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Werden PTA-PraktikantInnen ausgebeutet? Für wen gilt der Tarifvertrag?

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Academic year: 2022

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Müssen PTA-PraktikantInnen Über- stunden machen?

Hier gibt es eine klare Regelung: Überstunden im Praktikum sind nicht erlaubt. Denn in einem Ausbildungsverhältnis, wie dem PTA-Praktikum, sind die Praktikanten als Lernende im Betrieb und sollen nicht als „normale“ Arbeitskräfte ein- gesetzt werden. Überstunden im Praktikum deu- ten nämlich darauf hin, dass genau das passiert.

In Mehrarbeit noch einen Ausbildungszweck zu erkennen, ist schwierig. Ausnahmsweise erlaubt sind Überstunden im Praktikum nur dann, wenn sie freiwillig absolviert werden, dem Ausbildungszweck dienen, wenn ein Ausbilder anwesend ist und die Mehrarbeit entsprechend mit einem Zeit- beziehungsweise Geldzuschlag vergütet wird. Auch ein Notfall wie eine Über- schwemmung kann Überstunden ausnahms- weise erforderlich machen. Das gilt aber nicht für eine krankheitsbedingte Personalknappheit.

Leider ist es in Apotheken dennoch fast schon zur Normalität geworden, dass auch PTA-Prak- tikantInnen Überstunden machen müssen. Bei ADEXA hören wir das zum einen von den Prak- tikantInnen selbst oder wir bekommen es durch entsprechende Umfrage-Ergebnisse gezeigt.

Wenn Apothekenleiter mit solchen Methoden ihrem – wie auch immer begründeten – Per- sonalmangel begegnen wollen, kann man das schon als Ausbeutung bezeichnen.

BERUFSPOLITIK NACHGEFRAGT

Ist der Tarifvertrag für alle verpflichtend?

Die Arbeitsvertragsparteien sind automa- tisch tarifgebunden, wenn beide, also der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer Mitglied einer Tarifgemeinschaft sind. Denn beide Verbände haben diesen Tarifvertrag verbind- lich für ihre Mitglieder abgeschlossen. Dem- entsprechend entsteht keine Tarifbindung, wenn nur ein Arbeitsvertragspartner Mit- glied des ihn betreffenden Verbandes ist. Der Arbeitgeber muss keiner Tarifgemeinschaft angehören. Eine beiderseitige Tarifbindung ergibt sich aber auch, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Arbeitsvertrag ver- einbaren, dass für ihr Arbeitsverhältnis die Bestimmungen des Tarifvertrages gelten.

Hier gibt es allerdings zwei Möglichkeiten.

Im Arbeitsvertrag kann vereinbart werden, dass sich das Arbeitsverhältnis komplett nach dem Tarifvertrag richtet, dann gelten alle Punkte. Es ist aber auch möglich, dass nur einzelne Bestimmungen Anwendung finden sollen. Dies gilt gerade im Hinblick auf etwaige Tariflohnerhöhungen. Auf die genaue Vereinbarung ist unbedingt schon beim Vertragsabschluss zu achten. Im Ein- zelfall ist auch immer zu prüfen, ob das Arbeitsverhältnis sich nach dem jeweils gül- tigen Tarifabschluss richtet oder nach dem zum damaligen Zeitpunkt.

Sie sind uns wichtig!

Stellt sich in Ihrem Arbeitsalltag gerade eine

berufspolitische Frage?

Dann schreiben Sie uns – wir greifen das Thema auf.

Umschau Zeitschriften Verlag, Die PTA in der Apotheke,

Petra Peterle, Marktplatz 13, 65183 Wiesbaden, oder per E-Mail an p.peterle@uzv.de.

Werden PTA-PraktikantInnen ausgebeutet?

Für wen gilt der Tarifvertrag?

Bettina Schwarz BVpta

Geschäftsführerin Michaela Freudenfeld

ADEXA, Leiterin Referat Schulen & Unis

Wir haben Michaela Freudenfeld (ADEXA) und Bettina Schwarz (BVpta) für Sie

gefragt. Die Berufsvertretungen beraten und unterstützen ihre Mitglieder bei Problemen am Arbeitsplatz. Informieren Sie sich unter www.adexa-online.de und www.bvpta.de.

76 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Januar 2018 | www.diepta.de

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