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80 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juni 2015 | www.pta-aktuell.de

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ielleicht kennen Sie diese Fälle auch aus Ihren Beratungsgesprä- chen. Ein Kunde kommt zu Ihnen in die Apotheke und möchte etwas gegen Rücken- schmerzen kaufen. Während des Beratungsgesprächs kommt das gesamte Krankheitsbild zum Vorschein – inklusive Bandscheibenvorfall und Ope- ration. Trotz des Eingriffs klagt er jedoch weiter über Schmer-

zen, fühlt sich in seinem Be- wegungsablauf eingeschränkt und weiß sich keinen Rat.

Geben Sie Kunden, die solche Krankheitsbilder haben, den Tipp, sich mal mit ihrem Haus- arzt über das Thema Rehabili- tationssport zu unterhalten.

Für wen geeignet Rehabili- tationssport ist grundsätzlich für behinderte und von Behin- derung bedrohte Menschen empfehlenswert. Solche Beein-

trächtigungen führen oftmals dazu, dass der Betroffene nicht mehr uneingeschränkt seinen Alltag bewältigen kann. Die Verzweiflung vieler Patienten ist groß. Die Verordnung von Reha-Sport ist ein erster und zugleich wichtiger Schritt zu- rück in ein schmerz- und be- wegungsfreies Leben.

Neben dem Ziel, Ausdauer und Kraft zu stärken und die Koordination und Flexibilität zu verbessern, hat der Reha-

bilitationssport auch die Auf- gabe, Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Im Wesentlichen geht es darum, die Verantwortung für die eigene Gesundheit zu stärken und die Motivation, langfristig selbstständig und ei- genverantwortlich Bewegungs- training durchzuführen, bei- spielsweise in der bisherigen Reha-Sport-Gruppe oder im Verein auf eigene Kosten.

Große Bandbreite Rehabi- litationssport ist für Patienten mit orthopädischen Beschwer- den wie zum Beispiel Rücken- schmerzen, Schulter- und Na- ckenschmerzen, Osteoporose, Gelenkerkrankungen genauso geeignet wie beispielsweise für Diabetiker, Schmerzpatienten, Herzpatienten, Kinder und Jugendliche mit Bewegungs- mangel, Patienten mit einer Beckenbodenschwäche, Krebs- patienten oder Betroffene, die an Parkinson oder Multiple Sklerose leiden.

Grundsätzlich ist die Verord- nung von Rehabilitationssport im Umfang begrenzt. In der Regel beträgt der Leistungs-

© stylephotographs / 123rf.com

Schon wieder Verspannungen im Nacken oder Schmerzen im unteren Rücken: Es wird Zeit, endlich etwas gegen die körperlichen Beeinträchtigungen zu unternehmen. Welchen Kunden können Sie Reha-

Sport empfehlen?

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umfang 50 Übungseinheiten, die in einem Zeitraum von 18 Monaten in Anspruch genom- men werden können. Sollten weniger Einheiten genehmigt werden, ist der Zeitraum ange- messen zu verkürzen, um die Zielsetzung zu erreichen.

Bei bestimmten Krankheiten ist es jedoch aufgrund der häufig schweren Beeinträchtigungen der Mobilität oder Selbstver- sorgung im Sinne der ICF (In- ternational Classification of Functioning) sowie der erfor- derlichen komplexen Übun- gen möglich und notwendig, dass der Leistungsumfang auf insgesamt 120 Übungsstun- den in einem Zeitraum von 36 Monaten bewilligt wird. Hier- unter fallen beispielsweise Er- krankungen wie Organische Hirnschädigungen durch Tu- more oder Infektion, Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Muskeldystrophie, Morbus Bechterew oder Asthma bron- chiale.

Herzgruppen Bei chroni- schen Herzkrankheiten ein- schließlich koronarer Herz-

erkrankung, Herzinsuffizienz, Kardiomyopathien und Klap- penerkrankungen bekommen Betroffene 90 Übungseinheiten verschrieben, die sie innerhalb von 24 Monaten absolvieren können. Bei Kindern und Ju- gendlichen, die an einer Herz- krankheit leiden, können sogar bis zu 120 Stunden innerhalb von 24 Monaten verordnet werden.

Weitere Verordnungen für Re- habilitationssport in Herzgrup- pen sind möglich bei einer ma- ximalen Belastungsgrenze < 1,4 Watt/kg als Folge einer Herz- krankheit oder aufgrund von kardialen Ischämiekriterien.

Ein entsprechender Nachweis darf nicht älter als sechs Mo- nate sein. Der Leistungsum- fang beträgt jeweils 45 Übungs- einheiten innerhalb von zwölf Monaten.

Mehrmals möglich Obwohl die Patienten über einen Zeit- raum von 18 Monaten eine Reha-Sport-Gruppe besuchen, ist bei einigen Betroffenen die Erkrankung noch nicht voll- ständig ausgeheilt. Es besteht

daher die Möglichkeit, eine Fol- geverordnung zu beantragen.

Sollte innerhalb des Trainings- zeitraumes eine neue Diagnose festgestellt worden sein, kommt zudem eine Neuverordnung in Frage.

Keine Angst vorm Arzt Wenn Betroffene an einer be- stimmten Erkrankung oder Behinderung leiden, kann in einem Gespräch mit dem be- handelnden Arzt besprochen werden, ob eine Teilnahme am Reha-Sport sinnvoll ist. Ist dies der Fall, stellt der Medi- ziner eine Verordnung dafür aus. Darin enthalten ist zudem eine Empfehlung, welche Art von Reha-Sport in Frage kommt. Nun muss der zustän- dige Kostenträger, die Kran- kenkasse, prüfen, ob der Antrag genehmigt werden kann. Im Anschluss daran erhält der Patient den Bescheid, ob die Übernahme der Kosten und damit die Maßnahme bewilligt wurde. ■

Nadine Scheurer, Redaktion ÜBERBLICK

Bei folgenden Krankheiten werden 120 Einheiten genehmigt:

+ Infantile Zerebralparese + Querschnittslähmung,

schwere Lähmungen + Doppelamputation

von Gliedmaßen + Organische Hirnschädi-

gungen

+ Multiple Sklerose + Morbus Parkinson + Morbus Bechterew + Glasknochen + Muskeldystrophie + Marfan-Syndrom + Asthma bronchiale + Chronisch obstruktive

Lungenkrankheit + Mukoviszidose + Polyneuropathie + Dialysepflichtiges

Nierenversagen

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4 Immunsystem

4 Schilddrüse

4 Krebs

4 Haare, Nägel

4 Fortpflanzung

cefasel_nutri_210_99_die_PTA_2015_motiv001_cefasel_nutri_210_99_die_PTA_2015_motiv001 21.03.15 11:05 Seite 1 Anzeige

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