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Nierhaus-Wunderwald, D. (1995). Rindenbrütende Käfer an Weisstanne. Biologie und forstliche Massnahmen. Merkblatt für die Praxis: Vol. 23. Birmensdorf: Eidg. Forschungsanstalt WSL.

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Wald, Schnee und Landschaft W S I. F N P CH-8903 Birmensdorf

Sonderdruck aus Wald und Holz 76, 2' 8-13

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Rindenbrütende Käfer an Weisstanne

Biologie und forstliche Massnahmen

Dagmar Nierhaus-Wunderwald, Phytosanitärer Beobachtungs- und Meldedienst (PBMD) der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, Birmensdorf

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Kleiner Tannenborkenkäfer Crypha/us piceae

Mittlerer Tannenborkenkäfer Pityokteines vorontzovi

P/'tyokte/'nes spinídens

Krummzähniger Weisstannenborkenkäfer Pityokteínes curvidens

Weisstannenrüsselkäfer Pissoc/es piceae

Brutbilder und bevorzugte Befallsørte

/\ rindenbrütender Käfer an Weisstanne

(2)

K.MaksymovN.Novaketa

DFORSTSCHUTZ

Rindenbrütende Käfer an Weisstanne

Biologie und forstliche Massnahmen

Auch Weisstannen können von Käfern befallen werden. im Gegen- satz zu den Fichten-Borkenkäfern sind die Weisstannen-Rindenbrü- ter wenig bekannt. Ihre wirksame Bekämpfung wird dadurch er- schwert, dass bei den meisten Arten eine ihrer Entwicklungsphasen im Splintholz (Splintwiegen) abläuft.

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Abb//dung 7: Krummzähniger Weisstan- nenborkenkäfer: Erwachsene Käfer (2,5 bis 3,2 mm /ang) und F/üge/deckenabsturz.

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Mit Ausnahme der Zentralalpen kommt die Weisstanne in der Schweiz in verschiedenen Waldgesell- schaften vor, wobei die Voralpen und der Jura ihre Hauptverbreitungsgebiete sind.

Von Dagmar Nierhaus-Wunderwald*

Die vertikale Verbreitung der Weisstan- nenkäfer, besonders des Krummzähnigen Weisstannenborkenkäfers, kann im Schweizer Jura bis zu einer Höhe von 1400 Metern gehen, in den Berner Alpen bis auf 1600 und in den Südalpentälern bis auf 1700 Meter.

Alle hier beschriebenen Weisstannen- Käfer treten zum Teil gemeinsam auf und

* Dr. Dagmar Níerhaus-Wundervvald arbeitet als Bio- login beim Phytosanitären Beobachtungs- und Meldedienst (PBMD) der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), Birmens- dorf.

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/\/I/'ttlerer Tannenbor/<en/<äfer: F/tige/de/<- kenabsturz.

sind /n der Regel Se/<unc/ärsc/'ıäd/Inge, d.h. finden nur in kränkelnden und ab- sterbenden Bäumen günstige Entwick- Iungsbedingungen. Manche von ihnen neigen zu Massenvermehrungen (beson- ders der Krummzähnige Weisstannenbor- kenkäfer) und können bei hoher Käfer- dichte auch gesunde, nur vorübergehend geschwächte Tannen befallen und abtö- ten, d.h. zu Primärschäd/ingerı werden.

Brutstätten sind Tannen, die durch Wincl- würfe, Schneebrüche, lnsektenbefall (z.B. Tannentriebwickler), Frost (insbe- sondere Spätfrost), besonders aber anhal- tende Trockenheit und Hitze geschwächt sind. Der sprunghafte Anstieg der Käfer- population bei einer Massenvermehrung wird mit beeinflusst durch die häufige Ausbildung einer zweiten Generation und durch Geschwisterbruten.

Krummzähniger

Weisstannenborkenkäfer

Forstliche Bedeutung

Der Krummzähnige Weisstannenbor- kenkäfer (Pityokteines curvidens (Ger- mar)) verursacht von allen Weisstannen- Rindenbrütern die grösste Menge Zwangsnutzungen in Weisstannenbe- ständen. Er befällt bevorzugt die astfreien Stammpartien geschwächter und abster- bender, älterer Tannen und kommt nur selten in Stämmen von weniger als 16 Zentimetern Durchmesser vor. Bei Primär- befall werden zuerst die oberen Stamm- teile erfasst, danach weitet sich der Befall stamrnabwärts aus. Der Krummzähnige Weisstannenborkenkäfer kommt oft als Art alleine vor, manchmal tritt er ver- mischt mit Pityokte/'nes spinidens irn glei- chen Starnmabschnitt auf, zum Teil findet man ihn am gleichen Baum mit dem Mitt- leren Tannenborkenkäfer, der in der Oberkrone brütet, und mit dem Kleinen Tannenborkenkäfer, der dünnere Äste befällt.

(3)

Tabelle: Biologie einiger ausgewählter Weisstannen-Rindenbrüter.

Beschreibung und Lebensweise Käfer: 2,5 bis 3,2 Millimeter lang.

Männchen und Weibchen sind etwa gleich gross und behaart. Die Weibchen tragen eine mehr oder weniger dichte goldgelbe Haarbürste an der Stirn im Un- terschied zu den Männchen mit nur spär- licher Stirnbehaarung (Abb. 1); das glei- che gilt für Pityokteines spinidens und den Mittleren Tannenborkenkäfer.

Das wichtigste und sicherste Unter- scheidungsmerkmal sowohl zwischen den beiden Geschlechtern als auch zwi- schen den Männchen der drei Pityoktei- nes-Arten ist die unterschiedliche Ausbil- dung des F/üge/deckenabsturzes: Die zahnähnlichen Fortsätze, die den Absturz begrenzen, sind bei den Männchen zum Teil als charakteristische Hakenzähne aus- gebildet. Besonders gut eignen sich die obersten Zähne zur Identifizierung der Männchen (Abb. i, Pfeil). Die Absturz- zähne der Weibchen sind ähnlich gebaut, aber bedeutend kleiner (Abb. 1).

Die Ramme/kammer des Krummzähni- gen Weisstannenborkenkäfers ist eine wenig auffällige Erweiterung des Ein- bohrganges. Sie liegt bei dickrindigen Stämmen in der Rinde verborgen und ist daher nicht deut/ich sic/'ıtbar,' an dunnrin- digen Stammteilen schürft sie schwach den Splint. Das Weibchen legt nach rechts und links, den Splint schürfend, je einen /\/luttergang (etwa 4 bis 5 Zentime- ter lang) quer zur Stammachse an. Häufig nagt ein zweites Weibchen von der glei- chen Eingangsröhre aus einen ebenfalls zweiarmigen Quergang. So entsteht das für diese Art typische, quer zur Faserrich- tung verlaufende Frassbi/d, das wie eine Doppe/k/ammeraussieht (Abb. 4).

Die Larvengänge (Anzahl zwischen 30 und 80 pro Doppelklammer, je 4 bis 5 Zentimeter lang, bei rascher Austrock- nung des Brutmaterials jedoch wesentlich länger) stehen dicht, sind geschlängelt und parallel zur Faserrichtung des Holzes

Käfer Wirtsbäume Hauptflugzei-

ten ab

Anzahl Gene- rationen pro Jahr

FORSTSCHUTZ_____

Bevorzugte Uberwinte- rungsorte Krumm-

zähniger Weisstannen- borkenkäfer Pityokteines curvidens (Germar)

Weisstanne (Abies alba Mill.) gelegentlich Lärche (Larix decídua Mill.) und Zeder (Ce- drus SD-); sehr selten Fichte (Picea abies [L.]), Föhre (Pi- nus si/vestris L.), Strobe (Pinus strobus L.), Douglasie (Pseudotsuga menziesii [Mirbel] Franco)

März/April (Frühschwär- mer)

und Juli

2 bei warmer Witterung; in Hochlagen nur 1 Generation pro Jahr;

Geschwister- bruten

am Brutbaum in verschiede- nen Entwick- lungsstadien in der Rinde oder im Splint; als Jung- und Alt- käfer an Über- winterungs- bäumen; Ein- bohrlöcher vor- wiegend unter Borkenschup- pen v. a. in der Nähe abgestor- bener Äste; an Überwinte- rungsbäumen im Herbst fri- sche, glän- zende, farblose Harztropfen;

die Winterquar- tiere werden im Frühjahrwie- derverlassen Pityokteines

spinidens (Reitter)

Weisstanne daneben Lär- che;

sehrselten Fichte, Föhre

März/April (Frühschwär- mer)

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2 beiwarmer Witterung;

Geschwister- bruten

wie bei P. curvidens

Mittlerer Tannen- borkenkäfer Pityokteines vorontzovi (Jacobson)

Weisstanne sehrselten Lär- che, Fichte, Douglasie

AprilundJuli 2

beiwarmer Witterung;

Geschwister- bruten

wie bei P. curvidens

Kleiner Tannen- borkenkäfer Cryphalus piceae (Ratzeburg)

Weisstanne seltenerFichte, Lärche, Föhre, Dougla- sie

MärflApril (Frühschwär- mer)

undJuni

2 beiwarmer Witterung;

Geschwister- bruten

als Larven, Pup- pen undlung- käferim Brut- bild;Jung-u.

Altkäfer auch an Überwinte- rungsbäu- men,dieim Frühjahrwieder verlassen wer- den

Weisstannen- Weisstanne April bis Sep- rüsselkäfer

Pissodes piceae (llliger)

tember/

Oktober

1 beigünstiger Witterung2 Ge- nerationen pro Jahr

in allen Stadien im Brutbild;

Käferauch in der Nadelstreu am Stammfuss befallener Bäume

WALD UND HOLZ 2/95 9

(4)

KMaksyrnov

._____FORSTSCHUTZ

orientiert. Sie liegen überwiegend in der Rinde, den Splint kaum schürfend.

Drei Larvenstadien werden durchlau- fen. Der Verpuppungsort - Rindenwie- gen oder Splintwiegen - ist abhängig vom Feuchtigkeitszustand der Rinde bzw.

der entsprechenden Splintpartie. Splint- verpuppung (Abb. 5), die charakteristi- sche Verpuppungsart des Krummzähni- gen Weisstannenborkenkäfers und seiner beiden Verwandten, fehlt nur dann, wenn der Wassergehalt der Rinde höher ist als jener der äusseren Splintpartie.

Die Larve dringt etwa 3 bis 4 /\/lil//'meter tief in den Splint ein (aber auch 8 und 10 Millimeter tiefe Spuren wurden beobach- tet). Die Puppenwiegen sind mit feinen Bohrspänen verstopft. Vor dem Schwär- men führt der Jungkäfer, beginnend an der Puppenwiege, einen Reifungsfrass

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warmer Witterung jährlich zwei Hauptge- nerationen und mindestens eine vollstän- dige Geschwistergeneration entwickeln können. Tiefe Nachtternperaturen, anhal- tende Regenfälle sowie starkes Austrock- nen des Brutmaterials verzögern die Ent- wicklung.

Befallsmerkmale

Die folgenden Schadsymptome gelten für alle drei Pityokteines-Arten und für den Kleinen Tannenborkenkäfer:

- besonders auffallende Symptome sind glänzende, farblose, frische Harztrop- fen an unbebrüteten Stämmen äusser- lich vital erscheinender Weisstannen (Primärbefalll), die von den Käfern Ende September/Anfang Oktober als Winterquartiere (Jung- und Altkäfer in kurzen Rinden-Bohrgängen) aufge-

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Abbildung 2: Die Geschwisterbrutgänge des Krummzähn/'gen l/Veisstannenborkenkäfers (links) und von Pityokteines spinidens (rechts) ähneln sich.

aus. Die Reifungsfrassgänge (bis etwa 3 Zentimeter lang) sowie die Regenera- tionsfrassgänge der Altkäfer sind oft ge- weihartig verzweigt und schürfen den Splint.

Geschwisterbruten (zweite Brut eines Weibchens) werden in der Regel an neuern Brutmaterial angelegt. Die Ge- schwisterbrutbilder aller drei Pityokteines- Arten weichen deutlich von denjenigen der l-lauptgeneration ab (Abb. 2). Das Ge- schlechterverhältnis der Jungkäfer der er- sten Hauptgeneration ist annähernd 1:1.

Sowohl in Höhenlagen unterhalb von 800 Metern M. als auch an extrem südex- ponierten Hängen bis 1000 Meter M.

dauert die Entwicklung vom Ei bis zum Jungkäfer in der Schweiz im Schnitt 10 bis 11 Wochen, so dass sich bei trocken-

sucht wurden; Überwinterungsfrass in Ästen und Zweigen durch den Kleinen Tannenborkenkäfer konzentriert sich besonders in der Umgebung von Ast- quirlen. Die Rinde kann hierbei aufreis- sen, oder es bilden sich krebsartige Wucherungen (Abb. 9). Solche Über- winterungsbäume werden im Frühjahr wieder verlassen und überleben die At- tacke meist problemlos;

- vitale Weisstannen mit vertrockneten, gelblich verfärbten, alten I-/arztropfen beherbergen keine überwinternden Pi- tyokteines-Arten oder den Kleinen Tannenborkenkäfer in der Rinde. Diese Spuren stammen von vorjährigen oder noch weiter zurückliegenden Attak- ken. Die verlassenen kurzen Überwin- terungsgänge in der Rinde werden

während der Vegetationsperiode durch Korkbildung abgegrenzt und als totes Borkengewebe allmählich abge- stossen. Die angrenzenden, lebenden Rindenpartien sind als kleine, braune, später violette Flecken auf der Rinden- innenseite deutlich zu erkennen;

- Harzfluss an Weisstannen-Stämmen während der Schwärmzeit (März/April) ist wesentlich schwächer und wird da- her weniger beachtet;

- feines ausgeworfenes Bohrmeh/ (we- sentlich weniger als bei den Buchdruk- kerarten auf Fichte) wird erst nach ge- nauer Untersuchung, besonders hinter Borkenschuppen, sichtbar und erst bei Massenbefall auch auf den Pflanzen und am Stammfuss auffällig; auch Rin- denabsch/äge durch Spechte deuten frühzeitig auf einen Befall hin;

- vielfach Nadelverrötung der unteren Kronenpartien (Abb. 3), die allmählich die restliche Krone erfasst; gleichzeitig schreitet die Kronenverlichtung von unten nach oben fort.

Pityokteines spinidens

Forstliche Bedeutung

Pityokteines spinidens (Reitter) besie- delt ähnliche Stammteile wie der Krumm- zähnige Weisstannenborkenkäfer und findet sich häufig in dessen Begleitung. Er kommt aber wesentlich seltener vor als seine beiden Verwandten.

Beschreibung und Lebensweise Käfer: 2 bis 2,8 Millimeter lang (Ab- sturz: Abb. 1). Die Weibchen nagen stets zu mehreren von einer kleinen Rammel- kammer aus, das Splintholz schürfend, meist längere, bogige Sterngänge (4 bis 5 Zentimeter, zuweilen bis 10 Zentimeter lang, Abb. 6). Die Einischen sind dicht gestellt, die relativ kurzen Larvengänge liegen schräg oder quer zur Faserrichtung in der Rinde, teilweise den Splint fur- chend, die Puppenwiegen sind aus- schliesslich im Splint plaziert (Splintwie- gen).

Mittlerer Tannenborkenkäfer

Forstliche Bedeutung

Der Mittlere Tannenborkenkäfer (Pi- tyol<teines vorontzovi llacobsonl) bevor- zugt die oberen, dünn- und glattrindige- ren Stammteile und Äste (von etwa 1 bis 16 Zentimeter Durchmesser), daher kommt er vor allem in Wipfelpartien vor.

Bei jungen Bäumen befällt er auch den gesamten Stamm. Er ist weniger weit ver- breitet als der Krurnmzähnige Weisstan- nenborkenkäfer.

(5)

PBMD/WSL

Foto

Abbildung 3.' Mittlerer Tannenborkenkäfer: Nach anhal- tender Trockenheit beginnender Befall der Weisstanne mit Nadelverfärbungen in der unteren Kronenpartie.

Abbildung 4: Krumm- zähniger Weisstan- nenborkenkäfer: Typi- sches Brutbild auf der Unterseite der Rinde - vierarmige, waag- rechte Klammergänge in Form eines liegenden H oder X.

Abbildung 5.' Krumm- zähniger Weisstan- nenborkenkäfer: Von Jungkäfern verlassene Splintwiegen. Auf dem Splint sichtbar sind die eingeschürf- ten Muttergänge,

weisse Bohrmehlpfropfen, mit denen die Puppenwiegen noch verschlossen und die rundlichen Ausfluglöcher.

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FotoPBMD/WSL

Abbildung 6: Pityokteines spini- dens.' Typisches Brutblld den Splint schürfend - mehrarmige Sterngänge nach allen Richtungen

Abbildung 7.' Mittlerer Tannen- borkenkäfer.' Typisches Brutblld tief in den Splint eingeschnitten - drei- bis neunarmige Sterngänge.

führend.

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längs zum Stamm verlaufen.

WALD UND HOLZ 2/95 11

(6)

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Beschreibung und Lebensweise Käfer: 1,6 bis 2,4 Millimeter lang (Ab- sturz: Abb. 1). Von der grossen, stets deut/ich sichtbaren Ramme/kammer (den Splint schürfend) gehen 3 bis 9 strahlen- artig angeordnete /Vluttergänge aus, die tief in den Splint eingeschnitten sind (Abb. 7). Von den grossen Einischen aus werden 3 bis 4 Zentimeter lange Larven- gänge genagt, die vorwiegend in Längs- richtung verlaufen. Die Puppenwiegen liegen meist im Sp/int(Splintwiegen).

Kleiner Tannenborkenkäfer

Forstliche Bedeutung

Der Kleine Tannenborkenkäfer (Cry- phalus piceae [Ratzeburgl) bevorzugt zur Brut dünne Rinde von Ästen und Zweigen des Kronenraumes. Er befällt besonders geschwächte, ältere Tannen. Auch in ab- gebrochenen Wipfeln und liegendem Astmaterial ist er zu finden. Er kann ähn- lich wie der Kupferstecher (Pityogenes

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Die nicht besonders ausgeprägten Pup- penwiegen zeichnen sich im Splint nur wenig ab (Abb. 8). Bei dichter Besiedlung wird die Rindenschicht völlig vermulmt durch die sich vielfältig kreuzenden Lar- vengänge. Die Rinde lässt sich dann leicht in grösseren Stücken vom Stamm ablö- sen. Der massive Reifungsfrass der Jung- käfer erfolgt in dünnen Ästen im Kronen- raum.

Weisstannenrüsselkäfer

Forstliche Bedeutung

Der Weisstannenrüsselkäfer (Pissodes piceae [llliger]) befällt als Sekundärschäd- ling vor allem ältere, schlechtwüchsige, unterdrückte, geschwächte und krän- kelnde Tannen. Aber auch windgewor- fene Stämme, Stangen, Schichtholz und Stöcke werden gerne angenommen. Er brütet besonders an den unteren Stammpartien, gelegentlich an Haupt- wurzelanläufen, an starken Stämmen

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Abb//dung 72: K/einer Tannenbor/<enkäfer:

Erwachsener Käfer (7, 7 bis 7,8 mm /ang).

cha/cographus [L.]) bei hoher Popula- tionsdichte in Tannenbeständen im Dik- kungs- und Stangenholzalter schädlich werden. Der Kleine Tannenborkenkäfer neigt ebenso wie der Krummzähnige Weisstannenborkenkäfer zur Massenver- mehrung.

Beschreibung und Lebensweise Käfer: 1,1 bis 1,8 Millimeter lang.

Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht wesentlich voneinander. Der Absturz ist gewölbt, ohne besondere Kennzeichen. Die Flügeldecken sind mit wenig dichten, lang abstehenden Haaren besetzt (Abb. 12). Das Weibchen nagt, leicht den Sp/int schürfend, einen kleinen, unregelmässig platzartig erweiterten /1/Iuttergang. Die 20 bis 40 Eier werden haufenweise und nicht in Einischen in die Muttergänge abgelegt. Von hier aus fres- sen die Larven strahlenförmig nach allen Richtungen ausgehende Gänge.

Abbildung 73: 1/Veisstannenrüsse//<äfer:

Erwachsener Käfer (6 bis 70 mm /ang).

auch hinauf bis zur Krone. Oft ist er Nach- folger anderer Schadinsekten wie des Kleinen Tannenborkenkäfers, des Tan- nentriebwicklers (Chorístoneura muri- nana Hbn.) und des Tannenknospenwick- lers (Epinotia nigricana H.-S.) oder von Spinner-Arten (z.B. der Nonne, Lymantria monacha L.). Er brütet hin und wieder gemeinsam mit dem Krummzähnigen Weisstannenborkenkäfer im unteren Stammbereich.

Der Weisstannenrüsselkäfer zeichnet sich durch eine hohe Vermehrungsfähig- /<eit aus - ein Weibchen legt insgesamt mehr als 200 Eier ab. Die Käfer sind sehr langlebig und können zwei- bis dreimal überwintern und neue Bruten anlegen.

Oft genügen wenige Gangsysteme, um den Stamm zum Absterben zu bringen.

Beschreibung und Lebensweise Käfer: 6 bis 10 Millimeter lang (Abb.

13), braun gefärbt mit gelben Schuppen.

Nach Verlassen der Winterquartiere be- ginnen die Käfer mit dem Reifungs- bzw.

Ernährungsfrass. Hierzu nagen sie kleine Gruben in die Rinde, bevorzugt - wie auch zur Eiablage -in der Nähe von Ast- quirlen, an krebsigen oder sonstwie ver- letzten, saftigen Wundstellen. In etwas tieferen Rindengruben legt das Weibchen 10 bis 20 Eier ab. Die Eiab/age erfolgt während der gesamten Vegetationspe- riode (der grösste Teil der Eier wird aller- dings im Frühjahr abgelegt), so dass alle Entwicklungsstadien gleichzeitig neben- einander vorgefunden werden. Die Eigru- ben liegen_je nach Rindendicke teilweise im Splint oder vollständig in der Rinde.

Die beinlosen, gebogenen Larven, die sich viermal häuten, fressen im Bast Gänge von durchschnittlich 50 Zentime- ter Länge aus (Abb. 10). Diese sind fest verstopft mit einem Gemisch aus dunkel- braunem Bohrmehl und dunklem Larven- kot. Die mehr oder weniger in den Splint versenkten, elliptischen Puppenwiegen (0,5 bis 12 Millimeter lang, in Faserrich- tung des Holzes) sind mit feinen Nage- spänen ausgepolstert (Spanpolsterwie- gen, Abb. 11). Die bereits braun verfärb- ten Jungkäfer verlassen das Brutblld durch rundliche Fluglöcher nach aussen.

Die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer ist relativ kurz und dauert bei einer Eiablage in den Frühlings- und ersten Sommermo- naten je nach Temperaturverhältnissen 6 bis 18 Wochen, bei cler Eiablage im Spät- sommer und Herbst 7 bis 11 Monate.

Befallsmerkmale

im unteren Kronenteil vereinzelte dürre Äste mit noch vorhandenen, aber schon roten Nadeln bei noch grü- ner, wenn auch schütterer Krone;

nur zwei bis drei Nadeljahrgänge sind

noch vorhanden. Ü

Bibliographie

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(7)

Massnahmen

Folgende Massnahmen gelten für alle beschriebenen Weisstannen-Rindenbrüter1

Waldbauliche Massnahmen

- wo immer möglich natürliche, stand- ortsgerechte Verjüngung der Weiss- tanne, Erziehung unter Schirm und in stark stufigen Beständen;

- von Schnee, Sturm usw. gebrochene oder geworfene Tannen nach Möglich- keit vor Einsetzen der Vegetationszeit entrinden oder abführen;

~ bestandesschonende Pflege- und Ern- teverfahren anwenden.

Überwachung

- nach Sturm- und Schneebruch, bei an- haltenden Trockenperioden oder nach wiederholtem Nadelfrass ab März re- gelmässige intensive Kontrolle der ge- fährdeten Bestände auf Stehendbefall (siehe Befallsmerkmale); es empfiehlt sich, schriftliche Aufzeichnungen/Kar- tierungen zu machen;

- ab Mitte September bis etwa Ende Ok- tober Suche nach Überwinterungsbäu- men mit frischen, glänzenden Harz- tropfen (das gilt für die beschriebenen Pityokteines-Arten und den Kleinen Tannenborkenkäfer).

Gegenmassnahmen

Befallsherdsanierung

Für den Krummzähnigen Weisstannen- borkenkäfer, für Pityokteines spinidens

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Laemoph/oeus a/ternans Er. (2 bis 2,5 mm /ang), der Leistenkopf-P/att/<äfer, lebt räu- berisch besonders in den Gängen verschie- dener Crypha/us-Arten.

und meist auch für den Weisstannenrüs- selkäfer gelten folgende Regeln:

- im Winter bis Mitte März, d. h. noch vor dem frühen Schwärmf/ug, die Brut- bäume sofort nach dem Entdecken fäl- /en und abführen; Überwinterungs- bäume mit frischen Harztropfen in grösserem Ausmass sollten kartiert werden; vor dem Käferflug sind in ih- rer Nachbarschaft Fangbäume auszule- - nach Frischbefall die Brutbäume recht-920;

zeitig entr/nden, d. h. bevor sich die Larven zur Verpuppung in das Holz eingebohrt haben: Die Brut befindet sich zu diesem Zeitpunkt im frühen Larvenstadium (Länge der meisten Lar- vengänge etwa 2 Zentimeter); weisse, runde Bohrmehlpfropfen an der Splint- oberfläche deuten auf eine schon er- folgte Verpuppung hin; bereits ins Holz eingewanderte Larven können sich auch in geschälten Stämmen bis zu Jungkäfern weiterentwickeln und den Reifungsfrass an benachbarten Weisstannen fortsetzen; Rindenabfälle können liegengelassen werden, da die Brut rasch austrocknet;

- das durch den Mittleren Tannenbor- kenkäfer und den Kleinen Tannenbor- kenkäfer befallene Astmaterial sowie Wipfel können verbrannt werden, ebenso frisches, noch fängisches Ast- und Wipfelmaterial; ausgetrocknete Äste oder von den Borkenkäfern ver- lassene Äste stellen keine Gefahr mehr dar.

Werfen von Fangbäumen

Fangbäume Mitte bis spätestens Ende März im Abstand von nicht mehr als 30 bis 40 Metern zueinander auslegen; er- forderlicher Sicherheitsabstand zu be- nachbarten Weisstannen etwa 5 Meter;

__FORSTSCHUTZ_____..__

es eignen sich geschwächte, nicht befal- lene Weisstannen mit mindestens 30 Zen- timetern Durchmesser sowie Überwinte- rungsbäume mit Harzfluss; die Bäume entasten und weder in praller Sonne (ra- sches Austrocknenl) noch in vollem Schatten auf kurze, entrindete Querhöl- zer legen; die Stämme fortlaufend nume- rieren und kartieren; etwa 3 Wochen nach dem Hauptbefall, erkenntlich an plötzlicher Zunahme der Bohrmehlhäuf- chen, möglichst über Unterlagen entrin- den; beim Entrinden dürfen keine Bast- streifen zurückbleiben; zur Kontrolle des Kleinen Tannenborkenkäfers eventuell

«Fangreisig›› beobachten.

Grundsätzlich ist sicherzustellen, dass in der Nachbarschaft von Fangbäumen keine anderweitigen Brutmöglichkeiten vorhanden sind wie geschwächte, ste-

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Eubazus atricornís (Ratz.), ein Brackwespen- Weibchen (3 bis 5 mm /ang), das sehr effi- zient Eier von Píssodes-Arten parasitíert.

hende Bäume, Brennholz, Gipfelstücke und Äste (Konkurrenzdruckl).

Artspezifische Lockstoffe (Aggrega- tionspheromone) der drei Pityokteines- Arten sind bekannt. Wirksame Handels- Lockstoffe haben sich aber bisher aus wirtschaftlichen Gründen nicht durchset- zen können.

Gegenspieler

Alle Entwicklungsstadien der Weisstan- nenkäfer werden von einer grösseren An- zahl Räuber und Schmarotzer (Parasi- toide) verfolgt. Eine kleine Auswahl ist in Abbildung 14 zusammengestellt. Pilze und Fadenwürmer spielen als Krankheits- erreger vor allem bei Larven und Puppen eine Rolle. Gegenspieler sorgen dafür, dass sich die Schädlings-Populationen in der Regel nicht unbeschränkt vermehren können. Sie haben eine geringere Bedeu- tung bei der Steuerung einer Massenver-

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Referenzen

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