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Praxis Wissen

30 Der Hausarzt 06/2017

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DEGAM

Foto: DEGAM, privat

Bereits seit 1973 hat die DEGAM eine eigene Stif- tung, die sich bisher vor allem für die Forschungsför- derung einsetzte – unter ihrem Dach wird in regel- mäßigen Abständen der Deutsche Forschungspreis für Allgemeinmedizin (Dr. Lothar Beyer-Preis) ver- liehen. Im vergangenen Jahr hat die Stiftung ihren Namen in Deutsche Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DESAM) geändert. Neben der Förderung der wissenschaftlichen Arbeit in der All- gemeinmedizin bündelt die DEGAM nun auch ihre Nachwuchsarbeit unter dem Dach ihrer Stiftung:

Neben der Nachwuchsakademie unterstützt die Stiftung die Summerschool Allgemeinmedizin. Die DEGAM hält als Stifterin damit an dem bereits 1973 formulierten Zweck fest, mit der Stiftung „auf dem Gebiet der Allgemeinmedizin die Forschung, Aus-, Weiter- und Fortbildung zu fördern“. Weitere Infor- mationen unter www.desam.de.

Auf diesen Seiten stellt die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- medizin und Familienmedizin (DEGAM) neueste medizinische Erkenntnisse vor, die für den Praxisalltag der Hausärzte relevant sind.

DIE DEGAM INFORMIERT

DEGAM bündelt Nachwuchsförderung

Prof. Dr. med.

Michael Freitag leitet die Abteilung Allge- meinmedizin an der Carl von Ossietzky

Universität in Oldenburg (European

Medical School Oldenburg Groningen)

Um die allgemeinmedizi- nische Forschungstätig- keit und die hausärztliche

Lehre an den Universi- täten konkret und an- schaulich vorzustellen, befragen wir die Leiter hausärztlicher Institute an verschiedenen Univer- sitäten zu den Aktivitäten

ihrer Abteilungen.

AUS DEN

HOCH-

SCHULEN

Welche Rolle spielt die Allgemeinmedizin in Ihrem Modellstudiengang?

Die Allgemeinmedizin ist das Kernfach. Wir sind in allen Studienjahren in der Lehre präsent: u.a. mit Vor- lesungen, Seminaren und Kommunikationskursen.

Vor allem hospitieren bei uns alle Studenten in den ersten drei Jahren viermal je eine Woche in Hausarztpra- xen, jeweils mit einem the- matisch spezifischen Log- buch, auf das die Lehrärzte vorbereitet werden. Dazu kommen einmal vier Wo- chen Blockpraktikum im fünften Jahr. Neben Stadt- praxen in Oldenburg und Bremen gibt es viele Land- praxen, vom Oldenburger Münsterland bis zu den ost- friesischen Nordseeinseln.

Welche Besonderheiten gibt es noch im Medizinstu- dium in Oldenburg?

Das Studium ist binational:

Alle Studenten gehen sechs bis zwölf Monate an die Partneruni nach Groningen (Niederlande). Von dort kommen jedes Jahr 40 Stu- denten für ein Jahr in die Kliniken und Praxen zu uns.

In den Niederlanden gibt es ein Primärversorgungsmo- dell und dementsprechend ist die universitäre Ausbil- dung ausgestaltet. Für das Studium in Oldenburg ha- ben wir das Groninger Cur- riculum an die deutsche Approbationsordnung an- gepasst und so einen sehr allgemeinmedizinisch ge- prägten Studiengang ein- geführt. Hausärzte sind als Lehrärzte an Hospitationen,

Vorlesungen und anderen Lehrformaten beteiligt. Im

„Problemlöseseminar“ z.B.

moderiert ein Hausarzt die Diskussion eines Patienten- falls, den er mit einem Fach- spezialisten ausgesucht hat.

Die Studierenden lösen den Fall differenzialdiagnostisch und können um weitere anamnestische Angaben und Untersuchungsbefun- de bitten sowie „konsilia- risch“ vom Facharzt weitere Diagnostik anfordern. Alle Mitarbeiter meiner Ab- teilung sind auch in der Patientenversorgung tätig.

Unser Beirat mit 14 Haus- ärzten bringt sich in Kon- zeption und Umsetzung der Lehre und Forschung ein.

Und: Wir sind angeblich die kleinste medizinische Fa- kultät Europas!

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Der Hausarzt 06/2017 31

Fotos: fotolia, Frank Schuppelius; Subbotina Anna - Fotolia

Kennen Raucher ihr Risiko?

Das Wissen um das Herz- Kreislauf-Risiko alleine macht noch keinen Nichtraucher, aber kann zur Motivation beitragen.

Raucher, die sich freiwillig zu einer Studie zur Rauchentwöh- nung gemeldet hatten (und bis jetzt ohne Gefäßerkrankungen waren), sollten ihr Herzinfarkt- risiko selbst als niedrig, mittel oder hoch einschätzen. Ihre Angaben wurden mit dem be- rechneten Framingham- und PROCAM-Score verglichen. Da- bei lagen knapp über die Hälf- te (je nach Score 58-62 Pro- zent) mit ihrer Einschätzung falsch. Mehr Befragte (39-50

Prozent) schätz- ten das

eigene

Die Seiten werden redaktionell selbständig von der DEGAM verantwortet und unterliegen keinen inhaltlichen Vorgaben durch Verlag oder Anzeigen- kunden.

AUS DER FORSCHUNG

Impressum Redaktion:

Dr. med. Sabine Gehrke- Beck, Institut für Allgemeinmedizin, Charitè–Universitäts- medizin (verant.) DEGAM-Bundes- geschäftsstelle:

Edmund Fröhlich, Philipp Leson, Anke Schmid, Friedrichstraße 133, 10117 Berlin, Tel.: (030) 20 966 98 00 www.degam.de

Warum sind Diabetiker schlecht eingestellt?

Mittels Fragebogen und ergän- zend in Fokusgruppen wurden Diabetespatienten in Südeng- land befragt, was aus ihrer Sicht die Diabetesbehandlung schwierig macht. Diabetiker, die nicht regelmäßig zu ihrem Hausarzt gingen, wurden ge- zielt auch angeschrieben. 83 Prozent der Befragten gaben im Fragebogen eine sehr regel- mäßige Tabletteneinnahme an.

61 Prozent gaben an, ihren HbA1c Wert zu kennen; diese Teilnehmer waren aber nicht besser eingestellt. In den Fo-

kusgruppen wurden die Angaben zur The- rapietreue bekräftigt, wobei auch das Un- behagen, Tabletten dauerhaft einnehmen zu müssen, themati- siert wurde. Medika-

mente wurden als Möglichkeit gesehen, fehlende Lebensstil- änderungen auszugleichen.

Insbesondere eine Ernährungs- umstellung fiel Teilnehmern schwer und sie beklagten feh- lende Beratung und Unterstüt- zung. Es wurde außerdem klar, dass viele Teilnehmer ihren HbA1c Wert zwar nennen konn-

ten, aber nicht wuss- ten, was er bedeutet.

Fazit: Bei den be- fragten Diabetikern scheitert die gute Einstellung weniger an der Tablettenein- nahme, als an der Umsetzung von Lebensstilän- derungen. Mehr konkrete Bera- tung dazu und eine verständ- liche Erklärung des HbA1c Wertes könnten helfen.

Elliott AJ, Harris F, Laird SG. Pati- ents’ beliefs on the impediments to good diabetes control: a mixed me-

thods study of patients in general practice. Br J Gen Pract 2016. DOI:

10.3399/bjgp16X687589.

Risiko zu hoch ein. Zwölf bis 19 Prozent unterschätzten ihr Ri- siko, darunter waren häufiger Männer, Diabetiker und Rau- cher mit Hyperlipidämie. Die Autoren postulieren, dass ein zu hoch eingeschätztes Risiko kei- nen Schaden bringt. Das kann man als Hausarzt, der auch unnötige Ängste seiner Pati- enten vermeiden und ehrlich aufklären und beraten möchte, durchaus anders sehen.

Fazit: In der Studie schätzen Raucher ihr Herz-Kreislaufrisi- ko mehrheitlich falsch ein, häu- figer als falsch hoch. Gerade Männer mit Risikofaktoren und dementsprechend hohem Risi- ko unterschätzen es. Eine indi- viduelle Beratung kann falsche Annahmen korrigieren.

Desgraz B, Tinh-Hai C, Rodondi N, Cornuz J, Clair C. Comparison of self-perceived cardiovascular risk among smokers with Framingham and PROCAM scores: a cross-sec- tional analysis of baseline data from a randomized controlled trial. BMJ Open 2017, 7: e012063. DOI: 10.1136/

bmjopen-2016-012063

regelmäßige Tabletten- einnahme

85+15+A 83 %

Kopfschmerzen - nicht immer Sinusitis

Ein Nasennebenhöhlen-CT ist diagnostischer Goldstandard zur Diagnose einer Sinusitis. Da die- se Untersuchung nicht für alle entsprechenden Patienten erfol- gen kann, wird nach klinischen Kriterien gesucht, die eine gute Diagnose ermöglichen. Eine For- schergruppe hat zwei klinische Scores verglichen: Bei einem Score wurden Gesichts-/Kopf- schmerz, Gesichtsschwellung, ei- ne verstopfte Nase, Geruchsstö- rungen und eitriges Nasensekret als Hauptkriterien verwendet, von denen zwei zur Diagnose- stellung erfüllt sein mussten.

Bei dem anderen Score wurden Kopf- und Gesichtsschmerzen als klinisches Kriterium gestrichen.

Letzterer hatte eine bessere Spe- zifität (65 statt 37 Prozent) für die radiologische oder endosko- pische Bestätigung einer Sinu- sitis bei nicht signifikant redu- zierter Sensitivität. Besonders Frauen und Patienten mit Mi-

gräne und anderen Schmerz- krank- heiten hat- ten häufig einen Kopf- schmerz anderer Ursache.

Fazit: Andere Symptome als der Gesichts- und Kopfschmerz konnten in dieser Studie eine Sinusitis spezifischer voraus- sagen. Allerdings wurden in der Studie Patienten einer uni- versitären HNO-Ambulanz un- tersucht, so dass die direkte Übertragung auf hausärztliche Patienten nicht möglich ist.

Hirsch SD, Reiter ER, DiNardo LJ, Wan W, Schuman TA. Elimination of pain improves specificity of clinical diagnostic criteria for adult chronic rhinosinusitis. Laryngoscope 2017.

DOI: 10.1002/lary.26442

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