• Keine Ergebnisse gefunden

ALPENVEREIN NEUHOFEN / KREMS

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "ALPENVEREIN NEUHOFEN / KREMS"

Copied!
10
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Ortsgruppe Neuhofen / Krems

www.alpenverein.at/linz-neuhofen

ALPENVEREIN

NEUHOFEN / KREMS

AV-INFO 05 / 2020 (044)

Neuhofen/Krems, 20.04.2020

Liebe Bergfreunde,

normalerweise möchten wir euch mit unserem „AV-INFO“ nicht über Gebühr belästigen. Jedoch haben wir versprochen, euch in dieser schwierigen Zeit über die aktuellen Entwicklungen rund um unser Hobby - die Berge - so gut wie möglich zu informieren. Anbei der derzeitige Stand über das Bergsteigen in der Corona-Krise.

Corona bedingt war und ist das „Bergsteigen“ zwar nicht verboten (abgesehen von den Quarantänegebieten) aber dennoch wurde mancherorts gestraft (eine österreichische Lösung eben). Deshalb beschäftigen wir uns dieses Mal kurz mit einem Berg-Bereich, der nicht verboten war und derzeit auch nicht ist, dem Fahrradfahren - zu neudeutsch „Biken“. Sind die Biker (mit Muskelantrieb) in den Alpenvereinen eine eigene, (fast) unumstrittene und ständig wachsende Sportsparte, so verhält es sich mit den motorisierten Bikern schon wesentlich anders. In den Bergen sind sie teilweise genauso gerne gesehen wie mancherorts die Schitourengeher. Und selbst die alpinen Vereine haben keine einheitliche Meinung zum Thema E-Mountainbiken.

Unter dem Titel Ehrliche Kommunikation wurde in der Fachzeitschrift für Risikomanagement berg&steigen 110/2020 ein Kommentar zum Thema Biken abgedruckt, der sich wirklich ehrlich

„anfühlt“ und der auch für andere Sportarten gelten könnte.

Den „Slogan“ Abstand halten - Zuhause bleiben - Gesund bleiben möchte ich mir dieses Mal verkneifen (oder auch nicht). Denn nach so vielen Wochen werdet ihr ihn bereits hunderte Male gehört haben und er wird euch wahrscheinlich schon beim Hals heraushängen. Deshalb ein Appell an eine menschliche Eigenschaft, die schon etwas verloren ging - eine Aufforderung an euer Verantwortungsbewusstsein - Verantwortung zu übernehmen, für euch selbst und eure Mitmenschen, dann sollte auch das „Bergsteigen“ in der Krise kein (größeres) Problem sein.

In diesem Sinne - ein herzliches Berg Heil wünscht euch

das AV-TEAM der Ortsgruppe Neuhofen/Krems

(2)

Ortsgruppe Neuhofen / Krems

www.alpenverein.at/linz-neuhofen

Klettern, Klettersteiggehen und Schitouren während der Corona-Krise

Dank sinkender Infektionszahlen wird in Österreich der Shutdown schrittweise gelockert.

Bewegung im Freien ist in Österreich mit zwei wichtigen gesetzlichen Einschränkungen erlaubt:

1. Allein und mit Personen, die im gemeinsamen Haushalt leben

2. zu Personen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, ist ein Mindestabstand von einem Meter einzuhalten.

(Quelle: Covid19 §2 Z1 VO, §2 Abs. 5) Wie kann das bei den Outdoorsportarten Klettern, Klettersteiggehen, Skitourengehen, Bergsteigen und Bergwandern funktionieren und was kann man noch zusätzlich tun, um sich nicht anzustecken?

Sportklettern im Klettergarten und Bouldern:

Man darf derzeit (17.04.2020) nur allein oder mit Personen aus seinem Haushalt klettern oder bouldern gehen, wenn man zu anderen Personen im Klettergarten einen Mindestabstand von einem Meter einhält.

Darüber hinaus gibt es keine gesetzlichen Einschränkungen. Folgende Maßnahmen können aber die Ansteckung weiter verhindern.

1. Nicht nebeneinander in Routen klettern, sondern bei der Routenwahl auch auf - besser mehr als einen Meter - Abstand achten!

2. Hände nach dem Klettern gut waschen, ggf. desinfizieren und sich beim Klettern nicht ins Gesicht greifen.

3. Möglichst großen Abstand zu anderen Seilschaften im Klettergarten halten.

Restrisiko: Eher gering, Ansteckung über Griffe.

Sollte eine Regelung für gemeinsames - mit haushaltsfremden Personen - Klettern im Klettergarten gefunden werden, ist die evtl. mögliche Ansteckung über die Ausrüstung zu berücksichtigen. Um auf Nummer sicher zu gehen, müsste jeder immer mit der eigenen Ausrüstung (Expressschlingen, Seil) klettern. Das Seil wird zwar von beiden Kletterern angefasst, aber in der Regel immer an unterschiedlichen Stellen. Hilfreich auch, wenn der Sichernde, wie dzt. schon vereinzelt üblich, beim Sichern Handschuhe trägt.

(3)

Ortsgruppe Neuhofen / Krems

www.alpenverein.at/linz-neuhofen Mehrseillängen-Klettertouren:

Derzeit (17.04.2020) nur mit Personen aus seinem Haushalt machbar, wenn man den Mindestabstand zu anderen Seilschaften einhält.

Darüber hinaus gilt:

1. Keine Touren, bei denen man seinem persönlichen Limit nahekommt!

2. Hände nach dem Klettern desinfizieren.

Restrisiko: Ansteckung über Griffe.

Klettersteig - Klettersteiggehen:

Das Klettersteiggehen ist als Einzelsportart unter Einhaltung des 1-Meter-Mindesabstandes zu anderen uneingeschränkt möglich.

Zusätzlich sollte man aber folgendes beachten:

1. Handschuhe - keine an den Fingerspitzen geöffneten - tragen und sich damit nicht ins Gesicht (Mund, Nase, Ohren) fassen!

2. Keine Touren, bei denen man seinem persönlichen Limit nahekommt!

3. Abstände, auch allein aus Sicherheitsgründen - wenn möglich mehr als den empfohlenen 2 Anker Abstand - einhalten!

4. Überholen nur auf Absätzen, Bändern, Gehstrecken unter Einhaltung des Mindestabstandes von einem Meter!

5. Vorausschauend aufsteigen, so dass man nicht auf den Vordermann aufläuft!

6. Klettersteige nicht in Gegenrichtung begehen, oder über Klettersteige absteigen!

Restrisiko: Eher gering, Skitouren

Skitouren sind als Einzelsportart mit Mindestabstand uneingeschränkt möglich.

Folgendes sollte man auch hier beachten:

1. Keine Touren, bei denen man seinem persönlichen Limit nahekommt!

2. Noch größere Vorsicht bei der Skitourenauswahl und Einschätzung der Lawinensituation.

3. Im Gipfelbereich und auf dem Kamm die Abstände einhalten (gegebenenfalls warten bis genügend Platz ist).

Restrisiko: Eher gering,

Bergsteigen und Bergwandern:

Als Einzelsportart unter Einhaltung des Ein-Meter-Sicherheitsabstandes möglich. Sobald auf Hochtouren oder im schwereren Gelände gesichert werden muss, gilt das für Mehrseillängen- Routen gesagte. Auch hier nicht ans Limit gehen und die allgemein gültigen Sicherheits- Standards (auf dem Gletscher angeseilt gehen etc..) einhalten!

Restrisiko: Als Einzelsportart eher gering, Ansteckung über Griffe.

Anreise mit dem Auto und Motorrad

Kein Problem, wenn allein, oder mit Personen die im gemeinsamen Haushalt leben. Man darf mit dem Auto derzeit überall in Österreich hinfahren, außer in Quarantänegebiete.

Motorradfahren ist analog zum Auto grundsätzlich auch erlaubt, hier wird aber aufgrund des hohen Unfallrisikos um Zurückhaltung ersucht. Erlaubt sind seit kurzem auch Fahrgemeinschaften mit Fremden unter Verwendung von

Mundschutz. Hier ist die Ansteckungsgefahr aber dennoch hoch und man wird mit der Erklärung

„Ich betrete den öffentlichen Ort aber danach allein“ schwertun, wenn man in der Gruppe anreist, also bitte keine Fahrgemeinschaften.

(4)

Ortsgruppe Neuhofen / Krems

www.alpenverein.at/linz-neuhofen Anreise mit Offis

Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist seit 14. April 2020 auch für Freizeitfahrten wieder erlaubt. Die bei vielen beliebten Überschreitungen sind daher wieder möglich. Bei der Benützung öffentlicher Verkehrsmittel ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Es ist zu beachten, dass in Bussen derzeit keine Fahrkarten verkauft werden. Diese müssen vorab an Fahrkartenautomaten (an größeren Haltestellen und Bahnhöfen) oder am Smartphone gekauft werden. Seilbahnen als Zustiegshilfe sind zumindest bis Ende April 2020 außer Betrieb.

Hütten

Was die Übernachtungsmöglichkeit auf Hütten betrifft, ist zu beachten, dass die Hütten bezüglich Corona den

„normalen“ Beherbergungsbetrieben gleichgestellt und daher bis mindestens Mitte Mai 2020 geschlossen sind.

Auch die Winterräume dürfen nicht benützt werden.

Wer trotzdem mehrtägige Touren machen möchte, kann - je nach Bundesland - zelten. In Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark und Vorarlberg ist das

oberhalb der Baumgrenze meist legal möglich. Sehr restriktiv sind hingegen Kärnten, Niederösterreich und Tirol.

Auch gut zu wissen:

Klettersteige und markierte Wander- und Bergwege gelten als Wege im Sinne des § 1319a ABGB und sind KEINE Sportstätten! Wer in gewachsenen Klettergärten, Mehrseillängenrouten klettert oder Skitouren geht, bewegt sich lt. derzeit herrschender Lehre weglos in der Natur.

Zu Klettersteigunfällen: „Bedenkt man die hohen Begehungszahlen, so erscheint das Risiko, sich bei korrekter Anwendung der Sicherheitsausrüstung beim Klettersteiggehen lebensbedrohliche oder tödliche Verletzungen zuzuziehen, sehr gering (2 Fälle im Bundesland Tirol in 7 Jahren!)." Quelle: Kuratorium für alpine Sicherheit - Analyse Berg 2018

ABSTAND HALTEN - das oberste Gebot in der Corona-Krise gilt uneingeschränkt auch für das Klettern, Klettersteiggehen, Skitourengehen und Bergsteigen. Nur wenn wir dabei DISZIPLINIERT vorgehen und uns STRIKT daranhalten, werden wir unsere Lieblingssportarten auch in dieser Zeit weiter ausüben können. Bitte beachtet das!!!

Fazit: Bergsport ist grundsätzlich - vor allem mit Zurückhaltung - möglich. Eine ganz bedeutende Frage, die noch auf eine Klärung wartet, stellt der Bereich der Veranstaltungen dar, die ja grundsätzlich bis Ende Juni abgesagt worden sind. Ob darunter auch die Veranstaltungen unseres AV-Tourenprogramms fallen, ist leider noch immer nicht geklärt.

Sportminister Kogler hat die Sportverbände am 15.4. in einer Pressekonferenz aufgerufen, Empfehlungen für die Ausübung ihrer Sportarten auszuarbeiten. Der Verband für den Bergsport in Österreich ist der VAVOE (Verband alpiner Vereine Österreichs). Man wird sehen, ob es ab 1.

Mai auch eine Regelung für gemeinsames - mit nicht im gemeinsamen Haushalt wohnenden Personen - Klettern und Bergsteigen gibt.

Quelle: www.sozialministerium.at, www.bundeskanzleramt.gv.at, www.alpenverein.at, www.bergsteiger.com

Wir halten euch weiterhin auf dem Laufenden, euer AV-TEAM der Ortsgruppe Neuhofen/Krems

(5)

Ortsgruppe Neuhofen / Krems

www.alpenverein.at/linz-neuhofen

E-Mountainbike und der Alpenverein

Ein kurzatmiges „Servus“ kommt dem Mountainbiker gerade noch über die Lippen, dann beißt er die Zähne zusammen und keucht weiter. Der Rest seiner Gruppe, welcher mit ein paar Metern Abstand folgt, bringt vor lauter Anstrengung zum Gruß allenfalls ein Nicken zustande. Kurz vor dem Ziel, hat die Forststraße noch mal an Steigung zugelegt. Den zwei Mittvierzigerinnen, die kurze Zeit später dieselbe Stelle passieren, scheint das aber wenig auszumachen: Locker tretend und ratschend fahren sie an den Wanderern vorbei. Eine Frage der Fitness? Nein, wie ein Blick auf die Fahrräder verrät. Eine Frage der Motorisierung.

Faszination Mountainbiken

Mit einem Zweirad aus eigener Kraft in die Berge zu fahren ist umweltfreundlich, praktisch und erlebnisreich - und hat eine lange Tradition. Schon Bergvagabunden wie Hermann Buhl und Anderl Heckmair sind mit dem Drahtesel in die Berge aufgebrochen. Damals war es schlicht das günstigste Verkehrsmittel, um zu den Bergen zu gelangen. Heute ist das Mountainbiken eine eigene Disziplin in den alpinen Vereinen. Beim DAV biken rund 400.000 Mitglieder - und das an durchschnittlich 32 Tagen im Jahr.

Besonderheit E-Mountainbiken

Zunächst belächelt, sind E-Mountainbikes heute für viele nicht mehr wegzudenken. In Österreich wurden in den Jahren 2008 bis 2018 über 643.200 E-Bikes verkauft, davon über 149.352 im Jahr 2018. Damit war fast jedes dritte abgesetzte Fahrrad ein E-Bike (https://de.statista.com).

Aus Sicht der alpinen Vereine eröffnen sich dadurch neue Perspektiven für das Mountainbiken - ganz egal, ob für den eigentlichen Mountainbike-Sport, als alternative Anfahrtsmöglichkeit zu anderen Bergsportaktivitäten oder als Verkehrsmittel im Alltag. Der Zugang zum Erlebnis Mountainbiken kann somit weiteren Personengruppen erleichtert werden.

Sektion München des DAV e. V.

Im Juni 2018 machte der Münchner Alpenverein mit seinem Beschluss „Keine Ladestation für E-Bikes auf Hütten der DAV Sektion Münchner“ auf sich aufmerksam. Die Entscheidung war beachtlich, weil sich damit erstmals eine Alpenvereinssektion öffentlich gegen einen Ausbau der Infrastrukturen am Berg aussprach. „Wir wollen E-Biker nicht ausschließen, aber jeder solle da hinkommen, wo er von selbst hinkommt - und das ohne fremde Hilfe“.

Bei der Mitgliederversammlung 2019 ging die Sektion München des DAV e. V. noch weiter. Sie beschloss, dass im offenen Programm der Sektion München künftig keine E-MTB-Touren angeboten werden (unter E-MTBs sind Pedelecs zum Einsatz im Gebirge mit einer Unterstützung bis zu 25 km/h zu verstehen). Gleichzeitig wurde beschlossen, dass ein Verhaltenskodex erarbeitet werden soll, der anschließend für alle Sektionsgruppen verbindlich gilt.

Die Sektion München betont den Wert der Bewegung aus eigener Kraft.

(6)

Ortsgruppe Neuhofen / Krems

www.alpenverein.at/linz-neuhofen

Leitlinien der Sektion München für die E-MTB-Nutzung im Gebirge 1. Wir legen Wert auf Bewegung aus eigener Kraft.

2. E-Unterstützung sehen wir dann gerechtfertigt, wenn Personen dadurch am gesellschaftlichen Leben und auf einem durchschnittlichen sportlichen Niveau am Gruppenleben in der Sektion teilnehmen können.

3. Wir vermeiden Anreize zu einem „immer schneller - höher - weiter“.

4. Die Sektion München fördert daher keine E-MTB-Angebote, bietet keine E-MTB-Touren im alpinen Gelände an und schließt die Bildung reiner E-MTB-Gruppen aus.

5. Fortbildungskurse mit Inhalten zu E-MTBs (Technik, Sicherheit und Rücksichtnahme) sollen im Rahmen der klassischen MTB-Fahrtrainings erfolgen.

6. Wir leben unsere Werte und tragen sie nach außen.

Aus diesen Leitlinien ergibt sich folgender Verhaltenskodex der Gruppen:

Der E-MTB-Verhaltenskodex für die Gruppen der Sektion München regelt den Einsatz von E-Mountainbikes in bestimmten Fällen.

1. In den Gruppenprogrammen wird Wert auf Bewegung aus eigener Kraft gelegt.

2. Um am gemeinsamen Gruppenleben teilzunehmen, können beeinträchtigte Personen das E-MTB nutzen. Der Gebrauch von E-MTBs orientiert sich daher am Tourencharakter im klassischen MTB-Stil, also am Mountainbikefahren ohne Motorunterstützung.

3. Auch für E-MTBs gelten die Verhaltensregeln des Mountainbikens (siehe auch die 10 AV- Empfehlungen für das Mountainbiken): Gesund aufs Rad - Sorgfältige Planung - Nur geeignete Wege befahren - Check dein Bike - Vollständige Ausrüstung - Immer mit Helm - Fußgänger haben Vorrang - Tempo kontrollieren - Hinterlasse keine Spuren - Rücksicht auf Flora und Fauna

4. Die E-Unterstützung soll sich auf die Kompensation der Beeinträchtigungen innerhalb der Gruppe beschränken, ohne einzelne Gruppenmitglieder zu privilegieren.

5. Die E-MTB-Leistung (Höhenmeter und Streckenkilometer) orientiert sich an der klassischen MTB-Leistung, also daran, was bei MTB-Touren ohne Motorunterstützung möglich und üblich ist.

6. Besonders bei Gruppenfahrten mit intensivem Einsatz von E-MTB beschränken wir uns auf mit dem normalen MTB fahrbare Touren, die ohne Motorunterstützung konditionell und zeitlich für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu bewältigen wären.

7. Die gruppeninternen Fortbildungen bieten keine exklusiven E-Bike-Fahrtechnikkurse, vielmehr werden deren Inhalte in die klassischen MTB-Fahrtrainings integriert.

Die Meinung der Alpenvereine - Hauptvereine:

Deutscher Alpenverein (DAV)

Aus Sicht des DAV eröffnen sich durch E-Bikes neue Perspektiven für das Mountainbiken - ganz egal, ob für den eigentlichen Mountainbike-Sport, als alternative Anfahrtsmöglichkeit zu anderen Bergsportaktivitäten oder als Verkehrsmittel im Alltag. Der Zugang zum Erlebnis Mountainbiken kann somit weiteren Personengruppen erleichtert werden.

(7)

Ortsgruppe Neuhofen / Krems

www.alpenverein.at/linz-neuhofen

Dennoch beobachtet der Alpenverein die Entwicklung der Nutzung von E-Bikes in den Alpen und Mittelgebirgen durchaus kritisch: Der DAV setzt sich dafür ein, sich aus eigener Kraft zu bewegen. Die Nutzung von E-Mountainbikes, die ohne eigene körperliche Betätigung bewegt werden können, unterstützt der DAV nicht.

In seiner Hauptversammlung Anfang November 2019 gab es eine Debatte über die inhaltliche Ausrichtung. Im Kern stand die Frage: Wie steht der DAV zu den E-Mountainbikes? Mit ihnen komme ein gewaltiger Nutzungsdruck auf die Alpen zu, argumentierten die einen. Die anderen hielten dagegen, dass E-Bikes schwächeren Personen Bergerlebnisse ermöglichten, die sie sonst nicht genießen könnten. Am Schluss der Debatte entschieden sich die Delegierten für eine kritische Haltung des DAV gegenüber Berg-Pedelecs. Deutlich wird diese Haltung in einem Appell, der mit 71 Prozent der abgegebenen Stimmen verabschiedet wurde, der Wortlaut: „Die Hauptversammlung appelliert an die Sektionen, das Aufladen von Akkus auf ihren Hütten zu untersagen.“

Hanspeter Mair ist als Geschäftsbereichsleiter Alpine Raumordnung auch für das Thema Mountainbikes im DAV zuständig. 2015 sah er in E-Bikes in erster Linie ein gutes Instrument, um auch den älteren oder körperlich eingeschränkten Menschen Bergerlebnisse zu ermöglichen.

Mittlerweile aber hat er festgestellt, dass E-Bikes zunehmend eine Käuferschicht anziehen, „die damit“ - und hier meint Mair die Bergwelt - „bisher nichts zu tun hatten, und ab geht die Post“.

Dass das Fahrrad mit seinen 20 Kilogramm deutlich schwerer zu fahren ist als ein normales Mountainbike, wüssten diese Leute ebenso wenig wie die Frage, wie man sich am Berg und auch gegenüber Wanderern verhält. „Die beschäftigen sich gar nicht mit dem Thema“, kritisiert Mair.

Wer Pedelecs im Gebirge nutzt, sollte ausreichend informiert sein über Natur- und Umweltschutzaspekte sowie Handling, Reichweite und Risiken. Eine spezielle Einführung in die nötige Basis-Fahrtechnik für E-Mountainbike-Einsteiger ist unabdingbar.

Österreichischer Alpenverein (ÖAV) Ganz anders sieht das der Österreichische Alpenverein. Er beobachtet die Entwicklung zwar auch, teilt aber die deutsche Kritik an E-Bikes nicht - und kann die Skepsis der deutschen Partnerorganisation allerdings nicht wirklich nachvollziehen.

Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartografie, sagt: „Wir sind bei diesem Thema auf einer anderen Linie und sehen das E-Mountainbike grundsätzlich positiv.“ Positiv sieht der ÖAV-Experte vor allem die Tatsache, dass E-MTBs dazu beitragen, mehr Menschen zur Bewegung in der Natur zu animieren. So ermögliche das e-Bike ein neues Miteinander im Bergradsport. „Nun kann der träge Ehemann wieder mit seiner sportlichen Gattin mithalten, und man unternimmt zusammen eine Ausfahrt. Oder umgekehrt.“

Eine Kooperation mit den Bundesforsten funktioniere beispielsweise im Nationalpark Kalkalpen:

Dort wurden Forststraßen für E-Bikes freigegeben, um Besucher auf umweltfreundliche Weise ins Schutzgebiet zu bringen.

Dennoch - auch der ÖAV-Experte sieht vereinzelte Entwicklungen durch E-Bikes kritisch.

Insgesamt überwiegen für ihn jedoch die positiven Aspekte des e-Bikes. Die Kollegen aus der Schweiz und Italien würden diese Meinung des ÖAV teilen.

Österreich hätte laut Kapelari ein ganz anderes Problem, nämlich das Fehlen von legalen und bedarfsgerechten Strecken für Mountainbiker. In Deutschland, wo kein generelles Verbot für Mountainbiker auf den Bergen und in den Wäldern gilt, sei die Thematik eine gänzlich andere.

(8)

Ortsgruppe Neuhofen / Krems

www.alpenverein.at/linz-neuhofen

Mountainbiken - Sicher und fair

10 Empfehlungen des Alpenvereins Sicher und rücksichtsvoll in den Bergen unterwegs

1. Nur gesund aufs Rad

Mountainbiken ist Ausdauersport. Die wertvollen Bewegungs- und Belastungsreize für Herz und Kreislauf setzen Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Vermeide Zeitdruck und steigere Intensität und Umfang deiner Touren sehr langsam.

2. Sorgfältig planen

Fachmagazine, Führerliteratur, Karten und Internet sind wertvolle Hilfsmittel bei der Wahl einer Biketour, die deiner Fitness und deinem fahrtechnischen Können entspricht. Besondere Beachtung verdient der Wetterbericht, da Regen, Kälte oder auch Hitze das Risiko erhöhen.

3. Check dein Bike

Kontrolliere regelmäßig und vor Fahrantritt Bremsen, Luftdruck, den festen Sitz der Räder, Federung und Schaltung deines Bikes. Den technisch einwandfreien Zustand sichert die jährliche Wartung durch Experten.

4. Immer mit Helm

Bergauf und bergab, immer mit Helm! Im Falle eines Sturzes oder einer Kollision schützt ein Helm vor Kopfverletzungen oder rettet gar dein Leben! Verletzungen der Wirbelsäule können Rückenprotektoren verhindern, die in modernen Bike-Rucksäcken integriert sind.

5. Auf vollständige Ausrüstung achten

Wärmende Kleidung, Regen- und Windschutz, Reparaturset und Erste-Hilfe-Paket gehören in den Rucksack, ebenso Handy, Licht und ausreichend (alkoholfreie!) Flüssigkeit und Proviant.

Handschuhe und Brille schützen deine Hände und Augen.

6. Tempo kontrollieren

Passe deine Geschwindigkeit der jeweiligen Situation an! Da jederzeit mit unerwarteten Hindernissen zu rechnen ist, fahre aufmerksam, bremsbereit und auf Sicht.

7. Fußgänger haben Vorrang

Nimm Rücksicht auf Fußgänger, indem du dein Kommen durch Klingeln oder freundliche Worte ankündigst und das Tempo beim Vorbeifahren auf Schrittgeschwindigkeit drosselst. Bevorzuge kleine Bike-Gruppen und meide von Wanderern stark frequentierte Wege.

8. Bremsen mit Gefühl

Bodenerosion und Wegeschäden verhinderst du durch behutsames Bremsen - so, dass die Räder nicht blockieren. Fahrtechnik und wegschonende Bremstechnik vermitteln Experten in Mountainbike-Kursen.

9. Ein Herz für Tiere

Die Dämmerungsphase ist für Wildtiere die Zeit der Nahrungsaufnahme. Fahre daher bei Tageslicht, um Störungen zu vermeiden. Nähere dich dem Weidevieh im Schritttempo und schließe Viehgatter nach der Durchfahrt.

10. Nur geeignete Wege befahren

Um Konflikte mit Grundeigentümern und anderen Natur-Nutzern zu vermeiden, benütze - wenn möglich - nur freigegebene Straßen und Wege.

Quelle und Bilder: www.alpenverein-muenchen-oberland.de, www.alpenverein.at, www.alpenverein.de, www.e-mtb.de, www.sueddeutsche.de

(9)

Ortsgruppe Neuhofen / Krems

www.alpenverein.at/linz-neuhofen

Quelle: Fachzeitschrift für Risikomanagement bergundsteigen 110 / Frühjahr 2020

(10)

Ortsgruppe Neuhofen / Krems

www.alpenverein.at/linz-neuhofen

Quelle: Fachzeitschrift für Risikomanagement bergundsteigen 110 / Frühjahr 2020 Comic von Georg Sojer / sojer graphicartoon

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wichtige Textstellen werden mit einem grossen Buchstaben gezeigt: Satzanfang und Nomen.. Die Gross- und Kleinbuchstaben helfen

Format: unbekannt, RE unten monogrammiert und datiert Prov: Tochter von Franz und Ella SCHNEIDER Ofterdingen.. QUELLE © - www: otto-lackenmacher.de

Künftig werden Ärztinnen und Ärzte zeigen müssen, dass sie über die Kompetenzen verfügen, die für einen bestimmten Facharzttitel defi- niert sind – egal, ob sie dafür 5, 8 oder

Im Rahmen unserer Geschäftsbeziehung müssen diejenigen personenbezogenen Daten bereitgestellt werden, die für die Aufnahme und Durchführung einer Geschäftsbeziehung und der

Ich befürchte, dass sich derzeit viele Dramen hinter den vermeintlich sicheren Quarantänemauern abspielen und es macht mich traurig zu wissen, dass man nicht mal

Erläuterung: Die den Krankenkassen für die Durchführung von Heilbehandlung gemäß § 20 BVG zu erstattenden Verwaltungskosten sind vom Land zu tragen, soweit es sich bei den

Derjenige, der dieses Patent angemeldet hat, hat diese spezifische Nummer bewusst angefordert, weil sie eine besondere Bedeutung hat?. Ich neige dazu zu glauben, dass dies der

Erläuterung: Im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative EQUAL soll ein vom Bund bei der EU-Kommission beantragtes Programm mit einer Laufzeit bis zum 31.12.2006 gefördert werden.