D r . A l f r e d M . de Z a y a s aus Genf. Er wies Beispiele nach, w i e d u r c h w e s t l i c h e Liefe- rungen v o n C o m p u t e r n , E l e k t r o n i k , K l e i n k u - eellagern, S c h l e i f m a s c h i n e n u n d Lastwagen ein direkter Beitrag zur sowjetischen R ü s t u n g geleistet w o r d e n sei. A u f diese W e i s e werde der O s t h a n d e l z u e i n e m h o h e n Verlustge- schäft, da der W e s t e n a n s c h l i e ß e n d U n s u m - m e n für seine N a c h r ü s t u n g ausgeben m ü s s e . Tagungsleiter u n d J U - L a n d e s v o r s t a n d s m i t - glied Edgar L a m m e r g ä n z t e , d a ß die Sowjet- u n i o n selbst i n d i r e k t die F ö r d e r u n g der Rü- stung d u r c h d e n H a n d e l z u g e g e b e n habe. A l s die E u r o p ä i s c h e G e m e i n s c h a f t 1978 e i n H a n - d e l s a b k o m m e n mit der V o l k s r e p u b l i k C h i n a abgeschlossen habe, sei dies i n der sowjeti- schen Presse als „Beitrag zur M i l i t a r i s i e r u n g C h i n a s " kritisiert w o r d e n .

D e m g e g e n ü b e r empfahl D r . J o c h e n Beth- g e n - H a g e n v o m D e u t s c h e n Institut für Wirtschaftsforschung ( D I W ) i n B e r l i n eine In- tensivierung des O s t h a n d e l s , der nur fünf Pro- zent des D e u t s c h e n A u ß e n h a n d e l s ausmache.

Dieser H a n d e l e r h ö h e den Lebensstandard in den O s t b l o c k s t a a t e n . A u ß e r d e m e r h ö h e ein W i r t s c h a f t s b o y k o t t die Konfrontationsgefahr u n d sei z u d e m w e n i g erfolgversprechend.

N a c h A n g a b e n Bethgen-Hagens h ä n g e n i n der B u n d e s r e p u b l i k l e d i g l i c h 200 000 A r b e i t s p l ä t - ze direkt oder i n d i r e k t v o m O s t - u n d Inner- deutschen H a n d e l ab. E r korrigierte damit eine A u s s a g e des D G B - V o r s i t z e n d e n V e t t e r , der v o n 500 000 betroffenen A r b e i t s p l ä t z e n ge- sprochen hatte.

G r o ß e Beachtung fand der V o r t r a g v o n Prof.

Dr. D r . M i c h a i l V o s l e n s k y z u m V e r s t ä n d n i s der M e n s c h e n r e c h t e i n d e n k o m m u n i s t i s c h e n Staaten. V o s l e n s k y war u . a. O r d i n a r i u s an der M o s k a u e r L u m u m b a - U n i v e r s i t ä t u n d Sekre- t ä r der A b r ü s t u n g s k o m m i s s i o n der sowjeti- schen A k a d e m i e der W i s s e n s c h a f t e n . Z w e i Jahrzehnte g e h ö r t e er z u d e n Spitzenfunktio- n ä r e n der sowjetischen W e s t p o l i t i k . In den k o m m u n i s t i s c h e n Staaten, so V o s l e n s k y , herrsche der G r u n d s a t z „ W e i s u n g b r i c h t G e - setz". Erlaubt sei nur, was der Partei gefalle;

Gesetze seien nicht m a ß g e b e n d . Selbst k o l l e k - tive Rechte, w i e z. B. das Streikrecht, gebe es i n d i e s e m k o l l e k t i v i s t i s c h e n S y s t e m nicht. D i e S o w j e t f ü h r u n g erwarte v o n i h r e n B ü r g e r n , d a ß sie k u s c h e n , d e s h a l b erwarte sie das a u c h v o n anderen Staaten. V o s l e n s k y , der heute a n der U n i v e r s i t ä t L i n z i n Ö s t e r r e i c h lehrt, warnte davor, M e n s c h e n r e c h t s v e r l e t z u n g e n m i t S t i l l - schweigen z u ü b e r g e h e n : „Der O s t e n w i l l , d a ß sich der W e s t e n an V e r t r a g s b r ü c h e g e w ö h n t . "

Der russische Literaturwissenschaftler u n d B ü r g e r r e c h t l e r D r . G e r m a n A n d r e j e w erinner- te an d e n G r u n d s a t z I m m a n u e l K a n t s , w o n a c h der M e n s c h Z i e l , n i c h t M i t t e l sei: „In der So- w j e t u n i o n ist es u m g e k e h r t ; dort ist der M e n s c h das M i t t e l z u m A u f b a u des K o m m u n i s - mus." Dieser t o t a l i t ä r e A n s p r u c h auf d e n M e n - schen w e r d e i n d e n w e s t l i c h e n D e m o k r a t i e n nicht erhoben, w i e Prof. D r . K o n r a d Low v o n der U n i v e r s i t ä t B a y r e u t h e i n g e h e n d darlegte, i n d e m er auf die n a t u r r e c h t l i c h e W u r z e l der M e n s c h e n r e c h t e v e r w i e s .

„ U n s e r e eigene Zukunft h ä n g t v o n der Ent- w i c k l u n g der M e n s c h e n r e c h t e i n der Sowjet- u n i o n ab", r e s ü m i e r t e Prof. V o s l e n s k y . In die- s e m P u n k t w a r e n sich b e i aller sonstigen U n - t e r s c h i e d l i c h k e i t alle Referenten des Kongres- ses e i n i g : O h n e allseitige A c h t u n g der M e n - schenrechte k ö n n e es k e i n e n dauerhaften F r i e d e n geben. E d g a r Lamm

Sowjetsender:

Neue Störaktionen

Ausdruck maßloser Bevormundung

D i e S t ö r u n g e n v o n S e n d u n g e n der Deut- schen W e l l e d u r c h d i e S o w j e t u n i o n ist v o n D r . H e r b e r t H u p k a M d B erneut kritisiert w o r d e n . D i e Bundesregierung h a b e es a n M u t fehlen lassen, das T h e m a b e i m B r e s c h n e w - B e s u c h i n Bonn zur Sprache z u b r i n g e n . D i e sowjetischen S t ö r s e n d e r seien A u s d r u c k d i k t a t o r i s c h e r In- toleranz u n d m a ß l o s e r B e v o r m u n d u n g des ei- genen V o l k e s . D a die B u n d e s r e g i e r u n g z u d e m T h e m a geschwiegen habe, k ö n n e s i c h M o s k a u nur d a r i n b e s t ä r k t w ä h n e n , die S e n d u n g e n der D e u t s c h e n W e l l e weiter z u s t ö r e n . N a c h A n - gaben v o n H u p k a w e r d e n d i e russisch-spra- c h i g e n S e n d u n g e n der D e u t s c h e n W e l l e seit d e m 20 A u g u s t 1980 u n u n t e r b r o c h e n g e s t ö r t . Dasselbe gelte für die P r o g r a m m e der B B C und der S t i m m e A m e r i k a s . A n d e r s als die Bundes- regierung h ä t t e n jedoch die A m e r i k a n e r beim KSZE-Folgetreffen in M a d r i d dies als V e r s t o ß gegen die S c h l u ß a k t e v o n H e l s i n k i bezeichnet.

Die S t ö r u n g e n russisch-sprachiger Sendun- gen westlicher R u n d f u n k a n s t a l t e n d u r c h die Sowjetunion hatten m i t der E n t w i c k l u n g der p o l n i s c h e n A r b e i t e r b e w e g u n g b e g o n n e n .

oprs

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9. J a n u a r 1982 — F o l g e 2 — S e i t e 3 £ 0 5 £ f t j m u j ? m b l Q t t

Zeitgeschichte

Eingetroffene Prophezeiungen

Zeugnisse aus zeitgeschichtlichen Akten

V O N D r . A L F R E D S C H I C K E L Die Einsichtnahme in freigegebene Geheimakten

vermag nie ht nur den zeitgeschichtlichen Erkennt- nisstand zu erweitern, sondern kann auch zuweilen den Historiker in Erstaunen versetzen; besonders wenn nachmalig eingetretene Ereignisse schon Jahre vorher scharfsichtig vorausgesagt erschei- nen. Das konstatierten die Zeitgenossen des Jahres 1939, als sie sich an die Worte des britischen Pre- mierministers Lloyd George v o m 25. März 1919 erinnerten.

Damals meinte der Londoner Regierungschef zu den A n n e x i o n s w ü n s c h e n der Polen nach dem Er- sten W e l t k r i e g :

„Der Vorschlag der polnischen Regierung, durch eine neue Grenzziehung im Osten ü b e r zwei M i l l i o - nen Deutsche unter polnische Verwaltung zu stel- len, m u ß meiner Beurteilung nach früher oder s p ä t e r zu einem neuen Krieg in Osteuropa führen." A h n - lich prophetisch nehmen sich auch die Überlegun- gen aus, die der amerikanische Botschafter und Roosevelt-Freund, W i l l i a m Christian Bullitt, am 19.

November 1938 in einem G e s p r ä c h mit dem polni- schen Botschafter in Washington, Graf Jerzy Po- tocki, ä u ß e r t e . Darin vertrat der US-Diplomat die Auffassung, „daß nur Gewalt, schließlich ein Krieg der wahnsinnigen Expansion Deutschlands in Z u - kunft ein Ende machen kann" und d a ß der Krieg

„ m i n d e s t e n s sechs Jahre d a u e r n . . . und mit der völ- ligen Zerschlagung Europas und mit dem K o m m u - nismus in allen Staaten enden würde".

N a c h Bullitts E i n s c h ä t z u n g w ü r d e Deutschland in den n ä c h s t e n zwei Jahren „mit seiner Expansion in östlicher Richtung vorwärtsschreiten", sich dabei aber „im Osten . . . zu weit von seiner Basis entfernen und zu einem langen und s c h w ä c h e n d e n Krieg ver- urteilt" werden.

„Dann erst", meinte der Roosevelt-Vertraute,

„würden die demokratischen Staaten Deutschland attackieren und es zu einer Kapitulation zwingen".

Auf Graf Potockis Zwischenfrage, ob die Verei- nigten Staaten an einem solchen Kriege teilnehmen w ü r d e n , antwortete Bullitt: „Zweifellos ja, aber erst

lung in Deutschland und Europa ein. In einem Ge- s p r ä c h mit dem polnischen Handelsrat Jan Wsze- laki am 16. Juni 1939 sagte er für Deutschland und seine Rüstungspolitik voraus, „daß es eigentlich keine andere Alternative habe als den Krieg".

Wörtlich notierte Wszelaki in seinem Geheimbe- richt über die Unterredung mit Joseph Kennedy:

„Der Krieg dagegen gebe diesem (Deutschland) zumindest eine gewisse Aussicht, seine Forderun- gen mit Gewalt durchzusetzen und angesichts des- sen werde es, in die Enge getrieben, vor ihm nicht zurückschrecken."

Weiter vermerkte der polnische Handelsrat ü b e r den amerikanischen Botschafter:

„Mit einer gewissen Geringschätzung ä u ß e r t e er sich ü b e r die Optimisten, die meinten, Deutschland k ö n n e leicht oder schnell bezwungen werden, oder die mit einem schnellen Umsturz in Deutschland rechneten."

Eine Prognose, die sich in den nachfolgenden sechs Jahren vollauf bestätigte, von maßgeblichen Politikern jedoch seinerzeit nicht g e b ü h r e n d ernst genommen wurde.

Jan Wszelaki reportierte aber nicht nur zutref- fende Voraussagen, sondern gab auch selber wel- che ab.

So in einem Gespräch mit den beiden britischen Diplomaten, Sir W i l l i a m Strang und Hubert Jebb, im M a i 1939, als er meinte, d a ß er im Falle eines Kriegsausbruchs fürchte, „ein furchtbares Massa- ker unter den Volksdeutschen k ö n n t e schwer zu verhindern sein" — und dann tatsächlich in den er- sten September-Tagen des Jahres 1939 ü b e r fünf- tausend Deutsche in Polen ermordet wurden. Ein Verbrechen, das die deutsch-polnischen Beziehun- gen bekanntlich nachhaltig belastet hat und den na- tional-sozialistischen Besatzern auch als Vorwand für ihre blutige Polen-Politik zwischen 1939 und 1944 diente.

Dem gleichen Bericht ist auch die polnische V i - sion vom künftigen Schicksal O s t p r e u ß e n s zu ent- nehmen, wenn es darin heißt: „Jedenfalls schien es

I n v a s i o n s f l o t t e : W i l l i a m C . Bullit, 1938: „Sollte e i n K r i e g a u s b r e c h e n , so w e r d e n die U S A n i c h t z u A n f a n g an i h m t e i l n e h m e n , aber sie w e r d e n i n b e e n d e n "

Diese Zerstückelungstheorie beherrschte be- kanntlich alle Gipfeltreffen der Alliierten von Te- heran (1943) bis Jalta (1945) und lag auch dem soge- nannten Morgenthauplan zugrunde. A u s der von Warschau vorgeschlagenen Nord-Süd-Teilung ist lediglich eine Ost-West-Teilung Deutschlands ge- worden — und das alles unter Einschluß Polens.

Kurzfristiger, aber präziser traf ein, was W i l l i a m Strang und Hubert Jebb am 9. Juni 1939 über die möglichen weiteren deutsch-polnisch-sowjeti- schen Beziehungen zu Papier brachten:

„Nur ein Krieg kann der wahnsinnigen Expansion Deutschlands in Zukunft ein Ende machen'

dann, wenn England und Frankreich zuerst los- schlagen."

Die Ereignisse der Jahre 1939 und 1940 haben diese Prognosen bekanntlich weitgehend bestätigt.

Im Februar 1939 vermochte der US-Diplomat die weitere Entwicklung sogar noch konkreter zu um- schreiben. In einer Unterhaltung mit dem polni- schen Botschafter in Paris, Graf Jules Lukasiewicz, sagte er — nach Ausweis eines Geheimberichts des polnischen Missionschefs — das weitere Verhalten der Vereinigten Staaten sehr präzise voraus. Da- nach konnte man erwarten, d a ß nach einer etwaigen Niederlage Frankreichs und Englands die U S A in die Auseinandersetzung mit Deutschland eingrei- fen w ü r d e n , „natürlich erst eine gewisse Zeit nach Ausbruch des Konfliktes".

Bullitt wörtlich: „Sollte ein Krieg ausbrechen, so werden wir sicherlich nicht zu Anfang an ihm teil- nehmen, aber wir werden ihn beenden"; eine Vor- hersage, die sich 1941 und 1945 bewahrheitete.

Nicht minder zutreffend s c h ä t z t e der amerikani- sche Botschafter in London, Joseph Kennedy, der Vater John F. Kennedys, die nachfolgende Entwick-

die allgemeine Auffassung zu sein, d a ß O s t p r e u ß e n von Polen annektiert werden m ü s s e . Der stellver- tretende Leiter der Abteilung Ost i m (polnischen) A u ß e n m i n i s t e r i u m ging tatsächlich so weit, klar zu sagen, d a ß dieses der polnische Plan sei. Er rechtfer- tigte ihn mit der Begründung, d a ß die (deutsche) Be- v ö l k e r u n g O s t p r e u ß e n s i m Abnehmen begriffen sei; d a ß vieles von dem Gebiet in Wirklichkeit so- wieso polnisch sei; d a ß man jedenfalls Umsiedlun- gen vornehmen k ö n n e und d a ß Polen als junger und rasch wachsender Staat eine seiner Bedeutung an- gemessene Küstenlinie haben müsse."

Bis auf die A n n e x i o n N o r d o s t p r e u ß e n s mit der Hauptstadt Königsberg durch die Sowjetunion scheint diese Vorstellung heute realisiert, wenn auch noch nicht völkerrechtlich abgesichert. Pro- phetisch mutet auch die Zukunftsvision an, welche Warschauer Regierungskreise i m F r ü h s o m m e r 1939 ü b e r ein besiegtes Nachkriegsdeutschland hegten, nämlich, „daß Deutschland in zwei oder drei S t ü c k e geschnitten werden m ü s s e , und d a ß der grö- ßere Abschnitt aus einem südlichen und katholi- schen Block bestehen m ü s s e . . . " .

„Selbst wenn es ihnen (den Polen) nicht gelingt, die Deutschen zu v e r s ö h n e n — und das werden sie wahrscheinlich tun — dann k ö n n t e das erste A n z e i - chen wirklicher S c h w ä c h e unsererseits zu einem Signal für die Russen werden, sich mit den Deut- schen auf der Grundlage einer vierten Teilung zu v e r s t ä n d i g e n . W e n n das geschieht, dann werden die Auswirkungen auf unsere Stellung in der W e l t auch der mittelmäßigsten Intelligenz klar."

Der Hitler-Stalin-Pakt mit dem dazugehörigen geheimen Zusatzabkommen ü b e r die beiderseiti- gen Einflußzonen in Osteuropa, der deutsch-polni- sche Krieg i m September 1939 und der Ausgang des

tee" in Washington, als sein Sprecher, Generalma- jor J . H . Bums, am 10. August 1943 in einem Memo- randum für Harry Lloyd Hopkins, einen engen Ver- trauten Präsident Roosevelts, feststellte:

„Rußland wird nach dem Kriege in Europa eine beherrschende Stellung einnehmen. Nach Deutsch- lands Zusammenbruch gibt es in Europa keine Macht, die sich Rußlands gewaltiger militärischer Kraft entgegenstellen k ö n n t e . Zwar ist Großbritan- . nien im Begriff, i m Mittelmeer eine Position gegen- ü b e r Rußland aufzubauen, die sich für das Gleich- gewicht der M ä c h t e in Europa nützlich erweisen mag. A b e r auch hier ist es fraglich, ob England sich gegen Rußland behaupten kann, wenn es nicht von anderer Seite unterstützt wird."

Entgegen dieser scharfsichtigen Prognose erhielt Großbritannien auf der Teheraner Gipfelkonferenz vom November/Dezember 1943 von Roosevelt nicht die erforderliche Unterstützung, als es für die Errichtung der sogenannten zweiten Front auf dem Balkan statt auf dem französischen Festland eintrat.

Durch ein Aufrollen der deutschen Südostflanke wollte Churchill bekanntlich die Balkanstaaten vor dem Zugriff der Roten Armee bewahren und eine mögliche Bolschewisierung dieser Länder verhin- dern. Roosevelt gab jedoch der Invasion in Frank- reich den Vorzug und ü b e r a n t w o r t e t e mit dieser Entscheidung die s ü d o s t e u r o p ä i s c h e n Völker weit- gehend dem Einfluß Moskaus. Er hielt sich offenbar lieber an die Empfehlungen des obigen Memoran- dums, die da lauteten:

,Rußland wird... eine beherrschende Stellung einnehmen'

B r o m b e r s e r B l u t s o n n t a g1 1: J a n W s z e l a k i , M a i 1931: Im F a l l e e i n e s K r i e g s a u s b r u c h e s „ k ö n n t e f u r c h t b a r e s M a s s a k e r u n t e r d e n V o l k s d e u t s c h e n s c h w e r z u v e r h i n d e r n s e i n

Zweiten Weltkriegs mit dem Niedergang des briti- schen Weltreichs bestätigten auf dramatische Weise die Befürchtungen der beiden englischen Diplomaten vom Juni 1939.

V o n ä h n l i c h e r Scharfsicht erwiesen sich die Warnungen, die der polnische Exil-Ministerpräsi- dent, General Sikorski, vor der Annahme und Ver- wirklichung der Moskauer „Kompensationstheo- rie" i m Jahre 1942 in Noten an die britische und an die amerikanische Regierung zum Ausdruck brach- te. Darin nahm er gegen den vom Kreml unterbrei- teten Vorschlag, Ostpolen an die Sowjetunion ab- zutreten und Warschau dafür nach dem Krieg mit ostdeutschen Gebieten zu entschädigen, Stellung und schrieb im Herbst 1942 an Premierminister Churchill und US-Präsident Roosevelt:

„Selbst wenn die Sowjetregierung die polnischen Forderungen nach deutschen Gebieten im Westen als Kompensation für territoriale Verluste, die Ruß- land Polen in dessen Ostgebieten auferlegt, guthei- ßen würde, so w ü r d e n diese neuen Grenzen doch den polnischen Staat in Abhängigkeit von seinem östlichen Nachbarn bringen, und es w ü r d e der So- wjetunion erlauben, ihn als Sprungbrett für die Ausdehnung ihrer Herrschaft ü b e r Mitteleuropa im allgemeinen und Deutschland im besonderen zu machen."

Diese nachmalig so zutreffende Befürchtung S i - korskis erinnert an die Vision, die der tschechische Historiker Frantisek Palacky im Jahre 1848 nieder- schrieb, als er sich ü b e r die Funktion der öster- reichischen Monarchie Gedanken machte und zur Politik Moskaus meinte:

„Wahrscheinlich existierte der österreichische Kaiserstaat nicht schon längst, man m ü ß t e ihn im Interesse Europas schaffen. Denken Sie sich Ö s t e r - reich in eine Menge Republiken und Republikchen aufgelöst — welch ein willkommener Grundbau zur russischen Universalmonarchie!" —

Und dann nach dem Ersten Weltkrieg bezie- hungsweise in den Jahren 1945 bis 1948 in seiner Prognose bestätigt werden sollte, wobei das impe- rialistische Streben der Zaren unschwer gegen die expansionistischen Ziele der russischen Bolsche- wiken ausgetauscht werden konnte. Die Befürch- tungen Palackys und Sikorskis vor einem Ausgrei- fen Moskaus nach Mitteleuropa teilte im Sommer 1943 auch „The President's Soviet Protocol C o m m i -

„Die Schlußfolgerungen aus diesen Gedanken- g ä n g e n liegen auf der Hand. Da Rußland im Kriege den entscheidenden Faktor darstellt, m u ß es jegli- chen Beistand erhalten, und alles m u ß aufgeboten werden, es zum Freunde zu gewinnen. Da es nach der Niederlage der Achse ohne Frage die Vorherr- schaft in Europa haben wird, ist die Entwicklung und Aufrechterhaltung der freundschaftlichsten Beziehungen zu Rußland nur um so wichtiger."

Für den Fall von Reibereien und Spannungen zwischen den Alliierten befürchtete das „Presi- dent's Soviet Protocol Commitee" in seiner Denk- schrift, d a ß „Deutschland in die Lage geraten würde, die M ä c h t e gegeneinander auszuspielen, was zu unheilvollen Folgen führen würde".

Mit Blick auf Moskau folgerte es aus einem sol- chen angenommenen F a l l :

„Die Sowjetregierung wiederum wäre in der Lage, die Macht des Kommunismus in Deutschland zum großen Nachteil des inneren politischen Friedens in Deutschland und zum vergleichsweise großen Vor- teil der russischen Interessen einzusetzen."

Fast vierzig Jahre nach Niederschrift dieser Pro- gnose scheinen sich die Befürchtungen über mögli- che sowjetische Einflußnahmen in die deutsche In- nenpolitik zu bewahrheiten; besonders angesichts der vom Osten wohlwollend kommentierten „Frie- densbewegung" in der Bundesrepublik und der mit ihr synchron einhergehenden antiamerikanischen Stimmungsmache in Westdeutschland und in West- Berlin.

Vermutlich konnte sich der Verfasser des M e - morandums vom 10. August 1943 gar nicht vorstel- len, d a ß auf den Oberkommandierenden der ameri- kanischen Armee in Europa in einer deutschen Stadt ein Mordanschlag durchgeführt werden k ö n n t e und der Besuch eines amtierenden ameri- kanischen A u ß e n m i n i s t e r s in Berlin mit Polizeikräf- ten gesichert werden müßte, als er vom „großen Nachteil des inneren politischen Friedens in Deutschland" und vom „vergleichsweise großen Vorteil der russischen Interessen" schrieb.

So erweitert sich das Erstaunen des Historikers über eingetroffene Prophezeiungen früherer Jahr- zehnte zur Betroffenheit des Zeitgenossen unserer Tage und ermahnt die Politiker von heute, aus den Erfahrungen der Geschichte die notwendigen Leh- ren zu ziehen, um eine bessere Zukunft zu gestalten.

e i n

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Bundeswehr:

Der Faktor „Geist"

Streitkräfte und Gesellschaft

„Eine A r m e e , wie sie die Bundeswehr ist, die sich z u m g r ö ß t e n T e i l aus W e h r - pflichtigen rekrutiert, stellt sich so gut oder so schlecht dar, wie der Staat dem sie dient. Ein notwendiges Ü b e r , so wie es einer der h ö c h s t e n R e p r ä s e n t a n t e n unserer Bundesrepublik Deutschland einmal gesagt hat, „kann nicht motivie- rend auf die Soldaten wirken".

Ein offenes Einstehen dieses Staates zu seiner A r m e e wurde v e r m i ß t . V i e l - mehr noch sind soldatische Tugenden offenkundig als unmodern m i l i t ä r i s c h und damit antiquiert in den Hintergrund g e d r ä n g t worden. N i c h t jene Tugenden, die den Soldaten zum Krieger erziehen, nein es sind die, die für den Geist einer A r m e e tragende Pfeiler sind.

W o ist das S e l b s t b e w u ß t s e i n geblie- ben, das notwendig ist, um in Entschei- dungen frei zu sein. E i n Soldat, der sich als notwendiges Übel der Gesellschaft betrachtet und s t ä n d i g aufgefordert wird, sich in diese Gesellschaft zu inte- grieren, die in der Masse ausgerichtet ist auf Profitdenken und materielle Werte, der durch Erlasse und R i c h t l i n i e n etc.

permanent eingeengt wird, gibt wesent- liches Terrain seines eigenen Ich's als Soldat auf. Das W o r t „Kameradschaft"

droht fast völlig aus dem m i l i t ä r i s c h e n Sprachgebrauch zu verschwinden. Die Industriegesellschaft und ihre Umwelt erzieht zur Kontaktlosigkeit, die eine nur zweckgebundene und nicht auf Partnerschaft beruhende G r u p p e n b i l - dung wie Fahrgemeinschaft, W o h n g e - meinschaft oder Gruppengemeinschaft zur Folge hat. D a m i t w i r d der R a h m e n eliminiert, der eigentlich die Basis sein sollte für ein M i t e i n a n d e r und F ü r e i n - ander, das nicht auf materiellen, son- dern ideellen W e r t e n wie Hilfe u n d U n - t e r s t ü t z u n g , Geborgenheit, Sicherheit u n d ' A c h t u n g beruht.

W i e kann man v o n einem Soldaten verlangen, treu zu dienen, wenn auf der anderen Seite dieser Staat nicht i n der Lage ist, seinen Pflichten nachzukom- men, den jungen W e h r p f l i c h t i g e n i n der Öffentlichkeit bei dessen T r e u e e r k l ä - rung zu unserer Bundesrepublik vor Ausschreitungen, K r a w a l l e n und V e r - unglimpfungen unseres Staates so zu s c h ü t z e n , d a ß er einen Sinn i n diesem G e l ö b n i s sieht und erkennt, d a ß es sich lohnt, für diesen Staat zu dienen.

W o ist das P f l i c h t b e w u ß t s e i n geblie- ben, das sich i n dem Z u s a m m e n s p i e l v o n Befehl und Gehorsam widerspie- gelt, ohne das eine A r m e e nicht funktio- nieren kann.

W e l c h e A b s t r i c h e sind hingenom- men in der A u s b i l d u n g unserer Offizie- re, Unteroffiziere und Mannschaften. S i - cherlich ist eine geistige wissenschaftli- che A u s b i l d u n g notwendig, nur Theorie und W i s s e n allein qualifiziert die A u s - zubildenden noch lange nicht zu Trup- p e n f ü h r e r n und damit V o r b i l d e r n , zu denen der Untergebene aufschaut.

T r u p p e n f ü h r u n g ist auch eine hand- werklich praktische T ä t i g k e i t , genauso wie es die A u s b i l d u n g an Waffen und G e r ä t ist. Eine gut a u s g e r ü s t e t e A r m e e ist nur dann schlagkräftig, wenn ihre Soldaten die Waffen und das G e r ä t per- fekt bedienen k ö n n e n und w o l l e n .

N i c h t der Wehrpflichtige oder der Zeitsoldat, der vielleicht nach drei Jah- ren aus der Bundeswehr ausscheiden m u ß , s i n d die Pfeiler, auf denen die A r m e e ihr Fundament findet, nein es sind wir, die aufgefordert sind, sich für diese Bundeswehr zu engagieren. W e n n wir gute S t a a t s b ü r g e r sind, dann ist der W e g z u m . S t a a t s b ü r g e r i n Uniform' auch nicht i n allzuweiter Ferne. W i r k ö n n e n auf diese Bundeswehr nicht ver- zichten. N u r Utopisten und Fantasten, Spinner und politisch voreingenomme- ne Leute k ö n n e n erwarten, d a ß unsere freiheitliche demokratische Grundord- nung ohne Abschreckungsfaktor zu er-

halten ist." W I

Pressefreiheit:

Für verantwortungsvollen Journalismus

Vor hundert Jahren wurde der Begründer der deutschen Zeitungswissenschaft Karl d'Ester geboren

„ B e t r a c h t e n Sie die Presse als das Instru- ment zur H e r b e i f ü h r u n g des V ö l k e r f r i e d e n s und b e m ü h e n Sie sich, die W e l t v o n der A n g s t zu befreien, die sie g e g e n w ä r t i g erfüllt!" Diese W o r t e k ö n n t e n in diesen Tagen gesprochen worden sein. Der sie vor genau 30 Jahren an die Adresse zahlreicher i n - und a u s l ä n d i s c h e r Wissenschaftler und Journalisten, die zur Feier seines 70. Geburtstags nach M ü n c h e n gekommen waren, richtete, hat v o m ersten Tag seiner L e h r t ä t i g k e i t an nach dieser Prä- misse gehandelt: Prof. Dr. K a r l d'Ester, der Be- g r ü n d e r der international hoch angesehenen deutschen Zeitungswissenschaft, der am 31.

M a i 1960 starb und am 11. Dezember 1981 hundert Jahre alt geworden w ä r e .

Die v e r h ä n g n i s v o l l e Rolle, die die interna- tionale Presse bei der V o r b e r e i t u n g des Ersten W e l t k r i e g s und dann als Kampfmittel der Par- teien gespielt hatte, v e r a n l a ß t e zu Beginn der 20er Jahre v e r a n t w o r t u n g s b e w u ß t e M ä n n e r , Einrichtungen zur wissenschaftlichen Erfor- schung des i n - u n d a u s l ä n d i s c h e n Pressewe- sens zu fordern.

Damals erkannte der aus V a l l e n d a r bei K o - blenz stammende Studienrat Dr. d'Ester — der sich bereits als Student eingehend mit der Pressegeschichte Westfalens b e s c h ä f t i g t

Landesbischof:

hatte — seine Aufgabe. Er wollte sich ganz der Zeitungswissenschaft w i d m e n . 1919 wurde er als erster Privatdozent für Zeitungswissen- schaft an der U n i v e r s i t ä t M ü n s t e r habilitiert, 1924 folgte der Gelehrte d e m Ruf nach M ü n - chen, n a c h d e m der Bayerische Landtag die Voraussetzungen zur Errichtung des ersten Lehrstuhls für Zeitungsforschung in Deutsch- land geschaffen hatte. K a r l d'Ester, der e i n ü b e r z e u g t e r Gegner des N a t i o n a l s o z i a l i s m u s war — w e i l er sehr früh die Gefahren sah, die der freien Presse v o n t o t a l i t ä r e n Regimen gleich welcher R i c h t u n g drohen — hat b a l d nach d e m Kriege die Lehre der Zeitungswis- senschaft auf die neu entstandenen M a s s e n - m e d i e n ausgedehnt. Im Laufe der Jahre haben mehr als 10 000 Studierende aller F a k u l t ä t e n seine Seminare besucht: viele v o n i h n e n haben heute e i n f l u ß r e i c h e Stellungen i m Pres- sewesen, bei Funk und Fernsehen u n d verste- hen sich als M u l t i p l i k a t o r e n der Lehren eines Wissenschaftlers, der sich konsequent für die Freiheit des W o r t e s und für einen verantwor- t u n g s b e w u ß t e n Journalismus einsetzte, des- sen V o r l e s u n g e n auch i m A u s l a n d (u. a. i n Japan, wo er den A n s t o ß zur wissenschaftli- chen B es c h äf t i g u n g mit dem Pressewesen gab) starke Beachtung fanden. W e n n N a p o l e o n

Dankbarkeit für diesen Staat

Landesbischof von Keler zum Verhältnis Kirche —Bundesrepublik

„Wir sind für diesen freiheitlichen und sozia- len Rechtsstaat dankbar, der nicht auf E m i - granten s c h i e ß e n m u ß , der Demonstrationen gestattet, der Pressevielfalt kennt, dessen Re- p r ä s e n t a n t e n frei g e w ä h l t werden, in d e m je- dermann das Unrecht vor den Schranken un- a b h ä n g i g e r Gerichte anklagen darf". Dies be- tonte Landesbischof H a n s v o n Keler. Dieser Staat ist — so v o n K e l e r — gewiß vielfach ver- b e s s e r u n g s b e d ü r f t i g , aber es g e h ö r e zur N ü c h - ternheit des Glaubens, i h n i n seinen positiven Seiten zu w ü r d i g e n und in i h m tatkräftig zu ar- beiten. D a b e i solle man nicht vergessen, d a ß eine Demokratie Z u s t i m m u n g und M e h r h e i t b e n ö t i g e , nicht nur K r i t i k und W i d e r s p r u c h . Eine einseitige Erziehung zu Konflikten ü b e r - fordere den M e n s c h e n eindeutig. V o n K e l e r w ö r t l i c h : „Man kann die Schraube der K r i t i k auch ü b e r d r e h e n . " F ü r das V e r h ä l t n i s v o n Staat und K i r c h e ist nach seinen W o r t e n heute die K o m b i n a t i o n sowohl v o n U n a b h ä n g i g k e i t als auch v o n Zusammenarbeit k e n n z e i c h - nend.

A u s f ü h r l i c h ging v o n K e l e r auf die i n der Öf- fentlichkeit umstrittene Entscheidung des Oberschulamtes T ü b i n g e n ein, einen w ü r t - tembergischen Gemeindepfarrer nicht i n das staatliche B e a m t e n v e r h ä l t n i s zu ü b e r n e h m e n , w e i l er die dafür notwendige „Belehrung und E r k l ä r u n g " zur Verfassungstreue nur mit Z u - s ä t z e n versehen unterzeichnen mochte. Der Landesbischof unterstrich, d a ß jeder C h r i s t Gott mehr gehorchen m ü s s e als den M e n - schen. Im konkreten F a l l gehe es jedoch u m etwas anderes. D e n n die v o m Beamten gefor- derte T r e u e e r k l ä r u n g gelte einem Staat, des- sen Grundgesetz der Freiheit v o n G l a u b e n und Gewissen R a u m gebe und dessen G r u n d o r d - nung v o m b i b l i s c h e n V e r h ä l t n i s v o n M e n - s c h e n w ü r d e mitgeformt sei. N a c h A n s i c h t des Bischofs ist jeder S t a a t s b ü r g e r „nicht nur be- rechtigt, sondern meiner Auffassung n a c h verpflichtet", für die Intention der Verfassung

einzutreten. W e n n ein Pfarrer oder Religions- lehrer i m staatlichen Schuldienst jedoch „in einen unausweichlichen Konflikt mit d e m ver- f a s s u n g s g e m ä ß e n W i l l e n der M e h r h e i t g e r ä t , k a n n es zu den Konsequenzen g e h ö r e n , d a ß er seinen Dienst quittiert". A u c h Gewissensbe- denken h ä t t e n ihren Preis. Es gebe keine Be- denken mit Pensionsanspruch.

Der Bischof forderte dazu auf, das Evange- l i u m v o n Jesus Christus nicht i n ein politisches Gesetz zu verkehren. D i e frohe Botschaft v o m Frieden, den Gott gestiftet u n d für uns bereit halte, dürfe m a n nicht mit p e r s ö n l i c h e n A k - tionen zur V e r h i n d e r u n g eines neuen Krieges gleichsetzen. Jede K i r c h e n g e m e i n d e m ü s s e auch ernsthaft ü b e r l e g e n , ob d u r c h e i n Z u - s a m m e n w i r k e n mit verschiedenen p o l i t i - schen Kräften nicht der k i r c h l i c h e Beitrag e i n e n völlig anderen A k z e n t erhalte oder gar untergehe. Z u r Diskussion u m die Bergpredigt sagt v o n Keler, m a n k ö n n e aus ihr nicht die V e r s e herausschneiden, die e i n e m ins p o l i t i - sche K o n z e p t p a ß t e n . D i e Bergpredigt „bleibt uns g e g e n ü b e r v o n einer u n e r b i t t l i c h e n U n - verrechenbarkeit, nicht u m z u g i e ß e n i n e i n po- litisches Handlungskonzept".

Der Pazifismus hat n a c h W o r t e n des B i - schofs ein H e i m a t r e c h t i n der K i r c h e , aber er k ö n n e als H a l t u n g v ö l l i g e n Gewaltverzichts k e i n e n k i r c h l i c h e n A l l e i n v e r t r e t u n g s a n - spruch erheben. D i e K i r c h e werde i m m e r n a c h d r ü c k l i c h für das Recht eintreten, den W e h r d i e n s t aus G e w i s s e n s g r ü n d e n z u ver- weigern, m a n k ö n n e aber eine anderslautende Gewissensentscheidung nicht für c h r i s t l i c h u n m ö g l i c h e r k l ä r e n . In diesem Z u s a m m e n - hang sprach s i c h v o n K e l e r für eine A b s c h a f - fung des derzeitigen A n e r k e n n u n g s v e r f a h - rens für Wehrdienstgegner aus. Er p e r s ö n l i c h b e f ü r w o r t e eine V e r l ä n g e r u n g der Z i v i l d i e n s t - zeit, wenn dadurch das A n e r k e n n u n g s v e r f a h -

ren abgeschafft werden k ö n n e . idea

Ab 1.1.82.

Prds*

e r h ö h u n g !

mm

B ü r o k r a t i e ,

W i e A N D E R E es sehen

„ E i n e r m u ß s c h l i e ß - l i c h die B r e m s e r be- zahlen."

e i n m a l sagte: „ J e d e Z e i t u n g ist e i n Arsenal wert" u n d ausgerechnet i n d e m M o m e n t k ü n s t l i c h e i n e n M u s i k s t r e i t entfachte, ü b e r den die Pariser B l ä t t e r b e r i c h t e n m u ß t e n , d a m i t e r . . . i n aller R u h e e i n e n neuen Angriff vorbereiten konnte, d a n n gab es dazu auch eine Parallele in der d a m a l i g e n deutschen Pu- b l i z i s t i k : F r i e d r i c h der G r o ß e hatte 1767 auf ein Kriegsgericht h i n i n den b e i d e n f ü h r e n d e n Berliner Z e i t u n g e n Berichte ü b e r Unwetterka- tastrophen i n der M a r k — die s i c h i n W i r k l i c h - keit gar nicht ereignet hatten — veröffentli- chen lassen, u m die neugierige B e v ö l k e r u n g in die M a r k zu l o c k e n u n d v o n seinen Kriegsvor- bereitungen a b z u l e n k e n . Derartige M a n i p u l a - tionen s i n d i m Z e i t a l t e r des Fernsehens zwar nicht mehr m ö g l i c h ; sie s p i e l e n sich aber in anderer F o r m ab. W a s H i t l e r tat u n d d'Ester mannhaft b r a n d m a r k t e , setzen t o t a l i t ä r e Re- gime i n aller W e l t , besonders i m ö s t l i c h e n deutschen Teilstaat u n d i n der Sowjetunion fort: die Presse u n d die M a s s e n m e d i e n werden b e w u ß t in den D i e n s t einer p o l i t i s c h e n Rich- tung gestellt. Das w i r d nicht nur i n subjektiver Berichterstattung, i n der Ü b e r z e i c h n u n g von F e h l e r n in d e m o k r a t i s c h e n Staaten u n d i n der U n t e r d r ü c k u n g v o n B e r i c h t e n ü b e r die wahren V e r h ä l t n i s s e i m eigenen L a n d d e u t l i c h . Das zeigt s i c h g e g e n w ä r t i g u . a. a u c h i n d e m V e r - such sowjetischer Z e i t u n g e n , d u r c h gezielte K o m m e n t a r e ü b e r die a n g e b l i c h unterent- w i c k e l t e Kooperationsbereitschaft aussichts- reicher P r ä s i d e n t s c h a f t s k a n d i d a t e n gegen- ü b e r d e m K r e m l die M i t t e Januar in F i n n l a n d anstehende P r ä s i d e n t e n w a h l p u b l i z i s t i s c h zu beeinflussen.

K a r l d'Ester hat es jahrzehntelang als seine wichtigste A u f g a b e angesehen, d e n Miß- b r a u c h der M a s s e n m e d i e n aufzudecken und angehenden Redakteuren, freien Journalisten u n d V e r l e g e r n an B e i s p i e l e n z u zeigen, welche V e r a n t w o r t u n g sie ü b e r n e h m e n . E r hat auch stets darauf hingewiesen, d a ß J o u r n a l i s t e n nicht nur v o m Staat, s o n d e r n a u c h v o n Lesern, H ö r e r n , Z u s c h a u e r n u n d der W e r b u n g unab- h ä n g i g sein, d a ß sie k e i n e Z u g e s t ä n d n i s s e an das R e i z b e d ü r f n i s der M a s s e n m a c h e n , sicff * der Sensationsberichterstattung enthalten sollen.

Das s i n d alles h o c h a k t u e l l e Forderungen, die a u c h z u m 100. Geburtstag K a r l d'Esters eine b l e i b e n d e wissenschaftliche Leistung m a r k i e r e n . D e r Satz, d e n er v o r J a h r z e h n t e n formulierte, hat a u c h heute n o c h G ü l t i g k e i t :

„ U n t e r d e n M ä c h t e n , die eingesetzt werden k ö n n e n , w e n n es gilt, d e n V ö l k e r h a ß a b z u b a u - en u n d einer friedlichen V e r s t ä n d i g u n g der V ö l k e r d e n W e g z u bahnen, steht die Presse an erster Stelle!" D r . Siegfried Löffler

Asylbewerber:

Überschwemmung

Zustrom nach Berlin hält an

Der Z u s t r o m v o n A s y l b e w e r b e r n n a c h Ber- lin h ä l t u n v e r m i n d e r t an. W i e jetzt z u erfahren war, w u r d e n i m M o n a t O k t o b e r letzten Jahres insgesamt 1489 A s y l b e w e r b e r v o n der A u s - l ä n d e r b e h ö r d e registriert. Im V o r m o n a t waren es 1141. D a v o n k a m e n 705 (September 433) aus arabischen L ä n d e r n . In d i e s e m Jahr stell- ten d a m i t bereits 4178 P e r s o n e n aus d e m N a h e n O s t e n A s y l a n t r ä g e i n Berlin. D i e s s i n d 1500 A s y l b e w e r b e r m e h r aus dieser R e g i o n als i m V e r g l e i c h s z e i t r a u m des Vorjahres. Er- l ohnrn Ak A e n d für die 8e t e i l te Stadt, die n a h e z u o^OOO A r b e i t s l o s e z ä h l t , ist w e i t e r h i n unver- ä n d e r t h o c h die Z a h l der A s y l b e w e r b e r aus Pakistan. 403 k a m e n a l l e i n i m O k t o b e r , ge- g e n ü b e r 418 i m S e p t e m b e r letzten Jahres. D i e ü b r i g e n A s y l b e w e r b e r v e r t e i l e n s i c h w i e folgt:

8 T ü r k e n , 24 Inder, 23 Bengalen, 85 Ghanaer, 1 / J E u r o p ä e r (davon 142 Polen) u n d 58 Sonsti- ge. Dieser d r i t t h ö c h s t e m o n a t l i c h e Z u g a n g an A s y l b e w e r b e r n seit d e m J a h r e 1979 rechtfer- tigt nach A n s i c h t v o n Innensenator H e i n r i c h L u m m e r ( C D U ) die e i n m ü t i g e F o r d e r u n g der M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n der L ä n d e r , m i t neuen r e c h t l i c h e n Regelungen schnellstens den M i ß b r a u c h des A s y l r e c h t s u n d d a m i t den

„ d r a m a t i s c h e n F o r m e n " eines wachsenden

^ugangs z u begegnen. F ü r B e r l i n ist es uner- t r ä g l i c h , d a ß 90 Prozent u n b e r e c h t i g t e r A s y l - bewerber jahrelang auf K o s t e n der A l l g e - meinheit versorgt w e r d e n m ü ß t e n u n d hier z u d e m soziale S p a n n u n g e n entstehen, die zu

schweren K o n f l i k t e n f ü h r e n B N

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