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im Streit zwischen der BKW und der Axpo einerseits und den Westschweizer Kantonen anderer- seits im Zusammenhang mit der Kontrolle über die nationale Stromübertragungsnetzgesellschaft Swissgrid zu intervenieren

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Academic year: 2022

Aktie "im Streit zwischen der BKW und der Axpo einerseits und den Westschweizer Kantonen anderer- seits im Zusammenhang mit der Kontrolle über die nationale Stromübertragungsnetzgesellschaft Swissgrid zu intervenieren"

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Sitzungstitel7 2015.RRGR.869 1

Der Grosse Rat des Kantons Bern

Le Grand Conseil du canton de Berne

Mittwoch (Vormittag), 16. März 2016

Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion

21 2015.RRGR.869 Motion 215-2015 Zuber (Moutier, PSA)

Swissgrid-Affäre: BKW AG und Credit Suisse gefährden den nationalen Zusammenhalt

Vorstoss-Nr.: 215-2015

Vorstossart: Motion

Eingereicht am: 06.09.2015

Eingereicht von:

Zuber (Moutier, PSA) (Sprecher/in)

Weitere Unterschriften: 2

Dringlichkeit gewährt: Nein 09.09.2015 RRB-Nr.: 96/2016 vom 27. Januar 2016 Direktion: Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion

Swissgrid-Affäre: BKW AG und Credit Suisse gefährden den nationalen Zusammenhalt Der Regierungsrat wird beauftragt,

1. im Streit zwischen der BKW und der Axpo einerseits und den Westschweizer Kantonen anderer- seits im Zusammenhang mit der Kontrolle über die nationale Stromübertragungsnetzgesellschaft Swissgrid zu intervenieren.

2. Er sorgt insbesondere dafür, dass die Westschweizer Interessen, so wie sie von den West- schweizer Kantonsregierungen verteidigt werden, in dieser Angelegenheit berücksichtigt und gewahrt werden.

3. Er verfolgt in dieser Sache seine konstante Politik, die darin besteht, den Kanton Bern die Rolle als Brückenkanton zwischen der deutschsprachigen und der französischsprachigen Schweiz einnehmen zu lassen, um so einen wesentlichen Beitrag zum nationalen Zusammenhalt zu leis- ten.1

Begründung:

Sollte es in unserem Land eines Tages passieren, dass das schweizerische Bahnnetz oder das Nationalstrassennetz unter die Kontrolle von zwei privaten Firmen fallen würden, sähe man darin eine Bedrohung für den nationalen Zusammenhalt, und es käme niemandem in den Sinn, eine sol- che Perspektive als rein technisches Problem ohne jegliche politischen Folgen abzutun. Genau dies geschieht aber derzeit mit dem nationalen Stromübertragungsnetz.

Swissgrid könnte nämlich vollständig in Deutschschweizer Hand fallen, da die Axpo und die Berni- schen Kraftwerke (BKW) anscheinend beschlossen haben, ihr Vorkaufsrecht geltend zu machen, um 30,7 Prozent der von der Alpiq zum Verkauf angebotenen Anteile zu übernehmen. Es handelt sich hier um ein zwar legales Manöver, mit dem aber dem Aufkauf dieser Aktien durch die «Société d'investissement de Suisse occidentale» (SIRESO) entgegengewirkt werden soll.

Der aus rund zehn Westschweizer Partnern, institutionellen Investoren und Versorgern, darunter Romande Energie, zusammengesetzte SIRESO-Konzern wird durch die Kantone Freiburg, Genf, Neuenburg, Waadt, Jura und Wallis geleitet. Die politischen Verantwortlichen, die in der SIRESO involviert sind, befürchten, dass damit ein Deutschschweizer Monopol entsteht, das sich über kurz oder lang negativ auf Westschweizer Projekte auswirken würde, und halten es für wesentlich, dass dieses Drittel der Swissgrid-Anteile in Westschweizer Hand bleibt.

Bei einem solchen Szenario bestünde die Gefahr, dass die Westschweizer Interessen am Elektrizi-

1 Botschaft des Regierungsrates an die Stimmberechtigten des Berner Juras im Hinblick auf die Abstimmung vom 24. November 2013 über die institutionelle Zukunft des Berner Juras.

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tätsmarkt hinter die Interessen von zwei Deutschschweizer Stromgesellschaften zurücktreten wür- den. Eine solche Beherrschung des Strommarkts wäre vor allem gegen das Gesetz, das vor- schreibt, dass der Bundesrat innerhalb der Swissgrid für eine ausgewogene Vertretung der regiona- len Interessen zu sorgen hat.

Natürlich schaut jetzt alles nach Bern, wo die Behörden den Kanton immer wieder gerne als inter- kulturelle Brücke zwischen der deutschen und der französischen Schweiz sowie als Garant für den nationalen Zusammenhalt und das Gleichgewicht zwischen den Landesteilen darstellen.

Als Aktionär der BKW ist der Kanton Bern auch direkt betroffen und involviert. Die Politik der BKW bei diesem Dossier ist zugegebenermassen mehr als fragwürdig. Sie hat ihre Swissgrid-Aktien in die Gesellschaft BKW Netz-Beteiligung eingelegt, von der sie 50,1 Prozent hält. Die restlichen 49,9 Prozent gehören der Credit Suisse Infrastruktur. Es ist erstaunlich festzustellen, dass die BKW vor über einem Jahr beschlossen hat, sich von einem Teil ihrer Aktien zu trennen, um in die Ener- giewende zu investieren. Und heute will die BKW nun ihr Vorkaufsrecht geltend machen, um Swissgrid-Aktien zu kaufen.

Als den historischen Swissgrid-Aktionären die Abtretung der Alpiq-Aktien angekündigt wurde, wurde der BKW vorgeschlagen, diese Aktien zu übernehmen, was sie damals aber abgelehnt hat. Die Zu- sammenarbeits- oder Partnerschaftsverträge zwischen der BKW und der Credit Suisse sind nicht bekannt und wären es wert, geklärt zu werden. Seit der Festlegung ihrer Partnerschaft mit der Cre- dit Suisse ist bei der BKW aber ein Strategiewechsel festzustellen.

Die Bernischen Kraftwerke, die auf ihren historischen Namen BKW/FMB verzichtet haben, um nur noch die deutsche Bezeichnung im Namen zu führen, behaupten heute, die Westschweizer Kanto- ne in der Swissgrid verteidigen zu wollen, was berechtigterweise bezweifelt werden kann.

Es ist unbegreiflich, dass die BKW und die Axpo die Westschweiz derart herausfordern. Einige be- haupten zu Recht, damit sei erwiesen, dass diese Gesellschaften nicht mehr durch ihre vorgesetz- ten Behörden kontrolliert und sie mit der stillen und ohnmächtigen Hilfe der Politiker aus ihrer Regi- on handeln würden.

Die politischen Vertreter der SIRESO und auch die Waadtländer Staatsrätin Jacqueline de Quattro verstehen nicht, dass die BKW und die Axpo gegen den Kauf der Alpiq-Anteile durch die SIRESO sind, während die welsche Gesellschaft nicht zusätzliche Anteile anstrebt, nur die welschen Aktien schützen will und einen Beitrag von 146 Millionen Franken leistet.

Der Regierungsrat ist mit zwei Verwaltungsräten im Verwaltungsrat der BKW AG vertreten. Seine Antwort auf diesen Vorstoss wird zeigen, ob er dieses Unverständnis teilt und wo – zwischen den Privatinteressen der BKW und den öffentlichen Interessen der welschen Kantone – seine Präferenz liegt.

Begründung der Dringlichkeit: Angesichts der Herausforderungen und der kommenden Entwicklun- gen in dieser Angelegenheit wird eine dringliche Behandlung verlangt.

Antwort des Regierungsrats

Bei der vorliegenden Motion handelt es sich um eine Motion im abschliessenden Zuständigkeitsbe- reich des Regierungsrates (Richtlinienmotion). Der Regierungsrat hat bei Richtlinienmotionen einen relativ grossen Spielraum hinsichtlich des Grades der Zielerreichung, der einzusetzenden Mittel und der weiteren Modalitäten bei der Erfüllung des Auftrages, und die Entscheidverantwortung bleibt beim Regierungsrat.

Der Regierungsrat teilt die Ansicht des Motionärs, dass im Zusammenhang mit den zum Kauf ste- henden Swissgrid-Aktien auch die Interessen der Westschweiz zu berücksichtigen sind. Zu diesem Zweck haben Einigungsverhandlungen zwischen Regierungsmitgliedern des Kantons Waadt und der BKW (Verwaltungsratspräsident und VR-Mitglied RR Egger-Jenzer) unter Federführung von Frau Bundesrätin Leuthard stattgefunden. Die Verhandlungen haben nun zu einer Lösung geführt, die für alle Beteiligen vertretbar ist.

Damit erübrigt sich eine Intervention des Regierungsrates.

Der Regierungsrat beantragt:

Ablehnung

Präsident. Wie angekündigt wurde der Vorstoss zurückgezogen.

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