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5/2020 – 05.10.2020 – Der Gemüsebau / Le Maraîcher

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A K T U E L L

Problemunkräuter

Aufmerksamkeit lohnt sich

Unkräuter, die in Gemüsebauflächen hartnäckig Probleme bereiten, sind häufig mehrjährig und chemisch schwer bekämpfbar.

BRIGITTE BAUR UND MARTINA KELLER, Agroscope

H

uflattich, Beifuss, Schachtelhalm, Sumpfknöterich und Sumpfkresse bilden im Boden überdauernde Pflanzenorgane wie unterirdische Spross- achsen (Rhizome) oder Wurzeln (bei der Sumpfkresse). Diese speichern Reserve- stoffe und verfügen über viele Knospen.

Bei der Bodenbearbeitung oder beim Ha- cken werden diese Strukturen zerstückelt und verteilt. Selbst aus kleinsten Stück- chen entwickeln sich neue Pflanzen, so- fern sie über eine Knospe verfügen. Bei Huflattich, Beifuss und Sumpfkresse darf zudem die Verbreitung über Samen nicht unterschätzt werden.

Verschleppung verhindern

Ausgehend von Einzelpflanzen entwickeln die genannten Problemunkräuter bald Nester. Mit der Bodenbearbeitung wird die Ausbreitung im Feld ungewollt beschleu- nigt. An den Maschinen haftende Pflanzen- teile können auch von Parzelle zu Parzelle oder sogar überbetrieblich verschleppt werden. Auf diese Weise besiedeln diese Unkräuter neue Flächen. Sorgfältiges Rei- nigen der Geräte ist deshalb unabdingbar.

Wachsamkeit lohnt sich

Es ist ratsam, die Flächen regelmässig ab- zuschreiten und auf neu auftretende Un- kräuter zu achten. Handelt es sich um eine problematische Pflanzenart, müssen die vorhandenen Exemplare sorgfältig ausge-

graben und im Kehricht entsorgt werden.

Die Befallsstellen sind zu markieren und periodisch zu kontrollieren. Auch bei klar begrenzten, kleineren Nestern empfiehlt sich dieses Vorgehen. Teilflächen mit ab- grenzbaren, grösseren Unkrautnestern sollten aus der Kultur genommen werden, so dass eine intensive Bekämpfung mög- lich ist. Unter Umständen ist eine chemi- sche Bekämpfung mit der Rückenspritze zweckmässig. Verdächtige Pflanzen sollten auf jeden Fall an der Samenbildung gehin- dert werden.

Früherkennung verpasst – flächiger Befall

Leider lassen sich diese Unkräuter in Ge- müsekulturen chemisch nur schwer be- kämpfen, da sie von den bewilligten, kulturverträglichen Herbiziden nur un- vollständig erfasst werden. Erfolgsverspre- chender sind Behandlungen im Verlauf der Fruchtfolge, sei es in Mais, Getreide oder während der Brache. Eine vorgängi- ge Bodenbearbeitung kann das Unkraut schwächen und damit die Wirksamkeit der chemischen Behandlung erhöhen. Zur Er- innerung: nach Brachebehandlungen mit Pflanzenschutzmitteln, die für die Feld- baubrache zugelassen sind, darf keine Ge- müsekultur nachgebaut werden. Generell sind die Nachbaueinschränkungen zu be- achten. Meist muss über Jahre behandelt werden, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen.

Auf Flächen mit viel Sumpfkresse, Sumpfknöterich, Gemeinem Beifuss oder Huflattich kann das Unkraut reduziert wer- den, indem bei heissem, trockenem Wetter der Boden bearbeitet wird, beispielsweise mit einem Grubber, einer Scheiben- oder

einer Federzinkenegge. Die unterirdischen Pflanzenteile werden an die Oberfläche befördert, wo sie vertrocknen. Auch solche Massnahmen bringen erst nach mehreren Durchgängen Erfolg.

Diese Kulturen lieber nicht

Auf verseuchten Feldern sollten Kulturen wie Karotten, Kartoffeln oder Zuckerrüben nicht angebaut werden. Das Risiko, dass die unterirdischen Organe der Unkräuter von Vollerntern oder Dammfräsen zerstückelt und weiterverbreitet werden, ist zu gross.

Kenne deinen Feind

Agroscope-Merkblätter informieren über die genannten Problemunkräuter und die Möglichkeiten, sie zurückzudrängen. Die kantonalen Fachstellen unterstützen bei der Bestimmung und Bekämpfung prob- lematischer Pflanzen und können helfen, betriebsspezifische Bekämpfungsstrategi-

en zu erarbeiten. n

Problemunkraut: was tun?

• Früh erkennen durch regelmässige Feldkontrolle

• Begrenzte Nester rasch und gründlich ausmerzen

• Verschleppung verhindern durch gründliche Maschinenreinigung

• Befallene Flächen immer zuletzt befahren

• Verseuchte Teilflächen aus der Kultur nehmen

• Lohnunternehmer über Befall informieren

• Bekämpfen im Rahmen der Fruchtfolge

• Kantonale Fachstellen informieren und sich beraten lassen

• Merkblätter auf www.agroscope.ch herunterladen

Nicht alle Problemunkräuter sind so leicht zu erkennen wie der Huflattich im frühen Frühling.

Les mauvaises herbes à problème ne sont pas toutes aussi faciles à reconnaître que le tussilage au début du printemps. AGROSCOPE

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