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TECHNIKGESTÜTZTE KOMMUNIKATION IN DER AMBULANTEN PFLEGE

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STUDIE

TECHNIKGESTÜTZTE KOMMUNIKATION IN DER AMBULANTEN PFLEGE

V e r f a s s e r : R a i n e r B e c k e r s Datum: März 03

In Auftrag gegeben durch das Institut Arbeit und Technik

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INHALTSVERZEICHNIS

INHALTSVERZEICHNIS 2

1. EINLEITUNG 3

2. DEFINITIONEN UND METHODIK 6

3. TELEMATIK FÜR DIE AMBULANTE PFLEGE – ENTWICKLUNG EINES

KOMMUNIKATIONSMODELLS 8

3.1 Kommunikationspartner und grundlegende Kommunikationsprozesse 8 4. INFORMATIONSPLATTFORMEN FÜR DIE AMBULANTE PFLEGE 14

5. PILOTPROJEKTE 23

6. MOBILE PFLEGEDOKUMENTATION 29

7. MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN DER TELEMATIK FÜR AMBULANTE

PFLEGEDIENSTE 33

8. LITERATURVERZEICHNIS 35

ANHANG 1 44

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3

1. EINLEITUNG

In Nordrhein-Westfalen werden die Chancen der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien für die Betreuung und Unterstützung von Senioren intensiv diskutiert und in Projekten erprobt.1 Ein aktueller Beleg ist die Gründung der Landesinitiative „Seniorenwirtschaft“.2 Diese Landesinitiative beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Telekommunikation und der Nutzung der Neuen Medien für Ältere.

Ein wichtiger Ausgangspunkt für diese Aktivitäten ist dabei das Bestreben, einheimischen Technologieanbietern und Dienstleistern die rechtzeitige Markterschließung zu ermöglichen. Gerade vor dem Hintergrund der momentanen Krise auf dem IT-Sektor sollte auf die Chance in einem (noch) unerschlossenem Nischenbereich ein Service zu etablieren, aufmerksam gemacht werden. Allerdings überschreiten die theoretischen technischen Möglichkeiten für eine integrative Arbeit der Beteiligten bei weitem den organisatorischen Stand. Dieser ist vielmehr von rechtlichen Abgrenzungen, sektoralen Zuständigkeiten und Finanzierungsfragen geprägt. Aus dem Blickwinkel der Förderung der Seniorenwirtschaft sind folglich die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Verbreitung der Technologien zu beachten.

Eine Rahmenbedingung stellt sicher die einzigartige sozialrechtliche Regelung der Pflege dar.

1 vgl., Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen, 08.04.2002, „2. Landesseniorenkonferenz Familienministerin Birgit Fischer: Ältere Menschen erobern das Internet - NRW mit 250 Senioren-Internet-Cafés bundesweit Vorreiter“, online unter:

http://www.mfjfg.nrw.de/aktuelles/pm_aktuell/pr-020408.htm, am 14.08.2002.

vgl., Positionspapier des Ministeriums für Frauen,Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen, „Ältere Menschen und Neue Medien“, vom 08.04.2002, S. 5-8, 21-26.

2 vgl., http://www.seniorenwirtschaft.de/, am 12.08.2002

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4

Andere Rahmenbedingungen betreffen die Anschlussfähigkeit sprich:

Interoperabilität der Systeme (Standards), Datensicherheitsstrukturen und Kosten.

Bisher wurden in der Bundesrepublik Pilotprojekte z. B. im Zusammenhang mit dem ganzheitlich angelegten Konzept des „virtuellen Altenheims“ aufgelegt.3

Dieses Konzept basiert auf der Idee, einerseits ein Netzwerk aus sehr verschiedenen Dienstleistern durch Dritte virtuell zu koordinieren und so aus einer Hand bedarfsgerecht anbieten zu können.4 Andererseits wird die Bildtelefonie dafür genutzt, das Bedürfnis nach Kommunikation und Unterhaltung sehr viel unabhängiger von der individuellen Mobilität und dem sozialen Netzwerk zu befriedigen.5 Die Pflege ist im virtuellen Altenheim also eine zentrale Dienstleistung, die jedoch durch zahlreiche andere ergänzt wird.

Gerade die ambulante Pflege stellt ein erstrangiges telematisches Anwendungsfeld dar. Schließlich hat sie den gesetzlichen Auftrag, dem Pflegebedürftigen die Autonomie im häuslichen Umfeld zu erhalten („ambulant vor stationär“).6

Einem technikgestützten Kommunikationsprozess in der Pflege mehr Möglichkeiten zu eröffnen, ist inzwischen auch wissenschaftlich zum Thema geworden: Das

3 Das Virtuelle Altenheim ist ein Konzept zur Modernisierung der Unterstützung des „zuhause-Lebens“

im Alter, das Mitte der Neunziger Jahre am Institut Arbeit und Technik entwickelt wurde und mittlerweile an verschiedenen Standorten zum Einsatz kommt, so etwa in Nürnberg (vgl., N.N., o.J., „Home Care Nürnberg“, online unter: http://www.homecare-nuernberg.de/, am 12.08.2002. International spricht man auch von „smart Home“) oder Bielefeld (hier unter dem Namen Teleservices für Sie [TESS]). Weitere Veröffentlichungen und Projektinfos zum Thema „Virtuelles Altenheim“ siehe u. a. http://iat-info.iatge.de/.

4 vgl. ebd.

5 vgl. ebd.

6 vgl.,N.N., o.J., „Stationäre Versorgung“, online unter: http://www.g-k- v.com/mvstationvers.html#Ambulant, am 15.08.2002.

vgl., Ilsedore Zopfy, o.J., „Welche Pflege benötigt die Gesellschaft in Deutschland und Europa im Jahre 2020?", online unter: http://www.dbfk.de/bay/topthemen/europa2020.htm, am 15.08.2002.

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5

permanente Monitoring von Vitalparametern hilft gesundheitliche Risiken kontrollierbar zu halten und wirkt präventiv, ohne Personaleinsatz vor Ort zu erfordern.7

Konsequenterweise stellt sich deshalb die Frage, welche sinnvolle Ausdifferenzierung der Dienstleistungen im virtuellen Altenheim erfolgen muss, um die Kommunikationsprozesse ambulanter Pflegedienste telematisch weiterentwickeln zu können. Diese Fragestellung soll hier untersucht werden.

Im Ergebnis soll diese Analyse in diesem wichtigen Aufgabenfeld eine Standortbestimmung ermöglichen. Darauf aufbauend können die zukünftigen Entwicklungsfelder skizziert werden.

7 vgl., Ärzte Zeitung 05.02.2002, „Homecare wird an Bedeutung gewinnen“, online unter:

http://www.aerztezeitung.de/docs/2002/02/05/022a0602.asp?cat=/politik/pflege/haeuslich, am 15.08.2002.

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6

2. DEFINITIONEN UND METHODIK

Technikgestützte Kommunikationsprozesse in der ambulanten Pflege sind definitorisch ein Teilbereich der Gesundheitstelematik, der Überschneidungen zur Telemedizin aufweist. Die Anwendungen in diesem Bereich werden internationalen Definitionen zufolge meist unter Begriffen wie Telemonitoring, eHomecare, Telecare und Telenursing subsumiert.8 Diese Oberbegriffe sind für die Bestandsaufnahme aber nur mit Einschränkungen brauchbar, da sie sehr heterogene Anwendungen umfassen.

Das liegt zum Teil auch daran, dass begriffliche Abgrenzungen zwangsläufig organisationsrechtliche Gegebenheiten spiegeln, die international sehr verschieden sind. So stellt die für Deutschland typische strikte Trennung zwischen Krankenhausversorgung, hausärztlicher Versorgung und ambulanter Pflege international ein Sonderfall.

In Anbetracht der wesentlichen Kommunikationsprozesse9 in der ambulanten Pflege der Bundesrepublik und vor dem Hintergrund der wichtigsten technologischen Trends in der Gesundheitstelematik bieten sich vornehmlich zwei telematische Anwendungsfelder zur näheren Betrachtung an:

· Webbasierte Informationsplattformen für die ambulante Pflege, inkl.

projekthafter Konzepte für den digitalen Datentransfer personenbezogener Daten

· Mobile Pflegedokumentation.

8 zur Abgrenzung der Begrifflichkeit vgl., N.N., 29.07.2001, „EU-Canada Expert Meeting on E-Health within the Northern Dimension“, online unter:

http://www.fp.ucalgary.ca/eucan/EU%20Canada%20Lulea%20FINAL.pdf, am 14.08.2002.

9 siehe Kapitel 3

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7

Zur näheren Begründung dieser Auswahl ist Folgendes zu sagen:

Das Internet ist zweifellos jenes Medium, welches inzwischen vergleichsweise optimale Zugangsbedingungen zu allen erdenklichen medizinisch-pflegerischen Informationen bietet. Es liegt deshalb nahe – wie in allen anderen Branchen auch – die interaktiven Kommunikationsprozesse von „business to business“, von „business to consumer“ und auch von „consumer to consumer“ in der ambulanten Pflege webbasiert zu unterstützen. Dafür spricht vor allem die Tatsache, dass über eine Million Pflegebedürftige ausschließlich von ihren Angehörigen versorgt werden! Es ist also zu untersuchen, inwieweit bereits Angebote für die genannten drei Kommunikationsbeziehungen vorhanden sind und welcher Bedarf noch besteht.

Die mobile Pflegedokumentation betrifft einen Kernprozess in der internen Kommunikation der Professionals. Sie repräsentiert ein Technologiefeld welches eher mit Minituarisierung als mit Telematik in Verbindung steht, wenn man einmal davon absieht, dass demnächst PDAs wohl grundsätzlich auch als Mobilfunktelefone Verwendung finden. Aufgrund ihrer Bedeutung und neuer technologischer Möglichkeiten, könnte die Pflegedokumentation zukünftig als Initialzündung für die weitere Digitalisierung des Datentransfers in der Pflege dienen. Diese Aspekte machen sie für die Untersuchung interessant.

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3. TELEMATIK FÜR DIE AMBULANTE PFLEGE – ENTWICKLUNG EINES KOMMUNIKATIONSMODELLS

3.1 KOMMUNIKATIONSPARTNER UND GRUNDLEGENDE KOMMUNIKATIONSPROZESSE

Die ambulante Pflege erreicht einen immer größer werdenden Stellenwert.

Insgesamt wurden 1999 von den insgesamt 10.800 zugelassenen ambulanten Pflegediensten, in denen bundesweit 184.000 Beschäftigte arbeiten, 415.000 Pflegebedürftige betreut. Dabei gehörten 14% der Pflegedürftigen zu den Schwerstpflegedürftigen.10 Zusätzlich werden beinahe eine Million Pflegebedürftige ausschließlich durch ihre Angehörigen gepflegt.

Abbildung 1: Pflegestatistik 1999

10 vgl., Statistisches Bundesamt Zweigstelle Bonn: „4. Kurzbericht: Pflegestatistik 1999 - Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung - Ländervergleich: ambulante Pflegedienste – Juli 2002“, online unter:

http://www.destatis.de/download/veroe/kbpflege99.pdf , am 23.09.2002.

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Man kann also schon aufgrund dieser Zahlen festhalten, dass der Kommunikations- und Informationsbedarf entsprechend ausgeprägt ist. Gerade die dominierende Rolle der Angehörigen begründet den Bedarf an Informationsplattformen für die Pflege. Ferner wird die Zahl der von den ambulanten Pflegediensten betreuten Pflegebedürftigen in Zukunft sicher noch steigen. Damit die ambulanten Pflegedienste auch in Zukunft die stetig wachsende Anzahl Pflegebedürftiger versorgen können, bedarf es einer Verbesserung bzw. Beschleunigung der Kommunikationsprozesse in den ambulanten Pflegediensten. Angesichts einer an Minutenwerten orientierten Abrechnungssystematik führe man sich an dieser Stelle z. B. vor Augen, dass jede einzelne Verrichtung der Pflegekräfte vor Ort dokumentiert werden muss. Außerdem sind bundesweit täglich Hundertausende Einsatzfahrten optimal zu koordinieren.

Im Folgenden werden deshalb die wichtigsten Kommunikationspartner und Kommunikationsinhalte verdeutlicht, um die Möglichkeiten der Telematik zu konkretisieren.

Grundsätzlich ist der Pflegebedürftige mit seinen Angehörigen der wichtigste Kommunikationspartner. Wichtige Schnittstellen bestehen weiterhin zu den Leistungserbringern aus Therapie und Medizin. Der nicht zu vernachlässigende Bereich sonstiger Dienstleister bildet gewissermaßen die Peripherie des Kommunikationsmodells (siehe Abbildung 2). Gerade an dieser Stelle könnten Internetportale eine zukunftsweisende Integration von Dienstleistungen ermöglichen.

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Abbildung 2

Wie bereits mehrfach erwähnt spielen die internen Kommunikationsprozesse ebenfalls eine große Rolle. Angesichts der mobilen Form der Leistungserbringung liegen hier Rationalisierungen durch Telematik theoretisch nahe. Die Abbildung 3 veranschaulicht die wesentlichen Rollen.

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Abbildung3

Kommunikationsprozess: Pflegekraft – Pflegebedürftiger/Angehörige

Neben der verbalen Kommunikation zwischen Pflegeperson und Pflegebedürftigem müssen von der Pflegekraft täglich alle verrichteten Leistungen nach einem vorgegebenen Katalog und alle Auffälligkeiten im Sinne einer Krankenbeobachtung genau dokumentiert werden. Die Daten dienen der Abrechnung und der Qualitätssicherung. Die Pflegedokumentation wird anschließend vom Pflegedienst manuell in weiterverarbeitende Systeme übertragen.

Kommunikationsprozess: Pflegekraft –Pflegedienstleitung

Die Pflegekraft kommuniziert mit der Leitung des ambulanten Pflegedienstes über die Pflegedokumentation, die zusätzlich, neben der papiernen Dokumentationsmappe bei dem Patienten, vor Ort im Dienstzimmer zur Einsicht bereit liegt. Vor allem

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organisatorische Dinge werden untereinander abgestimmt (z. B. Tourenplan, Dienstplan etc.). Auffälligkeiten beim Pflegebedürftigen werden sofort der Leitung des Pflegedienstes (ggf. auch per Mobiltelefon) mitgeteilt. Ebenso ermittelt die Pflegekraft in einem Qualitätssicherungsgespräch mit dem Patienten weitere notwendige externe Leistungen (z.B. Essen auf Rädern), die danach organisiert werden müssen.

Kommunikationsprozess: Pflegedienst – Kassen

Die Kommunikation des Pflegedienstes mit den Kranken- bzw. Pflegekassen konzentriert sich überwiegend auf die Abrechnung der Leistungen. Rückfragen seitens der Kassen werden am Telefon mit der Leitung des Pflegedienstes geklärt. An einer elektronischen Übermittlung der Abrechnung wird derzeit im Bereich der Kryptographie noch gearbeitet, da personenbezogene Daten übermittelt werden.

Kommunikationsprozess: Pflegedienst – Krankenhaus/ Pflegeheime / Ärzte In einem ambulanten Pflegedienst wird häufig auch Kontakt zu Krankenhäusern, Pflegeheimen oder (Haus)ärzten aufgenommen. Der Pflegedienst erhält nicht nur Verordnungen vom Hausarzt des jeweiligen Patienten, sondern tritt auch in Kontakt zu anderen Einrichtungen, z.B. nach einem Krankenhausaufenthalt oder Kurzzeitpflegeheimaufenthalt (Pflegebericht) seiner Patienten. Die Krankenhäuser sowie die Pflegeheime halten auch vor der stationären Behandlung Rücksprache mit dem Pflegedienst. An dieser Stelle könnte es sinnvoll sein, die Pflegeakte in eine organisationsübergreifend genutzte elektronische Patientenakte einzustellen.

Des Weiteren übernimmt der ambulante Pflegedienst die Organisation bzw. die Beschaffung von z.B. Pflegehilfsmitteln und Arzneimitteln, wenn die Patienten sich diese nicht selbst beschaffen können.

Zusammenfassend lässt sich demnach sagen, dass Potentiale für eine Rationalisierung im Bereich der Dokumentation und aller organisatorischen und

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logistischen Belange des Pflegedienstes, durch den Einsatz moderner Kommunikationstechnologien vorhanden sind. Wie bereits eingangs erwähnt, stellen unter diesem Gesichtspunkt Internetplattformen eine vielseitige Ressource dar. In dem folgenden Kapitel schließt sich daher eine Analyse des gegenwärtigen Angebotes an.

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4. INFORMATIONSPLATTFORMEN FÜR DIE AMBULANTE PFLEGE

Die Analyse pflegeorientierter Informationsplattformen soll im ersten Schritt die Transparenz über Anbieter, Angebotsinhalte und Funktionalitäten herstellen. Es soll ein Überblick über die Tendenzen in der Verteilung von Angeboten und Informationen entstehen.11 Darüber hinaus stellt sich aber die Frage nach einer qualitativen Bewertung der Angebote. In einem zweiten Schritt werden hierzu Ansätze vorgestellt.

Der Lokalisierung der Sites wurde folgende Methodik zugrunde gelegt:

Die gezielte Suche orientierte sich an der Hypothese, dass am wahrscheinlichsten die Trägerunternehmen ambulanter Pflegedienste (z. B. MHD gGmbH) und deren Trägerverbände das Interesse und Potenzial zur Entwicklung von Internetportalen in der Pflege besitzen. Dementsprechend wurde das Internetangebot dieser Organisationen ermittelt und bewertet.

Die eher „ungezielte“ Suche entspricht der klassischen Recherche mit Hilfe von Suchmaschinen. Die Verwendung von thematischen Suchkatalogen wurde dabei überprüft, aber für diesen Zweck wegen mangelnder Ergebnisse verworfen. Es erfolgte vielmehr eine Eingabe von Suchbegriffen in etablierte Suchmaschinen wie

„www.google.de“, „www.altheweb.com“ und Metasuchmaschinen wie

„www.metager.de“. Um ein möglichst breites Spektrum der Angebote zu finden, wurden bewusst Suchbegriffe verwandt, die nicht nur von versierten Benutzern oder Benutzerinnen, sondern auch von Laien verwendet werden. Natürlich wurden nicht alle aufgeführten Seiten mit diesen Begriffen gefunden; viele Seiten konnten über eine

11 vgl. Anhang 1.

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entsprechende Verlinkung erreicht werden.12

Aus der Fülle der Angebote für den Gesundheitssektor wurden insgesamt 76 deutsche Websites herausgefiltert und analysiert. Dabei wurde festgestellt, dass Angebote, die ausschließlich die ambulante Pflege umfassen, nicht existieren;

vielmehr wird häufig der stationäre Pflegesektor in die Darstellung miteinbezogen.

Die Anbieterseite wurde unterteilt in

a) Trägerverbände, zu denen z. B. die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege gehören, sowie

b) Pflegedienste und ihre Trägerunternehmen, darunter fallen die lokal ansässigen Pflegedienste und ihre zugehörigen Träger

c) in sonstige Unternehmen zu denen IT-Unternehmen oder Verlage mit online- Angeboten zählen und

d) eine Restkategorie von Anbietern mit unbekannter Trägerschaft.

Auffällig ist, dass gerade bei Portalen, die ein hohes Informationsangebot transportieren, fast durchgängig eine eindeutige Anbieterherkunft nicht klar erkennbar war. Ein deutliches Manko bezüglich der notwendigen Transparenz (siehe z.B. Afgis, HON-Code und ähnliche).

Daneben existieren auch öffentlich-rechtliche Träger, wie bspw. das Zentrum für Seniorenwirtschaft in Gelsenkirchen oder Sites aus dem internationalen Raum, die

12 Mit Hilfe der Boolschen Operatoren UND, ODER, NICHT wurden folgende Begriffe systematisch miteinander verbunden: Pflege, Pflegedienst, ambulant, ambulante Pflege, Senioren, Behinderte, virtuell*, virtuelles Altenheim, Telematik, *tele*, Telecare, Homecare, Monitoring, Nursing, Housing, Telemedizin, older people, elderly, people, disabled people, age, senior, residence, hostpital, *home*, Patient Care Technologies, smart Home, Smart House. Die Suche fand in den Domänen .com, .net, org, .de, .at, .uk, .ca statt.

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ebenfalls teilweise auf Regierungsinitiativen zurückgehen.1 Die zahlenmäßige Präsenz der öffentlich-rechtlichen Initiativen ist in Deutschland jedoch im Vergleich zu Beispielen aus dem internationalen Raum, derartig gering, dass sie keine eigene Kategorie ausfüllen und daher in die Auswertung nicht separat einbezogen wurden.

Wie die nachfolgende Graphik erkennen lässt, ergibt sich eine relativ ausgeglichene Verteilung der Anbieter2. Die These, dass sich vor allem die Pflegeorganisationen selbst um Internetangebote bemühen bestätigt sich demnach. Es stellt sich jedoch die Frage, inwieweit die Angebote bereits soweit entwickelt sind, dass sie über den Zweck der unternehmerischen Selbstdarstellung hinausreichen und an Patientenbedürfnisse anknüpfen. Um diese Frage zu beantworten muss man sich die Angebotsstrukturen näher anschauen.

29%

25%

26%

20%

unbekannte Trägerschaft

sonstige

Unternehmen (IT- Unternehmen, Verlage etc) Trägerverbände

Pflegedienste und ihre

Trägerunternehmen

1 vgl., http://www.seniorenwirtschaft.de/index.html, http://www.mynursinghomes.com/, http://www.ukcare.net/, http://www.medicare.gov/, http://www.healthfinder.gov/healthcare/,

http://www.pflegenetz.at/, http://www.austrocare.at/, http://www.hc-sc.gc.ca, http://www.senior-inet.com, am 18.09.2002.

2 vgl. Eine ausführliche Auflistung befindet sich im Anhang 1.

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Die Untersuchung der Angebotsstruktur zeigt zunächst, dass viele Anbieter zwischen den Zielgruppen der Betreuten zusammen mit ihrem sozialen Umfeld und den

professionellen Betreuern, demnach dem Pflegedienst bzw. der Pflegedienstleitung unterscheiden.1 Der Schwerpunkt der Serviceleistungen liegt dabei auf Angeboten für Senioren und Seniorinnen, die offenbar – entgegen der weitläufigen Meinung - als Zielgruppe im Internet erkannt werden.2 (Eine gleichartige Einschätzung bezüglich der Angebote für Migranten ist noch nicht vorhanden. Nur die Website der

Arbeiterwohlfahrt bietet die im Rahmen der interkulturellen Altenpflege individuelle Dienstleistungen für Migranten an.3)

Die nachfolgende Graphik enthält die Verteilung der Serviceleistungen und Informationsangebote. Es ist deutlich zu erkennen, dass die Suche nach einem Pflegedienst sowie allgemeine, nicht-interaktive Informationsangebote zur ambulanten Pflege im Mittelpunkt stehen. 4

1 vgl. Anhang 1.

2 vgl., N.N., August2001, „Senioren im Internet“, online unter:

http://www.fittkaumaass.de/stories/storyReader$206, am 05.08.2002.

3 vgl.,Gerling, Vera, o.J., “ Soziale Dienste für afro-karibische Senioren in Leeds /Großbritannien – Strategien der Entwicklung und Bereitstellung sowie „models of good pracitice“, online unter:

http://www.aeweb.org/referat%20vera_gerling.htm, am 07.08.2002.

vgl. N.N., o.J. „Altenhilfeplanung ohne Alte?“ http://www.paritaet.org/berlin/soziales/index.htm , online unter 17.09.2002

vgl., N.N., o.J.,“Ein Beitrag zur Interkulturellen Öffnung am Beispiel der Altenpflege“, online unter:

http://www.kda.de/, am 07.08.2002.

vgl., N.N., o.J., “AWO unterschreibt Memorandum für eine kultursensible Alterpflege“, online unter:

http://www.awo.org/pub/aktuell/news/ne-2002-07-23, am 06.08.2002.

vgl., N.N., o.J., „Interkulturelle Altenhilfe der AWO, Hintergründe und Ausgangssituation“, online unter:

http://www.awo.org/pub/sen_pflege/altenpolitik/intk_altenhilfe.html/view, am 26.09.2002.

4 Eine Suche für spezielle Serviceleistungen (z. B. Nachtpflege) bietet die Caritas in Würzburg an, vgl., http://www.dicvwuerzburg.caritas.de/asp/idx.asp?area=dicvwue&fo=4&fu=/2akt/fu.htm&schema=98 , am 19.09.2002.

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0 2 4 6 8 10 12

Angebote von Pflegediensten und Pflegedienstsuche Informationen z ur ambulanten P flege für die Zielgruppe B etreute und ihr Umfeld Infor mationen z ur ambulanten Pflege für die Zielgr uppe Pflegedienstleitung E-Mail Dienst oder For um für beide Zielgr uppen Psychologische Hilfe Infor mationen z um B er ufsbild P fleger /P fleger in Jobbörse Individuelle Angebote für B etreute T elematik und Pflege für beide Zielgr uppen S hop

unbekannte Trägerschaft sonstige Unternehmen (IT-Unternehmen, Verlage etc.)

Trägerverbände Pflegedienste und ihre Trägerunternehmen

Die Informationen richten sich an Pflegebedürftige und Pflegepersonen gleichermaßen, beginnend mit Themen über die Organisation der Pflege (Pflegeversicherung, Pflegesätze etc.), bis hin zu speziellen Informationen, die z. B.

Fachliteratur für die Pflegedienstleitung umfassen.

In diesem Bereich sind die Trägerverbände stark vertreten. Die Angebote zu den interaktiven Dienstleistungen wie Foren, Jobbörse oder E-Commerce sind primär unbekannter Herkunft.1 Jedoch muss einschränkend bemerkt werden, dass die Infrastruktur gerade für den ökonomischen Bereich nicht ausgereift ist. Hier wurden keine Sites gefunden, die die Potentiale des Internets ausschöpfend, die Möglichkeit bereitstellen, über ein koordiniertes Angebot für den gesamten Bereich der ambulanten Pflege, Produkte auszuwählen.

1 vgl.,N.N., o.J.,”SeniorWebmail”, online unter: http://www.seniorweb.nl/, am 07.08.2002

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Auch fehlt die Option für bspw. Sammelbestellungen oder Preisvergleiche.5

Analog dazu kann festgehalten werden, dass das Bereitstellen von Informationen über das Berufsbild „ambulante Pflege“ zwar allgemeine Aspekte des Tätigkeitsfeldes beleuchten, dieses jedoch nicht mit Methoden des e-Learnings verbunden wird.

Der Bereich Telematik und Pflege, bei denen Themen wie Televisiting, Virtuelles Haus u. a aufgegriffen oder Projekte diesen Inhalts vorgestellt werden, stellt ein spezielles Informationsangebot dar, welches nur für eingegrenzte Fachgruppen von Interesse sein dürfte.

Die Analyse der Informationsangebote belegt nicht nur das bisher Portale, die zentrale Dienstleistungen integrieren und die technisch vorhandenen Möglichkeiten ausschöpfen, noch fehlen. Vielmehr deutet sich auch an, dass es offensichtlich strukturelle Probleme dabei gibt, eine „neutrale“ Plattform zu implementieren, die die Verbraucherinteressen z. B. in Richtung Qualitätstransparenz verbessern könnte.

Auch dies könnte schließlich ein zentraler Angebotsaspekt für umfassende Portale sein. Unternehmen mit unbekannter Trägerschaft und die Pflegeanbieter dominieren, wenn es darum geht, Angebotstransparenz in der Pflege (Auswahl von Pflegediensten) herzustellen und zielgruppengerecht über pflegerische Fragen zu informieren.

Die zwar gelegentlich wildwüchsige aber dennoch sehr authentische Kommunikation der „Betroffenen“ über Foren – die so oder so als Faktor im Qualitätsmanagement registriert werden muss - werden hingegen von Pflegeanbietern wohl so gut wie gar nicht realisiert. Gerade dieses Potenzial sollte man nicht Unternehmen überlassen, die

5 Von der Universität Hannover wurde ein Lager- und Transportsystem für Krankenhäuser entwickelt.

Vgl., N.N.,02.08.2001, „Wie kommt das Pflaster ins Krankenhaus?“, online unter: http://www.pr- internet.com/pflege/base/shownews.asp?id=212, am 08.08.2002.

Viele der Sites besitzen keine eigene Infrastruktur für Einkaufsmöglichkeiten, sondern verweisen auf andren Sites, wie z.B. http://www.pflegedienst.org/shop/ am 08.08.2002. Eine eigenständige Struktur enthält die Site https://www.doccheck.com/shop/index.cfm?.

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keine Angaben über ihre Herkunft machen. Auch hier dürfte Potenzial und Bedarf für übergreifende Plattformen zu lokalisieren sein.

Des Weiteren wurden die Websites auch unter dem Aspekt der Qualitätskriterien

„Transparenz“ und „Barrierefreiheit“ betrachtet. Gerade im Bereich der Gesundheitsinformationen sollten den Benutzern die Beurteilung der

Vertrauenswürdigkeit über Transparenzdaten ermöglicht werden. Dazu hat das

Aktionsforum Gesundheitsinformationssysteme detaillierte Qualitätskriterien definiert.6

7 Die Analyse der Angebote stößt an dieser Stelle auf erhebliche Defizite, dessen deutlichstes Beispiel mit der „Verschleierung“ von Angaben über den Betreiber der Website bereits genannt wurde. Aber auch die Informationsquellen sind selten ersichtlich.

Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die Barrierefreiheit. Über ein barrierefreies Webdesign wird der Zugang zu Informationen auch denjenigen Benutzerinnen

Benutzern besser ermöglicht, die körper- oder auch lernbehindert sind; dies ist gerade für den Personenkreis der Pflegebedürftigen von Bedeutung. Hintergrund stellt nicht nur der allgemeine Anspruch dar, die Funktionalität des Internets speziell für die Zielgruppe der Betreuten nutzbar zu machen, sondern auch die aktuellen Vorgaben des §11 im Bundesgleichstellungsgesetz für Behinderte.

6 vgl., nach: N.N., o.J., „Was Qualität von Gesundheitsinformationen bei afgis bedeutet“, online unter:

http://www.afgis.de/qualitaetssicherung.php, am 05.08.2002.

Transparenz über den Anbieter; über Ziel/Zweck und angesprochene Zielgruppen der Information; über die Autoren und Datenquellen der Information; über die Aktualität der Daten; Finanzierung und

Sponsoren; Kooperationen und Vernetzung; Datenverwendung und Datenschutz Möglichkeit für Rückmeldungen seitens der Nutzer

Verfahren der Qualitätssicherung (Angabe, wie die Qualität der Informationen sichergestellt wird) Trennung von Werbung und redaktionellem Beitrag (beworbene Produkte und thematische Beiträge müssen klar getrennt sein)

7 vgl., http://www.altenpflege.de/datenaustausch/index.php?id=065km4kfejmjqq7lrdp6&sens

=0&ordre=&rep=Berufskunde_Altenpflege, online unter 26.09.2002.

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Als international anerkannter Standard für barrierefreie Gestaltung gelten die Richtlinien der Web Accessibility Initiative (WAI), eines Organs des World Wide Web Consortiums (W3C).8 In diesen Richtlinien werden Designlösungen für die

Programmierung, den Umgang mit Bildern u.a.m. vorgestellt.9 Angesichts dieser Vorgaben ist es auffällig, dass nur die Seite des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Bremen die Möglichkeit bietet, die Schriftgröße individuell einzustellen.10

Insgesamt kann man festhalten, dass die Entwicklung interaktiver Webplattformen bis dato weit hinter den inhaltlichen und technischen Möglichkeiten und Anforderungen an Transparenz und Barrierefreiheit zurückbleibt.11 So werden z. B. Fachliteratur und allgemeine, nicht individualisierbare Informationen angeboten. Einzig die Suche nach einem Pflegedienst und verschiedene Shop-Lösungen ermöglichen eine gewisse Interaktivität. Zudem ist die Transparenz der Sites ebenso unbefriedigend wie die Umsetzung des barrierefreien Zugangs.

Das Thema „ambulante Pflege“ erscheint in unterschiedlichen Varianten also meist als eine Funktionalität und Informationsressource unter anderen. Die Schwerpunktsetzung richtet sich dabei nach der Provinienz der Anbieter und dem zugrunde liegenden Geschäftsmodell der Website. Viele Gründe sprechen jedoch dafür, dass eigenständige Plattformen unter dem Begriff der Pflege als überfällig zu bezeichnen sind. Zu nennen sind u.a.:

Ø Die Komplexität des Pflegeprozesses und allgemeine Rationalisierungspotenziale der Kommunikationsprozesse, des Datentransfers

8 vgl., N.N., o.J., „Checklist of Checkpoints for Web Content Accessibility Guidelines 1.0”, online unter:

http://www.w3.org/TR/1999/WAI-WEBCONTENT-19990505/full-checklist, am 06.08.2002.

vgl., N.N., o.J., „About WAI“, online unter: http://www.w3.org/WAI/about.html, am 06.08.2002.

9 vgl. ebd.

10 vg., http://www.paritaet-bremen.de/index.html, am 23.09.2002.

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und der Betreuung. (So kann bspw. über ein permanentes Monitoring der Gesundheitszustand überwacht und damit die medizinische Versorgung von Risikopatienten verbessert werden.)

Ø Die gegebenen Informationsbedürfnisse der Angehörigen, die häufig unerwartet mit schwierigen und vollkommen neuen Fragen der pflegerischen Versorgung konfrontiert werden

Ø Eine zumindest anbieterübergreifende Plattformen mit qualitätsgesicherten Informationen über Pflegedienste

Ø Die eingeschränkte Mobilität der Zielgruppe, die die Vermittlung einer breiten Dienstleistungspalette erfordert

Ø Die notwendige Überwindung sektoraler Grenzen im Sinne einer stärkeren Kooperation aller Leistungserbringer.

Solche Plattformen würden sicher an dem bisher Erprobten anknüpfen. Darüber hinausgehend wären aber interaktive Services wesentlich stärker präsent. Die

Koordination und Vermittlung von begleitenden Dienstleistungen (Therapie, Beratung, Körperpflege, Einkauf, ...), die speziell auf diese Zielgruppe ausgerichtet sind, könnte über eine solche Plattform realisiert werden. Effizienzvorteile die sich dabei durch Mengeneffekte, Buchungs- und Terminplanungssysteme u.ä. ergeben, könnten an die Pflegebedürftigen zumindest partiell weitergegeben werden. Dieser Mechanismus könnte wiederum im Zusammenhang mit gut strukturierten, qualitätsgesicherten Informationsangeboten eine Säule für ein erfolgreiches Geschäftsmodell sein.

Von Interesse wäre es demnach, solche Plattformen ggf. als in der Entwicklung befindliches Modellprojekt zu identifizieren. Deshalb wurde auch nach solchen möglichen Modellprojekten recherchiert. Eine nicht repräsentative, aber gleichwohl interessante Auswahl zeigt das nächste Kapitel.

11 Wahrscheinlich kann man organisatorische Regelungen für diese Situation zum Teil verantwortlich machen.

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5. PILOTPROJEKTE

Homecare Nürnberg

Ausgezeichnet mit dem ersten Platz des Berliner Gesundheitspreises 2000 wurde das Projekt der Errichtung eines virtuellen Altenheims durch HomeCare Nürnberg, (www.homecare-nuernberg.de). In Kooperation mit ambulanten Pflegediensten, Einrichtungen der Altenhilfe, Krankenkassen aber auch regionalen Handwerksverbänden entsteht eine Infrastruktur für ein Netzwerk, um die ambulante Versorgung älterer Menschen sicherzustellen. Die Koordinierungsstelle soll über ein Bildtelefon erreichbar sein. Die Serviceangebote werden von den Kooperationspartnern online zur Verfügung gestellt und auch selbständig verwaltet.

Die in das Netzwerk integrierten Ärzte(netzte), stellen die Effizienz der Behandlung sicher, um so „... beispielsweise unnötige Einweisungen ins Krankenhaus (zu) vermeiden“.12

Fraunhofer Gesellschaft

Das Fraunhofer Institut initiiert in dem Bereich eHomecare verschiedene Projekte:

Begonnen wurde mit dem Projekt Schlaganfall-Teleservice Saar, welches jetzt abgeschlossen ist.13 Hier entsteht eine Netzwerkstruktur für einen Persönlichen Gesundheitsservice (PGS), durch den Aufbau einer Homecare-Plattform für Patienten, Ärzte, Therapeuten, Pflegedienste, Krankenhäuser und Rehabilitationszentren.14 Auf

12 zit. nach: N.N, 10.05.2001, „Neue Wege in der Altenhilfe“, online unter: http://www.fen- net.de/seniorenbuero.erlangen/fsg/OCR/EN100501.htm, am 12.08.2002.

13 Diese Information erfolgte durch ein Telefonat mit Herrn S. Kiefer am 20.08.2002, der Ansprechpartner für das Projekt ist.

14 N.N., o.J., „Schlaganfall-Teleservice Saar2, online unter:

http://www.ibmt.fhg.de/Produktblaetter/MT_sateleservice_de.pdf, am 20.08.2002.

(24)

24

der Basis der PGS Telecare sind Anwendungen wie Telemonitoring, Videokonferenzen und Teletherapie möglich.15

Ein zentraler Kommunikationsserver verwaltet mittels des patentierten PaDok- Systems die Daten, übernimmt die Verschlüsselung und die Authentifizierung.16 Über ihn besitzen die Patienten, der Pflegedienst, die Kliniken, und die Hausärzte Zugang zu den jeweiligen Patientendaten.17

Als Weiterentwicklung des Projektes Schlaganfall-Teleservice Saar entsteht in Berlin TeleMOM (Telematic Modules and Services for Out-Patient Health Monitoring).

Auf einem zentralen Kommunikations-Server werden HomeCare–Systeme, Videokonferenzsysteme und Telemonitoring ermöglicht und eine Netzwerkinfrastruktur zwischen Kliniken, Pflegedienststellen, einem Diagnose-Zentrum für telemedizinische Bereitschaft sowie Ärzten eingerichtet.18

Ein weiteres Projekt, das von der Europäischen Union mit Unterstützung des Fraunhofer Institutes u. a. initiiert wurde, heißt TOPCARE (Implementation of a Telematic Homecare Platform in Cooperative Health Care Provider Networks).19 Ziel soll es sein, eine Netzwerkstruktur zwischen Pflegediensten, Ärzten und Betreuten aufzubauen. Ein angeschlossenes Diagnostik-Zentrum soll Vitaldaten mit Hilfe von Videokonferenzsystemen oder Audioanlagen erhalten.20 Konkretes Ziel ist es, ohne

15 vgl., N.N., o.J., „PGS Homecare-Plattform”, online unter:

http://www.ibmt.fhg.de/Produktblaetter/MT_pgshomecare_de.pdf, am 20.08.2002.

16 vgl., ebd.

17 vgl., ebd.

18 vgl., ebd.

19 vgl., N.N., o.J., „TeleMOM“, online unter: http://www.ibmt.fhg.de/Produktblaetter/MT_telemom_en.pdf, am 19.08.2002.

20 vgl., N.N., o.J., „TOPCARE“, online unter: http://www.topcare-network.com/, am 19.08.2002.

vgl., N.N., o.J., „Project Partners“, online unter: http://www.topcare-network.com/partnersnav.html, a, 19.08.2002.

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25

persönliche ärztliche Aufsicht die Patienten in ihrer Medikation bei der Verhinderung von Blutgerinnung (Antikoagulation) zu unterstützen.21 Grundlegend verschieden von den beiden zuvor genannten Projekten ist hier die Einrichtung des Diagnostik- Zentrums, das die Funktion eines Call-Centers besitzt.

Weiterhin wird der Anspruch formuliert, im Hinblick auf die verschiedenen Technologien eine standardisierte Plattform zu entwickeln: „The proposed innovative telematic care concept in TOPCARE holds the promise to serve as a modular, standardised homecare platform with a single entry point for caregiver networks.

The platform approach will overcome problems due to incompatibilities between home monitoring equipment, remote monitoring software and health information systems. The TOPCARE platform will provide secure and confidential patient data communication and will support co-operative caregiver networks”.22

Mit dieser Aussage greift dieses Projekt offensichtlich ein Thema auf, welches der Verbreitung solcher Plattformen bisher noch entgegensteht, die fehlende Standardisierung und damit Interoperabilität der Systeme (siehe unten).

Internationale Pilotprojekte

Im Gegensatz zu Deutschland sind in Kanada die Kliniken organisatorisch enger mit den Pflegedienststellen verzahnt. Außerdem werden Healthcare-Projekte regional,

21 Diese Information erfolgte durch ein Telefonat mit Herrn S. Kiefer am 20.08.2002, der Ansprechpartner für das Projekt ist.

22 zit. nach, N.N., o.J., „TOPCARE“, online unter: http://www.topcare-network.com/aimsnav.html, am 19.08.2002.

(26)

26

d.h. in der jeweiligen Provinz organisiert.23 Ein öffentlich finanziertes Projekt in der kanadischen Provinz Orléans fördert den Datenaustausch zwischen Betreuten, der Pflegedienststelle und den Hausärzten.24

Hier soll es dem Betreuungspersonal möglich sein, Vitaldaten der zu betreuenden Person jederzeit abzufragen, um gegebenenfalls den Hausarzt zu informieren oder eine entsprechende Medikation einzuleiten. Unterstützt wird dieser Kommunikationsprozess durch ein Videokonferenzsystem.25

Die Mobile Home Care Platform (MHCP) unterstützt den Datenaustausch mittels PDAs für ambulante Pflegedienste für ein Funknetzwerk (wireless).26 Zusätzlich soll die Plattform als Informationsquelle genutzt werden können. Die technologische Weiterentwicklung der PDAs und die Ausdehnung des GSM-Standards könnten PDAs auch für Videokonferenzsysteme eingesetzt werden.27

Eine Infrastruktur für umfassenden Homecare-Leistungen in Verbindung mit dem Einsatz innovativer Technologien aus dem Bereich der Telemedizin bietet der kommerzielle Anbieter March Network ebenfalls aus Kanada.28

Angefangen von einer Notruftelefon-Lösung, welches Videotelefonate zulässt und auch die Sicherheit in der Wohnung (Fenster- und Türschlösser) überprüfen kann und

23 vgl., N.N., 29.07.2001, “EU-Canada Expert Meeting on E-Health within the Northern Dimension”, online unter: http://www.fp.ucalgary.ca/eucan/EU%20Canada%20Lulea%20FINAL.pdf, S. 3, am 24.08.2002.

24 vgl., N.N., o.J., „Future CLSC: using telehealth to receive health care at home”, online unter:

http://www.hc-sc.gc.ca/english/media/releases/2001/2001_57ebk2.htm, am 13.08.2002.

25 vgl. ebd.

26 Leider ist diese Site z.Z. der Erstellung der Studie nicht erreichbar gewesen. Vgl., N.N. “EU-Canada Expert Meeting on E-Health within the Northern Dimension”, online unter:

http://www.fp.ucalgary.ca/eucan/EU%20Canada%20Lulea%20FINAL.pdf, S. 21, am 24.08.2002.

27 vgl., ebd.

28 vgl., http://www.marchnetworks.com/, am 12.08.2002.

(27)

27

im Notfall akustische Signale sendet, bis hin zur Einrichtung einer Netzwerkinfrastruktur, um Vitaldaten oder Blutzuckerwerte über eine gesicherte Verbindung zu einem Anwendungsserver zu senden. Von dort können die Daten, ebenfalls über eine gesicherte Verbindung, von der Pflegedienststelle oder vom behandelnden Arzt eingesehen werden.29

Die dazugehörigen Hard- wie Softwareprodukte werden ebenfalls von March Network angeboten.30 Etabliert hat sich March Network in Zusammenarbeit mit Kanadas größtem Home Care Pilotprogramm im letzten Jahr. Darunter sind als Partner Aliant Telecomm, CANARIE und die Health Telematics Unit der Universität von Calgary vertreten.31

Einen ähnlichen Ansatz zum Telemonitoring verfolgt das europäische Forschungsprojekt Citizen Health Sytsem (CHS).32 Hier entstehet ein Home Monitoring System für Herz- und Diabetespatienten sowie für posttraumatische Erkrankungen.33 Gerade für die postoperative Behandlung wird ein Netzwerk entwickelt, in dem lokale Pflegedienste sowie die Hausärzte eingebunden werden. Koordiniert und überwacht wird dies über ein Call-Center der Universität Regensburg in Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken.

Die Modellprojekte zeigen interessante Lösungsansätze für den intersektoralen

29 vgl., N.N., o.J., „Adaptable Emergency Response Solutions for Senior Living”, online unter:

http://www.marchnetworks.com/solutions/seniorliving.asp, am 12.08.2002.

vgl., N.N., o.J., “Home Telehealth Solutions – Improving Quality of Care”, online unter:

http://www.marchnetworks.com/solutions/hometelehealth.asp, am 12.08.2002.

30 vgl., N.N., o.J., “Products”, online unter: http://www.marchnetworks.com/products/index.asp, am 12.08.2002.

31 vgl.; Brown, Nancy; o.J., “Telemdizin Exchange News””, online unter:

http://tie2.telemed.org/news/archive.asp?redirect=x&date=8-19-2002&ID=505, am 12.08.2002.

32 vg., N.N. ,o.J., „Aim of the Projekt“, online unter:

http://lomiweb.med.auth.gr/chs/DESCRIPTION/aim_of_the_project.htm, am 19.08.2002.

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28

Datentransfer, für Anwendungen im Bereich Telecare und Telemonitoring. Gerade im Hinblick auf die neuen Strategien im Bereich eHomecare können für Pflegedienste u.U. Marktchancen eröffnet werden, indem abweichend von den Regularien sozial finanzierter Hilfeleistungen ein „zweiter Markt“ entsteht.34

Dahinter steht auch die Erwartung, in der ambulanten Pflege auf individuelle Bedürfnisse der Betreuten besser eingehen zu können.35 Der Abstand zwischen den gegebenen Internetanbietern und den erwähnten Modellprojekten ist jedoch sehr groß.

Auf der einen Seite stehen mehr oder weniger statische Informationsangebote, auf der anderen Seite Monitoringsysteme und fortgeschrittene Kommunikationslösungen für den gesicherten Datentransfer. Unter Vorgriff auf die Ausführungen zu den Rahmenbedingungen gesundheitstelematischer Entwicklungen, kann hier schon die Vermutung geäußert werden, dass eine flächendeckende Einführung dieser Lösungen noch auf sich warten lässt.

In dem nächsten Kapitel wird hingegen ein konkreter Ansatz zur telematischen Unterstützung der Kommunikationsprozesse aufgegriffen. Die Rede ist von der mobilen Pflegedokumentation. Von ihr könnte ein wesentlicher Impuls für die digitale Datenübertragung und der weiteren Digitalisierung in der Pflege ausgehen.

33 vgl., ebd.

34 vgl., N.N., 05.02.2002, „Homecare wird an Bedeutung gewinnen“, online unter:

http://www.aerztezeitung.de/docs/2002/02/05/022a0602.asp?cat=/politik/pflege/haeuslich, am 07.08.2002.

35 vgl., Deutsches Institut für Altersfragen e.V., Juli/August 2000, „Qualitätssicherung in der ambulanten Pflege“ in: Heft 7+8/2000, online unter: http://www.fh-fulda.de/dza/7-8-00.htm, am 07.08.2002.

(29)

29

6. MOBILE PFLEGEDOKUMENTATION

Im Bereich der mobilen Pflegedokumentation ist bereits eine umfangreiche Entwicklung in Gang gekommen. Es gibt derzeit eine Flut von Anbietern, die PDAs (Personal Data Assistent) und Geräte zur mobilen Datenerfassung vertreiben.36 Sie ermöglichen eine papierlose Zeit- und Leistungserfassung vor Ort und können Informationen bedarfsorientiert darstellen.

Auch wenn momentan das Gesetz eine papierlose Dokumentation nur in Grenzen zulässt, ist die Entwicklung auf diesem Gebiet wohl nicht zu stoppen, da sie erhebliche Erleichterungen der Kommunikations- und Dokumentationsprozesse in ambulanten Pflegediensten mit sich bringt.37 Zudem wird eine mobile Datenerfassung, durch die zunehmenden wirtschaftlichen und organisatorischen Anforderungen denen sich jeder Pflegedienst stellen muss, aber auch durch die Pflegebuchführungsverordnung immer notwendiger.

In Anbetracht der Vielfalt der auf dem Markt befindlichen Produkte, soll hier

exemplarisch die PalmTop basierte Software „HyCare mobile“ von der Firma HyCare – Organisationsberatung und Softwarelösungen für Pflegeeinrichtungen GmbH und

„HyCare orga“ von der Firma ORGA Kartensysteme GmbH beschrieben werden. 38 Die HyCare GmbH bietet ein Zusatzmodul zur Software „HyCare ambulant“ an.

Dieses Modul ermöglicht die Dokumentation auf einem Palm Top. In regelmäßigen Abständen werden diese Daten in der Einrichtung eingelesen und mit geplanten Daten automatisch abgeglichen. Per HotSync und/oder per E-Mail können

mitarbeiterbezogene Daten in das System ein- und ausgelesen werden.

36 siehe Anhang 2.

37 vgl., Lee, Louisa, 2001: „Tele-Homecare and beyond“,in: Seniors´Housing Update, Vol. 10, Nr. 2, 2001, online unter: http://www.harbour.sfu.ca/gero/shup/shupv10n2.pdf, S. 3f., am 25.08.2002

38 vgl. http://www.hycare.de/main.htm

(30)

30

HyCare mobile ermöglicht die von den Planungsdaten ausgehende mobile Einsatzplanung und gibt umfassende Informationen über Patienten, Leistungen, Angehörige, Hausärzte etc. sowie die Über- und Nachbearbeitung der Planungs- einsätze im mobilen Betrieb.

Zusätzlich zum PDA kann auch ein mobiler Chipkartenleser eingesetzt werden. Die erste Variante der mobilen Chipkartenleser der Firma ORGA ermöglicht die Erfassung der Zeit, also die Zeit, die der Mitarbeiter beim Patienten verbringt. Eine einmalige

„Personalisierung“ derChipkarten für Mitarbeiter und Patienten ist möglich.

Patientenkarten verbleiben beim Patienten, sie dienen neben der Zeiterfassung vor Ort auch als Visitenkarte für den Patienten, auf der die Notrufnummer der Station aufgedruckt ist. Mit einer Mitarbeiterkarte, die auch von mehreren Mitarbeitern benutzt werden kann, wird vor Dienstbeginn die Karte gelesen, um alle folgenden Einsätze zeitlich zuzuordnen. Auch Dienstarten, wie Bereitschaftsdienst, Organisationszeit usw.

können mit dem Gerät erfasst werden. Das Gerät kann bis zu 1500 Einsätze speichern und hat eine Uhr- und Kalenderfunktion die batterieunabhängig arbeitet. Das Gerät gilt als manipulationssicher.

Die neueste Variante der mobilen Chipkartenleser ermöglicht die Leistungserfassung vor Ort. Dazu werden zuerst sämtliche Leistungen aus den Hycare ambulant

Leistungsverzeichnissen der Station eingelesen. Der Mitarbeiter bestätigt dann vor Ort welche Leistungen er durchgeführt hat bzw. fügt Leistungen hinzu oder löscht

Leistungen. Die eingelesenen Daten können in die Dienst- und Einsatzplanung von HyCare ambulant übernommen werden.

Wie bei der PDA-Version können auch bei den zwei Chipkartenleserversionen die erfassten Daten mit der Software HyCare ambulant auf der Station abgeglichen und zur Korrektur weiterbearbeitet werden (Soll-Ist-Abgleich).

In einem laufenden Modellprojekt der Telekom AG soll die Kommunikation zwischen den Pflegediensten und ihren Pflegekräften soweit online ausgebaut werden, dass

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31

diese auch Informationen zu den Einsatzorten und Anweisungen zur Pflege umfassen.

Das Modell soll bis Ende des Jahres Marktreife erlangen.39 Ob die Notwendigkeit einer

„Online- Kommunikation“ über einen PDA wirklich gegeben ist, da der Einsatz von Mobiltelefonen hier eine bessere, für den Mitarbeiter weniger zeitaufwendige und exaktere Kommunikation ermöglicht, sollte bis dahin geklärt sein. Ob Fahrten zum Büro während des Dienstes dadurch gänzlich vermieden werden können bleibt abzuwarten.

Ambulante Pflegedienste sind aufgrund der personalintensiven Dienstleistung und hoher Personalkosten demnach motiviert, das Personal möglichst rationell

einzusetzen. Da nach dem Leistungskatalog des SGB XI, nach denen die erbrachten Leistungen des Pflegedienstes abgerechnet werden, eine modulare und

minutengenaue Einteilung der Leistungen vorgesehen ist, spielt die Zeitersparnis auch vor diesem Hintergrund eine sehr große Rolle. Der Pflegedienst wird bei

Überschreitung der Minutenvorgabe für eine gewisse Leistung, nicht zusätzlich

vergütet und muss diese Verluste an anderer Stelle wieder aufholen. Dies kann jedoch nur durch eine Optimierung des Gesamtprozesses in der ambulanten Pflege erzielt werden, was aktuell nicht zuletzt z. B. durch eine Straffung der Einsatztouren der Mitarbeiter geschieht.

Der Einsatz von PDAs oder mobiler Chipkartenlesegeräte macht hier eine nicht unerhebliche Zeiteinsparung möglich, die zudem dem Patienten bei der Pflege zu Gute kommen kann: Die Pflegekraft braucht weder ein Fahrtenbuch, noch eine papierne Dokumentation vor Ort (es sei denn es bestehen Auffälligkeiten des Patienten die im Sinne der Krankenbeobachtung festzuhalten sind).

Die Pflegekraft erfasst bei Ankunft beim Patienten, durch einfaches Antippen mit dem Pen die Zeit, erbringt die Pflege beim Patienten, dokumentiert erbrachte Leistungen die im Leistungskatalog hinterlegt sind, und erfasst die Abfahrt in beschriebener Weise.

39 vgl. Süddeutsche Zeitung Nr. 221/ 24.09.2002: „Digitalfoto statt Visite“

(32)

32

Gleichwohl gibt es Grenzen der technischen Unterstützung. Die Kommunikation zwischen Pflegebedürftigen und Pflegeperson sollte, wenn überhaupt, nur bedingt unter dem Einsatz von Technik bzw. Telematik erfolgen. Ein instruktives Beispiel bietet der Elektronik-Konzern Matsushita. Der Konzern entwickelt ein per Modem

fernsteuerbares Roboterplüschtier, welches auf Senioren „aufpasst“, sie an Medikamente erinnert, mit ihnen plaudert und die geplanten Tagesaktivitäten der Senioren verwaltet. Der Roboter soll in wenigen Jahren zum serienmäßigen Einsatz kommen.40

Fazit: Die Optimierung der Kommunikationsprozesse durch Technik hat im

Gesundheitswesen im Allgemeinen und in der Pflege im Besonderen dann Aussicht auf Erfolg, wenn sich auch unter den schwierigen Organisationsbedingungen ein (monetärer) Nutzen unmittelbar einstellt. Bei der mobilen Pflegedokumentation scheint das der Fall zu sein. Daraus folgt für die Technologieentwicklung, dass sie sehr stark auf Nutzen und tragfähige Geschäftsmodelle zu achten hat. Eine innovative

Anwendung allein, reicht für den Markterfolg nicht aus (siehe unten). Diese Situation dämpft schon seit Jahren die Investitionsbereitschaft in der Gesundheitstelematik.

Weitere Rahmenbedingungen der Technologieentwicklung sollen abschließend noch kurz Erwähnung finden.

40 vgl., N.N., o.J.,: „Altenpflege mit Roboter-Plüschtieren“, online unter: http://www.telekom- presse.at/archiv/artikel_liste_46713.htm, am 09.07.2002.]

(33)

33

7. MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN DER TELEMATIK FÜR AMBULANTE PFLEGEDIENSTE

Die Untersuchung hat auf der Ebene webbasierter Dienstleistungen einige Indizien dafür geliefert, in welche Richtung sich zukünftig technologische Anwendungen entwickeln könnten: Die bisherigen Informationsangebote im Internet bleiben hinter den Informationsbedürfnissen und dem inhaltlich Wünschenswerten ebenso zurück wie hinter den Anforderungen an Transparenz und Barrierefreiheit. Die virtuelle Integration zahlreicher Dienstleistungen aus dem Umfeld der konkreten Pflegeleistung ist bisher nirgends realisiert. An dieser Stelle wäre also ein Aktivitätsfeld gegeben.

Während eine solche Entwicklungsrichtung kaum rechtliche oder technologische Hürden zu überwinden hätte, gilt dies für anspruchsvolle sektorübergreifende Kommunikationslösungen, die den patientenbezogenen Datentransfer realisieren, schon weitaus weniger. Kommunikationslösungen für den einrichtungsübergreifenden Datentransfer z. B. in Form einer Behandlungsdokumentation, die auch die Pflegeakte umfasst, stoßen immer noch auf teilweise problematische Rahmenbedingungen.

Gleiches gilt für das Telemonitoring und Telecareanwendungen. Bei diesen Anwendungsbereichen kristallisiert sich auch immer wieder die problematische Vergütung telemedizinischer Leistungen heraus. Bis dato werden telemedizinische Anwendungen nur als Erprobung von Krankenkassen finanziert. Vielmehr muss der Leistungserbringer als Investor hoffen, dass sich durch Rationalisierungsgewinne die Investitionen amortisieren. Eine gleichermaßen schwierige Rahmenbedingung für die virtuelle Integration der Sektoren sind jedoch die unterschiedlichen Datenformate und die immer noch verbreiteten proprietären Systeme.

Die elektronische Kommunikation von Befunden, Therapievorschlägen etc. ist aber nur dann praktikabel, wenn beide Kommunikationspartner diese ohne Zusatzaufwand aus ihren klinischen Arbeitsplatzsystemen oder Praxiscomputern heraus erzeugen bzw. auf Empfängerseite in diese integrieren können. Erste Grundvoraussetzung ist selbstverständlich das Vorliegen digitaler Informationen. Neben der EDV-gestützten

(34)

34

Durchführung klinischer und administrativer Aufgaben, wie z. B. bei der mobilen Pflegedokumentation, tragen die zunehmende Verbreitung digitaler bildgebender Verfahren und der Einsatz von Hochleistungsscannern bei der Archivierung von Röntgenbildern hierzu bei. Die resultierende digitale Datenbasis ermöglicht nicht nur elektronische Patientenakten und elektronische Karteikarten, sondern dient gleichzeitig als Ausgangspunkt der elektronischen Vernetzung. Nur wenn die entsprechenden Fragen der Interoperabilität, des Datenschutzes und der Vertrauenswürdigkeit der Übermittlung adäquat und systematisch gelöst werden, ergibt sich als Ergebnis eine patientenbezogene Langzeitdokumentation, in die auch die Pflege integriert werden kann.

Hier besteht das Angebot der ZTG GmbH, sich über technische Standards zu informieren. Dazu hat das Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen eine Anlaufstelle eingerichtet. Sie basiert im Kern auf eine öffentlich zugängliche Datenbank über alle relevanten Standards in der Gesundheitstelematik.

Die maßgeblichen Entwicklungsoptionen sollen abschließend nochmals zusammen- fassend aufgelistet werden:

· Integrative, trägerübergreifende Informationen und Services

· Neutrale, qualitätsgesicherte Inforamtionen, mit einem hohen Wert für Pflegebedürftige und ihre Angehörige

· Anschluß der ambulanten Pflege an einrichtungsübergreifende, digitale Verfahren der Behandlungsdokumentation (Elektronische Patientakte/Pflegeakte)

· Erprobung und Evaluierung von gesundheitstelematischen Anwendungen der Fernbetreuung (Telemonitoring, eHomecare-Systeme, Telenursing, ...).

(35)

35

8. LITERATURVERZEICHNIS

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(41)

41 N.N., o.J. "Altenhilfeplanung ohne Alte?" online unter:

http://www.paritaet.org/berlin/soziales/index.htm ,am 17.09.2002.

vgl., N.N., o.J.,: „Altenpflege mit Roboter-Plüschtieren“, online unter:

http://www.telekom-presse.at/archiv/artikel_liste_46713.htm, am 09.07.2002.]

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Referenzen

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