MEDIZIN
ziehbare Leistungsdokumentation.
Es erscheint unbillig, ohne das Vor- legen klarer Bedarfsdaten pauschal nach Mitteln zu verlangen, auch wenn die Sinnhaftigkeit der vorgese- henen Maßnahmen unstrittig ist.
In unserer Klinik werden unter Nutzung von drei modernst ausge- statteten Entnahmeplätzen pro Jahr 1700 autologe Erythrozytenkonzen- trate (EBS) und 2800 autologe Frischplasmen (EBS/PPH) herge- stellt. Bei einer Verfallrate von 40 Prozent (EKs) und einer echten Indi- kation von nur rund 25 Prozent FFPs belegt die betriebswirtschaftliche Analyse, unter Einbeziehung der In- vestitionskosten im Sinne einer Fünf- Jahres-Abschreibung, Kostenneutra- lität.
Schlußfolgerung
Bereitstellen von Eigenblut ist nicht nur wegen der Aufforderung des BGH längst ein Gebot der Stun- de. Die präoperative Eigenblutspen- de/Plasmapherese verlangt nach effi- zienter und vertrauensvoller Zusam- menarbeit zwischen Hausarzt, Klini- ker und Patient (3, 6, 7, 10).
Die Durchführung der periope- rativen Verfahren obliegt ausschließ- lich den Kliniken, wohingegen die
AKTUELL / FÜR SIE REFERIERT
Abbildung 5: Eigenblutentnahme: Die Patientin ist mit kontinuierlichem EKG-Monitoring, automa- tischer nicht-invasiver Blutdruckmessung und Puls- oxymetrie, äquivalent eines anästhesiologischen
„Stand by", überwacht. Außerdem erfolgt prophy- laktisch die Zufuhr von Sauerstoff per Nasen- sonde.
präoperative Entnahme zusätzlich vermehrt durch die Blutspendedien- ste, bei vertretbaren Kosten, über- nommen werden sollte. Allerdings muß die Qualität des Monitorings
und der ärztlichen Betreuung dem Risikostatus der Patienten angepaßt sein. Klinische Einrichtungen, die Ei- genblutspenden durchführen, müs- sen Ausbildungs- und Qualitätskrite- rien zur Herstellung von Blutproduk- ten genügen, was nach unserer Auf- fassung eine adäquate Hospitation in einem Herstellungsbetrieb sinnvoll macht.
Neben der medizinischen Indi- kation (Vermeidung von Transfusi- onsrisiken) gilt es, die Spenderpools zu entlasten und die Patienten im be- sten Sinne in die Verantwortung für ihre Gesundung miteinzubeziehen.
Deutsches Ärzteblatt
90 (1993) A 1 -2912-2918 [Heft 44]
Die Ziffern in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, zu beziehen über die Verfasser.
Anschrift für die Verfasser:
Prof. Dr. med. Benno von Bormann Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin St. Johannes-Hospital An der Abtei 7-11 47166 Duisburg
Das Ulkus geht und niemals kehrt es wieder
95 Prozent aller Ulcera duodeni und 70 Prozent aller Ulcera ventriculi sind mit einer Helicobacter-pylori-in- duzierten Gastritis assoziiert. Wäh- rend der Helicobacter-pylori-Status für die Akuttherapie ohne Bedeu- tung ist, wird die Rezidivneigung of- fensichtlich durch diesen Keim ge- steuert: Gelingt es, Helicobacter py- lori zu eradizieren, kommt das Ulkus-
leiden zum Stillstand. Im weiteren Verlauf auftretende Ulkusrezidive sind durch eine Neuinfektion mit He- licobacter pylori bedingt.
Neben der Tripeltherapie (Wis- mut plus Amoxicillin oder Tetrazy- Min plus Metronidazol) gewinnt die Kombinationstherapie von Omepra- zol plus Amoxicillin zur H.-pylori- Eradikation zunehmend an Bedeu- tung, zumal sie der Patienten-Com- pliance entgegenkommt. Die Ar- beitsgruppe aus Essen erzielte mit ei- ner Therapie zweimal 20 mg Ome- prazol plus viermal 500 mg Amoxicil- lin für zwei Wochen eine Eradikation in 82,8 Prozent, die schwedische Gruppe mit 40 mg Omeprazol plus zweimal 750 mg Amoxicillin über vier Wochen eine Eradikation in 54 Pro- zent. In der schwedischen Studie
blieben 84 Prozent der Helicobacter- pylori-negativen Patienten in Remis- sion.
Labenz, J., E. Gyenes, G. H. Rühl, G.
Börsch: Omeprazole Plus Amoxicillin:
Efficacy of Various Treatment Regimens to Eradicate Helicobacter pylori. Am. J.
Gastroenterol. 88: 491-495, 1993 Abteilung für Innere Medizin, Elisabeth- Krankenhaus, Bochum
Unge, P., A. Gad, K. Eriksson et al.:
Amoxicillin added to omeprazole pre- vents relapse in the treatment of duode- nal ulcer patients. Europ. J. Gastroente- ro. & Hepatol. 5: 325-331, 1993 Department of Internal Medicine, Sand- vikens Hospital, S 81189 Sandviken, Schweden
Al-2918 (38) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 44, 5. November 1993