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Archiv "zur Anlagepolitik: Das Jahr ist schon zu Ende" (05.03.2004)

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E

ine Discobesucherin in Delaware wollte sich durch das Toilettenfen- ster der Disco mogeln, um 3,50 Dollar Eintritt zu sparen.

Sie stürzte dabei und schlug sich zwei Vorderzähne aus.

Ihr wurden 12 000 Dollar Schmerzensgeld zugespro- chen.

In Philadelphia musste ein Restaurant einer jungen Frau 113 000 Dollar Entschädi- gung zahlen, weil sie auf einer Getränkepfütze ausgerutscht war und sich das Steißbein ge- brochen hatte. Auf dem Fuß- boden befand sich das Ge- tränk, das sie 30 Sekunden zu- vor ihrem Freund ins Gesicht geschüttet hatte.

In einer Entbindungsstati- on wurde eine Mutter mit ei- nem blauen Konstrastmittel gespritzt. Als das Baby später geboren wurde, sah es bläu-

lich aus. „Wie ein Smurf“, sagte der Arzt. Das sind elfenhafte Wesen, die im US-Fernsehen ihr Unwe- sen treiben. Die

Mutter klagte gegen den Arzt und bekam 68 000 Dollar.

2,7 Millionen Dollar er- hielt eine Frau, die in einem Imbissladen einen Pa- pierbecher mit Kaffee gekauft hatte. Sie klemmte im Auto den Becher zwi-

schen die Beine und verbrüh- te sich, als der Kaffee über- schwappte. Die Imbisskette hatte angeblich heißeren Kaf- fee als die Konkurrenz ausge- schenkt, ohne ihre Kunden ausdrücklich zu informieren.

Mehr Glück hatte ein New Yorker, der sich in selbstmör- derischer Absicht vor eine

herannahende U-Bahn warf.

Der Fahrer konnte bremsen, verletzte jedoch den Selbst- mörder in spe. Daraufhin ver- klagte er die Stadt, dass man nicht alles getan habe, um ihn vor dem Sprung zu bewahren.

Er bekam 600 000 Dollar.

Ein herzkranker, überge- wichtiger Amerikaner erlitt

beim Rasenmähen einen Herzinfarkt. Er verklagte den Produzenten des Rasen- mähers, weil der Starter zu schwer zu bedienen sei. Die- ser zusätzliche Kraftauf- wand hätte den Infarkt verursacht. Er bekam 1,2 Millionen Dollar

Entschädigung.

Ein anderer Ge- schädigter gab an, dass sich bei einer Autorepara- tur ein Streichholzmäpp- chen, das er in der Ho- sentasche trug, selbst- ständig entzündet hät- te. Er behauptete, die Reibfläche auf dem Mäpp- chen sei falsch angebracht, und forderte 500 000 Dol- lar Schadenersatz.

In Boston wurde einem Zehnjährigen irrtümlich ein Gipsarm verpasst. Am näch- sten Tag bemerkte der Arzt den Fehler und nahm den Gips wieder ab. Das reichte schon dem Vater, der erfolgreich ge- gen die „eintägige“ Beein- trächtigung klagte und 40 000 Dollar bekam. Bernd Ellermann

W

er Geld auf Konten liegen hat, den erfasst oft eine Unruhe, schnell mal ein paar Aktien zu kaufen. Bloß nichts verpas- sen, sagt der gierige Teil in ei- nem, nicht investieren ist Aus- druck lahmen Anlegerverhal- tens, denken viele. Diese Er- fahrung mache ich immer wieder, wenn ich ungläubige und auch zweifelnde Resonanz erfahre auf den Rat, „bleiben Sie auf dem Geld sitzen wie die Henne auf den Eiern“.

Speziell zum Jahreswech- sel spürte ich bei etlichen den Drang, das Nichtstun flugs zu beenden und endlich zu dis- ponieren. Dabei wurden die Wildentschlossenen durchaus von optimistischen Progno- sen der Banker animiert, der DAX könne mutige Anleger zum Weihnachtsfest schon mit höheren Ständen besche- ren, 4 600 bis 4 900 Punkte müssten es schon sein.

Von wegen. Bereits Ende Februar ging das deutsche Kursbarometer auf Tauchstati- on und unterschritt die Vier- tausendermarke deutlich. Wer zum Jahreswechsel investiert war, musste demnach Verluste verschmerzen, vor allem, wenn er auf Automobiltitel und Fi- nanzwerte gesetzt hat. Ein schwächerer Ifo-Index und ein nachlassendes Verbraucher- vertrauen in den USA versetz- ten dem DAX einen gehörigen Knacks. Grund zu weiterem Misstrauen oder Gelegenheit, erst recht einzusteigen?

Wenn mich die Börse nicht allzu sehr Lügen straft, ist das

Jahr aus Anlegersicht schon zu Ende. Damit will ich nicht sagen, dass der DAX schnur- gerade auf dem jetzigen Ni- veau stehen bleiben wird.Ver- mutlich schwankt der Index zwischen 3 600 und 4 400 Punkten, wer aber kann schon diese Schwankungen für sich positiv ausnutzen? Unterm Strich wähne ich den DAX zum Jahresende eher auf der jetzigen Linie von 4 000.

Die Gemengelage ist näm- lich ziemlich unentschieden, positive Elemente und Nach- teiliges halten sich gut die Waa- ge. Auf der Habenseite steht einerseits ein Anspringen der

Konjunktur, andererseits indes lähmt die Tatsache, dass die Kurse jetzt schon deutlich vor- geprescht sind (eskomptiert).

Den Kursen dürfte zugute kom- men, dass dieses Jahr noch eini- ge Neuemissionen (Postbank) gut aufgenommen werden.An- dererseits sind steigende Zin- sen, die durchaus auf uns zu- kommen, Gift für die Aktien.

Es bleibt dabei: Die beste Anlagestrategie für die näch- sten Monate ist meines Erach- tens nach wie vor, auf dem Geld sitzen zu bleiben, bei ver- nünftigen Festgeldzinsen, ver- steht sich.Wenig Rendite ist si- cher mehr als Nervenflattern durch enormes Verlustpotenzi- al. Das soll nicht heißen, dass Einzeltitel kein Gewinnpoten- zial hätten. Gleichwohl ist Ba- res Wahres.Wer es nicht glaubt, möge bei Ovid nachlesen, der da schrieb „Schwerer als er- werben ist es, Erworbenes zu bewahren“. So sei es. ) S C H L U S S P U N K T

[88] Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 105. März 2004

Herzinfarkt durch Rasenmäher

Groteske Schadenersatzansprüche in den USA

zur Anlagepolitik

Das Jahr ist schon zu Ende

Börsebius

Post Scriptum

Referenzen

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