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Amphibien und Reptilien in Bayern: neuer Atlas und Rote Liste

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Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Nürnberg, 22.11.2019 PM 120-19, LFG Naturschutz

Unsere Pressemitteilungen finden Sie auch online:

Amphibien und Reptilien in Bayern: Neuer Atlas und neue Rote Listen

Neue Grundlage für besseren Schutz von Amphi- bien und Reptilien

Gestern wurde am Landesamt für Umweltschutz (LfU) der neue Amphi- bien- und Reptilienatlas für Bayern vorgestellt. Neben dem LfU ist der BUND Naturschutz in Bayern (BN) zusammen mit dem Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz (LARS) und dem Landesbund für Vogel- schutz Herausgeber des 800seitigen Bandes. „Amphibien und Reptilien sind noch immer Sorgenkinder des Artenschutzes in Bayern. Die fachli- chen Grundlagen, die im Atlas zusammengetragen sind, weisen den Weg hin zu einer positiven Kehrtwende für einen besseren Schutz dieser Ar- tengruppen.“, kommentiert Richard Mergner, Vorsitzender des BN und weiter: „Herzlichen Dank an alle Beteiligten, die fast 90 Autorinnen und Autoren und insbesondere an die Hauptautoren vom LARS für dieses er- folgreiche gemeinsame Mammutprojekt.“

Der BN schützt und pflegt überall in Bayern die Lebensräume der bedrohten Tiere.

Bei den Amphibien gehören dazu nicht nur die Laichgewässer, sondern auch die Landlebensräume wie feuchte und nasse Wiesen und Weiden. Prof. Dr. Kai Frobel, Artenschutzreferent des BN, hebt das Engagement von bis zu 6.000 Helferinnen und Helfern hervor: „Seit fast 50 Jahren sind Frühjahr für Frühjahr, Tag für Tag und überall in Bayern während der Wanderzeit der Tiere zu ihren Laichgewässern ehrenamtliche Aktive des BN unterwegs, um die Tiere sicher über die Straßen zu bringen. Bei den Aktionen werden jährlich bis zu 700.000 Tiere gerettet.“ Durch den vom BN angestoßenen nachträglichen Einbau von Amphibienleiteinrichtun- gen und –tunneln konnten an fast 40 der bedeutendsten Amphibienwanderwege Bayerns dauerhafte Lösungen etabliert werden. Der BN fordert den Einbau an weiteren Straßen, u.a. besonders an Gemeinde- und Kreisstraßen, an denen bis- her noch kein nachträglicher Einbau erfolgte.

Der Anteil gefährdeter Arten ist bei den Amphibien und Reptilien im Vergleich zu anderen Artengruppen deutlich höher: 12 der 20 heimischen Amphibienarten und 9 von 10 heimischen Reptilienarten stehen auf der zusammen mit dem Atlas neu erstellten Roten Liste (RL) gefährdeter Tiere Bayerns für die beiden Artengruppen.

Drei Amphibien- und zwei Reptilienarten gelten in Bayern weiterhin als vom Aus- sterben bedroht. Bei den Amphibien gilt nun auch der Fadenmolch als gefährdet, der in der RL 2003 noch als ungefährdet eingestuft wurde.

Dass Klimaschutz und Artenschutz Hand in Hand gehen, zeigt das Beispiel des Moorfrosches. Durch aufwändige Artenhilfsprogramme konnten die Bestände dieses in Bayern vom Aussterben bedrohten Frosches stabilisiert werden. Die letzten trockenen Sommer allerdings haben wieder zu einer besorgniserregenden Abnahme geführt. Mit raschen und ambitionierten Maßnahmen im Klimaschutz kann das Verschwinden weiterer Amphibienarten verhindert werden.

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Aber auch die Bestände der „Allerweltsarten“ sind stark geschrumpft. Ein ein- drückliches Beispiel dafür ist der sogenannte Froschregen: Das Glück, dieses faszi- nierende Phänomen der Amphibienwanderungen beobachten zu können, hat heute kaum noch jemand. Die Wanderung von zeitgleich zehn- und hunderttau- senden von Grasfröschen und Kröten an einer Stelle war dagegen für viele der anwesenden älteren Personen in ihren Kinder- und Jugendjahren Normalität.

Initiator des Atlas war der 2015 verstorbene Reptilienspezialist Dr. Wolfgang Völkl. Die fünf Hauptautoren – Eberhard Andrä (Koordinator der Atlaserstellung), Otto Aßmann, Thomas Dürst, Günter Hansbauer und Dr. Andreas Zahn – haben zusammen mit den weiteren fast 90 Autorinnen und Autoren und rund 4000 Eh- renamtlichen in zehnjähriger Arbeit Daten und Beobachtungen zusammengetra- gen und ein Nachschlagwerk geschrieben, das dem Amphibien- und Reptilien- schutz in Bayern einen gewaltigen Schub geben kann. Der Bayerische Naturschutz- fonds hat das Projekt mit einer Förderung von mehr als 160.000 Euro möglich gemacht. Der Atlas ist im Ulmer-Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.

Für Rückfragen:

Uwe Friedel, BN-Artenschutzreferat, Tel. 0911/57529412, E-Mail: uwe.friedel@bund-naturschutz.de

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