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Prä- und Probiotika

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PRAXIS PRÄ- UND PROBIOTIKA

74 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Februar 2011

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rä- und probiotischen Lebensmitteln wird eine Bandbreite ge- sundheitsfördernder Eigenschaften zugeschrieben.

Probiotika können die natür - liche Bakterienzusammenset- zung des Darms wieder ins Gleichgewicht bringen, Durch- fallerkrankungen verhindern und sich positiv auf das Immun- system auswirken. Ob sie tat- sächlich Dickdarmkrebs vor-

beugen, wird diskutiert. Im Ge- gensatz zu Probiotika sollen Präbiotika das Wachstum von Milchsäurebakterien im Dick- darm fördern und eine positive gesundheitliche Wirkung er - reichen.

Was dahinter steckt Probio- tika sind definierte, lebende Mikroorganismen. Sie gelangen in aktiver Form in den Darm und erzielen positive gesund-

heitliche Wirkungen. Es gibt sie als Zusatz in unterschied - lichen Lebensmitteln. Sie finden sich häufig in Milchprodukten, Müsli und Wurst, ferner als diätetisches Lebensmittel für besondere Ernährungszwecke (wie Durchfallerkrankungen, geschwächtes Immunsystem), beispielsweise als Kur in Ihrem Sortiment. Bestimmte Arten der rund 400 verschiedenen Mikroorganismen in der Darm-

flora haben günstige und andere eher ungünstige Eigenschaften.

Günstige Bakterienstämme sind solche, die selbst nicht pathogen sind. Sie synthetisieren keine toxischen Substanzen und set- zen diese auch nicht frei. Fer- ner beeinflussen sie Stoffwech- selprozesse im Darm positiv, beispielsweise Enzymaktivitäten oder den pH-Wert. Dies trifft in erster Linie auf Milchsäure- bakterien wie Lactobazillus

Nützliche

Mikroorganismen

Bestimmte Bakterien, Hefen und auch Kohlenhydrate bewirken Gutes im Darm – was sich letztlich auch auf den restlichen Organismus auswirkt.

© krishnacreations / www.fotolia.com

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casei, Lactobacillus acidophilus und Bifidobacterium bifidum zu. Sie gelten als probiotisch wirksame Mikroorganismen und sind zudem Bestandteil der normalen Darmflora. Damit Probiotika ihre positiven Wir- kungen entfalten können, müs- sen sie die Magen- und Dünn- darmpassage lebend erreichen.

Eine hohe Resistenz gegen Ma- gen- und Gallensäuren ist des- halb besonders wichtig. Studien bestätigen, dass positive Wir- kungen nur zustande kommen, wenn hohe Keimzahlen dieser Mikroorganismen im Darm ständig vorhanden sind. Prak- tisch heißt es, dass sie regel - mäßig, am besten täglich, auf- genommen werden sollten. Dies kann über genannte Lebensmit- tel geschehen.

Bewährt haben sich mittlerweile spezielle Produkte aus der Apo- theke. Ihr Gehalt an Mikrokul- turen kann bis zu dreimal so hoch sein wie beispielsweise im herkömmlichen Joghurt. Wird die Supplementierung aus Nah- rung oder Präparat unterbro- chen, reduziert sich allerdings ihre Anzahl im Stuhl. Für die Ansiedlung der oral verabreich- ten Probiotika im Darm ist nicht zuletzt die Keimzahl ausschlag- gebend. Untersuchungen haben ergeben, dass die höchste Ef - fizienz bei einer täglichen Auf- nahme von 1 x 108 bis 1 x 109 Mikroorganismen liegt.

Gefördert wird die Kolonialisie- rung des Darms mit bestimmten probiotischen Keimen durch die zusätzliche Verabreichung von unverdaulichen Kohlenhydraten wie Fruktose- und Laktoseoligo- sacchariden. Diese bezeichnet man als Präbiotika. Sie dienen den probiotischen Bakterien- stämmen und der entsprechen- den Intestinalflora als Subs- trat. In Supplementen werden sie deshalb gerne kombiniert.

Präbiotisch wirkende Oligo- saccharide kommen sowohl in

Pflanzen wie Chicorée, Knob- lauch, Spargel, Zwiebeln als auch in Milch und Joghurt vor.

Diese Bakterien fermentieren Oligosaccharide und resistente Stärke zu kurzkettigen Fettsäu- ren. Dadurch sinkt der pH- Wert, das Milieu wird sauer – und dies fördert zum Beispiel das Wachstum von Bifidus - bakterien.

Effektiv bei Durchfaller- krankungen In zahlreichen klinischen Studien an Mensch und Tier ist bestätigt, dass bei Kleinkindern der Verzehr von Milchsäurebakterien mit pro- biotischen Eigenschaften vor bestimmten intestinalen Infek- ten (Rotaviren und Clostridien) schützt. Ferner tragen sie dazu bei, eine bakterielle Fehlbesie - delung nach Therapie mit Breit- bandantibiotika zu normali- sieren. Auch eine Stimulierung des Immunsystems ist durch klinische Studien am Men- schen belegt. Zudem werden sie gerne im gynäkologischen und uro logischen Bereich eingesetzt.

Präparate mit Kulturen von Laktobazillen, Bifidobakterien, Escherichia coli, Enterococcus faecalis oder mit abgetöteten Bakterien und Stoffwechselpro- dukten der Keime sind bei ge- nannten Indikationen die erste Wahl. Auch lebende Hefepilz- kulturen wie Saccharomyces boulardii werden zur Regenera- tion der Darmflora eingesetzt.

Sie sind besonders magensaftre- sistent, wirken keimhemmend und immunstimulierend. Bei akuten Durchfällen kann sich die Krankheitsdauer verkürzen.

Will Ihr Kunde beispielsweise einer Durchfallerkrankung im Urlaub vorbeugen, nimmt er entsprechende Präparate am besten bereits mindestens fünf Tage vor Reiseantritt.

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Kirsten Metternich, Journalistin

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