Herzlich Willkommen zum fünften Infobrief – Bau der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel – über die Bautätigkeiten von Mitte Juli bis Mitte Sept. 2015.
Luftbildaufnahme Schleuseninsel vom Juli 2015
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Begriffserklärungen zum Lageplan der Schleusenanlage auf der vorigen Seite:
Schleusenhaupt = verschließbares Ende („Kopf“) einer Schleusenkammer Binnenhaupt = binnenseitiges, also zum NOK hin gelegenes Schleusenhaupt Außenhaupt = zur Elbe hin gelegenes Schleusenhaupt
Torkammer = Teil des Schleusenhauptes. Die Torkammer nimmt das Schleusentor (Schiebetor) auf, wenn es geöffnet wird (quasi die „Garage“ des Schleusentores).
Kaje (oder Kai) = durch Mauern oder Spundwände befestigtes Ufer, an dem Schiffe festmachen können
Mole = in Brunsbüttel: In die Elbe ragender, befestigter Teil der
Schleuseneinfahrt. Auf dem sogenannten Molenkopf befindet sich ein Leuchtfeuer (Molenfeuer), das als Orientierungspunkt und zusätzliche Navigationshilfe für die Schifffahrt dient.
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Bautätigkeiten auf der Schleuseninsel
Anders, als teilweise in den Medien berichtet, gibt es keinen Baustopp auf der Schleuseninsel. Allerdings gibt es bei drei Gewerken große Herausforderungen.
1. Baugruben der beiden Schleusenhäupter
Die Baufirma hat uns für die Herstellung einer Baugrubenwand eine technisch und wirtschaftlich interessante Alternative aufgezeigt. Bevor wir von der im Bauvertrag vereinbarten Lösung abweichen können, müssen wir die bautechnischen und
bauvertraglichen Auswirkungen der Alternative zusammen mit unseren freiberuflichen Unterstützern sorgfältig prüfen. Dies beansprucht Zeit.
2. Schlickräumung unter Kampfmittelverdacht
Für die Logistik der Baustelle sind Baustellenanleger im Vorhafen der Großen Schleuse unbedingt erforderlich. Mit ihrer Herstellung konnte aber noch nicht begonnen werden, weil Bedenken gegen die Sicherheit der im Bauvertrag vereinbarten Schlickräumung unter Kampfmittelverdacht noch nicht in Gänze ausgeräumt werden konnten. Die erforderlichen Abstimmungen mit den Beteiligten gestalten sich aufwendiger als gedacht.
3. Düsenstrahlpfähle
Zur Verankerung der Baugruben- und Schleusenkammerwände sind Düsenstrahlpfähle erforderlich (siehe Infobrief Nr. 4), für die es keine Standardlösungen gibt. Im Vorwege der Bauausführung hat die zuständige Oberste Baubehörde an diese Verankerungselemente im Rahmen einer Einzelfallbetrachtung hohe geometrische und materialtechnische
Anforderungen gestellt. Die bisher im Baufeld hergestellten Probesäulen konnten diese Anforderungen nicht voll erfüllen. Wir haben zusammen mit unseren Gutachtern und
Beratern praktikable Lösungen für die Rückverankerung der Baugrubenwände sowie für die zunächst herzustellenden permanenten Bauwerkspfähle gefunden, so dass die Arbeiten an der Schleusenkammer fortgeführt werden können. Für eine technische Optimierung werden wir parallel weitere Probesäulen herstellen und untersuchen.
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Baustellenlogistik:
Die Insellage der Baustelle erfordert eine erhöhte Koordination, vor allem im Bereich der Logistik. Alle Maschinen, Materialien sowie Arbeiter müssen auf dem Wasserweg
transportiert werden. Der Auftragnehmer hat dafür im Juli die Fähre St. Johannes in Betrieb genommen.
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Temporärer Hochwasserschutz:
Mittlerweile wurde der temporäre Hochwasserschutz vervollständigt.
Die Big Bags wurden mit Folien abgedeckt und gesichert.
Übergang über die Big Bags des temporären Hochwasserschutzes
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Teile des bestehenden Hochwasserschutzes mussten zurück gebaut werden, um die Spundbohlen mit Großgeräten einbringen zu können. Die dadurch entstandenen Lücken wurden mittlerweile wieder geschlossen.
Wasseraufbereitung:
Die Wasserbehandlungsanlage zur Aufbereitung von verunreinigtem Wasser während der Bauzeit wurde fertig gestellt.
Jetzt werden Gräben für die Wasserleitungen ausgehoben.
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Herstellung von Arbeitsebenen und Bereitstellungsflächen:
Nach wie vor müssen Arbeitsebenen – unter anderem Baustraßen – sowie Bereitstellungsflächen auf der Schleuseninsel hergestellt werden.
Herstellung von Arbeitsebenen
Herstellung von Breitstellungsflächen, um beispielswiese Boden zwischen zu lagern
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Errichtung einer ISPS-Anlage:
Die Schleusenanlage unterliegt dem International Ship and Port Facility Security Code (ISPS-Code). Damit die Mitarbeiter der beteiligten Baufirmen nicht jedes Mal mit
Zugangsausweisen durch die Drehkreuze der ISPS-Zaunanlage müssen, wird das Baufeld aus dem ISPS-Bereich heraus genommen, indem ringsherum ein zusätzlicher ISPS-Zaun um das Baufeld errichtet wird. Dadurch kann auch das Baumaterial ungehindert per Fähre auf die Baustelle transportiert werden.
In den nächsten Wochen werden an den Drehkreuzen noch Kameras installiert, die mit der Sicherheitszentrale des WSA verbunden sind. So wird gewährleistet, dass Unbefugte keinen Zutritt zur Baustelle haben.
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Bodenaustauschbohrungen:
Der Boden im Bereich der späteren Torkammer des Binnenhauptes ist nur gering tragfähig.
Um den Baugrund zu verbessern, wird der vorhandene Kleiboden bis zu einer Unterkante von Normal-Höhen-Null -23 m gegen Sand ausgetauscht.
Einsatz des Bohraufsatzes für die Bodenaustauschbohrungen
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Bohrkopf
Die Bohrlöcher werden mit Sand verfüllt
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Vorbereitende Arbeiten für die Schlitzwände:
Die Baugrubenwände der Schleusenhäupter werden an Land in Schlitzwandbauweise hergestellt, einem erschütterungsarmen Bauverfahren, bei dem ein Spezialgreifer einen Schlitz aushebt. Diese Schlitzwände dienen als Baubehelf für die Errichtung der massiven Schleusenhäupter in einer trockenen Baugrube.
Als erstes werden dafür Betonleitwände hergestellt, die die oberen ein bis zwei Meter der Schlitzzone abstützen und als Führung für den Schlitzwandgreifer dienen.
Mit dem eigentlichen Bodenaushub für die bis zu 40 Meter tiefen Schlitzwände werden wir voraussichtlich Anfang November beginnen. Der Schlitzwandgreifer wird dafür dann lotrecht über dem Schlitz ausgerichtet. Während des Aushubs wird der entstehende Schlitz
kontinuierlich mit einer langsam erhärtenden Bentonit-Suspension als Stützflüssigkeit aufgefüllt, damit er nicht in sich zusammenfällt.
Ist der Schlitz bis auf die erforderliche Tiefe ausgehoben, werden die Trag- und Füllbohlen in die noch flüssige Suspension eingelassen. Anschließend wird der Fuß der Spundwand betoniert. Dann muss noch die Suspensionsflüssigkeit aushärten, bevor der Boden für die Baugrube der Schleusenkammer ausgehoben werden kann.
Herstellung von Leitwänden am Außenhaupt:
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Herstellung von Leitwänden am Binnenhaupt:
Bewehrungsarbeiten an der Leitwand
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Positionierung des Schlitzwandgreifers
Die ersten Tragbohlen für die zukünftigen
Baugrubenwände des Binnenhauptes sind aus Luxemburg über
Bremerhaven auf dem Wasserwege angeliefert worden. Es handelt sich um den Profiltyp HZ 1180M C26 mit Längen bis zu 40m.
Diese Tragbohlen für die Baugrubenwände sind die größten standardisiert hergestellten Profile auf dem Markt.
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Entladen der Tragbohlen
Transport der Tragbohlen auf der Schleuseninsel
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Bautätigkeiten am Bodenlager Dhyrrsenmoor
Luftbildaufnahme des Bodenlagers Dhyrrsenmoor Juli 2015
Herstellung von Baustraßen:
Der Sand für die Baustraßen sowie für die Basisdränschicht wurde aus dem Spülfeld in Beldorf über den NOK angeliefert.
Insgesamt wurden 460.000 Kubikmeter Sand eingebaut.
Sandladestelle Spülfeld Beldorf
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Sandeinbau für die Basisdränschicht und die Baustraßen
Entwässerung:
Im Bodenlager Dhyrrsenmoor wird später der gesamte Bodenaushub, der beim Bau der 5.
Schleusenkammer anfällt, gelagert. Dabei wird Porenwasser freigesetzt, das zusammen mit dem Niederschlagswasser aus dem über 60 ha großen Bodenlager über die
Basisdränschicht und über Rohrdränagen in Ringgräben abgeführt wird.
Mittels einer Pumpstation wird dieses gesammelte Wasser aus den Ringgräben einer
Wasserbehandlungsanlage zugeführt, bevor es dann unter Einhaltung der Grenzwerte in den NOK abgeleitet wird.
Hier entsteht eine der beiden Pumpstationen.
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Bautätigkeiten an der Baustelleneinrichtungsfläche Ostermoorweg
An der Baustelleneinrichtungsfläche Ostermoorweg sind die Arbeiten für den Baustellenanleger in vollem Gange. Einzelne Spundbohlen wurden zu einem Spundwandkasten eingerüttelt.
Sobald der Spundwandkasten geschlossen ist, wird Schlick abgebaggert und der Kasten mit Sand verfüllt.
Diese Arbeiten werden etwa sechs Wochen dauern.
Einzelne Spundbohlen werden eingerüttelt
Der Spundwandkasten schließt sich allmählich.
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Öffentlichkeitsarbeit
Besucher-Informationszentrum:
Der Bau der fünften Schleusenkammer ist für zahlreiche Menschen von großem Interesse.
Um sich über die Baumaßnahme vor Ort zu informieren, ist es aus Sicherheits- und
organisatorischen Gründen nicht möglich, das Baustellengelände selbst zu betreten und zu besichtigen. Deshalb wird es auf der Nordseite für Besuchergruppen ein
Informationszentrum außerhalb der Schleuseninsel an der Schillerstraße geben. Dort werden sie von ausgebildeten „Schleusenführern“ der VHS Brunsbüttel e.V. umfangreich über die gesamte Baumaßnahme informiert.
Für die Aufstellung des Besuchergruppencontainers
an der Schillerstraße wurde ein Planum hergestellt,… und es wurden Fundamente gesetzt.
Die Container für das Besucher-Informationszentrum Das Wetterschutzdach wurde aufgebaut.
wurden angeliefert und aufgebaut.
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Homepage:
Auf unserer Homepage http://www.wsv.de/wsa-bb/aktuelles/projekte/5_schleuse/index.html informieren wir kontinuierlich über die Baumaßnahme.
Dort finden Sie auch aktuelle Aufnahmen von zur Zeit zwei Webcams. Im Oktober kommen zwei weitere Kameras dazu.
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6-Wochen-Ausblick Schleuseninsel:
• Fertigstellung der Baustraßen und Arbeitsebenen
• Untersuchung auf Kampfmittel unter den letzten Transport- und Querwegen
• Herstellen der Versorgungsanlage der Beton-Mischanlage
• Baugrundverbesserung mittels Bodenaustauschbohrungen
• Herstellen der ersten drei 55° geneigten Probepfähle inkl. der Belastungseinrichtung
• Beginn der Schlitzwandarbeiten für die Baugrubenwände des Außenhauptes
• Herstellen eines Probeschlitzes in der nördlichen Kammerwand
• Leitwandherstellung an der südlichen Kammerwand
Baustelleneinrichtungsfläche Ostermoorweg:
• Fertigstellung von Umschlagplatz und Baustellenanleger
Bodenlager Dhyrrsenmoor:
• Herrichten der Pumpstationen
• Restarbeiten Basisdränschicht und Vorbelastung der Baustraßen durch eine weitere 1,5 m dicke Sandschicht
Der nächste Infobrief erscheint Mitte Dezember 2015.
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