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Ampicillin/Sulbactam PUREN 1000 mg/500 mg Ampicillin/Sulbactam PUREN 2000 mg/1000 mg

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FI-1175-1176-0720-V1.1

1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMIT­

TEL

Ampicillin/Sulbactam PUREN 1000 mg/500 mg

Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

Ampicillin/Sulbactam PUREN 2000 mg/1000 mg

Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Ampicillin/Sulbactam PUREN 1000 mg/500 mg

Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung:

Eine Durchstechflasche enthält 1062,94 mg Ampicillin-Natrium, ent- sprechend 1000 mg Ampicillin und 547,12 mg Sulbactam-Natrium, ent- sprechend 500 mg Sulbactam.

Ampicillin/Sulbactam PUREN 2000 mg/1000 mg

Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

Eine Durchstechflasche enthält 2125,87 mg Ampicillin-Natrium, ent- sprechend 2000 mg Ampicillin und 1094,24 mg Sulbactam-Natrium, ent- sprechend 1000 mg Sulbactam.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Pulver zur Herstellung einer Infusions- lösung.

4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete

Ampicillin/Sulbactam PUREN ist gegen eine Vielzahl grampositiver und gram- negativer Erreger wirksam, einschließlich Staphyloccus aureus und Staphylo­

coccus epidermidis (einschließlich Penicillin-restistenter und einiger Me- thicillin-resistenter Stämme); Strepto­

coccus pneumoniae und andere Streptokokken-Arten; Enterococcus faecalis; Haemophilus influenzae und Haemophilus parainfluenzae (Beta- laktamase-positive und -negative Stämme); Branhamella catarrhalis;

E. coli (der größte Teil der Stämme);

Klebsiella-Arten (der größte Teil der Stämme); Proteus-Arten (indolpositiv und indolnegativ); Enterobacter- Arten (außer Enterobacter cloacae); Neis­

seria gonorrhoeae und Neisseria meningitidis; Anaerobier einschließ- lich Bacteroides fragilis.

Zur Beachtung: Gegen Pseudomo­

nas aeruginosa ist Ampicillin/Sulbac- tam nicht wirksam.

Ampicillin/Sulbactam PUREN ist ge- eignet zur Behandlung von Infek- tionen, die durch Sulbactam-/Ampi- cillinempfindliche

Erreger verursacht sind, z. B. Infek- tionen

– der oberen und unteren Atemwege, – der Nieren und der ableitenden

Harnwege,

– des Bauchraumes,

– der Geschlechtsorgane einschließ- lich Gonorrhoe,

– der Haut und Weichteilgewebe, sowie zur perioperativen Prophylaxe bei schweren Eingriffen in der Abdo- minalchirurgie.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung Dosierung

Die empfohlene Dosis beträgt für Er- wachsene 0,75 bis 3,0 g Ampicillin/

Sulbactam PUREN alle 6 bis 8 Stun- den.

Die Tageshöchstdosis für Erwach- sene beträgt 12 g Ampicillin/Sulbac- tam PUREN (entsprechend 8 g Am- picillin + 4 g Sulbactam).

Abhängig von der Schwere der Er- krankung kann eine häufigere oder seltenere Ampicillin/Sulbactam PUREN- Gabe indiziert sein. Weniger schwere Erkrankungen können mit einer Am- picillin/Sulbactam PUREN-Gabe alle 12 Stunden behandelt werden.

Auch bei Patienten mit stark einge- schränkter Nierenfunktion (Kreatinin- Clearance gleich oder unter 30 ml/min) verhält sich die Ausscheidungs kinetik von Ampicillin und Sulbactam gleich, sodass auch die entsprechenden Plasmaverhältnisse konstant bleiben.

Die Dosierungsintervalle von Ampicillin/

Sulbactam PUREN sollten bei solchen Patienten in Übereinstimmung mit dem üblichen Vorgehen bei der Am- picillin-Therapie verlängert werden.

Siehe Tabelle 1.

Ampicillin und Sulbactam werden beide gleichermaßen durch eine Hä- modialysebehandlung aus dem Blut- strom eliminiert. Die Ampicillin/Sul- bactam PUREN-Gabe sollte deshalb unmittelbar im Anschluss an die Dia- lyse erfolgen und dann in 48-stün- digen Intervallen bis zur folgenden Dialysebehandlung.

Zur Prophylaxe chirurgischer Infek- tionen sollten 1,5 g bis 3,0 g Ampi- cillin/Sulbactam PUREN bei der Nar- koseeinleitung gegeben werden, so- dass während des Eingriffs ausrei- chend Zeit gegeben ist, um wirksame Konzentrationen im Serum und Ge- webe zu erreichen. Die Ampicillin/

Sulbactam PUREN-Gabe kann 6- bis 8-stündlich wiederholt werden. 24 h nach dem chirurgischen Eingriff wird die prophylaktische Ampicillin/Sul- bactam PUREN-Gabe im Allgemeinen beendet, es sei denn, eine therapeu- tische Ampicillin/Sulbactam PUREN- Gabe ist indiziert.

Kinder und Jugendliche

Kinder, Kleinkinder und Säuglinge ab der 2. Lebenswoche erhalten im All- gemeinen eine Tagesdosis von 150 mg Ampicillin/Sulbactam PUREN (ent- sprechend 100 mg Ampicillin pro kg Körpergewicht und 50 mg Sulbactam pro kg Körpergewicht), Aufgeteilt in Einzeldosen alle 6 oder 8 h.

Neugeborene erhalten in der 1. Le- benswoche 75 mg Ampicillin/Sulbac- tam PUREN pro kg Körpergewicht pro Tag (entsprechend 50 mg Ampi- cillin pro kg Körpergewicht und 25 mg Sulbactam pro kg Körpergewicht), aufgeteilt in Einzeldosen alle 12 h.

Frühgeborene erhalten in den ersten 4 bis 6 Lebenswochen 75 mg Ampi- cillin/Sulbactam PUREN pro kg Kör- pergewicht pro Tag (entsprechend 50 mg Ampicillin pro kg Körperge- wicht und 25 mg Sulbactam pro kg Körpergewicht), aufgeteilt in Einzel- dosen alle 12 h.

Art der Anwendung Intravenöse Anwendung

Infusionsdauer: 15 bis 30 Minuten.

Die Behandlung mit Ampicillin/Sul- bactam PUREN kann durch die An- wendung einer intravenösen Formu- lierung eingeleitet und durch eine ge- eignete orale Formulierung, welche für den individuellen Patienten als ge- eignet erachtet wird, abgeschlossen werden.

Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Abhän- gig von der Schwere der Infektion be- trägt die Behandlungsdauer im All- gemeinen 5 bis 14 Tage. In schweren Krankheitsfällen kann über längere Zeit weiter behandelt werden. Die Be- handlung sollte bis 48 Stunden nach Abklingen des Fiebers und anderer Krankheitssymptome fortgeführt wer- den. Bei der Behandlung von Infek- tionen mit β-hämolysierenden Strepto- kokken ist aus Sicherheitsgründen eine Ausdehnung der Therapie auf mindestens 10 Tage angezeigt, um Spätkomplikationen vorzubeugen (rheumatisches Fieber, Glomerulone- phritis).

Hinweise zu Inkompatibilitäten, siehe Abschnitt 6.2.

Hinweise zur Rekonstitution der Arznei- mittel vor der Anwendung, siehe Ab- schnitt 6.6.

Tabelle 1: Dosierungsempfehlung für Patienten mit eingeschränkter Nieren funktion Kreatinin-Clearance (ml/min) Dosierungsintervall

> 30 15 bis 30

5 bis 14

< 5

6 bis 8 h 12 h 24 h 48 h

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Ampicillin/Sulbactam PUREN enthält Natrium

Ampicillin/Sulbactam PUREN 1000 mg/

500 mg enthält 115 mg Natrium pro Durchstechflasche, entsprechend 5,75 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maxi- malen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

Ampicillin/Sulbactam PUREN 2000 mg/

1000 mg enthält 230 mg Natrium pro Durchstechflasche, entsprechend 11,5 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maxi- malen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arz­

neimitteln und sonstige Wechsel­

wirkungen

Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden Arzneimittel und anderen Mitteln sind von Bedeutung:

Andere Antibiotika bzw. Chemothera­

peutika

Ampicillin/Sulbactam sollte nicht mit bakteriostatisch wirkenden Chemo- therapeutika oder Antibiotika wie z. B.

Tetracyclinen, Erythromycin, Sulfo- namiden oder Chloramphenicol kom- biniert werden, da eine Wirkungs- abschwächung möglich ist.

Allopurinol

Bei Gichtpatienten, die mit Allopurinol behandelt werden, ist bei gleichzei- tiger Gabe von Ampicillin/Sulbactam die Wahrscheinlichkeit für das Auf- treten von Hautreaktionen erhöht.

Antikoagulantien

Die bei parenteral verabreichten Pe- nicillin auftretenden Veränderungen der Thrombozytenaggregation und Prothrombinzeit können sich bei gleichzeitiger Gabe von Antikoagu- lantien verstärken.

Methotrexat

Die gleichzeitige Gabe von Methotrexat und Penicillinen führte zu einer vermin- derten Methotrexat-Clearance und zu Methotrexat-Toxizität. Die Patien- ten sollten streng überwacht werden, eine erhöhte und verlängerte Gabe von Leucovorin ist in Erwägung zu ziehen.

Probenecid

Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt als Folge einer Hemmung der renalen Ausscheidung (tubulären Se- kretion) zu höheren und länger anhal- tenden Ampicillin- und Sulbactam- Konzentrationen im Serum und Am- picillin-Konzentration in der Galle sowie zu einer verlängerten Elimina- tionshalbwertszeit und zu einem er- höhten Risiko der Toxizität.

Hormonale Kontrazeptiva

Unter der Therapie mit Aminopenicil- linen kann in seltenen Fällen die Sicher- heit der empfängnisverhütenden Wir- kung von hormonalen Kontrazeptiva („Pille“) in Frage gestellt sein. Es emp- fiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthor- monale empfängnisverhütende Maß- nahmen anzuwenden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirk- stoffe, jegliches Penicillin, oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten son- stigen Bestandteile.

Wegen der Gefahr eines anaphylak- tischen Schocks darf Ampicillin/Sul- bactam PUREN bei bekannter Über- empfindlichkeit gegenüber Penicilli- nen nicht angewendet werden. Vor Beginn einer Ampicillin/Sulbactam PUREN-Therapie sollten auch sorg- fältig Überempfindlichkeitsreaktionen auf Cephalosporine und andere All- ergene erfragt werden, da bei diesen Patienten eher mit allergischen Re- aktionen unter einer Ampicillin/Sul- bactam PUREN-Therapie zu rechnen ist.

Bei Patienten mit Pfeifferschem Drüsen- fieber oder lymphatischer Leukämie sollten gleichzeitig bestehende bak- terielle Infektionen nicht mit Ampicillin/

Sulbactam PUREN behandelt werden, da diese Patienten häufiger zu masern- ähnlichen Hautreaktionen neigen.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vor­

sichtsmaßnahmen für die Anwen­

dung

Schwere und gelegentlich tödlich ver- laufende Überempfindlichkeitsreak- tionen (anaphylaktische Reaktionen) sind mit Penicillinen behandelten Pa- tienten beobachtet worden, einschließ- lich der intravenösen Gabe von Am- picillin/Sulbactam. Bei Patienten mit anamnetisch bekannten Überempfind- lichkeitsreaktionen gegen Penicillin sowie gegen Cephalosporine und/

oder mehrere Allergene besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Reaktionen. Bei Auf- treten von allergischen Reaktionen muss das Antibiotikum abgesetzt und entsprechende Therapiemaßnahmen müssen eingeleitet werden. Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen erfordern eine sofortige Notfallbe- handlung mit Epinephrin, Sauerstoff, die intravenöse Verabreichung von Steroiden und Atemwegssicherung mit unter Umständen externer Be- atmung durch Intubation (airway ma­

nagement).

Aus Vorsichtsgründen sollten bei einer Therapie, die länger als 1 Woche dau- ert, die Leberenzymwerte und der Kohlenhydratstoffwechsel überprüft werden, obwohl sich bei der Anwen- dung von Ampicillin/Sulbactam PUREN bei Diabetikern kein klinisch relevanter Effekt auf die Glucoseverfügbarkeit ergab.

Bei länger dauernder Therapie (mehr als 14 Tage) sollten regelmäßige Kon- trollen des Blutbildes sowie der Nieren- funktion durchgeführt werden. Diese Kontrollen sind vor allem wichtig bei Neugeborenen, insbesondere Früh- geborenen und Kleinkindern.

Wie bei jeder Antibiotikatherapie muss auf die Zeichen einer Überwucherung mit nicht empfindlichen Keimen (ein- schließlich Pilzen) geachtet werden.

Sobald eine Infektion mit diesen Or- ganismen auftritt, sollte das Präparat

abgesetzt und/oder eine geeignete Therapie eingeleitet werden.

Bei Patienten, die Ampicillin/Sulbac- tam PUREN erhielten, wurde über schwere Hautreaktionen wie toxisch epidermale Nekrolyse (TEN), Stevens- Johnson-Syndrom (SJS), exfoliative Dermatitis, Erythema multiforme und akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP) berichtet. Wenn Patienten eine schwere Hautreaktion entwickeln, sollte die Behandlung mit Ampicillin/Sulbactam PUREN abge- brochen und eine entsprechende The- rapiemaßnahme eingeleitet werden (siehe Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen).

Durch die Behandlung mit Ampicillin/

Sulbactam PUREN können folgende Laboruntersuchungen beeinflusst werden:

Nicht enzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können ein positives Resultat ergeben. Der Uro- bilinogen-Nachweis kann gestört sein.

Nach Verabreichung von Ampicillin an schwangere Frauen konnte eine vorübergehende Verminderung der Plasmakonzentration verschiedener Östrogene beobachtet werden. Die- ser Effekt könnte auch unter Therapie mit Ampicillin/Sulbactam PUREN auf- treten.

Bei Anwendung von nahezu allen Anti biotika, einschließlich Ampicillin/

Sulbactam PUREN, wurde über das Auftreten von Clostridium­difficile- assoziierten Diarrhoen (CDAD) be- richtet. Von der Ausprägung her reich- ten diese von leichtem Durchfall bis hin zu einer Kolitis mit letalem Aus- gang. Eine Therapie mit Antibiotika verändert die normale Darmflora, was zu einer Überwucherung mit C. difficile führen kann.

C. difficile produziert die Toxine A und B, die zur Entwicklung von CDAD bei- tragen. Hypertoxin produzierende Stämme von C. difficile sind mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert, da derartige Infektionen therapieresistent gegenüber einer an- tibiotischen Therapie sein können und eventuell eine Kolektomie notwendig machen. Eine CDAD muss daher bei allen den Patienten in Erwägung ge- zogen werden, bei denen nach einer Antibiotika- Anwendung eine Diarrhoe auftritt. Hierbei ist eine sorgfältige medikamentöse Anamnese durch- zuführen, da eine CDAD bis zu 2 Mo- nate nach Durchführung einer Anti- biotikatherapie auftreten kann.

Medikamenteninduzierte Leberschä- digungen einschließlich einer chole- statischen Hepatitis mit Gelbsucht wurden mit der Anwendung von Am- picillin/Sulbactam in Verbindung ge- bracht. Patienten sind darauf hinzu- weisen, bei Anzeichen und Sympto- men einer beginnenden Lebererkran- kung ihren Arzt zu kontaktieren (siehe Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen).

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4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Bisherige Untersuchungsergebnisse ergaben keinen Anhalt für eine frucht- schädigende Wirkung. Sulbactam passiert die Plazentaschranke. Es liegen begrenzte Erfahrungen zum Einsatz von Ampicillin/Sulbactam bei termingerechter oder vorzeitiger Ent- bindung von 244 Frauen vor. Aller- dings konnte die Unbedenklichkeit einer Ampicillin/Sulbactam-Therapie beim Menschen während der Schwan- gerschaft noch nicht abschließend gesichert werden, deshalb sollte Ampicillin/ Sulbactam während der Schwangerschaft nur nach sorgfäl- tiger Nutzen-Risiko-Abwägung an- gewendet werden.

Stillzeit

Ampicillin (~ 0,11 bis 3 mg/l) und Sul- bactam (~ 0,13 bis 2,8 mg/l) gehen in geringem Ausmaß in die Mutter- milch über. Eine Ampicillin/Sulbac- tam-Therapie bei einer stillenden Mutter kann Auswirkungen, wie z. B.

Durchfall, auf das Kind haben. Am- picillin/Sulbactam sollte während der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen- Risiko-Abwägung angewendet werden.

Fertilität

Reproduktionsstudien an Tieren haben keine Hinweise auf eine Beeinträch- tigung der Fertilität oder eine frucht- schädigende Wirkung durch Ampi- cillin und Sulbactam ergeben.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrs­

tüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

4.8 Nebenwirkungen

Die von der alleinigen Anwendung von Ampicillin her bekannten Neben- wirkungen könnten auch bei Ampi- cillin-Natrium/Sulbactam-Natrium i. m./i. v. auftreten.

Alle Nebenwirkungen werden hier ge- trennt nach MedDRA-Systemorgan- klasse aufgeführt. Innerhalb einer Häufigkeitsgruppe werden die Neben- wirkungen in der Reihenfolge ihres Schweregrads aufgeführt.

Tabelle der Nebenwirkungen Siehe Tabelle 2 auf der folgenden Seite.

Pseudomembranöse Kolitis Bei schweren und anhaltenden Durch- fällen ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Kolitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. Des- halb ist in diesen Fällen Ampicillin/

Sulbactam PUREN sofort abzuset- zen und eine geeignete Therapie (z. B.

Vancomycin oral 4 x 250 mg täglich) einzuleiten. Peristaltikhemmende Prä- parate sind kontraindiziert.

Überempfindlichkeitsreaktionen Wenn Symptome von allergischen Reaktionen (z. B. Hautausschlag;

Juckreiz; urtikarielles Exanthem; ma- kulopapulöse, masernähnliche Exan- theme) auftreten, ist das Medikament abzusetzen.

Sofortige ärztliche Hilfe ist unter Um- ständen erforderlich bei Auftreten schwerer akuter Überempfindlich- keitserscheinungen (Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopf- schwellung mit Einengung der Luft- wege, schwere Hautreaktionen wie Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom oder to- xische epidermale Nekrolyse [Lyell- Syndrom], Herzjagen, Atemnot, Arz- neimittelfieber, Eosinophilie, Serum- krankheit, hämolytische Anämie, all- ergische Vaskulitis und Nephritis, Blutdruckabfall, anaphylaktoide Re- aktion, anaphylaktischer Schock).

Zwischen Hautpilzen und Penicillin kann eine Antigengemeinschaft be- stehen, sodass bei Personen, die an einer Hautpilzinfektion erkrankt sind oder waren, auch bei erstmaliger Pe- nicillin-Gabe, Überempfindlichkeits- reaktionen wie nach Zweitkontakt nicht auszuschließen sind.

Das typische, masernähnliche Ampi- cillin-Exanthem, das 5 bis 11 Tage nach Behandlungsbeginn auftritt, lässt eine weitere Therapie mit Penicillin- Derivaten zu.

Krampfanfälle

Krampfanfälle können bei allen Peni- cillinen durch sehr hohe Serumspie- gel auftreten. Deshalb muss insbe- sondere bei eingeschränkter Nieren- funktion auf die Dosierung geachtet werden (siehe Tabelle).

Meldung des Verdachts auf Neben- wirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Ne- benwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermög- licht eine kontinuierliche Überwa- chung des Nutzen-Risiko-Verhält- nisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufge- fordert, jeden Verdachtsfall einer Ne- benwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg- Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Über die akute Toxizität von Ampicillin/

Sulbactam liegen nur begrenzte Er- fahrungen vor. Bei Überdosierung können Symptome entsprechend den Nebenwirkungsprofil (siehe Abschnitt 4.8) von Ampicillin/Sulbactam PUREN auftreten. Diese beschriebenen Neben- wirkungen können in solchen Fällen möglicherweise häufiger und in stär- kerer Ausprägung beobachtet werden.

In sehr hohen Dosen können Beta- laktam-Antibiotika zu epileptischen Krämpfen führen. Da Ampicillin und Sulbactam Nierenfunktion hämodia- lysierbar sind, kann im Falle einer

Überdosierung bei Patienten mit ein- geschränkter Nierenfunktion durch Hämodialyse eine höhere Elimination erreicht werden.

Sehr selten, aber stets akut lebens- bedrohlich ist das Auftreten eines anaphylaktischen Schocks, der keine eigentliche Vergiftung darstellt.

Therapie

Sedierung mit Diazepam bei Krämpfen durch Überdosierung. Bei anaphy- laktischem Schock sofortige Einlei- tung der entsprechenden adäquaten Gegenmaßnahmen.

Weiter mit Abschnitt 5 „Pharmakologische Eigenschaften“ auf Seite 5.

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Tabelle 2: Nebenwirkungen MedDRA System­

organklasse Häufig (≥ 1/100,

< 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000,

< 1/100)

Selten (≥ 1/10.000,

< 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Pseudomembranöse Kolitis

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Anämie

Thrombozytopenie Eosinophilie

Leukopenie Neutropenie

Myelosuppression Panzytopenie

Hämolytische Anämie Agranulozytose

Thrombozytopenische Purpura Erkrankungen des

Immunsystems Anaphylaktischer Schock

Anaphylaktische Reaktion Anaphylaktoider Schock Anaphylaktoide Reaktion Hypersensitivität Larynxödem Serumkrankheit Erkrankungen des

Nervensystems Kopfschmerzen Krampfanfälle

Schwindel Somnolenz Sedation

Herzerkrankungen Herzjagen

Gefäß erkrankungen Phlebitis Erkrankungen der

Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Atemnot

Erkrankungen des Gastrointestinal- trakts

Durchfälle Erbrechen Bauchschmerzen Übelkeit Glossitis Flatulenz

Enterokolitis Stomatitis Zungenverfärbung Meläna

Dyspepsie Zungenschwellung Leber- und

Gallen- erkrankungen

Hyperbilirubinämie

(s. Abschnitt 4.4) cholestatische Hepatitis

Cholestase

hepatische Cholestase Leberfunktionsstörungen Gelbsucht (s. Abschnitt 4.4) Erkrankungen der

Haut und des Unterhautzell- gewebes

Hautausschlag (Exanthem) Rash Pruritus

Erythem Stevens-Johnson-Syndrom

Toxische epidermale Nekrolyse Erythema multiforme

Akute generalisierte exanthe- matische Pustulose (AGEP) Exfoliative Dermatitis Angioödem

Urtikaria

Urtikarielles Exanthem Dermatitis

Makulopapulöse Exantheme Masernähnliche Exantheme Allergische Vaskulitis (s. Abschnitt 4.4) Erkrankungen der

Nieren und Harnwege

Tubulo-interstitielle Nephritis

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Müdigkeit Unwohlsein Schleimhaut- entzündung

Pyrexie Reaktion an der Injektions-

stelle

Gesichtsödem Untersuchungen Alaninamino-

transferase erhöht Aspartatamino- transferase erhöht

(s. Abschnitt 4.4)

Blutungszeit verlängert*

Prothrombinzeit verlängert*

Blutdruckabfall

*Diese Erscheinungen sind reversibel.

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5. PHARMAKOLOGISCHE EIGEN­

SCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe Ampicillin ist ein halbsynthetisches, nicht Betalaktamase-festes Amino- penicillin. Sulbactam ist ein in seiner Struktur dem Ampicillin und anderen Penicillinen verwandter Betalakta- mase-Inhibitor.

ATC-Code J01CR01 Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Am- picillin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen.

Hieraus resultiert eine bakterizide Wir- kung.

In Kombination mit Sulbactam wird die Inaktivierung von Ampicillin durch be- stimmte Betalaktamasen gehemmt.

Sulbactam schützt Ampicillin vor dem Abbau durch die meisten Betalaktama- sen von Staphylokokken sowie einigen plasmidkodierten Betalaktamasen (z. B. TEM, OXA, SHV, CTX-M) und bestimmten chromosomalkodierten Betalaktamasen von Gram-negativen Bakterien. Diese Betalaktamasen kommen z. B. bei Escherichia coli, Klebsiella spp., Proteus mirabilis und Haemophilus influenzae vor. Das anti- bakterielle Wirkungsspektrum von Ampicillin wird um Bakterien erweitert, deren Betalaktamasen durch Sulbac- tam hemmbar sind.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesent- lichen von der Zeitdauer ab, während

der der Wirkstoffspiegel von Ampi- cillin oberhalb der minimalen Hemm- konzentration (MHK) des Erregers liegt.

Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Ampicillin/

Sulbactam kann auf folgenden Me- chanismen beruhen:

• Inaktivierung durch Betalaktama- sen: Ampicillin/Sulbactam besitzt keine ausreichende Aktivität gegen Betalaktamase-bildende Bakterien, deren Betalaktamasen durch Sul- bactam nicht gehemmt werden.

• Reduzierte Affinität von PBPs ge- genüber Ampicillin: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken gegenüber Ampicillin/Sulbactam beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Methicil- lin (Oxacillin)-resistente Staphylo- kokken sind aufgrund der Bildung eines zusätzlichen PBPs mit ver- minderter Affinität gegenüber Am- picillin und allen anderen Betalak- tam-Antibiotika resistent.

• Unzureichende Penetration von Ampicillin durch die äußere Zell- wand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.

• Durch Effluxpumpen kann Ampi- cillin aktiv aus der Zelle transpor- tiert werden.

Eine partielle oder vollständige Kreuz- resistenz von Ampicilllin/Sulbactam besteht mit Penicillinen, Cephalospo- rinen sowie anderen Betalaktam/Be- talaktamase-Inhibitor-Kombinationen.

Grenzwerte Siehe Tabelle 3.

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Re- sistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Des- halb sind - insbesondere für die ad- äquate Behandlung schwerer Infek- tionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsitu- ation die Wirksamkeit von Ampicillin/

Sulbactam in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Exper- ten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Ampicillin/

Sulbactam anzustreben.

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus natio- nalen Resistenzüberwachungspro- jekten und -studien (Stand: April 2020):

Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen Enterococcus faecalis ° Gardnerella vaginalis ° Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel) Streptococcus agalactiae ° Streptococcus pneumoniae ° Streptococcus pyogenes ° Streptokokken der „Viridans“- Gruppe ° ^

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen Citrobacter koseri ° Haemophilus influenzae Moraxella catarrhalis ϴ ° Neisseria gonorrhoeae ° Anaerobe Mikroorganismen Bacteroides fragilis °

Fusobacterium nucleatum

°

Prevotella spp. °

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können Aerobe Gram-positive Mikroorganismen Enterococcus faecium + Staphylococcus aureus ͽ Staphylococcus epidermidis + Staphylococcus haemolyticus + Staphylococcus hominis + Aerobe Gram-negative Mikroorganismen Acinetobacter baumannii Escherichia coli

Klebsiella oxytoca Klebsiella pneumoniae Proteus mirabilis Proteus vulgaris Tabelle 3: Grenzwerte

Definitionen: S: sensibel bei Standardexposition; I: sensibel bei erhöhter Exposition;

R: resistent

Die Testung von Ampicillin/Sulbactam erfolgt unter Verwendung einer Verdünnungsreihe von Ampicillin in Anwesenheit einer konstanten Konzentration von 4 mg/L Sulbactam. Fol- gende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte (v. 10.0)

Erreger S R

Enterobacterales ≤ 8 mg/l 1) > 8 mg/l 1)

Staphylococcus spp. 2) - 2) - 2)

Enterococcus spp. ≤ 4 mg/l > 8 mg/l

Streptococcus spp. (Gruppen A, B, C, G) 3) - 3) - 3)

Streptococcus pneumoniae 3) - 3) - 3)

Haemophilus influenzae ≤ 1 mg/l 1) > 1 mg/l 1) Moraxella catarrhalis ≤ 1 mg/l 1) > 1 mg/l 1) Gram-negative Anaerobier ≤ 4 mg/l 1) > 8 mg/l 1) Gram-positive Anaerobier

(außer Clostridioides difficile) ≤ 4 mg/l 1) > 8 mg/l 1) Nicht speziesspezifische Grenzwerte * ≤ 2 mg/l 1) > 8 mg/l 1)

1) Die angegebenen Grenzwerte gelten für die Ampicillin-Konzentration. Zum Zwecke von Emp- findlichkeitstests wurde die Sulbactam-Konzentration auf 4 mg/l festgelegt.

2) Für Staphylococcus spp. wird das Testergebnis von Oxacillin bzw. Cefoxitin übernommen.

Methicillin (Oxacillin/Cefoxitin)-resistente Staphylokokken werden unabhängig vom Tester- gebnis als resistent gewertet.

3 ) F ür Streptococcus spp. (Gruppen A, B, C, G) und Streptococcus pneumoniae wird das Test- ergebnis von Penicillin G übernommen.

* Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik (siehe www.nak-deutschland.org)

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Von Natur aus resistente Spezies Aerobe Gram-positive

Mikroorganismen Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent) Aerobe Gram-negative Mikroorganismen Citrobacter freundii Enterobacter cloacae Legionella pneumophila Morganella morganii Pseudomonas aeruginosa Serratia marcescens

Stenotrophomonas maltophilia Andere Mikroorganismen Chlamydia spp.

Chlamydophila spp.

Mycoplasma spp.

Ureaplasma urealyticum

° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primär- literatur, Standardwerken und Therapie- empfehlungen wird von einer Empfind- lichkeit ausgegangen.

+ In mindestens einer Region liegt die Re- sistenzrate bei über 50 %.

^ Sammelbezeichnung für eine hetero- gene Gruppe von Streptokokken-Spe- zies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken- Spezies variieren.

ϴ Keine aktuellen Daten vorhanden; in Studien (älter als 5 Jahre) wird der An- teil resistenter Stämme mit < 10 % an- gegeben.

ͽ Im ambulanten Bereich liegt die Resistenz- rate bei < 10 %.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Nach intravenöser Applikation von Ampicillin/Sulbactam werden hohe Serumspiegel erreicht. Die Ergebnisse pharmakokinetischer Untersuchungen an freiwilligen Probanden zeigen in Abhängigkeit von der Zeit und von der Dosis die folgenden Serumkon- zentrationen:

Siehe Tabelle 4.

Außerdem verteilen sich Ampicillin und Sulbactam schnell in eine Viel- zahl von Geweben, Körperflüssig- keiten und Sekreten.

Die Halbwertszeit sowohl für Ampicillin als auch für Sulbactam beträgt ca.

1 h bei jungen Erwachsenen und ca.

2 h bei Personen höheren Lebens- alters. Ca. 80 % beider Substanzen werden unverändert innerhalb von 8 h nach Gabe einer Einzeldosis Ampi- cillin/Sulbactam über die Niere ausge- schieden. Die gleichzeitige Verabrei- chung von Sulbactam und Ampicillin

bewirkt keine klinisch relevanten Ab- weichungen von den kinetischen Para- metern beider Substanzen bei Einzel- gabe.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Die LD50 von Sulbactam allein bei der Maus beträgt nach oraler Gabe mehr als 10 g/kg Körpergewicht, nach in- travenöser Gabe ca. 3,6 g/kg Körper- gewicht. Die entsprechenden Werte bei der Ratte liegen bei mehr als 4 g/kg Körpergewicht bzw. bei mehr als 3,4 g/kg Körpergewicht. Die LD50 von Ampicillin/ Sulbactam (1 : 2) bei der Maus nach intravenöser Gabe liegt bei ca. 1,25 g/2,5 g pro kg Körper- gewicht, bei der Ratte bei ca. 1,875 g/

3,75 g pro kg Körpergewicht.

Untersuchungen zur subakuten To- xizität von Sulbactam bzw. Ampicillin/

Sulbactam wurden an Ratten und Hunden durchgeführt; die Sulbactam- bzw. Ampicillin/Sulbactam-Gabe er- folgte intravenös, subkutan oder oral über 17 Tage bis 10 Wochen. Unter- suchungen zur chronischen Toxizität von Sulbactam bzw. Ampicillin/Sul- bactam wurden ebenfalls an Ratten und Hunden durchgeführt. Die Sul- bactam- bzw. Ampicillin/Sulbactam- Gabe erfolgte subkutan über einen Zeitraum von 6 Monaten. Auswir- kungen einer Sulbactam-Gabe wur- den an der Leber festgestellt. Neben Erhöhungen der Leberenzymwerte (ASAT, ALAT, LDH) zeigte sich eine dosis- und geschlechtsabhängige Glykogenablagerung in der Leber, die sich als reversibel nach Absetzen des Medikamentes erwies. Diese Glykogen- ablagerung konnte keiner der be- kannten Glykogenspeicherkrankheiten zugeordnet werden.

Sulbactam verursachte bei diesen Versuchen keine signifikante Verän- derung des Glucosestoffwechsels.

Auch bei der Anwendung von Ampi- cillin/Sulbactam bei Patienten mit Dia- betes mellitus zeigte sich bei einer Behandlungsdauer von über 2 Wo- chen kein klinisch relevanter Effekt auf die Glucoseverfügbarkeit. Auf- grund der im Tierversuch erhobenen Daten sollte die maximale Tagesdo- sis beim Menschen 12 g Ampicillin/

Sulbactam PUREN, d. h. 4 g Sulbac- tam, nicht überschreiten.

Die zur Teratogenität an Mäusen, Ratten und Kaninchen durchgeführten Versuche ergaben keinen Hinweis auf medikamentenbedingte Miss bildungen.

Sowohl Sulbactam als auch Ampicil- lin zeigten keine signifikante muta- gene Aktivität in einer Vielzahl von Versuchen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Keine.

6.2 Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Ampicillin/Sulbactam PUREN sollte nicht mit Blutbestandteilen oder eiweiß- haltigen Lösungen gemischt werden.

Aufgrund einer chemischen Inkom- patibilität zwischen Penicillinen und Aminoglykosiden, die eine Inaktivie- rung von Aminoglykosiden bewirkt, sollte Ampicillin/Sulbactam PUREN nicht in einer Spritze oder Infusions- lösung mit Aminoglykosiden vermischt werden. Die beiden Substanzen sollten an unterschiedlichen Stellen mit einem zeitlichen Abstand von mindestens einer Stunde verabreicht werden.

Inkompatibel und damit getrennt zu applizieren sind außerdem: Metroni- dazol, injizierbare Tetracyclin-Derivate wie Oxytetracyclin, Rolitetracyclin und Doxycyclin; ferner Thiopental- Natrium; Prednisolon; Procain 2 %;

Suxamethoniumchlorid und Noradre- nalin. Optische Zeichen der Inkompa- tibilität sind Ausfällung, Trübung oder Verfärbung.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Durchstechflasche vor dem Öffnen:

2 Jahre.

Durchstechflasche nach dem ersten Öffnen/nach der Rekonstitution:

Aus chemischer und mikrobiologischer Sicht ist die gebrauchsfertige Zube- reitung sofort zu verwenden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine be- sonderen Lagerungsbedingungen er- forderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Ampicillin/Sulbactam PUREN wird als steriles weißes bis cremefarbiges Trockenpulver in gläsernen durch- sichtigen Durchstechflaschen ge- liefert, die mit grauen Bromobutyl- Gummistopfen verschlossen und mit einer Polypropylen-Scheibe und einem Aluminiumsiegel versiegelt sind.

Packungsgrößen:

Ampicillin/Sulbactam PUREN 1000 mg/500 mg:

Packungen mit 5 oder 10 Durchstech- flaschen (50 ml).

Klinikpackungen mit 25, 100, 250, 500 und 1000 Durchstechflaschen (50 ml).

Tabelle 4:

Applikations-

art Dosis 15 min 30 min 1 h 2h 4 h 6 h 8 h

i. v. 0,5 g Sulb. +

1 g Amp. 21

39 15

28 9

14 4

6 1

1 0,4

0,4 0,1 0,2 i. v. 1 g Sulb. +

2 g Amp. 51

95 37

65 21

33 9

12 2

3 0,7

1 0,3

0,4 Durchschnittliche Serumskonzentrationen (mg/l)

(7)

FI-1175-1176-0720-V1.1

Ampicillin/Sulbactam PUREN 2000 mg/1000 mg:

Packungen mit 5 oder 10 Durchstech- flaschen (100 ml).

Klinikpackungen mit 25, 100, 250, 500 und 1000 Durchstechflaschen (100 ml).

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr ge- bracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung Allgemeine Vorgehensweise zum Her- stellen der Lösung:

Das sterile Ampicillin/Sulbactam PUREN Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung kann mit den unter- halb aufgeführten Verdünnungsmit- teln rekonstituiert werden. Die Lö- sungen sollten nach der Auflösung so lange stehen bleiben, bis sich der hierbei entstandene Schaum aufge- löst hat, um die vollständige Solubi- lisierung der Lösung visuell über prüfen zu können.

Vorbereitung für die intravenöse An- wendung

Mittels nachfolgender parenteraler Verdünnungsmittel direkt in gewünsch- ter Konzentration rekonstituieren.

Siehe Tabelle 5.

7. INHABER DER ZULASSUNGEN PUREN Pharma GmbH & Co. KG Willy-Brandt-Allee 2

81829 München Telefon: 089/558909 - 0 Telefon: 089/558909 - 240 8. ZULASSUNGSNUMMERN

Ampicillin/Sulbactam PUREN 1000 mg/500 mg

Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung:

74340.00.00

Ampicillin/Sulbactam PUREN 2000 mg/1000 mg

Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung:

74341.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGEN

Datum der Erteilung der Zulassungen:

27. Juli 2012

Datum der letzten Verlängerungen der Zulassungen:

13. März 2018

10. STAND DER INFORMATION 07.2020

11. VERKAUFSABGRENZUNG Verschreibungspflichtig

Tabelle 5:

Verdünnungsmittel Maximalkonzentration

Ampicillin Maximalkonzentration Sulbactam

Isotonische NaCl-Lösung

(0,9 % NaCl Infusion ) 20 mg/ml 10 mg/ml

M/6 Natriumlactat-Lösung 5 %ige Glucoselösung Ringerlactat-Lösung

Referenzen

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