• Keine Ergebnisse gefunden

Man entdeckt sie nur an

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Man entdeckt sie nur an"

Copied!
17
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bild: Raimund/pixelio.de einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995.

P29

M

an entdeckt sie nur an wenigen Stellen in Galiläa und auf dem Karmel. Ihre großen Blüten öffnen sich nacheinander für jeweils vier bis fünf Tage und verströmen ihren wunderbaren Duft. Er ist nachts noch stärker als am Tag und zieht die Habichts- falter an, die die Blüten bestäu- ben. Man verwendete sie zur Herstellung von Balsamen.

Die Lilie galt als Sinnbild der reinen Schönheit:

„Wie eine Lilie zwischen Dornbüschen, so ist meine Geliebte…die Lippen meines Geliebten sind wie Lilien.“ Hoheslied 2 Unter der Herrschaft des kommenden Messias soll Israel und die ganze Erde erblühen wie eine Lilie in der Wüste:

„Ich will für Israel sein wie der Tau, es soll erblühen wie eine Lilie.“ Hosea 14,5

„Die Wüste wird jubeln und aufblühen, ja aufblühen wie eine Lilie. Gottes Herrlichkeit wird man sehen, denn er wird kommen, euch Freiheit und Gerechtigkeit zu verschaffen. Ihr werdet nach Zion heimkehren und eure Freude wird ewig bleiben.“ Jesaja 35,1 ff Gerne wurde das Lilienmotiv auch in der Kunst verwendet, so z.B. bei

Elfenbein-Schnitzereien oder bei den Säulen-Kapitellen in Salomos Tempel:

„Und die Knäufe oben auf den Säulen waren wie Lilien, jeder vier Ellen dick.“

1.Könige 7,19

weisse lilie (lilium candidum l.)

(2)

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bild: Carolsfeld Kinderbibel einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995. / aus: Kawollek/Falk,Bibelpflanzen © 2005, Eugen Ulmer KG, Stuttgart.

P20

die „sieben arten“

V

ierzig Jahre lang musste das Volk Israel auf der Suche nach dem Gelobten Land durch die Wüste ziehen. Die Wüste ist öde und

trocken, ohne Wasser und ohne Vegetation. Im Gelobten Land allerdings, in Kanaan, gibt es fruchtbare Böden, sprudelnde Quellen, Regen und unterirdische Wasservorkommen. Es ist ein Land der “sieben Arten”:

„Denn der Herr, dein Gott, führt dich in ein gutes Land, ein Land, darin Bäche und Brunnen und Seen sind, die an den Bergen und in den Auen fließen, ein Land, darin Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel wachsen, ein Land, darin es Ölbäume und Honig gibt, ein Land, wo du Brot genug zu essen hast, wo dir nichts mangelt… So hüte dich davor, den Herrn, deinen Gott, zu vergessen.“ 5. Mose 8,7-11

Man geht davon aus, dass die siebte Art die Dattelpalme ist, aus deren Früchten Honig gewonnen wird.

Diese “sieben Arten” waren in biblischer Zeit wichtige landwirtschaftliche Produkte und galten als Ausdruck des Segen Gottes, wenn sich das Volk an Gottes Gebote hielt:

„Werdet ihr in meinen Satzungen wandeln und meine Gebote halten und tun, so will ich euch Regen geben zur rechten Zeit und das Land soll sein Gewächs geben und die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen. Und die Dreschzeit soll reichen bis zur Weinernte, und die Weinernte soll reichen bis zur Zeit der Saat. Und ihr sollt Brot die Fülle haben und sollt sicher in eurem

Lande wohnen.“ 3. Mose 26, 3-5

(3)

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bild: Rainer Sturm/pixelio.de einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995.

P3

D

as Sitzen unter Weinstock und Feigenbaum ist in der Bibel ein Bild für Gottes Frieden.

„Während seiner [Salomos] ganzen Regierungszeit lebten die Leute in Juda und Israel […] in Sicherheit und Wohlstand. Jeder konnte ungestört unter seinem Weinstock und seinem Feigenbaum sitzen.“ 1.Könige 5,5

In Gottes neuem Reich wird Friede sein:

„Er wird unter großen Völkern richten und viele Heiden zurechtweisen in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie

schrecken.“ Micha 4,3f

„Zu derselben Zeit, spricht der Herr Zebaoth, wird einer den andern einladen unter den Weinstock und unter den Feigenbaum.“ Sacharja 3,10

sitzen unter weinstock

und feigenbaum

(4)

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bilder: Fotolia / Wolfgang Colditz/pixelio.de einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995. / aus: Kawollek/Falk,Bibelpflanzen © 2005, Eugen Ulmer KG, Stuttgart.

U

rsprünglich war die Dattelpalme eine Oasenpflanze und damit wichtigster Nahrungslieferant der Wüstenvölker.

Von der Dattelpalme wurde in Israel praktisch alles verwendet: Die

Frucht ist nahrhaft, der Saft erfrischend. Auch aus den Blüten wurde Saft gewonnen. Das Herz der Palme und junge Blätter wurden als Palmkohl verzehrt. Die gerösteten Steine können als Kaffeeersatz dienen. Aus den Blättern wurden Matten, Körbe und andere Haushaltsgegenstände geflochten, aus dem Stamm wurden Zäune, Dächer und Flöße hergestellt sowie als Brennmaterial verwendet.

Palmen in der Wüste – das bedeutet zugleich Wasser. Das haben auch die Israeliten bei ihrer Wanderung durch die Wüste erfahren:

„Und sie brachen auf von Mara und kamen nach Elim; und in Elim waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmbäume; und sie lagerten dort.“

4. Mose 33,9 In der Bibel ist die Dattelpalme

ein Symbol für Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit und

Rechtschaffenheit.

Außerdem ist sie ein Symbol für Heiligkeit und Auferstehung.

Der Ertrag von Dattelkulturen steigert sich mit zunehmendem Alter. Selbst hundertjährige

Dattelpalmen bringen noch große Mengen an Ertrag:

„Der Gerechte wird grünen wie eine Palme, er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon. Die gepflanzt sind im Hause des HERRN, werden in den Vorhöfen unsres Gottes grünen.“ Psalm 92, 13f Beim Einzug in Jerusalem wurde Jesus mit Hosianna-Rufen und

Palmwedeln begrüßt. Daran erinnert uns noch heute der Palmsonntag, der die Karwoche einleitet:

„Da nahmen sie die Palmzweige und gingen hinaus, ihm entgegen, und schrien: Hosianna! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn, und der König Israels!“ Johannes 12,12f

dattelpalme (phoenix dactylifera)

Erfahre mehr über diese Einheit:

P25

(5)

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bilder: Fotolia / Henning Hraban Ramm/pixelio.de einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995. / aus: Kawollek/Falk,Bibelpflanzen © 2005, Eugen Ulmer KG, Stuttgart.

P24

öl- oder olivenbaum (olea europaea)

D

er Olivenbaum ist einer der bedeutendsten Pflanzen der Bibel.

Der Ölbaumzweig symbolisiert Frieden, neues Leben und Hoffnung.

Das kommt in der Geschichte von der Sintflut zum Ausdruck:

„Und die Taube kam um die Abendzeit zu ihm zurück, und siehe, ein frisches Olivenblatt war in ihrem Schnabel. Da erkannte Noah, dass das Wasser auf der Erde weniger geworden war.“ 1.Mose 8,11 Im Leben und Wirken Jesu Christi spielte der Ölbaum eine zentrale Rolle:

Auf dem Ölberg versammelte sich Jesus mit seinen Jüngern. Dort gab er ihnen Unterweisungen, dort zog er sich zurück zum Gebet, dort hat ihn der Verräter schließlich geküsst. Am Fuß des Ölbergs liegt der Ölbaumgarten Gethsemane. An diesem Ort kniete Jesus in der Nacht vor seiner

Gefangennahme nieder.

„Und er ging hinaus und begab sich der Gewohnheit nach zum Ölberg.“

Lukas 22,39

Auch sein Name steht mit dem Ölbaum in Beziehung. Christus leitet sich ab vom griechischen Wort „chriein“, welches Salben bedeutet.

(6)

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bilder: Henning Hraban Ramm/pixelio.de / knipseline/pixelio.de / wikipedia.de de:Benutzer: Gibe CC BY-SA 3.0 einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995. / aus: Kawollek/Falk,Bibelpflanzen © 2005, Eugen Ulmer KG, Stuttgart.

P22

echte feige ( fícus carica)

D

ie Echte Feige ist die erste

namentlich genannte Pflanze in der Bibel. Nachdem Adam und Eva im Paradies vom verbotenen Baum gegessen hatten, „wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie erkannten, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.“ 1. Mose 3,7

In Gleichnissen zieht Jesus den Feigenbaum als Symbol heran. In Mt 24 verwendet er ihn in einer Mahnung im Blick auf das Ende der Welt:

„Lasst euch vom Feigenbaum eine Lehre geben: Wenn der Saft in die Zweige schießt und der Baum Blätter treibt, dann wisst ihr, dass der Sommer bald da ist. So ist es auch, wenn ihr dies alles geschehen seht: Dann wisst ihr, dass das Ende unmittelbar bevorsteht.“

Matthäus 24,32f

In Lk 13 mahnt Jesus im Gleichnis vom Feigenbaum zur Umkehr:

„Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er zu seinem

Weingärtner: Jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen?

Der Weingärtner erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er doch noch Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen.“ Lukas 13,6ff

Erfahre mehr über diese Einheit:

(7)

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bilder: Fotolia einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995. / aus: Kawollek/Falk,Bibelpflanzen © 2005, Eugen Ulmer KG, Stuttgart.

P23

granatapfel (punica granatum)

D

ie Früchte des Granatapfelbaums sind rot und haben etwa die Größe eines Apfels. Aus den Früchten wird Granatapfelmost und Granatapfelsirup (Grenadine) gewonnen. Aus dem Saft wird Sirup und Gelee hergestellt. Stamm und Wurzelrinde werden als Naturheilmittel verwendet.

Die Kundschafter, die Mose ausgesandt hatte, um das gelobte Land zu erkunden, brachten neben Weintrauben und Feigen auch Ganatäpfel mit, dies waren Zeichen für den Reichtum des Landes:

„Dort schnitten sie eine Rebe ab mit einer Weintraube und trugen sie zu zweien auf einer Stange, dazu auch Granatäpfel und Feigen.“ 4. Mose 13,23

Im Hohelied des Salomo wird die Form des Granatapfels mit der Schönheit der Frau verglichen, sein Samenreichtum symbolisiert Fruchtbarkeit:

„Deine Lippen sind wie eine

scharlachfarbene Schnur, und dein Mund ist lieblich. Deine Schläfen sind hinter deinem Schleier wie eine Scheibe vom Granatapfel.“

Hoheslied 4,3

Auch zum Schmuck der Kleidung der Priester wurden Granatäpfel verwendet:

„An seinem unteren Saum mach Granatäpfel aus violettem und rotem Purpur und aus Karmesin, an seinem Saum ringsum, und dazwischen goldene Glöckchen: ein Goldglöckchen und ein Granatapfel abwechselnd ringsum am Saum des Mantels.“ 2. Mose 28,33f Am jüdischen Neujahrsfest (Rosch ha Schanah) werden Granatapfelkerne gegessen. Der Volksglaube besagt, dass der perfekte Granatapfel 613 Kerne hat, genau so viele, wie die Torah Gebote enthält.

Erfahre mehr über diese Einheit:

(8)

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bild: Annamartha/pixelio.de einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995. / aus: Kawollek/Falk,Bibelpflanzen © 2005, Eugen Ulmer KG, Stuttgart.

P21

weinrebe (vitis vinifera)

V

on Anfang an wurden in der Bibel Reben angebaut:

„Noah aber, der Ackermann, pflanzte als Erster einen Weinberg.“

1. Mose 9,20 Weinberge zu besitzen bedeutete Reichtum und Segen. Der alte Jakob spendete seinem Sohn Juda den Segen:

„Er wäscht in Wein sein Kleid, in Traubenblut sein Gewand. Feurig von Wein funkeln seine Augen, seine Zähne sind weißer als Milch.“ 1. Mose 49, 11f Wenn der Wein blüht, kündigt das den beginnenden Frühling an:

„Denn vorbei ist der Winter, verrauscht der Regen. Auf der Flur erscheinen die Blumen; die Zeit zum Singen ist da […]. Am Feigenbaum reifen die ersten Früchte, die blühenden Reben duften: Steh auf, meine Freundin,

meine Schöne, so komm doch!“ Hoheslied 2, 11ff Im Neuen Testament ist der Weinstock ein Gleichnis für das Leben der Christen:

„Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jede Rebe, die Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe […]

Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie die Rebe und er verdorrt.“ Johannes 15,1ff

(9)

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bilder: Annamartha/pixelio.de / H.D.Volz/pixelio.de einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995.

P4

apfelbaum (malus sylvestris mill.)

D

en Apfelbaum trifft man in allen gemäßigten Zonen der Welt an. Dass er im Nahen Osten vorkommt, weist darauf hin, dass er hier weithin gezüchtet und angebaut wurde.

Obwohl allgemein davon ausgegangen wird, dass es sich bei der

verbotenen Frucht des Garten Edens um Äpfel gehandelt hat, werden sie in der Bibel selbst nicht namentlich erwähnt. Das hebräische Wort

an dieser Stelle – tappuah – kommt in der Bibel mit unterschiedlichen Bedeutungen vor: fünfmal als Apfelbaum, sechsmal als

Ortsname und einmal als Eigenname. Im Lateinischen heißt der Apfel „malum“, was auch als das „Böse“ oder das „Übel“

übersetzt werden kann.

„[Er] stärkt mich mit Rosinenkuchen, erfrischt mich mit

Äpfeln, dennnich bin krank vor Liebe!“ Hoheslied 2,5

„Der Weinstock ist vertrocknet und der Feigenbaum verwelkt. Granatbaum, auch Dattelpalme und Apfelbaum, alle Bäume des Feldes sind vertrocknet.

Ja, vertrocknet ist die Freude, fern von den Menschenkindern.“ Joel 1,12

(10)

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bilder: Fotolia / Andreas Hermsdorf/pixelio.de einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995.

P9

giftpf lanzen

U

nd als sie an einen Ort gekommen waren, genannt Golgatha […], gaben sie ihm mit Galle (hebr. = Gift) vermischten Wein zu trinken; und als er davon gekostet hatte, wollte er nicht trinken.“ Matthäus 27,33+34 Anhand des hebräischen Urtexts kommen für den Trunk, der Jesus am Kreuz gereicht wurde, verschiedene Giftpflanzen in Frage:

Weißer Wermut

(Artemisia herba-alba, Griechisch: absinthos, Hebräisch: laanah) Weißer Wermut bedeckt weite Teile der Wüsten Israels. Ohwohl die Pflanze ziemlich bitter schmeckt, wird sie von den Wüstenziegen

gefressen. Die getrockneten Blätter werden von den Beduinen im Sinai und im Negev für Tee verwendet. Wermut wird auch als Heiltrank gegen Würmer benutzt (engl. Wormwood).

„Sie gaben mir zur Speise Gift und in meinem Durst tränkten sie mich mit

Essig.“ Psalm 69,22

„Gedenke doch, wie ich so elend und verlassen, mit Wermut und Bitterkeit

getränkt bin!“ Klagelieder 3,19

„Ihr aber verwandelt das Recht in Gift und die Frucht der Gerechtigkeit

in Wermut.“ Amos 6,12

Schierling (Conium maculatum L.)

„Ihre Weintrauben sind giftig wie Schierling, sie haben bittere Beeren.“

5. Mose 32,32 Der griechische Philosoph Sokrates musste als Todesstrafe einen

Schierlingsbecher trinken.

Bilsenkraut (Hyoscyamus aureus)

Es wächst in Israel in Felsspalten, in alten Stadtmauern, aber auch in der Wüste. Sein Gift, das Alkaloid Hyoscyamin, wird in der Medizin als Betäubungsmittel verwendet.

Schlafmohn (Papaver somniferum)

Durch Anritzen der Fruchtkapseln gewann man den Opiumsaft. Der Gebrauch dieses Schmerzmittels war in den biblischen Ländern schon im Altertum weit verbreitet.

weißer Wermut

Schierling

Bilsenkraut

(11)

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bilder: Günter Havlena/pixelio.de / angieconscious/pixelio.de / Fotolia einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995.

Erfahre mehr über diese Einheit:

P8

dornen und disteln i

M

it Mühsal sollst du dich von [deinem Acker] nähren dein Leben lang.

Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem

Felde essen.“ 1. Mose 3,17f

Der Pflanzengruppe der Disteln und Dornen haftet Negatives an. Zur Pflanzenwelt in Israel gehören über 70 Arten von Dornen und Disteln, mehr als 20 davon werden in der Bibel genannt. Nicht immer ist dabei sicher, um welche Pflanzenart es sich tatsächlich handelt.

Brombeere (Rubus sanguineus)

Man trifft sie in den mittleren und nördlichen Teilen Israels häufig an und sie bildet meist undurchdringliche Dickichte an Flussläufen und Sümpfen.

Bei der Eroberung des Gelobten Landes befiehlt Gott den Israeliten die Vertreibung der ursprünglichen Einwohner, die sie ansonsten wie ein Brombeerdickicht bedrängen werden:

„Wenn ihr aber die Bewohner des Landes nicht vor euch her vertreibt, so werden euch die, die ihr übrig lasst, zu Dornen in euren Augen werden und zu Stacheln in euren Seiten, und werden euch bedrängen in dem Lande, in

dem ihr wohnt.“ 4. Mose 33,55

Kugeldistel (Echinops viscosus) / Mariendistel (Silybum marianum) / Notobasis (Notobasis syriaca)

Vermutlich handelt es sich bei den Peitschen, mit denen der Richter Gideon die Männer Sukkots schlug, um eine dieser drei Arten, denn sie gehören zu den häufigsten Dornengewächsen in der Gegend, in der Gideon lebte:

„Und er nahm die Ältesten der Stadt und holte Dornen aus der Wüste und Stacheldisteln und ließ es die Leute von Sukkot fühlen.“ Richter 8,16 mehr Informationen zu dieser Stelle mit dem QR-Code

Kugeldistel Brombeere

Notobasis (links) Mariendistel (rechts)

(12)

Erfahre mehr über diese Einheit:

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bilder: Fotolia einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995.

P8

dornen und disteln ii

Golddistel (Scolymus hispanicus / Scolymus maculatus)

D

iese wunderschöne Distel ist in Israel weit verbreitet und auf den Getreidefeldern ein gefürchtetes Unkraut.

Vermutlich handelt es sich beim Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld um die Golddistel.

„Einiges [der Saat] fiel unter die Dornen; und die Dornen

wuchsen empor und erstickten’s.“ aus Matthäus 13, 1-9 Mit dem QR-Code findest du das ganze Gleichnis

Stachlige Zilla (Zilla spinosa)

Z

illa ist der Name einer sehr stacheligen und ziemlich auffälligen

Pflanze. Sie ist ein sehr ausdauerndes Kraut, das bis zu 1 m hoch wird mit wirr verzweigten Zweigen, die als lange, scharfe Stacheln enden. Ist die Pflanze voll entwickelt, löst sie sich von der Wurzel und treibt über die Wüste.

Wenn eine der beiden Frauen

Lamechs nach dieser Pflanze benannt wurde, so sagt dies sicherlich einiges über ihren Chrarakter:

„Und Lamech sprach zu seinen Frauen:

Ada und Zilla, höret meine Rede […].“

1. Mose 4,23

(13)

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bilder: Wikipedia / Tim Reckmann/pixelio.de / wikimedia.de by Alsterdrache; RickP / wikipedia.de Dov Grobgeld CC Gemeinfrei einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995.

P10

christdorn, myrrhe und aloe

Christdorn (Ziziphus spina-christi)

Z

um Spott krönten die römischen Soldaten Jesus mit einer Dornenkrone:

„Und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und gaben ihm ein Rohr in seine Rechte; und sie fielen vor ihm auf die Knie und verspotteten ihn und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden!“

Matthäus 27,29

In der christlichen Tradition wurde der Christdorn zur Pflanze, aus der die Dornenkrone Jesu geflochten war.

Myrrhe (Cammiphora abyssinica)

S

owohl bei der Geburt als auch beim Tod Jesu spielt Myrrhe eine Rolle:

Sie war eines der Geschenke, das die Weisen aus dem Morgenland Jesus brachten. Außerdem wurde sie Jesus vor seiner Kreuzigung gereicht:

„Und sie gaben ihm Myrrhe in Wein zu trinken und er nahm’s nicht zu sich.“ Markus 15,23

Nach jüdischer Sitte wurde einem zum Tod Verurteilten mit Myrrhe gewürzter Wein gereicht, um seine Schmerzen zu betäuben.

Aloe (Aloe Vera)

E

s kam aber auch Nikodemus, der vormals in der Nacht zu Jesus

gekommen war, und brachte Myrrhe und Aloe untereinander bei hundert Pfunden. Sie nahmen nun den Leib Jesu und wickelten ihn in Leinentücher mit den wohlriechenden Ölen, wie es bei den Juden zu bestatten Sitte ist.“

Johannes 19,39f

Es handelte sich dabei wohl um ein Öl, das aus den sukkulenten

(Sukkulente = Saftreiche Pflanze) Blättern gewonnen wurde. Es wurde als Heilmittel und als Ersatzstoff bei Einbalsamierungen verwendet.

(14)

Erfahre mehr über diese Einheit:

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bilder: Fotolia / birgitH/pixelio.de / Denise/pixelio.de / uschi dreiucker/pixelio.de einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995.

P1

I

n einem Buch der Bibel, im Hohelied, werden Pflanzen Israels als

Vergleiche für die Schönheit der Geliebten und als Ausdruck der Liebe verwendet:

„Ich bin eine Narzisse von Scharon, eine Lilie der Täler. Wie eine Lilie unter Dornen, so ist meine Freundin […].“ Hoheslied 2,1+2

Krokus (Crocus sativus, Hebräisch: karkom)

Die violetten Blüten des Safrankrokus haben gelbe Narben. Aus ihnen wird Safran gewonnen zum Färben von Speisen und Getränken. 150 Blüten sind nötig für ein Gramm Safran.

Hennastrauch (Lawsonia inermis, Hebräisch: kopher)

Der Hennastrauch wird bis zu vier Meter hoch. Aus seinen Blättern gewinnt man einen Farbstoff, seine weißen Blütendolden werden zu Parfüm verarbeitet.

„Ein verschlossener Garten ist […] meine Braut. […] Ein Lustgarten mit

Granatapfelbäumen und Hennasträuchern, mit Narde und Safran […]“

Hoheslied 4,12-14

Walnuss (Julgans regia, Hebräisch: egoz)

Als einziger Nussbaum wurde der Walnussbaum in Gärten kultiviert. Er lieferte nicht nur die Nüsse mit dem Öl, sondern auch Gerbsäure und Bauholz.

„Zum Nussgarten ging ich hinab, um die Knospen zu sehen im Tal, die Triebe des Weinstocks und die Granatapfelblüten.

Ich war voller Sehnsucht […]“

Hoheslied 6,11+12

die schönheit der schöpfung

als ausdruck der liebe

(15)

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bilder: Klaus-Uwe Gerhardt/pixelio.de / Ewald H./pixelio.de / gänseblümchen/pixelio.de einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995.

P2

mandelbaum (amygdalus communis l.)

E

r ist der erste Baum, der nach dem Winter blüht und kündigt in Israel den Frühling an – daher steht er im Judentum als Symbol für den Beginn neuen Lebens.

„Am nächsten Morgen, als

Mose in die Hütte des Gesetzes ging, fand er den Stab Aarons […] grünen, und die Blüte

aufgegangen und Mandeln tragen.“ 4. Mose 17,23

Zugleich ist der Wortstamm des hebräischen Wortes verwandt mit dem Wort "eilen"; damit steht die Blüte des Mandelbaums auch für Eile und Hast.

„Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen […], wenn man vor Höhen sich fürchtet und sich ängstigt auf dem Wege; wenn der Mandelbaum blüht und die Heuschrecke sich belädt […]. Denn der Mensch fährt dahin, wo

er ewig bleibt, und die Klageleute ziehen umher auf der Gasse.“

Prediger 12,1+5

Der Mandelbaum beginnt in der ersten Februarhälfte zu blühen und blüht etwa einen Monat lang. Die Bäume gleichen dann einer weißen Wolke in der Landschaft.

Mandeln werden geröstet oder gemahlen verzehrt, sie enthalten etwa 50 % Fett. Nur süße Mandeln dürfen roh verzehrt werden, die bitteren enthalten einen Giftstoff, der im Magen Blausäure entwickelt und damit hochgiftig ist. Außerdem wird aus Mandeln Marzipan gewonnen.

(16)

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bilder: Fotolia

P11

lorbeer (laurus nobilis)

S

eid getreu bis in den Tod, dann will ich euch die Krone des Lebens geben.“ Offenbarung 2,10

„Selig der Mann, der die Prüfung besteht, denn wenn er sich bewährt, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott denen verheissen hat, die ihn lieben.“ Jakobus 1,12

Paulus verwendete oft Symbole und Rituale aus seiner damaligen

Lebenswelt, dem Römischen Reich, um anderen Menschen die Botschaft von Jesus Christus weiterzusagen.

Im Römischen Reich zog der

triumphierende Feldherr nach einer erfolgreichen Schlacht mit einem

Lorbeerkranz in Rom ein, später trugen ihn auch die römischen Kaiser. Die Sieger von Spielen wurden ebenfalls mit einem Lorbeerkranz ausgezeichnet. Er gilt als Symbol für Ruhm, Sieg und Frieden und ist das Zeichen für eine besondere Auszeichnung.

Der Lorbeerbaum ist ein immergrüner Baum, der bis zu acht Meter hoch wird. In Israel wächst er auf dem Karmel und in Galiläa auf steinigem Grund. Seine dunkelgrünen Blätter, die ätherische Öle enthalten, werden als Gewürz verwendet.

(17)

Förderer des Projekts Bibelrundwanderweg:

© Biblischer Rundwanderweg Waldachtal e.V. / Design: M. Züfle / Bilder: Fotolia / qay/pixelio.de / berggeist007/pixelio.de / Peter Böni/pixelio.de / wildflowers.co.il einige Textstellen wurden in Anlehnung entnommen aus: © Zohary, Pflanzen der Bibel, Calwer Verlag GmbH, Stuttgart, 3. Auflage 1995.

P32

blumen des feldes

U

nd was sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist

wie eine von ihnen.“ Matthäus 6, 28f

Im Laufe des Jahres bedecken unzählige Blumen die Berge und Täler

Israels. In der Bibel werden häufig Blumen erwähnt, nur wenige allerdings werden mit spezifischem Namen genannt. Man geht davon aus, dass

der oben stehende Ausspruch Jesu sich nicht nur auf die Lilien bezieht, sondern auf die Feldblumen insgesamt.

Kronen- Anemone (Anemone coronaria)

Sie bedecken im Frühjahr zu Tausenden die Felder Israels mit ihren scharlachroten, manchmal rosa, blauen, weißen oder purpurfarbenen Blüten.

Wilde Malve (Malva sylvestris)

Sie ist neben ihrer Schönheit schon seit dem Altertum als Heilpflanze gegen Husten und Heiserkeit in Gebrauch.

Kronen-Wucherblume / Kronenmargerite (Chrysanthemum coronarium)

Diese Blume stellt keine großen Ansprüche und wächst in Israel oft an Straßenrändern, Abfallplätzen und anderen vernachlässigten Orten.

Phönizische Rose (Rosa phoenicia L.)

Diese Rosen sind Sträucher mit weit verzweigten,

dornigen Ästen und Blättern. Die großen weißen Blüten wachsen in Büscheln. Die Früchte sind genießbar und reifen im Spätsommer.

Klatsch-Mohn (Papaver rhoeas)

Sie ist eine der häufigsten

Mohnarten auf den Feldern Israels und blüht höchstens zwei bis drei Tage.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Jesus respektiert meine Freiheit, draußen zu bleiben, aber er hält die Tür offen: „Wenn du willst, können wir reden.“ Hinter der Tür ist eine andere Welt: Eine Welt, in der

Stuttgarter Fortbildungsseminar am Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung..

rung des operativen Zuganges das Trauma für den Patienten erheblich geringer ist, ohne daß dabei die Sicherheit beeinträchtigt wird. Die Erfahrungen mit unseren ersten 300 Patienten

nidazol bzw. Ein solchermaßen vereinfachtes Therapie- Schema würde eine H. pylori-Eradikation auch in breiterem Umfang erlauben. Aus diesem Grund bedürfen die Ergebnisse

Wettengel: Es gibt keine Statistik darüber, aber eine Umfrage besagt, daß sich bisher sehr wenige Ärzte, auch nur ein Bruchteil der Pul- mologen, dieser Aufgabe stellen. Viele Ärzte

Diskutiert wird, daß im Langzeitverlauf bei 10 bis 20% der Patienten mit Sprue ein malignes gastrointestinales Lymphom auftreten kann, wobei bisher nicht bekannt ist, ob dieses

kation zu einer solchen Therapie - tatsächlich nach einem festen zeitlichen Schema und in ausreichender Dosierung durch, so wird man in fast allen Fällen eine sehr gute

Wenn dann Patienten deswegen eingewiesen werden mußten, weil die ambulante Analgesie nicht mehr ausreichend wirkte, kann man sich als Arzt leicht wie ein Verlierer Vorkommen, der