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Entfall der Praxisgebühr: DEGAM informiert Patienten über die Wichtigkeit und Schutzfunktion von gezielten Überweisungen PRESSEMITTEILUNG

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PRESSEMITTEILUNG

Entfall der Praxisgebühr: DEGAM informiert Patienten über die Wichtigkeit und Schutzfunktion von gezielten Überweisungen

Zum 1. Januar 2013 entfällt die Praxisgebühr. Aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) ist der Wegfall der Gebühr in der jetzigen Form grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings kommt die ersatzlose Abschaffung einem völligen Verzicht auf jedwede Steuerungswirkung gleich. Aus diesem Grund möchte die DEGAM Patienten hausärztlicher Praxen über die wichtige Schutzfunktion gezielter Überweisungen aufklären: Eine in den teilnehmenden Hausarztpraxen ausliegende Patienteninformation macht deutlich, warum Hausärztinnen und Hausärzte als Koordinatoren einer zielgerichteten und angemessenen Betreuung im Gesundheitssystem unverzichtbar sind und gezielte Überweisungen ihre Patienten vor nicht abgestimmter sowie unnötiger, teilweise gefährlicher Diagnostik und Therapie schützen. Unterstützt wird das Vorhaben zugleich vom Hausärzteverband Hessen.

Mit dem Entfall der Praxisgebühr kommt es zwar zu einer erfreulichen Entbürokratisierung in den Hausarztpraxen, doch der völlige Verzicht auf jede Steuerung ist angesichts der hierzulande bereits extrem hohen Arzt-Patient-Kontaktraten keine Lösung im Sinne einer sinnvollen und notwendigen hausärztlichen Koordination. Eine Weiterentwicklung, wie sie statt einer ersatzlosen Abschaffung im Koalitionsvertrag sogar vorgesehen war, wäre an dieser Stelle die weitaus bessere Entscheidung gewesen. Es ist nämlich anzunehmen, dass es durch den Wegfall der 10-Euro-Zahlung zu einer weiter vermehrten und oftmals unkoordinierten Direkt-Inanspruchnahme auch krankenhausnaher Fachspezialisten seitens der Patienten kommt. Mit ihrem Patienten-Flyer (kostenloser Abruf im Bereich Aktuelles auf www.degam.de) stellt die DEGAM dar, warum Patienten selbst ein Interesse daran haben müssen, Fachspezialisten auch zukünftig nur mit einer gezielten Überweisung ihres Hausarztes aufzusuchen.

In vielen Fällen lassen sich Gesundheitsstörungen sehr gut und ohne große Zusatzbelastung für den Patienten bereits in der Hausarztpraxis klären. Nicht selten wünschen Patienten infolge falscher Zuordnung eigener Beschwerden sowie in Unkenntnis der bestehenden Zuständigkeiten und Möglichkeiten Überweisungen zu Fachspezialisten, die für das geschilderte Problem überhaupt nicht zuständig sind. Auch gibt die DEGAM zu bedenken, dass Hausärztinnen und Hausärzte ohne eine vorherige Überweisung keinen Behandlungsbericht des Fachspezialisten bekommen – eine Tatsache, welche die auch in den DEGAM-Zukunftspositionen begründete Notwendigkeit hausärztlicher Koordination verhindert und insbesondere eine kontinuierliche und tragfähige Arzt-Patient-Beziehung gefährdet.

Ohne den Behandlungsbericht erfahren Hausärztinnen und Hausärzte nichts von etwaigen neu erkannten Erkrankungen und deren Diagnostik sowie Therapie. Dadurch sind keine adäquate Beratung zu empfohlenen Maßnahmen und Medikamenten sowie keine Vermeidung von teilweise lebensgefährlichen Wechselwirkungen möglich.

Außerdem können nur bei Vorliegen des Behandlungsberichts Medikamente gezielt weiterverordnet werden, Atteste und Bescheinigungen – etwa für Berentung, Kuren und

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Rehabilitationen – oder auch Klinikeinweisungen sinnvoll ausgestellt und Doppeluntersuchungen vermieden werden.

DEGAM-Präsident Prof. Ferdinand Gerlach betont: „Wir möchten mit dieser Patienteninformation verhindern, dass unseren Patienten durch den Wegfall der Praxisgebühr Nachteile entstehen. Um die hausärztliche Schutzfunktion erhalten zu können, empfehlen wir allen Patienten, Fachspezialisten auch zukünftig nur mit einer gezielten Überweisung durch ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt aufzusuchen.“

Weitere Informationen zur DEGAM unter:

(3.650 Zeichen) 29. November 2012

Pressekontakt:

Philipp Gehring

Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DEGAM-Bundesgeschäftsstelle

Goethe-Universität, Haus 15, 4. OG

Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt am Main Telefon: 069-65007245 oder 0162-9450263

E-Mail:

Patienteninformation.pdf

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