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Archiv "MULTIPLE-CHOICE: Spitzfindigkeiten" (28.11.1991)

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- fehlerhaft gestellt waren - seltene Krankheiten und Sachverhalte betrafen

- aus dem ehemaligen Dritten Staatsexamen ent- lehnt waren.

Möglicherweise liegen die Schwächen des Systems dar- in, daß offensichtlich aus- schließI ich "Hochschul pro- fessoren" und "Sachverstän- dige" mit der Fragenerstel- lung betraut sind. Als Studen- ten machen wir immer wieder die Erfahrung, daß diese Her- ren, ohne daß man ihnen bö- se Absicht unterstellt, schnell die Maßstäbe für "wichtig"

und "schwierig" verlieren.

Ausweg: Man lasse die Fra- gen von erfahrenen Assi- stenzärzten stellen, von den

"Chefs" supervisieren, oder

man beauftrage Chefärzte kleinerer Krankenhäuser.

... Die Fülle des Zweiten Staatsexamens innerhalb von vier Tagen abzufragen, ist nervlich kaum zu schaffen.

Pharmazeuten haben bei- spielsweise nach jedem Prü- fungstag eine Woche Pau- se. Außerdem bedeutet die Handhabung der Terminver- gabe im Physikum (vor, wäh- rend sowie nach der MC- Klausur mit teilweise ultra- kurzen Vorwarnzeiten) für viele einen nicht aushaltbaren Streßfaktor.

Thomas Lück, Buerer Straße 47, W-4650 Gelsenkir- chen

PrüfwilIkiir ausschalten

Die drei professoralen Sachverständigen des Main- zer "Instituts für medizini- sche und pharmazeutische Prüfungsfragen" (IMPP) be- schreiben eingangs das Ver- fahren, mit dem die halbjähr- lich neuen schriftlichen Ex- amina für die Medizinstudie- renden in den alten und bald auch für die neuen Bundes- länder zustande gebracht werden.

Dabei heben sie darauf ab, daß die Fragen nach der "ge- schätzten Schwierigkeit, dem Fragentyp und einem Vertei- lungsschlüssei für die einzel- nen Teilgebiete" gewichtet

und zusammengestellt wer- den. Leider wird dabei die tatsächliche Relevanz für die spätere ärztliche Berufspraxis nicht berücksichtigt. Die an- sonsten vom IMPP hervor- gehobene Objektivität des Mainzer Verfahrens wird nicht einmal mehr erwähnt.

Testtheoretisch ist die Frage nach der Objektivität auch hinfällig, wenn die Prüfung nicht valide ist. Das heißt, ei- ne Prüfung muß auch das messen, was sie zu messen vorgibt. In unserem Fall wäre das die ärztliche Kompetenz zu Berufsbeginn.

Mitnichten ist dies bei den Mainzer Prüfungen gegeben.

Jüngeren Ärztinnen und Ärz- te und jetzigen Medizinstu- dierenden kann die unbewie- sene Behauptung der drei Fachexperten, daß sicherlich mehr als 99 Prozent der Fra- gen sinnvoll, angemessen und relevant seien, nur ein bitte- res Lächeln abringen.

Anstatt je den Beweis ärztlicher Relevanz zu füh- ren, beschränken sich alle Vertreter/innen des IMPP darauf, munter weiter neue Fragen aus ihren Fachgebie- ten gegen gutes Geld der Steuerzahler/innen zu gene- rieren und im übrigen alle an- deren Prüfungsformen zu ver- dammen. So auch in dem zi- tierten Artikel. Die mündli- chen Prüfungen brächten zu gute Noten. Der "Spiegel"

brachte in der Sommerflaute ebenfalls die haarsträubende Botschaft, daß die Prüfungen für Medizinstudierende ver- schärft werden müssen.

Die Deutung der Autoren, die durchschnittlich besseren Ergebnisse der mündlichen Prüfungen seien eine "positi- ve Uberschätzung", verschlei- ert einmal mehr den Sachver- halt, daß die mündlichen und schriftlichen Prüfungen über- haupt nicht vergleichbar sind, schon gar nicht in ihrer der- zeitigen Form. Ja, es werden nicht einmal standardisierte mündliche Prüfungen durch- geführt, und so bleibt den Autoren nur, uns treuherzig glauben zu machen, "daß sich dabei aber eine großer Teil des medizinischen Wissens A-4232 (8) Dt. Ärztebl. 88, Heft 48, 28. November 1991

objektiv und sinnvoll abfra- gen läßt".

Eine Beschäftigung mit Methoden zur Einschätzung ärztlicher Kompetenz, zum Beispiel durch objektiv struk- turierte klinische Prüfungen (OSCE), wie sie seit vielen Jahren mit Erfolg an der Uni- versität von Dundee durchge- führt werden, könnte die Dis- kussion um die Prüfungen voranbringen. Denn hierbei wäre der Standard-Vorwurf gegen mündliche Prüfungen, die Prüferwillkür, ausges~hal­

tet. Außerdem ließe sich zei- gen: die klassischen Testkri- terien, Objektivität, Validität und Reliabilität und die Prak- tikabilität sind alle erfüllbar, nicht nur "Objektivität", wie es sich das IMPP unter Aus- sparung der anderen Kriteri- en auf die Fahne schreiben zu müssen glaubt.

Matthias Perleth, Sven Remstedt, AStA der Medizi- nischen Hochschule Hanno-

ver, Konstanty-Gutschow-Str.

8, W-3000 Hannover 61

Spitzfindigkeiten

Nur die schriftliche Prü- fung kann Wissen ohne sub- jektive Einflüsse abfragen.

Die Selbstgefälligkeit, mit der das Deutsche Arzteblatt die schwachsinnigen Prü- fungsfragen des IMPP eta- blieren möchte, ist jedoch ab- solut unerträglich.

Die Behauptung, 99 Pro- zent der Fragen seien sinn- voll, angemessen und rele- vant, ist an lächerlicher Suffi- sance nicht zu überbieten.

Wenn dem so wäre, sind dann die 99 Prozent der deutschen Universitätsprofessoren, die diese Frage in ihrem Spezial- gebiet nicht beantworten kön- nen, sinnlose, unangemesse- ne und irrelevante Wissen- schaftler? Aber eben nur durch sinnlose, irrelevante Fragen mit hinterhältigen Spitzfindigkeiten können Durchfallsquoten im voraus computerisiert gesteuert wer- den.

Dr. med. C. Hentschel, Kaiserstraße 67, W-5102 Würselen

ERNÄHRUNGSMEDIZIN Zu den Beiträgen "Eine Analy- se der 'Nationalen Verzehrsstu-

die'" von Priv. Doz. Dr. rer. nat.

Dr. med. Günter Ollenschläger

und "Herausforderung und Chan-

ce" von Prof. Dr. med. Peter Schauder in Heft 40/1991:

Mehr Zusammenarbeit

Die Autoren weisen zu Recht auf die Wichtigkeit ei- ner gesunden Ernährung als eine der wichtigsten und ko- stengünstigsten Formen der Präventivmedizin hin. Im Be- reich der Ernährungsbera- tung hat sich auch unserer Erfahrung nach die Zus?m- menarbeit zwischen Arz- ten und "Ernährungsspeziali- sten" bewährt. Als Speziali- sten ungenannt blieben je- doch Oecotrophologen, die in einem mehrjährigen Universi- tätsstudium qualifiziert aus- gebildet werden.

Neben einer besseren Ausbildung der Ärzte auf dem Gebiet der Ernährung ist es auch wünschenswert, unter den Kollegen mehr Be- reitschaft zur Zusammenar- beit mit Oecotrophologen zu finden. Gleichzeitig erforder- lich ist aber auch eine neue Regelung der Honorierung dieser Beratungsgespräche.

Dr. Claudia Fabian-Bach, Universitäts-Kinderklinik, Im Neuenheimer Feld 150, W-6900 Heidelberg

TIERVERSUCHE

Zu dem Beitrag "ZEBET soll unnötige Tierversuche verhindern"

von Dr. med. Horst Spielmann in Heft 43/1991:

Dringend nötig

Ich danke für Ihren Arti- kel über "ZEBET" (Zentral- stelle zur Erfassung und Be- wertung von Ersatz- und Er- gänzungsmethoden zum Tier- versuch). Wie dringend nötig ist es doch, bei {lieser Anzahl von unmenschlichen und überflüssigen Tierversuchen nach vernünftigen Alternati- ven zu suchen!

Angela Schaefers, Bon- trott 17, W-4925 Kalletal

Referenzen

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