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Archiv "Der Ductus-Botalli-Pfropf" (09.08.1979)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

KONGRESS-NACHRICHTEN

Indikationen zur Amniozentese

Pränatale Diagnostik bedeutet die Untersuchung des Frucht- wassers und seiner Zellen sowie die Amnioskopie auf Anzeichen genetischer Defekte beim Kind.

Diese Amniozentesen können na- türlich — optimale Einrichtung und Beherrschung der Methodik sowieso vorausgesetzt — nur bei bestimmtem Verdacht auf geneti- sche Störungen durchgeführt werden. Als Indikation kommen vor allem in Frage (Professor Dr.

E. Passarge, Humangenetisches Institut an den Universitätsklini- ken Essen): eine Schwanger- schaft mit erhöhtem Risiko für ei- ne Chromosomenanomalie beim Kind, Schwangerschaften mit ei- nem erhöhten Risiko für offene Defekte des Gehirns oder Rük- kenmarks (Anenzephalie, Myelo- meningozele; Nachweis durch erhöhten Alpha-Fetoproteinspie- gel im Fruchtwasser), bei etwa sechzig genetisch bedingten Stoffwechseldefekten, bei eini- gen hereditären Erkrankungen mit spontaner x-chromosomaler Instabilität, bei chromosomalen erblichen Erkrankungen und bei überalterten Müttern jenseits des 37. beziehungsweise überalter- ten Vätern jenseits des 50. bis 55.

Lebensjahres.

(III. Interdisziplinäres Forum „Fortschritte und Fortbildung in der Medizin" der Bun- desärztekammer, Januar 1979, Köln)

Wie wachsen Osteosynthesen?

Mehrfachfragmentbrüche kön- nen im allgemeinen nicht primär heilen, einmal wegen mangelhaf- ter Reposition, zum anderen we- gen Einklemmung kleinster Frag- mente. Wenn dann bei der Osteo- synthese unter Zeitdruck maschi- nell verschraubt wird, treten zu den vorhandenen zusätzliche Mi- krorisse auf, zudem obliterieren Gefäße durch den Bohrstaub. Die

Histologie von problematischen Osteosynthesen nach dem Tode der Patienten (Dr. K. M. Stürmer, Abteilung Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Essen) läßt erkennen, daß an den Fraktur- enden und im Bereich der Mikro- risse nach einer Woche Resorp- tionsvorgänge einsetzen. Nach fünf Wochen zeigt sich reger Knochenumbau in der Kornpaka- ta auch bei Problemfrakturen.

„Primär eingebrachte Spongio- satransplantate sind weitgehend integriert. Das beweist die Be- deutung der primären Spongio- saplastik bei schweren Frakturen mit Osteosynthese."

(96. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, April 1979, München)

Fakultative Virosen

Bei den fakultativen Virosen han- delt es sich um jene nicht selten tödlich endende Virusinfektio- nen, die einen abwehrge- schwächten Organismus treffen.

Bei schwerer Abwehrschwäche, zum Beispiel nach Knochen- marktransplantation, sind die Zu- sammenhänge klar, auch ohne Berücksichtigung der Graft-ver- sus-host-reaction: Massive Im- munsuppression und eine erst langsam wiederentstehende kör- pereigene Abwehr geben der ge- ringsten Virusinfektion große Chancen. Jeder fünfte bis zehnte Empfänger einer Knochenmark- transplantation erliegt heute noch dieser Viruskrankheit (Dr.

Ch. Bender-Götze, Kinderpolikli- nik der Universität München).

Zwischen völliger „Virusresi- stenz" und dieser extremen An- fälligkeit dürften zahllose Virus- krankheiten angesiedelt sein, de- ren Träger mehr oder weniger abwehrgeschwächt sind. Auf die- sem Gebiet fehlt es derzeit frei- lich noch weitgehendst an harten naturwissenschaftlichen Daten.

(Tagung der deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten, Mai 1979, München)

Der

Ductus-Botalli-Pfropf

Das Offenbleiben des Ductus ar- teriosus Botalli — einer fetalen Verbindung zwischen Truncus pulmonalis und Aorta descen- dens — gehört zu den häufigeren kongenitalen Herzfehlern. Folge:

Links-rechts-Shunt mit Überla- stung der Lunge und des linken Ventrikels. Der offene Ductus wird im allgemeinen in der Ju- gend operativ verschlossen. Man kann den offenen Ductus Botalli allerdings auch mit einem spe- ziellen Vasookklusionsverfahren auf konservativem Wege fest und dauerhaft verschließen (Profes- sor Dr. W. Porstmann, Humboldt- Universität Ost-Belin, Charit6, Abteilung für kardiovaskuläre Diagnostik): Zuerst wird ein Ka- theter in die Vena femoralis ein- geführt, mit dem man über das rechte Herz in die Arteria pulmo- nalis und dort bis zum offenen Ductus kommt. Dieser Katheter trägt vorn eine Öse, mit dem er den zweiten Katheter faßt. Dieser wird über die Arteria femoralis in die Aorta bis zum „anderen En- de" des offenen Ductus geführt.

Dieser zweite Katheter trägt an seiner Spitze einen Verschluß- pfropfen aus schaumartigem Ma- terial für den Ductus. Dieser

„Schaumpfropf" muß vorher si- tuationsgerecht zurechtgeschnit- ten werden. Mit der Öse des ve- nösen Katheters wird der arteriel- le Katheter gefaßt und in den Ductus gezogen, wo der Pfropf hängenbleibt und somit den Duc- tus sicher und dauerhaft ver- schließt. Der arterielle Führungs- katheter des Pfropfens wird ge- meinsam mit dem venös einge- führten Katheter entfernt, denn er kann durch ein kleines zentrales Loch im Pfropfen hindurchgezo- gen werden. Drei Tage Bettruhe, Klinikentlassung nach fünf Ta- gen, keine Komplikationen . WP

(Internationales Symposium über perkuta- ne Biopsie und therapeutische Vasookklu- sion, Mai 1979, München)

2046 Heft 32 vom 9. August 1979

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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