• Keine Ergebnisse gefunden

(1)244 Vortrag über die PerlodenelntheiluDg der Geschichte Ost-Asiens

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "(1)244 Vortrag über die PerlodenelntheiluDg der Geschichte Ost-Asiens"

Copied!
6
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

244

Vortrag

über die PerlodenelntheiluDg der Geschichte Ost-Asiens.

Von Dr. KftufTer >)•

inoem ich mich anschicke, ihnen einen kleinen Vortrag über einen Tür die Geschichle Osl- Asiens wichtigen Gegenstand, üher die Periodeneintheilung dieser Geschichle, zu halten, masse ich mir keinesweges an, Ihnen elwas völlig Neues bieten zu können ; theils aber hoffe ich , dass mich das allge¬

meine Interesse, welches die zu verhandelnde Angelegenheit für jeden Sach¬

kenner, ja rür jeden Freund der Menschengesehichte hahen muss, entschuldigen werde, theils sehne ich mich, bei einein die gesammte Geschichte Ost - Asiens betreffenden , fast 6 Jahre lang zu Tag und Nacht betriebenen literarischen L'nternehmen mir die freundliche Millheilung Ihrer Meinung erbitten zu können.

Um nun vor Allem das Terrain, über welches die Verhandlung sich ver¬

breiten wird, genau zu beprenzen, nehme ieh den Ausdruck: Ost-Asien in dem, wenn auch noch nicht allgemein gewordenen, doch in dem Sinne, wel¬

cher der Natur der Sache nach allgemein zu werden verdient, dass darunter diejenige grössere Hälfte Asiens gemeint ist, welche ösllicL der Linie liegt, die fast meridional , wenn aueh hier und da mit Absprüngen, vom Ural längs des Bolor oder Belurtag's, sodann an der Westseite des Indus im Solej-man- Gabirge, und so vom nördlichen bis zum südiicben Meere hinabgeht. Ost- Asien umfassl demnach den grossen Ländertraet, welcher Vorder- und Hinter¬

Indien nehst dem Indischen Archipel, Tübet, die kleine Bucharei, die Wüste Gobi , China mit der Mandschurei , gleichwie Japan , und im hohen Norden Sibirien in sieh begreift.

Zunäcbst muss nun in dieser Ungeheuern Ländermasse den Blick des Forschers die physische Beschaffenheit C e n Ira 1 - As i en s auf sicb ziehen, dieser (um in einem Indischen Bilde zu reden) riesenhaften Schildkröte auf der Wasserfluth, dieses von Schluchten und weithin gestreckten F.benen durch¬

zogenen Tafellandes, welches, grösser als ganz Europa, zum Theil in Mont¬

blanc-Höhe, zum Tbeil als erhöhter Meeresgrund (welcher vielleicbt , wie Alex, von Humboldt sagt, die ersle Erhebung der Erdrinde aus der Wasser¬

fluth ist), aber immer noch in Lauschen- oder Brockenhöhe sich hinzieht.

Diese Schildkröte streckt gleichsam als ihre VorderHisse die beiden unge¬

heuren Ströme China's, den Kiang und den Hoangho, im Süden , wie ihre Seitenrusse den Kambodjastrom , den Brahmaputra nebst dem Ganges und dem Indus, im Norden den Ob, Jenisei und Lena aus, und indem sie mit ihrem Hintertheile am Bolor liegt, bält sie, wie ihre Hinterfüsse , den Oxus und Jaxartes nach West-Asien hinein. Man muss aber zunäcbst diess ganz einzige Gebiet Her Erde kennen lernen , um sogleich die Nichtigkeit einer Menge aufgeschichteter, zum grossen Tbeile in die Urgeschichte der Völker 1) Vorgetragen bei der Generalvers, der 0. M. G. in Altenburg. D. Red,

(2)

Käuffer, Ober die Periodeneintheil. der Gesch. Ost-Asiens. 245

gehöriger Hypothesen einzusehen und, was von grosser Wichtigkeit ist , um zu begreifen, wie es möglicb gewesen ist, dass die zwei Culturvölker, die Chinesen und die Inder, Jahrtausende lang nichl allzufern von einander ge¬

wohnt haben, ebe sie den mindesten Einfluss auf einander übten. Theils nümlich hat jenes Terrain prohibitiv zwiscben den genannten beiden Völkern gewirkt, theils ist es späterhin als Vermittelung zwischen beiden sebr wich¬

tig geworden. Nun ersl kann die physische Beschafi'enheil der beiden Län¬

der, von welchen hauptsächlich die vorhandene Cultur Osl-Asiens ausgegan¬

gen ist, China's und Indiens nämlich, betrachtet werden.

Treten wir sodann an die Geschichle Ost-Asiens selbst, wer

müsste da nicht einstimmen in die zunächst allerdings in Bezug auf Indien gesagten Worte unsers trefflichen Roth: „Es ist eine musterhafte Gewissen¬

haftigkeit der Männer gewesen, weicbe bisher auf diesem Felde der Geschichte geforscht haben, immer nur auf Dasjenige sich zu beschränken, was ibnen unmittelbar vorlag, keine weitern Schlüsse machen zu wollen über den Kreis ihrer Arbeit hinaus und die Früchte nicht zu Markte zu bringen, ehe sie reif waren. Man darf es dieser Enthaltsamkeit zuschreiben , dass ibre Er¬

werbungen so reissend und sicher fortgeschritten sind ; es wäre aber auf der andern Seite aueh Zeit, zu ausgedehnterer Benutzung Dasjenige ans Licht zu stellen, was man als das Ergebniss der bisberigen geschichtlichen und sprachlichen Forschung betrachten kann. " Nun ein wichtiger Anfang isl dazu in neuester Zeit gemacht. Wer rühlte sieb jedoch nicht auch gedrungen zu wünschen, dass nach der bisherigen vielen und zum Tbeil sebon sichern Aus¬

beule ein Versuch gemacht werde, die Geschichle aller dieser Völker nach bestimmten Perioden darzustellen? Zu zeilig ist diess nicbt, denn China hat bekanntlicb eine im Ganzen äusserst exact geordnete Geschichte; die Geschichte Indiens aber ist doch in chronologischer Beziehung so trostlos nicht, als es auf den ersten Anblick scheinen muss. Allerding nämlicb schwebt das Zeilaller vieler der grössten Persönlichkeiten der Inder noch unbestimmt über einer Reibe von Jahrbunderlen ; doch aber sind manche Völker einer geordneten Gescbichte, Griechen, Chinesen, Araber etc. mehrfach mit Indien in Verbindung gekommen, und so lassen sicb scbon jetzt mehrere Punkte der Indischen Gescbichte genau feststellen. Anch ist man jetzt schon im Stande, die Reiben folge der hauptsächlichsten Erscheinungen der Indi¬

schen Geschichle zn bestimmen , selbst wo die einzelnen noch nicht chrono¬

logisch festgestellt werden können, Lässl man nun die Fixirung mancher einzelnen Punkte auf ein oder einige Jahrhunderle noch frei , so ergiebl sich doch schon jetzt eine im Allgemeinen chronologisch hinreichend bestimmte Geschichte Indiens und somit auch Ost-Asiens überhaupt. Nöthig aber ist es , dass eio Versuch dieser Art gemacht werde , um nicbt immer die Freunde der Menschengesehichte in den unbestimmten Terminologieen von Alt-Indien, Alt-Cbina und dgl. zu lassen, um ferner entscbieden dem Wahne entgegenzutreten, als seien diese Völker Jahrlausende lang auf einer Stufe stehen geblieben , als sei nichl auch ber ibnen Alles nach dem Gesetze der AUmäbligkeit , des slufenweisen Ganges erfolgt, oder als liege ihre Grösse nur in vorehristliehen Jahrhunderten , ond um endlich durch sichre Thal-

(3)

246 Eäuffer, über die PeriodeneiHlkeU. der Gtsch. Ost-Äti«ns.

sucben m»acbe lllnsionen zu unterbinden, weicbe sicb noch immer viele Kuropäer vom schnellen Siege ihrer Cullur über jene Völker machen.

Die von der Suchlage gegebenen HaupUbschnitte der Geschichte Osl-Asieos aber — denn man muss für China und Indien gemeinsame Epochen suchen, um die umfassendere Geschichte aller jener Völker leicht in die Geschichle der Menschheit einreiben und mit ihr in Einklang bringen zu können — scheinen mir die folgenden zu sein.

Die Alle Zeil Osl - Asiens gehl von chronologisch unbeslimmlen Anrringeu bis an Kongtse (Confueius) in China und bis an Buddha in Indien. Diess ist nun flir Konglse gewiss um 500 vor, Chr., und ebendahin ungefähr, ein Jahr¬

hundert ab - oder zugerechnet (viel früher oder viel später ohne allen Zwei¬

fel nichl) , hal man Buddha in Indien anzusetzen. Wollle man , wie gesche¬

hen ist, die alte Zeil China's bis zu dem gewaltigen Kaiser Chihoangti, also bis ins 3. vorchristliche Jahrhundert reichen lassen, so würde_ für Indien als ziemlicli correspondirend der auch von Einigen als Grenze der allen Zeit angenommene Einfall Alexander's des Grossen, welcher bekanntlicb dem 4.

Jahrhunderte angehört, gellen können; demnach stände man bei zwei aller¬

dings aucb grossen nicbt allzufern von einander stehenden Persönlichkeiten.

Jedoch beide sind nur wie hellleuchtende Meteore am Himmel der betreffenden Völker gewesen, und die ihnen Folgendeu haben meist gerade alle Mühe angewendet, die Einrichtungen Jener möglichst anfzubeben ; kommt doeh dazu, dass Alexander der Grosse bekannter Massen gar nieht in das Innere Indiens eingedrungen isl. Dagegen sind Kongtse und Buddha für das geistige Leben Ost-Asiens lange nachhaltig wirksame Persönlichkeiten gewesen, und wer kann zweifeln, dass ibre Institute Jahrhunderte nach ihrem Lehen gerade um die Anfänge unsrer Zeilrechnung in ibrer höchsten Blülhe standen"?

Ist nun um 500 vor Chr. die Grenze der Alten Zeit, so reicht dann die Mittle Zeit Ost-Asieus, die wahre Blüthenzcit der Chinesen und Inder, von Kongtse und Buddha, also von 500 vor bis 1000 nach Chr., bis dahin nämlicb, wo diese Völker ganz oder doeb zum grössten Theil unfrei werden, China zuerst zeitweilig von Tatarischen Häuptlingen beherrscht, Indien da¬

gegen von den Muhammedanern , namentlich .Mahmud dem Gazneviden , er¬

obert wird.

Die neue Zeil Ost-Asiens gebt dann von 1000 nach Chr. bis zur Ue- genwart.

In diesen grossen Zeiträumeu müssen nun aber mehrere einzelne Ab¬

schnitte gemacbt werden , um eine leicbt übersichtliche und sachgemässe Anordnung zu gewinnen.

In der Alten Zeil China's bieten sieb bis an Konglse leicht und wie von selbst folgende 3 Abschnitte. Der ersle geht von chronologisch unbe¬

stimmten Anfängen des geschichtlich von keinem andern abzuleitenden Volkes bis 2200 vor Chr., um weicbe Zeil der patriarchalische Herrscher Jao lebt, mit welcbem die Geschichte China's heller wird. Der zweile Abschnitt gebt von 2200 bis 1100 vor Chr., wo die grosse Tcheou - Dynastie unter den massgebenden Persönlichkeiten des VVuwang und seines Bruders Tcheoukong

beginnt. Schon Abel-Remusat u. A. macben auf die Nothwendigkeit auf¬

merksam, hier einen Abschnitt eintreten zu lassen. Der dritte Abschnitt,

(4)

Käuffer, übet die Periodeneimheil. der Gesch. Osl-Asiens. 247 die dritte Periode der alten Zeit, geht von 1100 bis 500 vor Chr. — Dass nun um die Jahrhunderte des Jao, also etwa um 2200 vor Chr., wiihrend Europa noch in Kimmerischer Finsterniss liegt, die chrooologitcfa sehr wenig bestimmbare, aber Tur die Geschichte der Menschheit jedenPalls sehr bedeut¬

same Erscheinung des Abraham rällt , brauche ich hier nicht mit Weiterem zu erwähnen. I'm 1100 aber fällt ungefähr der in den grossen Heldengedichten gefeierte Trojanische Krieg, gleichwie mit dem ersten Könige der Jnden die bedeutende Modification ibrer zeitberigen Tbeoltratie, während in China, wie das berühmte Buch Tcheou - li leigt, in jener grauen Vorzeit ein so geordnetes Staalsleben war, dass daselbst 6 Ministerlen, darunter das erste uls Hansministerium , bestanden , und geordnet bis hinab zum Intendant der kaiserlichen Eisgruben. I'm 500 vor Cbr. aber lebte ja auch Kyros (Cyrus), war das Babylonische Exil zu Ende, begann die Blütbe Griechenlands, ward Rom zur Republik etc.

In der Alten Zeit Vorder-Indiens dagegen (denn von Hinterindien nnd den Inseln des Indischen Archipels ist damals noch keine Rede) kann man ebenfalls drei auf einander folgende, chronologisch freilich bis jetzt nur in annähernder Weise bestimmbare Zeiträume unterscheiden. Der erste ist der sogenannte Wed ische, d. h. die in den Weda's , den alten Opfer¬

liedern der um den Indus wobnenden Hirtenstämme, vorliegende Zeit, in welcher die hellerfarbige Arische, unsern Europäischen Stämmen verwandle Rasse diese nordwestlichen Grenzgebiete Vorder - Indiens entweder eindringend sicb er¬

obert, oder als ursprünglich ihr zugehörig inne hatte, jedenfalls nber noch nicht in die dunkelfarbige Urrasse Vorder-Indiens eingedrungen war. Die¬

ser hochwichtigen Zeit folgt die heroische (der Name episcbe ist hier¬

bei darum weniger gut, weil er bedeutende Missversländnisse erweckt), wo die lichtere Rasse vom Indusgebiete naeb der heiligen Ganga vorrückt, die dunkle l'rrasse theils unterjocht, theils an die Seiten zurückdrängt, sich da gleichwie an einige Niederungen der Ost- und Westküste des Dekhan aus¬

breitet , aber auch in blutigen Fehden der einzelnen kriegslustigen Hirten- slämme sich selbst schwächt. Dieser heroischen Zeil folgt dann eine dritte, welche Roth sehr bezeichnend die liturgische nennt, sei es auch, dass dieser Name noch auf mehrere nachbuddbistische Geschlechter sich erstrecken möge. Jetzt entwickelt sich in der eingetretenen Ruhe das Brahmanentbum mit seinen furchtbar lastend werdenden hierarchischen Fesseln. Diese Fesseln des schrolf und schroffer sich ausprägenden Kastenwesens zu sprengen, tritt Buddha auf, wird ein Buddha möglicb. Weil jedoch die drei Abschnitte der AUen Zeit Indiens, bis jetzt wenigslens, chronologisch nur in approxi¬

mativer Weise bestimmt werden können , so muss die Geschichte der alten Zeil China's gesondert bebandelt werden und ehen SO die der alten Zeil Indiens.

Wohl aber lassen sicb nnn in der Mittlen Zeit Ost-Asiens quer über das Chinesische und Indische Durchschnitte machen, uod zwar aueh wieder drei Ahtheilungen. Die erste derselben geht von Kongtse und Buddha , also von 500 vor Chr. bis zu Cbristi Geburt. Zwar erfolgt diese letzterwähnte für Osl - Asien noch auf lange Jahrhunderte hin spurlos , aber im Jahre 65 nach Chr. ist die folgenreiche Einführung des Buddhismus in China , und mit dem

(5)

248 Käuffer, über die Periodeuciniheü. der Gesch. Osl-Asiens.

Jahr 78 nach Chr. beginnt die berühmte Salta - Aera in Indien, mit welcher (weit mehr als mit der dunkeln Aera des Vikramäditja) die Geschichte der Inder an innerem Halte gewinnt. Der zweite Abschnitt der Mittlen Zeil Ost-Asiens' geht vom Beginne der christlichen Zeitrecbnung bis 600 nach Cbr. Da hebt in China die grosse, hochwichtige Tbang - Dynastie an, wäh¬

rend in Indien der Alexandrinische Handel aufhört und auf längere Zeit im westlichen Vordringen der Anhänger Muhammed's der directe Verkehr der Europäer mit dem fernen Osten abbricht. — Der folgende Abscbnitt sodann geht von 600 bis 1000 nach Chr., wie schon erwähnt worden ist; jetzt nehmen die Araber den Seehandel mit dem fernen Osten in die Hände.

Die Neue Zeit Ost-Asiens endlicb, also die von 1000 nach Chr.

an bis zur Gegenwart, diesen letzten über 8 Jahrhunderte umfassenden Zeit¬

raum , kann man füglich in zwei Perioden theilen, deren erstere, ab- und zugerechnet, bis 1500 nach Cbr. gebt. Wie nämlich um diese letztge¬

nannte Zeil durcb die ganze, damals bekannle Mcnschenwelt ein mächtiger Impuls geht, theils im Beginn der Reformation, theils in vielen der wichtigsten Länderentdeckungen und folgenreiehslen Erfindungen bis zu dem grossen Re¬

formator der Weltanschauung, Copernicus, so raflt sich um diese Zeit, in der zweilen Hälfte des 14. Jahrhunderts auf längere Zeit hin, naeh Vertrei¬

bung der Mongolen , das Nalionalgefübl der Chinesen durch die einheimische Ming-Dynastie; in Indien aber treten um 1500 die erhabenen Gross-MoguU Baber und Akbar der Grosse auf. Zu alle dem nun kommt, dass nach Um¬

schiffung des Vorgebirges der guten Hoffnung die ersten Portugiesen im J.

1498 in Indien, und im J. 1518 in China ankommen, somit der erste directe Anflug der ehristlicb - europäischen Cultur erfolgt, eines Elementes, welches freilich anfangs nur äusserst schwach auf diese Völkermassen einwirken konnte aber bis jetzt scbon vielfach und in Indien fast dominirend eingewirkt hat auch seiner Natur naeh immer mehr auf jene Völkerstämme einwirken wird, welche, weun auch (die Arischen Inder ausgenommen) zum grössten Theile minder fur höhere Ideen des Uebersinnlichen begabt, doch auf vielen Gebieten leiblicher und geistiger Thätigkeit Grosses geleistet baben und für die Folgezeit einen in ganz einziger Weise eigenlhühmlichen Theil an der Geschichte „des Humanus" haben werden.

Es würde ermüden, wollte icb nun hier noch nachweisen, wie ungekün¬

stelt sich in diess Gerüste der Geschichte China's und Indiens die der be¬

nachbarten Länder , Japan's , Tübel's u. s. w. einreihen.

Auf diese Weise lässt sich nun die Geschichle Ost-Asiens leicht in die bier angenommenen 8 Perioden theilen , welche zugleicb recht füglich als das Gerüste der gesammten Menschengesehichte gellen können.

(6)

249

Leber einige mubammedanische Münzen.

Vod

Hofrath Dr. Stlckel '}.

Verehrte Anwesende !

Ihrer Aufforderung, üher die von Hrn. Vice-Kanzler Blatt aus seiner Sammlung uns vorgelegten muhammedanischen Münzen Ihnen einige Mitthei¬

lungen zu machen , komme ich darum sehr gern nach , weil es mir Vergnügen gewährt, Sie an der hohen Freude Theil nehmen zu lassen, die ich empfand, wie ich die einzelnen Stücke aus ihren Hüllen hervorzog. Die hier vor¬

liegenden zehn Münzen sind mit nur einer Ausnahme insgesammt durch die Schönheit der Erhaltung, oder durch ihr hohes Alter, oder durch die Selten¬

heit des Prägeorts, oder dureh dieses alles zusammen in ungewöhnlichem Grade ausgezeichnet uud interessant, und ieh erinnere mich nicht, irgend jemals in einer verhältnissmässig so wenig Stücke umfassenden Müozsendung so viel Merkwürdigkeiten beisammen gefunden zu haben.

Bis in das achte Jahr seit dem Entstehen einer national-arabischen Münzprägung führt uns das ersle Stück hinauf, in Silber ausgemünzt, vor¬

trefflich erhalten. Die Legenden sind die auf den 0 m ajj a d e n - Münzen gewöhnlieben ; die L'mschrift des Adv. : ^l«».jk4.J ^j^^ tiÄ^ V'j'^ ^1 ^"^i

^jyUis j i.i:Jl3 »Jm> ^ Im Namen Gottes ward dieser Dirhem geprägt in Heisan im Jahre drei und achtzig d. H. (702/3 n. Chr.). Der deutlich genannte Prägeort ist nocb auf keiner Omajjaden-Münze gefunden worden ; er vermehrt die vier und vierzig von Frähn in den Quinq. Centur. INumnr.

anecdotor. aufgeführten und durch Tornherg's Numi Cufici noch um einige vervollständigten .Münzstätten der omajjadischen Cbalifen um eine neue, und dies Eine würde dieser Münze scbon allein einen hoben Wertb sichern , wenn sie auch nicht überdiess zu den ältesten gehörte, die auf uns gekommen sind.

— Die Lesung des Ortsnamens , weicbe Hr. Viee-Kanzler Blau in seinem Begleitungsscbreiben vorschlägt, als ^l*w^, ist unzweifelhaft richtig; zu seinen Verweisungen auf Marassid s. v. ^LamaJ und gJlMaJt not. 5 können nocb der Artikel ^L«>..a4 desselben Werkes selbst und die dazu angeführten Stellen der Kosmographie Cazwini's und der Geographie Abulfedä's hinzu¬

gefügt werden. Wir ersehen daraus, dass nicht nur eine palmenreiche Land¬

schaft zwischen Bassra und VVasit, sondern aucb deren Hauptstadt den Namen Meisjn führte. Dass dort in den frühesten Zeiten des Islam eine Münzstätte eingerichtet war , wird durch dieses aus ihr noeh allein uns vorliegende Slück bezeugt.

Nicbt minder scbön erbalten, als die besprochene, ist die der chrono¬

logischen Folge nach an sie anzureihende zweite Münze, ebenfalls in Silber, aus Istaehr (Persepolis) vom Jahre 98 d. H. (716/'r n. Chr.). Adv.: Im

1) Vorgetragen bei der Generalvers. derD. M.G. in Altenburg. D. Red.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Unter dem Titel "Menschen aller Herren Länder" berichtet der Leiter des Stadtarchivs Ludwigshafen in seinem Vortrag über die.. Geschichte der Einwanderung

Olaf Ihlau | Stimmen die Prognosen, wird Indien in etwa 15 Jahren an Japan und Deutschland vorbeipreschen und zur drittgrößten Volkswirtschaft der Welt werden – eine Entwicklung,

Es wird auch erkennbar, dass Strukturrefor- men in Japan wie in anderen gestan- denen Volkswirtschaften und west- lichen Demokratien nicht über Nacht, auch nicht im

kühlung mini miert Doppler-Verschiebungen, mit optischem Pumpen wird der Ausgangszustand für die Spektroskopie initialisiert, ein Spektroskopielaserpuls, der das Atom mit

August 2017 verstarb der Lebenspartner JMPG, woraufhin die Rechtsmittelführerin eine Hinterbliebenenrente beantragte, die vom Instituto Nacional de la Seguridad

Durch diesen Umstand sei nicht auszuschließen, dass Postsendungen, die der Postkontrolle unterfielen, nicht in jedem Einzelfall bis zum Zeitpunkt des ersten Postgangs

Frauen, hamangoppu genannt, deren es bei den SchimptonofF etwa 30, also für je zwei Sippen eine geben soll, tätowieren nicht nur und prophezeien mit Hilfe von Bambusstäbchen, ob

Die Frage nach dem Ursprung der Menschenrechte wird nämlich obsolet, wenn man sich eine andere Perspektive zu eigen macht: daß Vorstellungen von Demokratie und Menschenrechten