Kommunalanstalt für Wohnraum im Landkreis Karlsruhe
Az.: 21-880.119-3460654
Sitzungsvorlage AUT/11/2017
Umfrage des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein zu den
Wohnverhältnissen und Umzugsabsichten in der Region Mittlerer Oberrhein
- aktueller Stand
TOP Gremium Sitzung am Öffentlichkeitsstatus
1
Ausschuss für Umwelt und Technik / Betriebsausschuss Abfallwirtschafts- betrieb
01.06.2017 öffentlich
1 Anlage Bevölkerungsumfrage
Beschlussvorschlag
Der Ausschuss für Umwelt und Technik begrüßt die geplante Untersuchung „Wohnver- hältnisse und Umzugsabsichten in der Region Mittlerer Oberrhein“.
I.Sachverhalt
Auf Antrag der SPD-Fraktion vom 21.04.2015 wurde gefordert, dass der Landkreis mit der Stadt Karlsruhe eine gemeinsame Baulandstrategie für mehr sozialen Wohnungs- bau entwickelt. Daraufhin wurde im Rahmen der Veranstaltung „Wohnraumversorgung in der Region“ am 03.12.2015 angeregt, die Studie „Demographische Entwicklung, Wohnraumnachfrage und Bautätigkeit in Karlsruhe“ der Stadt Karlsruhe (Amt für Stadt- entwicklung) auf die Region Mittlerer Oberrhein auszuweiten. Darüber hinaus ist zwi- schenzeitlich zum 01.01.2017 die Kommunalanstalt für Wohnraum im Landkreis Karls- ruhe (KWLK AöR) gegründet worden. Die Kommunalanstalt ist bislang aber lediglich auf dem Gebiet der Flüchtlingsunterbringung tätig. Aufträge von Städten und Gemeinden, in deren Auftrag darüber hinausgehend tätig zu werden, sind bislang nicht ersichtlich.
Die Region Mittlerer Oberrhein gehört aufgrund ihrer hervorragenden Studien- und Ausbildungslandschaft, einer florierenden Wirtschaft und einer attraktiven Raumstruktur zu den Wachstumsregionen im Süden Deutschlands. In den kommenden zwei Jahr- zehnten wird die Region vor der Aufgabe stehen, in erhöhtem Maße Wohnraum für die Bevölkerung bereit zu stellen, da bereits heute die Wohnraumsituation in der Region Mittlerer Oberrhein sehr angespannt ist.
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Seite 2 Insbesondere fehlt bezahlbarer Wohnraum, wogegen es gleichzeitig Bereiche in der Region gibt, in denen Wohnraum nicht in dem angedachten Umfang nachgefragt wird.
Vielfach wird neuer Wohnraum nur im hochwertigen Segment gebaut und ist damit für einen Großteil der Bevölkerung faktisch nicht nutzbar. Gleichzeitig zeigen die aktuellen Entwicklungen einen Zuzug in die Region auch in den nächsten Jahren. Folge ist, dass die Schere zwischen vorhandenem und nachgefragtem Wohnraum immer größer wird.
Die Ausweisung von Baugebieten, die Verdichtung im Innenbereich und damit die städ- tebaulichen Planungen in den Kommunen sind hier gefragt. Um aber bedarfsgerecht planen zu können, ist es wichtig, Grundlagen nach den Bedürfnissen der Wohnungsin- haber bzw. Wohnungssuchenden zu bekommen. So führt die Stadt Karlsruhe entspre- chende Befragungen durch und hat entsprechende Grundlagen.
Bei Kontakten zur Stadt Karlsruhe, die das Landratsamt und der Regionalverband Mitt- lerer Oberrhein aufgenommen haben, wurde über die "Demografische Entwicklung, Wohnraumnachfrage und Bautätigkeit in Karlsruhe" berichtet und über die Erhebung von entsprechenden Datengrundlagen gesprochen. Die bei den Umfragen der Stadt gewonnenen Erkenntnisse sind nach Auffassung der Verwaltung als Planungsgrundla- gen relevant. Daher wurde in enger Zusammenarbeit mit der Stadt (Amt für Stadtent- wicklung) überlegt, wie man für die Kommunen im Landkreis Karlsruhe bzw. der Region Mittlerer Oberrhein eine entsprechende Befragung durchführen könnte.
In einem gemeinsamen Projekt des Regionalverbands und den Landkreisen Karlsruhe und Rastatt sowie die Stadt Baden-Baden sollen in einer repräsentativen Umfrage Wohnverhältnisse, umgebende Infrastruktur und Umzugsabsichten in der Region ermit- telt werden. Die Ergebnisse sollen allen Kommunen in der Region und darüber hinaus auch anderen Regionen im Land als Entscheidungshilfe bei der bedarfsgerechten Wohnraumentwicklung dienen (siehe Projektskizze in der Anlage).
Die Gesamtkosten des Projektes (Umfrage und Auswertung) werden mit 100.000 € ver- anschlagt. Die Verwaltung hat sich um Fördermittel zur Finanzierung bemüht und eine Förderzusage vom Land Baden-Württemberg erhalten. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau wird das Projekt mit 15.000 € mitfinanzieren. Die übrigen Kos- ten werden zwischen Land- und Stadtkreisen der Region und dem RVMO aufgeteilt. Die Anteile Stadt Karlsruhe und Region entsprechen dem Verhältnis der Befragten (1/3 zu 2/3). Bei Einhaltung des Kostenrahmens in der Ausschreibung belaufen sich die Kosten für den RVMO auf maximal 57.000 €. Der Kostenanteil für den Landkreis Karlsruhe be- läuft sich auf 8.500 €.
Der Förderbescheid des Wirtschaftsministeriums ist mit Schreiben vom 08.05.2017 beim Regionalverband Mittlerer Oberrhein eingegangen. Die Ausschreibung der Tele- fonumfrage ist erfolgt und die Beauftragung ist derzeit in Vorbereitung. Start des Projek- tes soll im Sommer 2017 sein. Die Auswertung der Umfrageergebnisse soll Anfang 2018 vorliegen. Mit der Fertigstellung und Veröffentlichung der Ergebnisse kann im Herbst 2018 gerechnet werden.
Die Durchführung der Studie in regionalem Verbund liefert Informationen zu den stadt- regionalen Verteilungsmustern der Wohnungsnachfrage. Die Kommunen können diese Informationen nutzen, zielgenau diejenigen Standorte und Wohnformen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Wohnungssuchenden entsprechen.
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Seite 3 Die Inhalte des Projektes sind in der Projektskizze in der Anlage dargelegt.
II. Finanzielle / Personelle Auswirkungen
Die beteiligten Kreise tragen einen Kostenanteil von 20 €/1.000 Einwohner, somit be- läuft sich der Anteil für den Landkreis Karlsruhe auf 8.500 €.
III. Zuständigkeit
Das Projekt wird im für Planung, Sanierung und Entwicklung im Baubereich zuständi- gen Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestellt (§ 4 Abs. 2 Hauptsatzung des Landkreises Karlsruhe).