• Keine Ergebnisse gefunden

Biodiversität in WirtschaftswäldernSachsen-Anhalts

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Biodiversität in WirtschaftswäldernSachsen-Anhalts"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Altbäume und Altholz- inseln

In Wirtschaftswäldern fehlt die natürliche Zer- fallsphase, da die Bäu- me in der Regel geerntet werden, bevor eine Hol- zentwertung eintritt. So- mit sind hier Baummerk- male der fortgeschritte- nen Alterung, Vergreisung sowie des Absterbens und der einsetzenden Holzzersetzung seltene Strukturelemente. Durch das Belassen starker und alter Bäume bzw. Baum- gruppen (Altholzinseln), die für eine forstliche Nutzung zum Teil unin- teressant sind, können

solche Elemente im Wirt- schaftswald gezielt zur Erhaltung und Entwick- lung von Bestockungs- strukturen für die Arten- vielfalt gefördert werden.

In vielen Waldgebieten und in allen Waldbesitz- arten sind solche Inhalte der Waldbewirtschaftung bereits Bestandteil der Forsteinrichtung oder der Betriebsplanung. Die Größe von derartigen Alt- holzinseln liegt zwischen 0,2 und 0,5 ha und orien- tiert sich an räumlichen Aspekten einer sinnvollen Vernetzung der vorhan- denen Prozessschutz- flächen oder -struktu- ren, die temporär aus der

Herausgeber: Landesverwaltungsamt Stabsstelle Kommunikation

Redaktion: Referat Forst-und Jagdhoheit Redaktionsschluss: April 2013

Landesverwaltungsamt Referat Forst- und Jagdhoheit Dessauer Straße 70

06118 Halle [Saale]

Tel.: [0345] 514 0

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite:

www.lvwa.sachsen-anhalt.de

Biodiversität

in Wirtschaftswäldern Sachsen-Anhalts

Nutzung genommen, d.h. bis zum Zeitpunkt des Zerfalls der natürlichen Alterung sich selbst überlassen werden.

Waldränder

Waldränder sind ökologisch hochwertige Bindeglieder zwischen Wald- und Offen- landschaft. Je nach örtlicher Lage und Beschaffenheit haben Waldränder als Struk- turelemente vielfältige positi- ve Effekte, wie z.B. Windbe- ruhigung, Deckungsschutz, bzw. für die Habitat- und Artenvielfalt. Als Waldaußen- rand haben sie unterschied- liche Wirkungen zu anderen Landnutzungsarten (Acker) und Landschaftselementen (Moor, Gewässer). Der Waldrand (Außenrand) soll- te eine Breite besitzen, die größer als die Baumhöhe des angrenzenden Wald-

bestandes ist. Diese Über- gangszone besteht aus geeigneten Straucharten und im günstigsten Fall aus Baumarten 2. Ordnung.

holzzersetzende Pilze an liegendem Totholz

Eremit (O.eremita)

(2)

Totholz

In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist totes Holz stärker in der waldökologi- schen Forschung integriert worden. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass ein gro- ßer Teil der Waldfauna und -flora direkt oder indirekt von dem Vorkommen aus- reichender Mengen abster- benden und toten Holzes im Wald abhängt. Dies betrifft von etwa 6000 in Deutsch- land vorkommenden Käfer- arten fast ein Viertel.

Darunter sind einige

Käferarten die zu den größ- ten Käfern in Mitteleuropa zählen. Dazu gehört der Große Eichenbock (Ce- rambyx cerdo), der in alten Eichenwäldern ver- gesellschaftet mit anderen Bockkäfern und weiteren Blatthornkäferarten vor- kommt. Bei den höheren heimischen Pflanzen- arten sind es etwa 1500 Arten. Insbesondere star- ke, absterbende und tote Stämme spielen als Exis- tenzgrundlage für seltene und gefährdete Arten eine besondere Rolle. Neben diesen Funktionen als ex- trem vielseitiger Lebens- raum wirkt Totholz in ver- schiedener Weise auf den Waldstandort zurück und ist elementarer Bestand- teil des Lebenskreislaufes von Waldökosystemen. Es erhöht das Filtrations- und Puffervermögen der Böden, wirkt mikroklimatisch aus- gleichend, schützt vor Erosion und Wildverbiss und bildet langfristig den Humus für neue Wald- generationen. Der Aufbau von Totholzanteilen ist Kennzeichen einer naturna- hen Waldbewirtschaftung.

Besonders holz- und mulmbewohnende Arten benötigen derartige Habitatstrukturen.

Biodiversität in Wirtschaftswäldern

Durch den Verlust an Arten, Genen und Le- bensräumen verarmt die Natur und werden Lebensgrundlagen der Menschheit bedroht.

Verloren gegangene Biodiversität lässt sich nicht wieder herstellen.

Sachsen-Anhalt verfügt auf Grund seiner Klima- und Bodenverhältnisse über ein hohes Standortspoten- tial für Eichenwaldgesell- schaften. Daraus resultiert eine hohe Beteiligung der Baumart Eiche am Wald- aufbau im Land. Für qua- litative und quantitative Aussagen zur Biodiversität ist der Totholzanteil, insbe- sondere des starken, alten, liegenden und stehenden

Totholzes von entscheiden-

der Bedeu- tung.

Im

Rahmen der Bundeswal- dinventur (BWI²) wurde ein Totholzvorrat von 13,3 % nachgewiesen. Sachsen- Anhalt liegt damit im Ver- gleich der Bundesländer im oberen Bereich. Eichen- wälder besitzen für die Artenvielfalt eine heraus- ragende Bedeutung. An der Baumart Eiche sind über zweihundert spezifische Arten gebunden, die die Eiche für ihre Entwicklung benötigen. Dazu zählen insbesondere eine Viel-

zahl von Insekten- und Pilzarten.

blütenbesuchender Bockkäfer (C. scopolii) Großer Eichenbock (C. cerdo)

Hirschkäfer

(L. cervus) Sägebock

(P. coriarius) Zangenbock (R. syco-

phanta)

Balkenschröter (D. parallelipi-

pedus)

Buchenbock (C. scopolii)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Me i er hof des Sc h los ses: Südwestlich unter dem Schlosse gelegen (Fig. Die Gebäude umgeben auf drei Seiten einen großen viereckigen Hof. In der Steinrahmung des

beneiche weisen keine Öhrchen auf, dafür unterseits Sternhaare – ähnlich wie die Flaumeichen­Blätter, die aber Büschelhaare tragen.

Als Referenz für den genetischen Mehrgewinn wird eine übliche bestandesweise Beerntung (Variante 0) verwendet... Durch die Verwendung von Samenplantagenmaterial kann

J uhrzehntc zum völligen Sieg der einen Holznrt und zur Unterclrürkung der andern uud1 ohne mensd1lid1e Eingriffe fiihren kann und somit imstande ist, unter bestimmten

Nach einem um 1897 eingelegten Lichtungshieb wurden zwischen dem natürlid1en Eidienaufschlag (Vogelsaaten) weitere Eichen eingestuft. Schon ums Jahr 1900 stellte sich

Dieses Wasser mit Nitrat-Konzentrationen deutlich unterhalb der Umweltqualitätsnorm nach Tabelle 1 Anlage 8 OGewV [8] und des Schwellenwerts nach Anlage 2 GrwV [7] ist in

[r]

Kleinere Flächen wären unter Umständen möglich, wenn später erweitert wird, oder der Vorrat in der Umgebung sehr stark reduziert wird – aber aufgepasst: