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Archiv "Tumorerkrankungen: Denglisch" (04.11.2005)

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Identitätskrise

Zu dem Leserbrief „Bürgerversiche- rung abwehren“ von Dr. med. Micha- el P. Jaumann in Heft 39/2005:

Zweiklassenmedizin ist menschenverachtend

Herr Kollege Jaumann preist die Vorteile von privat Kran- kenversicherten gegenüber gesetzlich Versicherten mit den Worten: „Schnellere Ter- minvergabe für Untersuchun- gen und Operationen, freie Arztwahl, Verordnung innova- tiver Medikamente sowie in- tensivere Zuwendung im Pati- enten-Arzt-Gespräch“ sowie

„Sonder-Sprechstunden für Privatversicherte“. Er erfreut sich damit an einer allgegen- wärtigen Zweiklassenmedizin.

Wenn aufgrund der Zahlungs- kraft der Menschen die einen während des Wartens auf ei- nen Diagnostiktermin Meta- stasen entwickeln, die anderen sofort operiert werden kön- nen, so ist das menschenver- achtend. Wenn aufgrund einer Versicherungszugehörigkeit Menschen Nebenwirkungen, z. B. bei einer Chemotherapie, in Kauf nehmen müssen, wäh- rend andere innovative Medi- kamente, z. B. gegen Erbrechen, erhalten, so ist das nur mit Un- aufrichtigkeit gegenüber dem Patienten und verdrängender Rechtfertigung gegenüber dem eigenen Gewissen möglich.

Wenn Menschen Termine nach anderen Kriterien als nach Dringlichkeit, Medikamente nach anderen Kriterien als Notwendigkeit und Indikation erhalten, menschliche Zuwen- dung des Arztes nicht durch die Erfordernisse der Situati- on und intrinsisch-empathisch motiviert ist, sondern durch

die PKV-Karte getriggert wird, so kann niemand mehr Ver- trauen in unser System haben:

nicht der gesetzlich Versicher- te, weil er nie wissen kann, ob ihm Leistungen vorenthalten werden, und auch nicht der Privatversicherte, weil er als zahlungskräftiger „Kunde“

Anlaufstelle für vielerlei Wer- bung für Leistungen und Zu- satzleistungen ist, über deren tatsächlichen Nutzen er wenig oder nichts weiß. Und wir Ärz- te selbst? Werden wir noch un- terscheiden können zwischen menschlichen, fachlichen und wirtschaftlichen Handlungsan- reizen, wenn der eigene Vor- teil oder gar die Stelle bezie- hungsweise das wirtschaftliche Überleben davon abhängt?

Luzia Mittermaier,Michael-Burgau- Straße 9, 93049 Regensburg

Tumorerkrankungen

Zu dem Beitrag „Nationales Centrum für Tumorerkrankungen: Eine neue Organisationsform für die Onkolo- gie“ von Prof. Dr. med. Dr. h. c. Volker Diehl et al. in Heft 38/2005:

Denglisch

Beim Lesen der Überschrift glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen: Deutsches Centrum für Tumorerkran- kungen. In allen Ehren, auch wenn das „Comprehensive Cancer Center“ den Kollegen als Vorbild diente, sollte ein deutscher Arzt als Träger und Repräsentant deutscher Kul- tur nicht auch die deutsche Sprache beherrschen und sich dieser verpflichtet fühlen? Ich bin mehr als sprachlos.

Prof. Dr. med. Edgar R. Steiner, Friedrich-Hegel-Straße 18, 15230 Frankfurt (Oder)

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 44⏐⏐4. November 2005 AA3015

Leserzuschriften werden von der Redaktion sehr beachtet. Sie geben in erster Linie die Meinung des Briefschreibers wieder und nicht die der Redaktion. Die Veröffentlichungsmöglichkeiten sind leider beschränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschriften eine Auswahl zu treffen. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist umso größer, je kürzer der Brief ist. Die Redaktion muss sich zudem eine – selbst- verständlich sinnwahrende – Kürzung vorbehalten.

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