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David Wirmer Vom Denken der Natur zur Natur des Denkens

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Academic year: 2022

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David Wirmer

Vom Denken der Natur zur Natur des Denkens

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Scientia Graeco-Arabica

herausgegeben von Marwan Rashed

Band 13

De Gruyter

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Vom Denken der Natur zur Natur des Denkens

Ibn Bāǧǧas Th eorie der Potenz als Grundlegung der Psychologie

von

David Wirmer

De Gruyter

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ISBN 978-3-11-027196-6 e-ISBN (PDF) 978-3-11-027203-1 e-ISBN (ePub) 978-3-11-038551-9

ISSN 1868-7172

Library of Congress Cataloging-in-Publication Data

A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2014 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/München/Boston Satz: Dörlemann-Satz GmbH & Co. KG, Lemförde

Druck und buchbinderische Verarbeitung:

CPI books GmbH, Leck

Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com

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Vorwort

Das vorliegende Buch ist die in Teilen leicht überarbeitete Fassung meiner Dissertation, die ich im Sommer 2010 an der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn vorgelegt habe und die den Titel trug: »Ibn Bāǧǧas Buch der Seele. Aristotelische Psychologie als Natur- wissenschaft und Fundamentalwissenschaft «. Der für den Druck veränderte Titel soll dem zentralen Anliegen dieser Untersuchung stärkeren Ausdruck verleihen.

Zwar ist der Ausgangspunkt der Arbeit die Analyse des Buch s der Seele (Kitāb al-nafs) des andalusisch-arabischen Philosophen Ibn Bāǧǧa (gest. 1139), doch ziehlt sie auf mehr ab als auf die Erschließung dieses einen, wenn auch zentra- len Textes. Im Zentrum des Interesses steht vielmehr die Rekonstruktion eines systematischen Entwurfs der Naturphilosophie, in dem die Psychologie im aris- totelischen Sinne, also die Lehre von der Seele als Form belebter Körper, allererst ihren Platz fi ndet.

Die bisher gängige Trennung zwischen bloß kommentierenden naturphiloso- phischen und »originellen« intellektt heoretischen Schrift en hat zu einem verzerr- ten Bild der Philosophie Ibn Bāǧǧas geführt, und sie hat das Buch der Seele, seine kommentierende, resümierende, erweiternde Aneignung und Ausarbeitung von Aristoteles’ De anima, zu einem Zwitt er zwischen diesen Gatt ungen gestempelt.

Denn, bekannt vielfach nur durch die Kritik seines berühmteren Landsmanns Ibn Rušd (Averroes), gilt das Buch der Seele auch als einer der Orte, an denen Ibn Bāǧǧa in »neuplatonischem« Geiste seine »originelle« Lehre von der Erkenntnis des aktiven Intellekts entwickelt. Die vorliegende Studie versucht nun mitt els ei- ner das gesamte Œuvre einbeziehenden Analyse des zentralen Begriff s der Potenz beziehungsweise des Vermögens zu zeigen, dass Ibn Bāǧǧa die Psychologie im Sinne des Aristoteles konsequent als Naturwissenschaft konzipiert und auch die Intellektlehre auf naturphilosophische Prinzipien aufb aut. Dabei soll deutlich werden, warum diese Grundlegung der Psychologie zugleich in eine intellekt- theoretische Fundierung der Naturphilosophie münden muss. Denn Ibn Bāǧǧas Psychologie deckt auf, dass und wie die naturphilosophischen Prinzipien auf den Intellekt als auf ein übergeordnetes Prinzip bezogen sind. Indem er sie vollendet, begründet der reine Akt des Intellekts die natürlichen Prinzipien und Potenzen. So geht die Erkenntnis den Weg vom Denken der Natur zur Natur des Denkens.

Den langen Weg der Entstehung dieses Buches haben viele Förderer, Kollegen und Freunde begleitet, denen ich an dieser Stelle von Herzen danken möchte.

Erste Bekanntschaft mit Ibn Bāǧǧa konnte ich im Studienjahr 1998–99 in einem

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VI Vorwort

Seminar bei Aryeh Leo Motzkin (sel. A.) an der Hebräischen Universität in Jerusalem schließen. Aryeh Motzkin vermitt elte uns die aufregende Einsicht, dass wer einen Denker der Vergangenheit verstehen will, sich nicht begnügen darf zu fragen, was er über die philosophische Wahrheit gedacht hat, sondern nach der philosophischen Wahrheit selbst fragen muss.

An der Universität Bonn habe ich vor allem bei Ludger Honnefelder gelernt, wie sich diese Idee in präzise Analysen umsetzen lässt, die bei der textimmanen- ten Durchdringung die übergeordneten systematischen Fragestellungen nicht aus dem Blick verlieren. Seine Seminare haben mich vollends für die Philosophie des Mitt elalters begeistert, und ich bin ihm sehr dankbar, dass er mich am Ende des Studiums mit meinem arabischen Th ema zur Promotion angenommen hat.

Sein unfehlbarer Überblick und sein zugleich methodisch anspruchsvoller und sachlich pragmatischer Rat haben an entscheidenden Stellen immer wieder da- für gesorgt, dass aus einem Projekt ein Produkt werden konnte. Insbesondere in den langen Monaten der Fertigstellung hat er mir geholfen, im gesammelten Material die Linien zu erkennen und sichtbar zu machen. Mein tief empfundener Dank dafür!

Aufrichtig danken möchte ich sodann Gerhard Endreß für die Bereitschaft , meine Arbeit von der Seite der arabischen Philosophie zu betreuen, und für die Zeit, die intensive Aufmerksamkeit und den reichen Schatz an Hinweisen und Materialien, die er mir bei mehreren Besuchen in Bochum hat zukommen las- sen. Gelernt habe ich von ihm, nicht zuletzt durch seine zahlreichen Schrift en, das Handwerkszeug der philosophischen Arabistik zu gebrauchen. Sollte das auf den folgenden Seiten nicht immer uneingeschränkt geschehen sein, so liegt die Verantwortung selbstverständlich allein bei mir.

Zu danken habe ich ferner der Studienstift ung des Deutschen Volkes, die mir mit einem Promotionsstipendium die Möglichkeit gewährt hat, tief in die Philosophie Ibn Bāǧǧas einzudringen. Für die Gelegenheit, auch wieder heraus- zufi nden, gilt mein besonderer Dank Andreas Speer, der mir die Chance gegeben hat, als Assistent am Th omas-Institut in Köln meine Arbeit in Ruhe zu been- den. Seine bedingungslose Unterstützung und die vielfältigsten Anregungen, die ich der Arbeit mit ihm verdanke, bedeuten mir sehr viel. Die wunderbare Atmosphäre des ge meinsamen Lernens und Disputierens am Th omas-Institut ist ein Schatz, den ich nicht missen möchte. Mein Dank gilt auch den Kollegen am Institut, von denen ich besonders Guy Guldentops und Roland Hissett e nennen möchte, die mir immer wieder geduldig mit wertvollem Rat zur Seite gestan- den haben. Während der Schlussredaktion der Dissertation schließlich durft e ich drei Monate am Albertus-Magnus-Institut in Bonn verbringen. Den Kollegen dort danke ich sehr herzlich für die Gelegenheit, meine Ergebnisse mit ihnen zu diskutieren und für die liebevolle Anteilnahme am Fortgang der Arbeit. Hannes Möhle verdient meine Dankbarkeit nicht nur für die gastfreundliche Aufnahme am Albertus-Magnus-Institut, sondern auch für den wahren Freundesdienst,

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VII

Vorwort

mir den Weg zur Beendigung der Arbeit gewiesen zu haben. In diesen Dank ist ebenso Isabelle Mandrella eingeschlossen.

Für weitere Hilfestellungen und Anregungen danke ich Gerrit Bos und Gad Freudenthal. Th eo Kobusch und Stefan Wild gebührt mein Dank dafür, als Mitglieder der Promotionskomission aus einer Prüfung ein philosophisches Gespräch gemacht zu haben. Marwan Rashed danke ich ganz herzlich für die bereitwillige Aufnahme der Arbeit in die Reihe Scientia Graeco-Arabica.

Die tiefste Dankesschuld ist am wenigsten in Worten abzutragen. Meiner Frau Line für ihren Beistand und ihre Geduld: Danke!

Ich widme dieses Buch meinen Eltern, Rita und Th omas, denen ich als ge- ringste Gaben das Interesse für die Natur und für die Geschichte verdanke, die am Ursprung dieser Untersuchung stehen.

Köln, im Juni 2014 David Wirmer

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