33 südkoreanische Krankenschwestern für die Bundeswehr wurden bei ihrer An- kunft auf dem Münchener Flughafen von einem Bundeswehrsoldaten mit Blumen begrüßt. Nach einem kurzen Einweisungskurs in der Sanitätsakademie der Bundes- wehr werden sie ihren Dienst in verschiedenen Militärkrankenhäusern in der Bun- desrepublik antreten Foto: AP
der Wegeunfälle um 7,9 Prozent zu- rückgegangen. Die Zahl der erst- mals entschädigten Berufskrank- heiten hat sich dagegen um ein Zehntel erhöht. Die Zahl der ange- zeigten Arbeitsunfälle in der ge- setzlichen Unfallversicherung hat sich gegenüber der ersten Hälfte des Vorjahres kaum verändert — sie ist im übrigen verhältnismäßig bedeutungslos, da der Versicherte die Anzeige in vielen Fällen nur vorsorglich stellt. Nach der für das Bundesgebiet vorliegenden Unfall- statistik für die ersten sechs Monate des Jahres 1973 ergibt sich, daß die Gesamtzahl der angezeigten Unfälle einschließlich der Berufs- krankheiten um 0,7 Prozent auf ins- gesamt 1 193 400 gestiegen ist.
Die Zahl der Arbeitsunfälle allein (ohne Wegeunfälle und Berufs- krankheiten) ist mit 1 465 000 nahe- zu unverändert geblieben. Ledig- lich die Wegeunfälle sind um 6 Pro- zent und die der Berufskrankheiten um 9,2 Prozent angewachsen.
Die Berufskrankheiten mit der höchsten Todesrate waren Silikose und Silikotuberkulose, dann Vergif-
tungen durch Arsen oder arsenhal- tige Verbindungen sowie durch Kohlenoxid. Während die Erkran- kungen an Silikose jedoch seit 1959 auf ihren tiefsten Stand gesunken sind, hat sich die Zahl der schweren Hauterkrankungen seit 1949 mehr als vervierfacht.
Die Lärmschwerhörigkeit seit 1963 mehr als verzehnfacht; die meisten Arbeitsunfälle ereigneten sich — wie in den Vorjahren — im Berg- bau (je 1000 Vollarbeiter 180,9). HC
Risikoreicher Schulweg
Der Weg von und zur Schule und zum Kindergarten wird immer risi- koreicher: Nach Angaben der Bun- desregierung sind seit Einführung der gesetzlichen Unfallversiche- rung für Schüler, Studenten und Kindergartenkinder im Jahr 1971 insgesamt 53 Kinder und Jugendli- che bei Schul- und Wegeunfällen dauergeschädigt worden und be- ziehen seither eine Rente. 1972 wa- ren es bereits 1186 und 1973 stieg die Zahl auf rund 2000 Fälle an. DÄ Die Information:
Bericht und Meinung
NACHRICHTEN
Tuberkulinprobe statt Röntgen- untersuchungen bei Schwangeren
Das Land Baden-Württemberg hat beim Bundesrat einen Gesetzan- trag eingebracht, wonach bei Leh- rerinnen, Bediensteten in Schüler- heimen, Kinderheimen und Kinder- gärten die jährliche Röntgenunter- suchung zur Früherkennung von Tuberkulose in der Zukunft bei Schwangerschaft durch eine Tu- berkulinprobe ersetzt werden kann.
Durch eine Änderung des Bundes- seuchengesetzes soll vermieden werden, daß Schwangere ihre Be- rufsausübung einstellen müssen.
Dazu konnten sie nämlich nach der bisherigen Rechtslage gezwungen sein. Das Bundesseuchengesetz macht die jährliche Röntgenunter- suchung zur Voraussetzung für die Berufsausübung. Nach der Rönt- genverordnung vom 1. März 1973 dürfen Schwangere aber nicht ge- röntgt werden. Wenn also der Un- tersuchungstermin in den Zeitraum einer Schwangerschaft fiel, durfte die Betroffene ihren Beruf nicht mehr ausüben.
Nach Auffassung des Landes Ba- den-Württemberg kann in diesen Fällen die Tuberkulinprobe, obwohl sie nicht so sicher ist wie die Rönt- genuntersuchung, unter Abwägung des Schutzes der Schwangeren ei- nerseits und der Kinder anderer- seits für kürzere Zeit als vertretba- rer Ersatz betrachtet werden. DÄ
Zahl der Arbeitsunfälle rückläufig
Auch im ersten Halbjahr 1973 setz- te sich der rückläufige Trend der schweren Arbeitsunfälle fort:
Die Zahl aller erstmals ent- schädigten Unfälle ging um 7,7
Prozent auf 43 166 zurück. Die töd- lichen Unfälle verringerten sich um 5,5 Prozent. Im einzelnen ist die Zahl der Arbeitsunfälle am Arbeits- platz um 8,9 Prozent und die Zahl
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 20 vom 16. Mai 1974 1451