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LEONIE RYSANEK Orchester der Wiener Staatsoper

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+ wiener staatsoper

Die Wiener Staatsoper ist kein Opernhaus wie jedes andere. 1hr Glanz und ihre einzigartige kunstlerische Qualit6t basieren auf einer groBen Tradition, in die sich die herausragendsten San­

ger und Dirigenten ihrer jeweiligen Zeit einge­

bracht haben. Seit der Wiederer6ffnung der im Zweiten Weltkrieg zerst6rten Staatsoper im Jahr 1955 werden fast alle Premieren und manchmal quch ausgewdhlte Repertoirevorstellungen vom Osterreichischen Rundfunk (ORF) entweder live im Radio gesendet oder zwecks sp6terer Aus­

strahlung mitgeschnitten. Ein betr6chtliches Arch iv ist au.f diese Weise zustandegekommen.

Mit der Serie Wiener Staatsoper live m6chten wir an glanzvolle Abende aus der ferneren, aber ouch aus der unmittelbaren Vergangen­

heit der Wiener Staatsoper zur0ckerinnern. Die Aufnahmen, die in dieser Serie ver6ffentticht werden, beweisen, doss dos Live-Erlebnis Oper von nichts anderem 0bertroffen werden kann.

Oper wird dank dieser Aufnahmen als die Kunst schlechthin erfahrbar, in der der Mensch mit all seinen Emotionen und Leidenschaften, aber ouch mit all seinen Fragen die dos Myste­

rium des Lebens selbst beruhren, im Mittelpunkt steht. Und genau dos macht die Faszination Oper bis auf den heutigen Tag aus.

loan Ho/ender Direktor der Wiener Staatsoper The Vienna State Opera is not an opera house like any other. Its brilliance and unique artistic quality are founded upon a great tradition to which the most outstanding singers and con­

ductors of their respective times have contribu­

ted. Since the 1955 re-opening of the State Opera, which was damaged during the Second World War, almost all premieres and sometimes also selected repertoire performances have either

been broadcast live by Austrian Radio (ORF' or recorded for the purpose of later broadcast. A considerable archive has been created in this way. With the series Vienna State Opera Live we would like to bring back memories of brilliant evenings from the distant and more recent past as well. The recordings issued in this series prove that the live experience of opera cannot be surpassed. Thanks to these recordings, opera can be experienced as the art in which the human being stands at the centre, with all his emotions and passions, but also with all his questions touching upon the mystery of life itself.

And exactly that is what makes opera so fasci­

nating, right up to the present day.

loan Ho/ender Director of the Vienna State Opera La Staatsoper de Vienne n' est pas un opera comme les autres. Son prestige et son niveau de qualite artistique proprement unique se fondent sur une riche tradition 6 laquelle les chanteurs et chefs d' orchestre les plus importants de leur temps ont apporte leur contribution.

Depuis la reouverture en 1955 de la Staatsoper que les bombardements de la Seconde Guerre Mondiale avaient detruite, presque toutes les premieres ainsi que certaines repre­

sentations sont soit retransmises « en direct»

par l'ORF, la radio d'etat autrichienne, soit enregistrees pour etre diffusees ulterieurement.

Une archive considerable s' est ainsi constituee au fil du temps. Nous souhaitons avec la collec­

tion Wiener Staatsoper live pouvoir faire revivre aussi blen les 9lorieuses soirees d' antan que le posse le plus recent de la Staatsoper de Vienne.

Les enregistrements publies dons cette collection attestent le caractere insurpassable de I' opera vecu en direct. lls font tout simplement apparaTtre l'opera comme l'art dont l'homme, avec ses emotions, ses passions et ses questions touchant au mystere meme de la vie, constitue l'acteur central. De 16 provient la fascination qu'exerce encore aujourd'hui l'opera.

loan Ho/ender Directeur de la Staatsoper de Vienne

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LEONIE RYSANEK

Orchester der Wiener Staatsoper CDl

PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKV (1840-1893)

Eugen Onegin

[I] Oh, bang ist mir ums Herz Finalszene Tatjana • Onegin Onegin - George London Dirigent: Berislav Klobucar Theater an der Wien, 17. Juni 1955 GIUSEPPE VERDI (1813-190 l)

Aida

[2J Ats Sieger kehre heim!

Szene und Romanze der Aida aus dem l . Akt Dirigent: Rafael Kubelfk

11 . November 1955

GIACOMO PUCCINI (1858-1924)

Tosca

[I] Mario? Mario?- II pittor Cavaradossi?

l. Akt, 9. Szene Scorpio - Walter Berry

79'42

11 '31

6'35

6'57

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Mesner - Ludwig Welter Dirigent: Nino Verchi 28. Mai 1962

BEDRICH SMETANA (1824-1884) Dalibor

IA] /st es wahr? Oh, wie p/6tztich

Szene der Milada aus dem 2. Akt Dirigent: Josef Krips

19. Oktober 1969 LUIGI CHERUBINI (1760-1842)

Medea

[fil Taci, Giason ... Dei tuoi figli ta madre

Rezitativ und Arie der Medea aus dem l . Akt Jason - Bruno Prevedi

Dirigent: Horst Stein 31. Januar 1971

RICHARD WAGNER (1813-1883) Lohengrin

I]] Eisai -Wer ruff? ... Entweihte Gotter!

Szene Ortrud • Elsa aus dem 2. Akt Elsa - Catarina Ligendza

Dirigent: Peter Schneider 4. Januar 7 985

3'75

7'07

6'09

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Parsifal

[I] Dies al/es hob' ich nun getraumt? ...

!ch sah dos Kind an seiner Mutter Brust.

Szene Parsifal . Kundry aus dem 2. Akt Parsifal - Siegfried Jerusalem

Dirigent: Horst Stein 18. Marz 1979

PIETRO MASCAGNI (1863-1945) Cavalleria rusticana [[I Voi lo sapete, o Momma

Arie der Santuzza

Mammo Lucia: Margarita Lilowa Dirigent: Julius Rudel

12.Juni 7987

LEOS JANACEK (1854-1928) Jenufa

[2J Jo, in all den zwanzig Wochen ... Im Augenb/ick?

Szene der Kusterin aus dem 2. Akt Jendfa - Gabriela Ben6ckov6-C6p Stewa - Heinz Zednik

Loco - Peter Lindroos Dirigent: Vaclav Neumann 15. April 1991

13'22

3'49

20'07

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CD2 79'53 RICHARD STRAUSS (1864-1949)

Die Frau ohne Schatten

[JJ Horst du den Ton? Der ladt zu Gericht! 6'15

3. Akt, 2. Szene

Amme - Elisabeth Hongen Dirigent: Karl Bohm 9. November 1955

[I] Aus unsern Toten steigt ein Gericht! 3'31

3. Akt, 2. Szene

Dirigent: Herbert von Karajan 11.Juni 1964

DJ

Voter, bist Du's? l l '45

3. Akt, 3. Szene

Huter der Schwelle des Tempels - Lotte Rysanek Farberin - Birgit Nilsson

Barak - Walter Berry Dirigent: Karl Bohm 16. Januar 1977 Elektra

rn

/ch konn nicht sitzen und ins Dunkel storren 6'14 Szene der Chrysothemis

Elektra - Birgit Nilsson Dirigent: Karl Bohm 16. Dezember 1965

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Ariadne auf Naxos

[Kl Es gibt ein Reich, wo al/es rein ist 5'18

Monolog der Ariadne Dirigent: Karl Bohm 20. November 1967

DerRosenkavalier

Do geht er hin 24'50

Monolog der Marschallin

und Szene mit Oktavian aus dem l , Akt

[ZJ Marie Theres'! -Hob mir's gelobt 4'48

Terzett Marschallin. Oktavian, Sophie aus dem 3. Akt

Oktavian - Christa Ludwig Sophie - Hilda de Groote Dirigent: Josef Krips

Gastspiel der Wiener Staatsoper in Moskau 3. Oktober 1971

Salome

[[] Ah! Du wolltest mich nicht deinen Mund kussen /assen 16'48 Schlussszene

Herodias - Grace Hoffmann Herodes - Hans Hopf Dirigent: Karl Bohm 22. Dezember 1972

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Zu den vorliegenden Aufnahmen

Ober vier Jahrzehnte hat Leonie Ry­

sanek zu den bedeutendsten Sange­

rinnen des Wiener Ensembles geh6rt.

Leider sind nicht alle Stationen ihrer T atigkeit an der Wiener Staatsoper dokumentiert - es fehlen gerade so zentrale Rollen (und Erfolge) wie die Sieglinde in Walkure, Leonore in Fi­

delio, Amelia in Ein Maskenba/1 oder die Desdemona in Otelia - ja selbst ihre legendare Gestaltung der Sen­

ta im F/iegenden Hof/cinder (in einer Studioaufnahme ebenso gOltig fest­

gehalten wie in einem Mitschnitt von den Bayreuther Festspielen) wurde in Wien an einem Abend aufgezeich­

net, an dem sich die Sangerin, was kaum je vorkam, indisponiert gefuhlt hat. Dennoch haben wir versucht, mit der vorliegenden Auswahl aus Live­

mitschnitten die vielfaltige Tatigkeit der Leonie Rysanek an der Wiener Staatsoper Ober nahezu vier Jahr­

zehnte zu dokumentieren.

Von einer Repertoire-AuffOhrung im Mai 1955, die noch im Theater an der Wien, dem Ausweichquartier der Wiener Staatsoper nach 1945, statt­

fand, datiert die alteste Aufnahme.

Trotz eingeschrankter technischer Qualitat gibt dieses Tondokument, die Finalszene aus Eugen Onegin mit George London, einen Eindruck von der unvergleichlichen Spannung im

Zusammentreffen zweier groBer San­

gerpers6nlichkeiten. Aus dem Fest zur Wiederer6ffnung der Wiener Staats­

oper im November des gleichen Joh­

res ist Aida erhalten, ungeachtet des deutschen Idioms ein Beispiel, wie si­

cher Leonie Rysanek schon damals den italienischen Stil beherrschte.

Das gilt in gleicher Weise fur den in einer hauseigenen Aufnahme erhal­

tenen Ausschnitt au� Puccinis Tosca oder dann - 20 Jahre spater - fur die Arie der Santuzza, die sich aus einer 8epertoireauff0hrung im Archiv des Osterreichischen Fernsehens erhal­

ten hat. Ausschnitte aus Premieren­

mitschnitten - Smetanas Dalibor 1969 und Cherubinis Medea von 1971 - dokumentieren dos dramatische So­

pranfach, zwei Oberaus eindrucksvol­

le Szenen aus Lohengrin und Parsifal den ein knappes Jahrzehnt spater begonnenen Wechsel in dos hoch­

dramatische Charakterfach, in dem gegen Ende ihrer BOhnenkarriere die Rolle der KOsterin in Jenc'Jfa noch einmal einen H6hepunkt m9rkierte;

ouch diese Aufnahme des Osterrei­

chischen Rundfunks entstand wah­

rend einer RepertoireauffOhrung.

Die zweite CD ist ausschlieBlich der Strauss-Sangerin gewidmet: zunachst Ausschnitten aus drei verschiedenen lnszenierungen der Frau ohne Schat­

ten - aus jener legendaren AuffOh­

rung anlasslich der Operner6ffnung

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1955, mit der Karl Bohm fur dos Werk einen festen Platz im Repertoire er­

oberte, aus der von Herbert von Ka­

rajan neuinszenierten, aber von ihm nur an zwei Abenden dirigierten Auf­

fuhrung von 1964, und dann vom Pre­

mierenabend der Neueinstudierung, die im Januar 1977 wieder Karl Bohm geleitet hat. Wer Leonie Rysanek in dieser Szene der Kaiserin aus dem 3. Akt hart mag kaum glauben, dos zwischen der ersten und der dritten Aufnahme mehr als 20 Jahre vergan-

gen sind. Der bis an die Grenzen san­

gerischen Ausdrucks gesteigerte Mo­

nolog der Chrysothemis von 1965, der Ausschnitt aus einer wiederum von Karl Bohm dirigierten Neuinsze­

nierung der Ariadne auf Naxos sowie der Schlussgesang aus Salome vom Dezember 1972 geben einen Begriff davon, wie sehr Leonie Rysanek auf der Buhne stets die dramatische Un­

mittelbarkeit Ober die pure Asthetik des Singens gestellt hat. Und dos gilt selbst fur ihre Feldmarschallin im Ro­

senkava/ier, die Leonie Rysanek zwi­

schen 1958 und 1986 allein in Wien an 60 Abenden gesungen hat. Es ist ein glucklicher Zufall, doss ihre Feld­

marschallin in einer unter der Lei­

tung von Josef Krips unvergleichlich ,, wienerischen" Auffuhrung erhalten geblieben ist, obwohl diese nicht in Wien, sondern in Moskau bei einem Gastspiel der Wiener Staatsoper im Oktober 1971 - also ouch nicht vom Osterreichischen Rundfunk, sondern von Technikern des sowjetischen Rundfunks aufgezeichnet warden ist.

Alie diese Aufnahmen wurden fur die vorliegende Ausgabe so sorgfaltig wie m6glich restauriert und klanglich aufgefrischt, um die Prasenz und Viel­

seitigkeit der Leonie Rysanek ouch jenen erlebbar zu machen, die sie nicht mehr auf der Buhne geh6rt und gesehen haben.

Gottfried Kraus

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Kein Dirigent der Welt konnte do widersprechen Fast fOnf Jahrzehnte hat Leonie Ry­

sanek auf den Opernbuhnen Ge­

schichte geschrieben. Sie besaB ei­

ne der sch6nsten Stimmen des Jahr­

hunderts und ihr Timbre war sofort als einzigartig erkennbar: ein reicher, warmer Ton in der mit herrlichem Le­

gato gefOhrten Mittellage, gekr6nt durch eine strahlende H6he, die sie mit vehementer Sicherheit und ouch mit Lust eingesetzt hat. ,,/hr Stroh/en auf der Buhne, wie sie phrasiert hat, wie sie komponiert hat, was schon komponiert war, noch einmal, als war's von ihr! Und kein Dirigent der Welt konnte do widersprechen!" So hat es Otto Schenk einmal anlass­

lich der Oberreichung eines hohen 6sterreichischen Ordens an Leonie Rysanek formuliert, und der Regis­

seur und langjahrige Weggefahrte der groBen Wiener Sopranistin sprach damit die nachsch6pferische Freiheit an, die sich die Menschendarstellerin Leonie Rysanek bisweilen genom­

men hat. ,,Aber wenn dos aufge­

gangen ist, sind wir mit nassen Augen dagesessen, weil es so einmalig war und so selbstverstandlich ... " so erin­

nerte sich Otto Schenk an Fide/io-Pro­

ben an der New Yorker Metropolitan Opera 1970.

Leonie Rysanek wurde am 14. No­

vember 1926 in Wien als Tochter

eines tschechischen Steinmetz ge­

boren. Nach Kriegsende nahm sie zu­

erst Schauspielunterricht, ehe sie von der pensionierten Professorin Olte­

an von Radony gleichzeitig mit ihrer Schwester Lotte als Gesangssch0le­

rin aufgenommen wurde und ein Be­

gabtenstipendium am Wiener Kon­

servatorium erhielt. Dort war Alfred Jerger ihr bedeutendster Lehrer, Ma­

ria Cebotari wurde ihrVorbild. lhr B0h­

nendeb0t gab sie 1949 als Agathe in Webers Freischutz in Innsbruck, wo sie ihren spateren Ehemann und Lehrer, den Bariton Rudolf GroBmann ken­

nen lernte. Seit 1968 war sie mit dem Musikwissenschaftler und Rundfunk­

journalisten Ernst Ludwig Gausmann verheiratet, der ihre zweite Karriere begleitet hat.

Leonie Rysanek war knapp 25 Jahre alt, als sie unter Hans Knappertsbusch und Herbert von Karajan bei den ers­

ten Bayreuther Nachkriegsfestspie­

len als Sieglinde in der Walkure inter­

nationales Aufsehen erregte. An der Bayerischen Staatsoper war sie maB­

geblich an der Blute des legendaren M0nchner Strauss-Ensembles beteiligt und sang schon fr0h viele ihrer spa­

teren Glanzrollen wie die Kaiserin in Die Frau ohne Schatten und die Titel­

rollen in Die Agyptische Helena, in Die Liebe der Danae und in Arabella.

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Fruh hatte Leonie Rysanek ouch an der Wiener Staatsoper debutiert.

Schon im Mai 1950 war sie in der Wie­

ner Volksoper als Myrtocle in den To­

ten Augen von Eugen d'Albert fur Maria Reining eingesprungen. Der Erfolg brachte ihr eine Einladung fur den November des gleichen Jahres als Agathe in Der Freischutz (eben­

falls in einer Auffuhrung an der Wie­

ner Volksoper) sowie im Theater an der Wien als TatJana in Eugen Onegin neben George London zu gastieren.

Dennoch vergingen nahezu vier Joh­

re ehe Leonie Rysanek 1954 von Karl Bohm als Ensemblemitglied an die Wiener Staatsoper verpflichtet und in ihre Geburtsstadt geholt wurde. Ein erst kurzlich aufgefundener Brief des damals im osterreichischen Ministe­

rium fur die Wiener Staatsoper ver­

antwortlichen Egon Hilbert aus dem Sommer 1951, in dem dieser Leonie Rysanek dem Dirigenten Clemens Krauss fur die Urauffuhrung der Liebe der Danae in Salzburg vorschlug, be­

weist aber die hohe Wertschatzung, die die Junge Sangerin ouch schon am Beginn ihrer Karriere genossen hat.

Ungeachtet des Wiener Engage­

ments hat Leonie Rysanek in Jenen Jahren ihre internationale Karriere mit groBer Konsequenz ausgebaut.

Noch wahrend der Munchner Joh­

re hatte sie an den Opernhausern in

Hamburg und Stuttgart gastiert und nun eroberte sie im Dezember 1954 die Stadtische Oper in Berlin, wo sie nach ihrem Debut als Senta in Der Fliegende Hollander innerhalb we­

niger Wochen als Leonore in der Macht des Schicksa/s und Tosca so­

wie als Fidelio und Elisabeth in Tann­

hauser ihre Kompetenz im deutschen wie im italienischen Foch bewies. In Berlin hat Leonie Rysanek ouch 1956 in Jener legendaren lnszenierung von Verdis Maskenba/1 durch Carl Ebert mitgewirkt, die als ein Musterbeispiel deutscher Verdi-Pflege gilt - einer ih­

rer Partner in dieser von dem Jungen Wolfgang Sawallisch dirigierten Auf­

fuhrung war Dietrich Fischer-Dieskau.

Schon vor diesem Berliner Masken­

ba/1 hatte Leonie Rysanek als Sen­

ta neben Hans Hotter in San Francis­

co debutiert und sich dort als Sieg­

linde und Aida sowohl im deutschen wie im italienischen Foch glanzend eingefuhrt. Zurn ersten Mal hatte sie sich in Konkurrenz zu internationalen Kunstlern zu beweisen und sie sang sich unter anderen als Puccinis Tu­

randot, Leonore in La forza de/ des­

tino und Sieglinde in die Herzen des amerikanischen Publikums. In Mai­

land eroffnete Leonie Rysanek 1959 mit der Desdemona in Otello als ers­

te nicht-italienische Kunstlerin eine Scala-Saison. An der Metropolitan Opera schlieBlich sprang sie als Ver­

dis Lady Macbeth fur die Primadon-

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no Callas ein und wurde ,,die Rysa- nek". Die Buhne der ,,Met" wurde dann fur 37 Jahre ihre zweite kunst- lerische Heimat. Sie sang hier ihr ge- samtes Repertoire von der Elisabetta

in Don Carlo bis zur Kaiserin und wirkte bei einer Reihe von New Yor- ker Erstauffuhrungen mit, wie z.B. Na- bucco und Ariadne auf Naxos. Die Weihnachtspremiere des Tannhauser

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von 1977 in der lnszenierung von Ot­

to Schenk und dem Buhnenbild von Gunther Schneider-Siemssen brachte die erste Zusammenarbeit mit James Levine, mit dem sie fortan eine be­

sondere kunstlerische Beziehung ver­

band.

Dennoch aber blieb die Wiener Staatsoper in besonderer Weise ih­

re kunstlerische Heimat. Von den ins­

gesamt 2100 Vorstellungen, die Le­

onie Rysanek auf alien Kontinenten gesungen hat, fanden 527 in Wien statt. 42 Jahre long war sie ein Lieb­

ling des Wiener Opernpublikums und sie ist in dieser Zeit an vielen fur die Wiener Staatsoper entscheidenden Abenden im Mittelpunkt gestanden:

So sang sie 1955 bei der Eroffnung des wiederaufgebauten Houses am Ring in zwei Premieren: die Titelrolle in Aida unter Rafael Kubelfk und die Kaiserin in Die Frau ohne Schatten in jener denkwurdigen Auffuhrung, mit der Karl Bohm eine beispiellose Re­

naissance dieses Werkes einleitete;

fur die Platteneinspielung der Strauss­

Oper, die im Anschluss entstand, er­

hielt Leonie Rysanek die Silberne Ro­

se der Wiener Philharmoniker. Auch als Herbert von Karajan im Jahr da­

rauf die Leitung der Wiener Staats­

oper ubernommen hatte, blieb Leo­

nie Rysanek eine der fuhrenden ju­

gendlich-dramatischen Soprane des Ensembles. Karajan verpflichtete sie

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1957 fur seine ersten beiden Premi­

eren, Wagners Die Walkure und Ver­

dis Otello. lhre Desdemona mit Ma­

rio del Monaco als Otello hat Zubin Mehta, der damals in Wien studierte, als eines der aufregendsten Verdi-Er­

lebnisse bezeichnet, an die er sich er­

innern konne.

An der Wiener Staatsoper, der sie mit kurzer Unterbrechung bis zu ihrer Pen­

sionierung als standiges Ensemblemit­

glied angehorte, hat Leonie Rysanek nicht weniger als 30 Rollen gesungen.

So fOhrt sie in der Auffuhrungsstatistik der Wiener Staatsoper etwa als Tosca mit 53 Vorstellungen die Parade der Primadonnen an, eine Rolle, die sie in zahlreichen Opernhausern von Aus­

tralien bis Sudafrika und bis hin nach San Francisco gesungen hat, wobei alle Tenor-Gr6Ben der Nachkriegszeit ihre Partner waren: Helge Rosvaen­

ge, Giuseppe di Stefano, Franco Co­

relli, Carlo Bergonzi, Placido Domingo und Luciano Pavarotti.

Als Sieglinde, die sie rund um die Welt in 33 lnszenieruogen 200 Mal gesun­

gen hat, wird Leonie Rysanek in der Statistik der Wiener Staatsoper - nur von Hilde Konetzni ubertroffen. Bei ihrem Debut 195 l in Bayreuth sang Gunther Treptow den Siegmund, ihr letztes ,,Hehrstes Wunder" sang sie in der Wiener Staatsoper im Febru­

ar 1989 mit Peter Hofmann als Part-

ner; dazwischen standen unter an­

deren Max Lorenz, Ludwig Suthaus, Hans Hopf, Hans Beirer, Wolfgang Windgassen, Jon Vickers, Jess Tho­

mas und James King mit ihr auf der Buhne. Noch eine andere Wagner­

Portie hat sie besonders geliebt, die Senta im Fliegenden Hollander, mit der sie am liebsten und ouch am er­

folgreichsten debutierte. Hier konnte sie alles zeigen: Dramatik, ihre unver­

wechselbare H6he, atherisches Pi­

ano, Crescendi und Decrescendi in alien Schattierungen. In Wien hat sie diese Portie schon im Theater an der Wien gesungen und noch einmal bei einer Neuproduktion im Jahr 1967.

Eine Rolle aber gait in besonderer Weise als ihr ,,Besitz": die Kaiserin in Die Frau ohne Schatten. In alien Pro­

duktionen von 1955 bis Ende der 70er Jahre war Leonie Rysanek die Kaise­

rin und sie hat nicht nur in Wien zur Popularisierung dieser zuvor selten aufgefOhrten, schwierigen Strauss­

Oper entscheidend beigetragen.

Dem von Karl Bohm geleiteten En­

semble mit Leonie Rysanek, Christa Ludwig, James King und Walter Ber­

ry gelang ein sensationeller Erfolg in den Einweihungswochen der neuen Metropolitan Opera am Lincoln Cen­

ter im Jahr 1966. Die nachste Station war Paris 1972, es folgten die Salzbur­

ger Festspiele 1974 und 1975 und San Francisco 1976, bis die Auffuhrung in

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einer Neueinstudierung mit Birgit Nils­

son als Farberin 7 977 wieder in dos Haus am Ring zuruckkehrte. Hier hat Leonie Rysanek im November 1984 von dieser, ihrer Portie Abschied ge­

nommen.

Auch die Rolle der Chrysothemis wird wohl spatestens nach der Wie­

ner lnszenierung von Wieland Wag­

ner im Jahre 1965 mit Karl Bohm am Pult und Birgit Nilsson in der Titelrolle fur alle, die sie erlebt haben, mit Leo­

nie Rysanek personifiziert werden. Die Hochspannung zwischen den bei­

den Atridentochtern haben kaum zwei andere Sangerinnen so ereig­

nishaft umzusetzen gewusst wie sie;

diese Konstellation ist ouch als Live­

Mitschnitt einer Met-Auffuhrung von 7980 auf DVD erhalten.

Auch die Leonore in Beethovens Fi­

delio war eine der zentralen Rollen der Leonie Rysanek; gab es an der Wiener Staatsoper ein besonderes Fest zu feiern, so wurde gerne Beet­

hovens Fidelio angesetzt: Sie gestal­

tete die Leonore anlasslich des 125.

Geburtstags der Wiener Philharmo­

niker und ouch bei der 7 00 Jahrfei­

er der Wiener Staatsoper. Die Vor­

stellung zu Beethovens 200. Geburts­

tag aber hat Leonie Rysanek nicht in Wien, sondern an der Metropolitan Opera gesungen - allerdings mitWie­

ner Kunstlern: Otto Schenk fuhrte Re-

gie, Karl Bohm stand am Pult. Wiede­

rum im Haus am Ring war Leonie Ry­

sanek in der slawischen Gestaltung des gleichen Sujets, in Smetanas Da­

libor, die Milada in einer Neuinszenie­

rung 1969 mit Josef Krips am Pult. lhre Partner waren Ludovico Spiess, Eber­

hard Waechter und ihre Schwester Lotte Rysanek als Jitka. Und wenn die Auffuhrung dem in Wien lange nicht gespielten Werk ouch keinen blei­

benden Platz im Repertoire gewin­

nen konnte, so waren sich Publikum und Kritik doch einig, doss es nicht zu­

letzt dank Leonie Rysanek ein groBer Sanger-Abend gewesen sei.

Einen entscheidenden Schritt zur Er­

weiterung ihres Faches bedeutete die Salome; die Leonie Rysanek zum ersten Mal in Munchen in der Regie von Gunther Rennert gesungen hat.

Die Wiener Neuinszenierung durch Boleslaw Barlog in dem Jugendstil­

Buhnenbild von Jurgen Rose und un­

ter dem Dirigenten Karl Bohm wurde 1972 ein spektakularer Erfolg. Mit die­

ser viel bejubelten Auffuhrung feierte die Wiener Staatsoper ouch in Flo­

renz, Osaka, Tokio und Washington Triumphe. Ein Jahr spater eroberte sich Leonie Rysanek, immer auf der Suche nach neuen Aufgaben, noch eine Portie, die eine Paraderolle der Maria Callas gewesen war, die Me­

dea in der gleichnamigen Oper von Luigi Cherubini. Sie sang die gede-

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mutigte Zauberin aus Kolchis 1972 in einer Wiener Neuinszenierung in der phantasievollen Buhnenausstattung van Arik Brauer und wiederholte die­

sen Erfolg 1973 auf den antiken Stein­

treppen unter der Akropolis in Athen und 1976 in Aries - immer im maBge­

schneiderten Kostum des Wiener Ma­

iers.

1978 gewann die Bayerische Staats­

aper Leonie Rysanek fur die Santuz­

za in Cavalleria rusticana als Part-

nerin van Placido Domingo - in der Falge wurde ouch diese einstige Je­

ritza- und Callas-Portie eine neue Pa­

raderolle im Repertoire der Wiener Sopranistin.

Wahrenddessen aber kundigte sich eine Art Fachwechsel an. Zunachst mit der Titelrolle in Strauss' Elektra, die van dem Regisseur Gatz Friedrich als Film festgehalten werden sollte. Es war die letzte Arbeit Karl B6hms var seinem Tod. Der Dirigent hatte Leo-

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nie Rysanek Ober­

redet, fur ihn und dieses einzigartige Projekt die hochdra­

matische Portie ein­

zustudieren, die sie out der Buhne ouch nachher nie gesun­

gen hat. Die Chry­

sothemis sang Ca­

tarina Ligendza, die Klytamnestra Astrid Varnay. Die Tonaut­

nahmen wurden 198 l in den Wiener Sophiensalen ge­

macht, die Filmaut­

nahmen tanden in einer Wiener Fabri­

kruine aus der Ju­

gendstilzeit statt. Der Film, eines der ein­

drucksvollsten Do­

kumente der Sing­

schauspielerin Rysa­

nek, wird alljahrlich unter treiem Him­

mel out dem Wie­

ner Rathausplatz vor Hunderten von Zu­

schauern gezeigt.

In Wagners Parsi­

fal wurde die Rolle des Doppelwesens Kundry eine beson­

dere Heraustorde-

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rung fur die groBe Gestalterin. Zurn ersten Mal sang Leonie Rysanek die Kundry 1976 in Hamburg in einer ln­

szenierung von August Everding; Aus­

statter war der Wiener Phantastische Maler Ernst Fuchs. Auch bei der Wie­

ner Staatsopern-Premiere 1979 fuhrte August Everding Regie, Jurgen Rose war fur dos Buhnenbild verantwort­

lich, Horst Stein dirigierte. Die Haupt­

rollen sangen Siegfried Jerusalem, Bernd Weik!, Walter Berry und Karl Rid­

derbusch. In der Falge wurde Leonie Rysanek dann von den Bayreuther Festspielen fur den Jahrhundert-Par­

sifa/ 1982 verpflichtet; Regie fuhrte in Bayreuth Gatz Friedrich, der Dirigent war James Levine.

Auf Kundry folgte eine weitere dun­

kel-dramatische Wagner-Figur, die Ortrud in Wagners Lohengrin, in dem Leonie Rysanek zuvor Ober Jahre er­

folgreich die Portie der Elsa gesun­

gen hatte - beruhmt vor allem in der Bayreuther Modellinszenierung von Wieland Wagner. Nach ihrem Rollen­

debut in San Francisco 1982, stand sie 1985 als Ortrud gemeinsam mit Catarina Ligendza auf der Buhne der Wiener Staatsoper; Placido Domingo sang in dieser Vorstellung zum ersten Mal in Wien den Lohengrin.

Leonie Rysaneks groBe Erfolgspartie der 80er Jahre wurde jedoch die Kus­

terin in Janaceks JentJta, mit der sie

sich ein weiteres Mal die Liebe des Publikums und die Anerkennung der Presse erobern konnte. Sie hat die hochdramatische Charakterrolle an

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vielen Buhnen gesungen, im tsche­

chischen Original unter Charles Ma­

ckerras in San Francisco, in englischer Sprache in Sydney, in der deutschen Fassung zwischen 1985-1991 in Wien.

Was eine solche Rolle in ihrer Gestal­

tung an lntensitat und existentieller Unmittelbarkeit erleben lieG, davon gibt ein kurzer Ausschnitt aus einer ihrer letzten Wiener Auftritte wenigs­

tens akustisch einen Begriff. Noch ei­

ne weitere Janacek-Rolle hat Leonie Rysanek in dieser spaten Zeit gesun­

gen, die hartherzige Kabanicha in ei­

ner Neueinstudierung der Kat' a Ka­

banov6, ebenfalls 1991 an der Wie­

ner Staatsoper.

In keiner Rolle jedoch ist Leonie Ry­

sanek im Haus am Ring so oft auf der Buhne gestanden wie in der, die sie in aller Welt am meisten mit ihrer Heimatstadt Wien verbunden hat:

als Marschallin im Rosenkavalier. Als ganz und gar unsentimentale Feld­

marschallin setzte Leonie Rysanek die auf Lotte Lehmann zuruckgehende Tradition in personlicher und ouch sehr Wienerischer Weise fort, und so war es nur folgerichtig, doss sie 1979 mit dem Lotte Lehmann-Gedachtnis­

ring ausgezeichnet wurde, einer Eh­

rung, die ihr auf Wahl ihrer Kollegen zuteil wurde.

Im August 1996 hat sich Leonie Rysa­

nek bei den Salzburger Festspielen

nach 47 Buhnenjahren verabschie­

det. Als Klytamnestra in einer von Lorin Maazel dirigierten Neuinszenierung der Elektra beherrschte sie noch im­

mer die auGerordentliche Fahigkeit, groGartigen stimmlichen Ausdruck mit der Prasenz und Ausstrahlung ei­

ner gluhenden Personlichkeit zu ver­

einen. Das Publikum dankte ihr uber nahezu 45 Minuten mit sturmischen Ovationen. Nach diesem Buhnenab­

schied wurde Leonie Rysanek 1997 zur Prasidentin der Wiener Festwo­

chen gewahlt. lhre Heimatstadt ehr­

te damit die groGen Verdienste, die sich die Sangerin um Wien erwor­

ben hat; ein knappes Jahr spater, am 7. Marz 1998 ist Leonie Rysanek ge­

storben. Unter den zahlreichen Do­

kumenten ihrer Kunst soil die vorlie­

gende Auswahl von Liveaufnahmen aus vier Jahrzehnten ouch etwas von der besonderen Spannung spiegeln, die jeden ihrer Auftritte an der Wie­

ner Staatsoper ausgezeichnet hat.

Peter Dusek

(22)

A note on the present recordings

Leonie Rysanek was one of the lead­

ing members of the Vienna State Opera for a period of more than four decades. Unfortunately, not eve­

ry stage in that career is document­

ed in the form of sound recordings:

among her central roles - and major successes - that are missing are Sieg­

linde in Die Walkure, Leonore in Fidelio, Amelia in Un ballo in maschera and Desdemona in Otello. Even her leg­

endary assumption of the role of Sen-

ta in Der ffiegende Hollander, which is preserved both in a studio recording and in a live recording from the Bay­

reuth Festival, was recorded in Vien­

na on an evening when the soprano, exceptionally, was feeling indisposed.

In spite of this, we have attempted to document Leonie Rysanek's varied career at the Vienna State Opera by means of the present selection of live recordings drawn from a period of al­

most four decades.

The oldest recording dates back to May 1955 and is taken from a reper­

tory performance at the Theater an der Wien, the company's temporary quarters from 1945 to November 1955.

In spite of its technical limitations, this recording of the final scene from Eu­

gene Onegin with George London gives us an idea of the tremendous tension generated onstage by two great singing actors. The excerpt from Aida comes from the celebra­

tions held to mark the reopening of the Vienna State Opera in November 1955 and, regardless of the fact that it is sung in German, is a good exam­

ple of the stylistic assurance that Le­

onie Rysanek brought to the Italian repertory even at that early date. The same is true of the excerpt from Tos­

ca in an in-house recording of Pucci­

ni's opera and also of the recording of Santuzza's aria from Cavalleria rus­

ticana made twenty years later and

(23)

preserved in a repertory perform­

ance in the archives of Austrian Tele­

vision. Excerpts from two first nights - Smetana's Dalibor in 1969 and Cherubini's Medea in 1971 - provide evidence of Leonie Rysanek's com­

mand of the dramatic soprano rep­

ertory, while two immensely impres­

sive scenes from Lohengrin and Par­

sifal attest to the change of reper­

tory that led the singer to undertake more dramatic character roles less than a decade later, culminating in the part of the Kostelnicka in Jendfa, a part she assumed towards the end of her long career. This recording, too, was made by Austrian Radio during a repertory performance.

The second CD is devoted entirely to Leonie Rysanek's Strauss roles, be­

ginning with excerpts from three dif­

ferent productions of Die Frau ohne Schatten: the legendary perfor­

mance from the series of productions that opened the Vienna State Op­

era's rebuilt home in November 1955, when Karl Bohm helped to restore the work to the repertory; the 1964 production initiated by Herbert von Karajan, only two performances of which were conducted by Karajan himself; and the first night of the Janu­

ary 1977 new production, again con­

ducted by Bohm. No one hearing Le­

onie Rysanek in the Empress's scene from Act Three would believe that

more than twenty years separate the first and third of these recordings.

Three other recordings give listeners an idea of the way in which Leonie Rysanek invariably placed dramatic immediacy over the pure aesthetics of singing: recorded in 1965, Chry­

sothemis's monologue from Elektra takes her - and us - to the very lim­

its of vocal expression; the excerpt from Ariadne auf Naxos is taken from the new production of the work con­

ducted by Karl Bohm; and the clos­

ing scene from Salome dates from December 1972. The same point even applies to her Marschallin from Der Rosenkava/ier, a role that Leo­

nie Rysanek sang no fewer than sixty times in Vienna alone between 1958 and 1986. We are particularly fortu­

nate that her assumption of this part is documented in a typically "Vien­

nese" performance under Josef Krips, even though the recording in ques­

tion was made not in Vienna but dur­

ing a visit to Moscow by the Vienna State Opera in October 1971.As a re­

sult, it was recorded not by Austrian Radio but by a team of technicians from Soviet Radio. All these record­

ings have been restored and en­

hanced as carefully as possible in or­

der to allow even those listeners who may never have seen and heard Le­

onie Rysanek onstage to experience for themselves the presence and ver­

satility of a great singing actress.

(24)

No conductor in the world could contradict her then For almost five decades Leonie Ry­

sanek made operatic history. She possessed one of the most beauti­

ful voices of the century, with a tim­

bre that was instantly recognizable:

a rich, warm tone in her middle regis­

ter, with a glorious legato and a radi­

ant top, which she used with extraor­

dinary assurance and even delight.

"Her radiance onstage and the way in which she phrased and composed what had already been composed made it all sound as if she had written it herself! And no conductor in the world could contradict her then!"This is how Otto Schenk once described the great Viennese soprano when presenting her with a distinguished Austrian award. In expressing himself in this way, Schenk put his finger on the sense of creative freedom that Rysanek sometimes allowed herself in depicting human beings onstage.

"But when it worked out, we would sit there with tears in our eyes, because it was so unique and so self-evident", Schenk recalled rehearsing Fidelio with Leonie Rysanek at New York's Metropolitan Opera in 1970.

Leonie Rysanek was born in Vienna on 14 November 1926 as the daugh­

ter of a Czech stonemason. Follow­

ing the cessation of hostilities in 1945 she initially trained as an actress be-

fore she and her younger sister, Lotte, took singing lessons with the then re­

tired voice teacher Oltean von Ra­

dony and received a grant for spe­

cially gifted singers to study at the Vi­

enna Conservatory. Here her princi­

pal teacher was Alfred Jerger, while her role model was Maria Cebota­

ri. She made her professional stage debut in Innsbruck in 1949 as Agathe in Weber's Der Freischutz. And it was in Innsbruck that she met her first hus­

band and mentor, the baritone Ru­

dolf GroBmann. She remarried in 1968. Her second husband was the musicologist and radio broadcaster Ernst Ludwig Gausmann, who stood by her during her second career.

Leonie Rysanek was barely twen­

ty-five when she caused an inter­

national sensation as Sieglinde at the first post-war Bayreuth Festival in Die Walkure under Hans Knapperts­

busch. (The second cycle was con­

ducted by Karajan.) At the Bavarian State Opera she was instrumental in shaping the legendary Munich en­

semble associated with the operas of Richard Strauss. Here, from an early date, she sang many of the roles with which she was later to be particularly closely associated and that included the Empress in Die Frau ohne Schat­

ten and the title roles in Die agyp-

(25)

tische Helena, Die Liebe der Danae and Arabella.

Nor was it long before Leonie Ry­

sanek made her Vienna State Op­

era debut. She first appeared at the city's Volksoper, where the State Op­

era was currently in exile, in May 1950, standing in for an ailing Maria Rei-

ning as Myrtocle in Eugen d'Albert's Die toten Augen. The success of her performance led to an invitation to return to the Volksoper in the Novem­

ber of that year for the State Opera's production of Der Freischutz. Two nights later she appeared as Tatyana alongside George London in Eugene Onegin at the Theater an der Wien.

Even so, another four years were to pass before Karl Bohm invited her to become a permanent member of the Vienna State Opera ensemble, bringing her back to the place of her birth. A recently rediscovered let­

ter written in the summer of 1951 by Egon Hilbert, who was then responsi­

ble for the Vienna State Opera at the Austrian Ministry of the Arts and who recommended her to the conduc­

tor Clemens Krauss for the first official performance of Die Liebe der Danae at the Salzburg Festival, is an indica­

tion of the high regard in which the young soprano was already held at this early stage in her career.

Irrespective of her Viennese engage­

ments, Leonie Rysanek spent these years working hard to build up an international career for herself. Even while she was still singing in Munich, she had already made guest ap­

pearances with the Hamburg and Stuttgart State Operas. In December 1954 she conquered audiences at the Stadtische Oper in Berlin, where

(26)

she made her debut as Senta in Der f/iegende Hollander, returning only a few weeks later as Leonora in La for­

za de/ destino, Tosca, Fidelio and Eli­

sabeth in Tannhauser, thereby dem­

onstrating her command of the Ger­

man and Italian repertory. It was also in Berlin that Leonie Rysanek took part in Carl Ebert's legendary production of Verdi's Un ballo in maschera in De­

cember 1956, a production that even today continues to be regarded as a classic example of the high produc­

tion standards seen in Verdi's operas in Germany at this time. The perfor­

mance was conducted by the young Wolfgang Sawallisch, and the cast in­

cluded Dietrich Fischer-Dieskau. Only a few weeks earlier - on 18 Septem­

ber 1956 - Leonie Rysanek had made her North American debut singing Senta in Der f/iegende Hollander alongside Hans Hotter's Dutchman at the San Francisco Opera, while prov­

ing no less brilliant as Sieglinde and Aida during the month that followed.

This was the first time that she had proved herself in competition with in­

ternational artists. With roles like Puc­

cini's Turandot, Verdi's Leonora and Wagner's Sieglinde, she sang her way into the hearts of American audienc­

es. In 1959 she was the first non-Italian singer to open a season at La Scala, when she appeared as Desdemona in Verdi's Otello. And at the Metro­

politan Opera in New York she stood

in for Maria Callas as Lady Macbeth in 1959, quickly coming to regard the Met as her second artistic home and appearing with the company over a period of thirty-seven years. Here she sang her entire repertory, from Elisa­

betta in Don Carlo to the Empress in Die Frau ohne Schatten, while al­

so taking part in a number of local premieres, including Nabucco and Ariadne auf Naxos. She first worked with James Levine in December 1977, when she sang Elisabeth in a production of Tannhauser designed by Gunther Schneider-Siemssen and directed by Otto Schenk. From then on, Leonie Rysanek and Levine were particularly close as artists.

In spite of her triumphs in America, the Vienna State Opera remained Leonie Rysanek's true artistic home.

Of the 2100 performances that she gave throughout the world, no fewer than 527 took place in Vienna. For forty-two years she was the darling of the Viennese operatic public, play­

ing a central role in many of the per­

formances that were important for the history of the house. In 1955, for example, she appeared in two of the productions that were staged to celebrate the reopening of the re-·

built house on the RingstraBe: the ti­

tle role in Aida under Rafael Kubelik and the Empress in the memora­

ble performance of Die Frau ohne

(27)

Schatten under Bohm that marked the work's return to the world's oper­

atic stages. For the gramophone re­

cording of the opera that was made in the wake of these performances, Leonie Rysanek received the Silver Rose of the Vienna Philharmonic. The following year, when Herbert von Ka-

rajan took over as artistic director of the Vienna State Opera, Leonie Ry­

sanek remained one of the compa­

ny's leading 'jugendlich-dramatisch' sopranos. In 1957 Karajan invited her to take part in his first two new pro­

ductions, Wagner's Die Wa/kure and Verdi's Otelia. Her Desdemona with

(28)

Mario Del Monaco as Otello was de­

scribed by Zubin Mehta, who was then studying in Vienna, as one of the most thrilling Verdi experiences that he has ever known.

With only a brief interruption, Leo­

nie Rysanek remained a permanent member of the Vienna State Op­

era ensemble until her retirement in 1992, singing some thirty roles with the company. She appeared as Tosca no fewer than fifty-three times - more than any other prima donna in the house's entire history. This was also a role that she sang in countless other opera houses from Australia to South Africa and San Francisco. In doing so, she appeared alongside all the great tenors of the period: Helge Ros­

vaenge, Giuseppe di Stefano, Franco Corelli, Carlo Bergonzi, Placido Do­

mingo and Luciano Pavarotti.

As Sieglinde, which she sang some two hundred times in thirty-three dif­

ferent productions all over the world, she is surpassed only by Hilde Konetz­

ni in the Vienna State Opera's sta­

tistics. At her Bayreuth debut in 1951 her Siegmund was Gunther Treptow.

When she sang the line "O hehrstes Wunder" for the last time at the Vi­

enna State Opera in February 1989, her Siegmund was Peter Hofmann.

Her other Siegmunds included Max Lorenz, Ludwig Suthaus, Hans Hopf,

Hans Beirer, Wolfgang Windgassen, Jon Vickers, Jess Thomas and James King. Another of Wagner's soprano roles of which she was especially fond was Senta in Der f/iegende Hollander.

This was the role that she chose most often for her debut in the world's op­

era houses and in which she proved most successful - and for good rea­

son, for here she could display all her gifts: drama, her inimitable top notes, her ethereal piano and her ability to produce crescendo and decrescen­

do shadings of every hue. In Vienna she first sang the role at the Theater an der Wien in 1954, proving no less triumphant in a new production in

1967.

But there was one role that was re­

garded as uniquely her own: the Em­

press in Die Frau ohne Schatten. She sang the part in every performance of the opera in Vienna between 1955 and the late 1970s, playing a decisive role in popularizing a notoriously dif­

ficult work that had previously been staged only rarely. And this was true not only of Vienna. In 1966 Leonie Ry­

sanek, Christa Ludwig, James King, Walter Berry and Karl Bohm took part in the sensationally successful Metro­

politan Opera premiere of the work in a production staged as part of the in­

augural season at the Lincoln Center.

Paris came next in 1972, followed by the Salzburg Festival in 197 4 and 1975

(29)

and by San Francisco In 197 6. By 1977 the work had returned to Vienna in a restudied production with Birgit Nilsson as the Dyer's Wife, and it was here, in November 1984, that Leonie Rysanek bade farewell to a part with which she was more closely associat­

ed than any other.

The role of Chrysothemis was likewise inexorably associated with the name of Leonie Rysanek, at least since 1965, when she appeared in Wieland Wag­

ner's production in Vienna under the direction of Karl Bohm, with Birgit Nils­

son in the title role. Few other singers were as successful as Rysanek and Nilsson at generating a sense of ten­

sion between these two daughters of the house of Atreus. Both Rysanek's Chrysothemis and Nilsson's Elektra are also preserved on DVD in a live re­

cording from the Met made in 1980.

Leonore in Beethoven's Fidelio was another of the roles that was central to Leonie Rysanek's repertory. When­

ever there was a special occasion that needed to be marked in Vienna, Fidelio was generally the opera that was chosen. In 1967 Rysanek sang the role at the 125th anniversary cel­

ebrations of the Vienna Philharmonic and two years later she took part in a performance given to mark the cen­

tenary of the opening of the Vienna State Opera. It was in New York, how-

ever, rather than Vienna, that Leonie Rysanek marked the bicentenary of Beethoven's birth, although Viennese artists were prominent in the produc­

tion team: the conductor was Karl

(30)

Bohm and the director Otto Schenk.

Back in Vienna, Leonie Rysanek ap­

peared in Smetana's Slav treatment of the same theme, Dalibor, in 1969, when she sang the role of Milada un­

der Josef Krips. Other members of the cast included Ludovico Spiess, Eber­

hard Waechter and her sister Lotte as Jitka. The work had not been per­

formed in Vienna for many years, and although the 1969 production failed to maintain a place for itself in the repertory, critics and audiences alike agreed that not least as a result of Leonie Rysanek's contribution, it was an evening of great singing.

In 1971 Leonie Rysanek took a deci­

sive step in expanding her repertory when she sang her first Salome in Mu­

nich in a staging by Gunther Rennert.

Vienna mounted a new production for her in December 1972. Directed by Boleslaw Barlog, conducted by Karl Bohm and with Jugendstil designs by Jurgen Rose, it proved a spectacular success not only in Vienna but also on tour, enjoying similar triumphs in Flo­

rence, Osaka, Tokyo and Washington.

Meanwhile, in January 1972, Leonie Rysanek had triumphed in another role that was new to her repertory and that had previously been one of Maria Callas's most celebrated as­

sumptions: the humiliated sorceress Medea in Luigi Cherubini's opera of the same name. The production was

designed by the Fantastic Realist Arik Brauer. Rysanek's personal triumph was repeated in 1973 when the Vien­

nese production was revived on the stone steps of the Acropolis in Athens and again at Aries in 1976 - again in Brauer's tailor-made costume.

(31)

In 1978 the Bavarian State Opera in­

vited Leonie Rysanek to sing the role of Santuzza in Cavalleria rustica­

na alongside the Turiddu of Placido Domingo. Formerly associated with names such as Maria Jeritza and Maria Callas, Santuzza became an­

other of the calling-card roles in the Viennese soprano's repertory.

Meanwhile, however, there were signs of an impending change of Foch, a change suggested by her assump-

tion of the title role in Strauss's Elektra, which she recorded in a film version of the opera directed by Gotz Fried­

rich. This was also the last project on which Karl Bohm worked before his death. Bohm had persuaded the so­

prano to prepare this 'hochdrama­

tische' role for him and for this unique project, but although she agreed to do so, she never sang the role on­

stage. Catarina Ligendza was the Chrysothemis, while the Klytamnestra was Astrid Varnay. The soundtrack was recorded in 7987 in the Sophien­

saal in Vienna, while the film itself was made in a ruined Jugendstil factory in Vienna. One of the most impressive documents of Leonie Rysanek's work as a singing actress, the film is shown every year in the square outside the Vienna Town Hall to an audience of several hundred.

The role of Kundry in Wagner's Parsi­

fal is a particular challenge for any great performer, not least on ac­

count of the figure's bipolar charac­

ter. Leonie Rysanek first sang the part in Hamburg in 7976 in a production by August Everding. On that occa­

sion the designer was the Viennese Fantastic Realist Ernst Fuchs. Ever­

ding also directed the new produc­

tion of the work in Vienna in 1979, when the designer was Jurgen Rose and the conductor Horst Stein. The other members of the cast included

(32)

Siegfried Jerusalem, Bernd Weikl, Wal­

ter Berry and Karl Ridderbusch. In turn this led to an invitation to sing Kundry in the 1982 production of Parsifal that was staged in -Bayreuth to mark the centenary of the work's first perfor­

mances there. The director was Gatz Friedrich and the conductor James Levine.

Kundry was followed by another of Wagner's darkly dramatic female roles: Ortrud in Lohengrin, a work in which Leonie Rysanek had previously appeared as Elsa, notably in Wieland Wagner's model production in Bay­

reuth. She first sang the part in San Francisco in 1982. Three years later she appeared in the role at the Vi­

enna State Opera. Catarina Ligend­

za was the Elsa, while Placido Domin­

go, making his role debut, was Lohen­

grin.

But Leonie Rysanek's most success­

ful assumption during the 1980s was the Kostelnicka in Janacek's Jendro, a role that once again gained her the love of her audiences and the acclaim of the critics. This highly dra­

matic character role is one that she sang all over the world, notably in the original Czech under Sir Charles Mackerras in San Francisco, in English in Sydney and in German in Vienna, where she performed the part elev­

en times between 1985 and 1991.

The intensity and existential imme­

diacy of her performance can be gauged from a brief excerpt from one of her last appearances in Vien­

na. One final Janacek role that Leo­

nie Rysanek sang during these clos­

ing stages of her career was that of the hard-hearted Kabanicha in a new production of K6t'a Kabanov6 at the Vienna State Opera in 1991.

(33)

But the role that Leonie Rysanek sang most often in Vienna and the one through which she was most closely associated with her native city throughout much of the rest of the world was the Marschallin in

Der Rosenkavalier. Wholly unsenti­

mental in her reading of the part, Le­

onie Rysanek continued the tradition established by Lotte Lehmann, while offering a highly personal view of the role that was profoundly Viennese in character. It was only logical, there­

fore, that in 1979 Leonie Rysanek should be presented with the Lotte Lehmann Memorial Ring, an honour accorded to her by her colleagues.

After a career spanning forty-seven years Leonie Rysanek bade farewell to the stage at the Salzburg Festival in August 1996, singing Klytamnestra in a new production of Elektra under the direction of Lorin Maazel and at­

testing once again to her extraordi­

nary ability to combine magnificent vocalism with the presence and cha­

risma of an incandescent personali­

ty. The audience expressed its grati­

tude with an ovation lasting almost three quarters of an hour. In 1997, fol­

lowing her farewell to the stage, Le­

onie Rysanek was elected president of the Vienna Festival. In this way her native Vienna honoured her for all that she had done for the city. Barely a year later, on 7 March 1998, Leonie

Rysanek died. Among the numerous documents of her art, the present se­

lection of live recordings from a peri­

od of four decades may refiect some of the tension and excitement that distinguished each of her appear­

ances at the Vienna State Opera.

(Translation: Stewart Spencer)

(34)

Note sur les enregistrements

Pendant plus de quatre decennies, Leonie Rysanek fut l'une des plus eminentes cantatrices de l'Opera de Vienne. Malheureusement, nous ne possedons pas d'enregistrement de toutes les etapes de son travail. Man­

quent notamment ses incarnations

legendaires de Sieglinde de La Wal­

kyrie, de Leonore de Fidelio, d' Ame­

lia du Ba/ masque ou de Desdemone d'Ote//o. Quant 6 Senta du Vaisseau

fantome (dont Leonie Rysanek nous a laisse deux integrales, l'une en stu­

dio, l'autre 6 Bayreuth), elle fut cap­

tee un soir ou !'artiste etait en me­

forme, ce qui ne lui arrivait pratique­

ment jamais. Nous nous sommes ce­

pendant efforces de rendre, 6 partir des documents live dont nous dispo­

sions, le large eventail de roles que Leonie Rysanek interpreta sur la sce­

ne de la Staatsoper pendant toutes ces annees.

Le document le plus ancien provient d'une soiree de mai 1955, au Thea­

ter an der Wien, ou l'Opera de Vien­

ne avait elu domicile apres sa des­

truction en 1945. En depit d'un son precaire, cette scene finale d' Euge­

ne Oneguine, dons laquelle Leonie Rysanek a pour partenaire George London, delivre une tension dramati­

que phenomenale due 6 la rencon­

tre de ces deux immenses personna­

lites. Les extraits d' Aida proviennent, eux, du festival inaugurant, en no­

vembre de la meme annee, l'Ope­

ra de Vienne nouvellement recons­

truit. Au-dela du fait que I' ouvrage se trouve chante en allemand, ce do­

cument montre 6 quel point Leonie Rysanek maTtrisait deja le style italien.

La meme remarque peut etre faite 6

(35)

propos des extraits de Tosca ou des airs de Santuzza - de vingt ans poste­

rieurs - issus des archives de la televi­

sion autrichienne. Les extraits des pre­

mieres de Dalibor de Smetana (l 969) et de Medee de Cherubini (1971) il­

lustrent le travail de Leonie Rysanek comme soprano dramatique tandis que les deux captivants documents issus de Lohengrin et de Parsifal met­

tent en lumiere son passage, deux decennies plus tard, aux emplois dra­

matiques lourds parmi lesquels, vers la fin de so carriere scenique, la Sa­

cristaine de Jendfa occupa une pla­

ce centrale. Cet enregistrement fut egalement realise par la Radiodiffu­

sion Autrichienne lors d'une soiree de repertoire.

Le second CD est exclusivement consacre aux roles straussiens. La se­

lection offre tout d'abord des extraits de trois productions differentes de La Femme sans ombre: celle, legendai­

re, donnee dons le cadre du festival inaugural de 1955, par laquelle Karl Bohm imposa de nouveau l'ouvrage au repertoire; celle dont Herbert van Karajan dirigea deux representations en 1964; celle enfin de janvier 1977, de nouveau dirigee par Karl Bohm.

Quiconque entend Leonie Rysanek dons la scene du troisieme acte a du mal a croire que plus de deux de­

cennies separent la premiere pro­

duction de la troisieme. Le monolo-

gue de Chrysothemis de 1965, qui at­

teint des sommets d'intensite expres­

sive, les extraits d'Ariane

a

Naxos, de nouveau diriges par Karl Bohm, ain­

si que la scene finale de Salome de decembre 1972 montrent combien Leonie Rysanek misait, sur scene, do­

vantage sur !'expression dramati­

que que sur la pure splendeur voca­

le. Cette remarque vaut egalement pour la Marechale du Chevalier

a

la rose que Leonie Rysanek chanta, rien qu'a Vienne, soixante fois entre 1958 et 1986. Un heureux hasard vou­

lut que so Marechale, chantee sous la direction viennoise entre toutes de Josef Krips, ait ete conservee. Cette soiree n'eut point lieu a Vienne mais a Moscou, lors d'une tournee de la Staatsoper en octobre 1971. Elle fut retransmise non par la Radiodiffusion Autrichienne mais par les services de la Radio sovietique. Les enregistre­

ments de la presente anthologie ont ete restaures avec le plus grand soin afin de permettre a tous ceux qui n'eurent jamais !'occasion d'enten­

dre et de voir sur scene Leonie Rysa­

nek de saisir la presence et les diffe­

rents visages qui la caracterisaient.

(36)

Aucun chef au monde ne pouvait lui resister

Pendant pres d'un demi-siecle, Leo- Guerre mondiale terminee, elle prit nie Rysanek aura ecrit quelques-uns des cours de theatre avant d'etre des plus glorieux chapitres de l'his­

toire de l'opera. Dotee de l'une des plus belles voix du vingtieme siecle, elle possedait par ailleurs un timbre reconnaissable entre mille, riche et chaud

a

la fois, avec un registre me­

dium que rehaussait un somptueux legato, le tout couronne par un aigu eclatant, d'une s0rete et d'une sen­

sualite rayonnantes. « Son charisme sur scene, son phrase, so maniere de revisiter le texte musical pour le faire sien ... aucun chef au monde ne pouvait y resister!» Tels furent les mots employes par Otto Schenk un jour que Leonie Rysanek se voyait re­

mettre une importante decoration autrichienne. Ce metteur en scene, qui avait accompagne une grande partie de la carriere de l'illustre can­

tatrice viennoise, faisait reference

a

cette liberte recreative dont elle faisait parfois preuve sur scene. « Et dons ces moments 16, Jes larmes vous venaient tellement ce qu'el/e faisait etait unique et nature/ ... » se souvient Otto Schenk

a

propos de repetitions de Fidelio, au Metropolitan de New York en 1970.

Leonie Rysanek naquit

a

Vienne le 74 novembre 7926, d'un pere tailleur de pierre tcheque. Sit6t la Seconde

admise comme eleve, ainsi que sa sceur Lotte, par Oltean von Radony, professeur de chant

a

la retraite, et de se voir allouer une bourse pour

(37)

etudier au Conservatoire superieur de Vienne. Alfred Jerger y fut son principal mentor et Maria Cebota­

ri son modele. Elle debuta sur scene dons le role d'Agathe du Freischutz, en 1949,

a

Innsbruck, ou elle allait ren­

contrer son futur mari, le baryton Ru­

dolf GroBmann. En 1968, elle epou­

sa le musicologue et journaliste Ernst Ludwig Gausmann, lequel allait ac­

compagner sa seconde carriere.

Leonie Rysanek avait tout Juste vingt­

cinq ans lorsqu'elle se fit remarquer dons le role de Sieglinde de La Wal­

kyrie, sous la direction d'Hans Knap­

pertsbusch et Herbert von Karajan, lors de la reouverture du Festival de Bayreuth en 1951. A l'Opera de Ba­

viere, elle eut une part preponderan­

te dons la constitution du legendai­

re ensemble straussien de Munich, y chantant de bonne heure nombre d'emplois qui allaient ensuite faire sa gloire, tels l'lmperatrice de La Fem­

me sans ombre et les roles-titre d' He­

lene d'Egypte, de L'Amour de Danae et d'Arabella.

Leonie Rysanek avait egalement de­

bute tres tot

a

l'Opera de Vienne.

Des mai 1950, elle avait,

a

la Volks­

oper, remplace au pied leve Ma­

ria Reining dons le role de Myrtocle des Yeux marts d'Eugen d' Albert. Le succes remporte lui valut d'etre rein­

vitee en novembre de la meme an-

nee pour chanter Agathe du Frei­

schutz, toujours

a

la Volksoper, et Ta­

tiana d, Eugene Oneguine au Thea­

ter an der Wien, aux cotes de George London. Quatre annees allaienttoute­

fois s'ecouler avant que Leonie Rysa-

Referenzen

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