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Verhalten von zweifeldrigen Stahlbetonbalken bei Ausfall einer Unterstützung

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Research Collection

Working Paper

Verhalten von zweifeldrigen Stahlbetonbalken bei Ausfall einer Unterstützung

Author(s):

Mühlematter, Martin; Ammann, Jakob Walter; Bachmann, Hugo Publication Date:

1983

Permanent Link:

https://doi.org/10.3929/ethz-a-000274743

Rights / License:

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ETH Library

(2)

Spannbetonbalken artiger Beanspruchung

Teil 5

Verhalten von zweifeldrigen Stahl¬

betonbalken bei Ausfall einer

Unterstützung

Martin Mühlematter Walter Ammann

Hugo

Bachmann

März1983 BerichtNr.7709-5

Birkhäuser

Verlag

Basel Boston

Stuttgart

Institutfür Baustatik und Konstruktion ETH Zürich

(3)

Mühlematter,

Martin:

VersucheanStahlbeton-und

Spannbetonbalken

unter

stossartiger Beanspruchung

/von Martin

Mühlematter;

Walter

Ammann; Hugo

Bachmann.- Basel; Boston;

Stuttgart:

Birkhäuser

(Bericht/Institut

für Baustatik und Konstruktion,ETH

Zürich; 7709-5)

Früheru.d.T.:Ammann,Walter: Versuchean Stahlbeton- und

Spannbetonbalken

unter

stossartiger Beanspruchung

NE:

Ammann, Walter:; Bachmann, Hugo:;

Institut

für Baustatik und Konstruktion<Zürich>:Bericht Teil5. Verhaltenvon

zweifeldrigen

Stahlbeton¬

balkenbeiAusfall einer

Unterstützung.-1983.

ISBN3-7643-1498-2

Nachdruck verboten.

Alle

Rechte,

insbesonderedas der

Übersetzung

infremde

Sprachen

und

der

Reproduktion

auf

photostatischem Wege

oderdurch

Mikrofilm,

vorbehalten.

c 1983Birkhäuser

Verlag

Basel ISBN

3-7643-1498-2

(4)

unter stossartiger Beanspruchung

Teil 5

Verhalten von zweifeldrigen Stahlbetonbalken bei Ausfall einer Unterstützung

Dipl. Ing.

Martin

Mühlematter Dipl. Ing.

Walter Ammann Prof. Dr.

Hugo

Bachmann

Institutfür Baustatik

und

Konstruktion Eidgenössische Technische Hochschule Zürich

Zürich März 1983

(5)

Teil 1:

Zugversuche

an

Bewehrungs-

und

Spannstahl

mit erhöhter

Dehngeschwindigkeit.

Bericht Nr. 7709-1, Juni 1962.

Teil 2:

Konzeption

und

Durchführung

der

Balkenversuche, Zusammenfassung

der Versuchs¬

resultate.

Bericht Nr. 7709-2, Dezember 1982.

Teil 3: Versuchsresultate der Balken P1, P2 und B1 bis B8.

Bericht Nr. 7709-3, Dezember 1982.

[Auf

Anfrage

erhältlich: Institut für Baustatik und

Konstruktion, ETH-Hönggerberg

Sekretariat HIL E

13.3,

CH-8093 Zürich)

Teil 4: Versuchsresultate der Balken B9 bis B21.

Bericht Nr. 7709-4, Januar 1983.

(Auf

Anfrage

erhältlich: Institut für Baustatik und

Konstruktion, ETH-Hönggerberg

Sekretariat HIL E 13.3, CH-8093 Zürich)

Teil 5: Verhalten von

zweifeldrigen

Stahlbetonbalken bei Ausfall einer

Unterstützung.

Bericht Hr. 7709-5, März 1983.

(6)

Seite

1.

Einleitung

1

1.1

Allgemeines

1

1.2

Zielsetzung

1

1.3

Versuchsprogramm

2

2. Versuchsbalken 3

2.1

Beschreibung

3

2.1.1

Abmessungen

3

2.1.2

Bewehrungen

3

2.1.3 Zusatzmassen 3

2.1.4

Herstellung, Lagerung

3

2.2 Baustoffe 4

2.2.1 Beton 4

2.2.2

Bewehrungsstahl

4

3.

Durchführung

und

Auswertung

der Versuche 5

3.1

Versuchsanlage

5

3.2

Messeinrichtungen

6

3.2.1

Weg-

und

Verformungsmessungen

6

3.2.2

Kraftmessungen

7

3.2.3

Beschleunigungsmessungen

7

3.2.4

Datenerfassung

und

-Aufzeichnung

7

3.3

Versuchsablauf

7

3.3.1

Allgemeines

7

3.3.2 Versuche mit den Balken DE1 und DE2 8

3.3.3 Versuche mit dem Balken DM1 8

3.3.4 Versuch mit dem Balken DM2 9

3.4

Auswertungen

9

3.4.1

Auswertungen

von Hand 9

3.4.2

Auswertungen

mit

Computer

10

4.

VersuchsrBsultate

13

4.1

Allgemeines

13

4.1.1 Art und

Reihenfolge

der

Resultat-Darstellungen

13

4.1.2

Koordinatensystem, Vorzeichenregelung

13

4.2 Resultate der Versuche mit dem Balken DE1 14

4.2.1

Dynamischer

Versuch DE1.1 14

4.2.2 Statischer Versuch DE1.2 16

4.3 Resultate der Versuche mit dem Balken DE2 16

4.3.1

Dynamischer

Versuch DE2.1 16

4.3.2 Statischer Versuch DE2.2 18

4.4 Resultate der Versuche mit dem Balken DM1 18

4.4.1

Dynamischer

Versuch DM1.1 18

4.4.2 Statischer Versuch DM1.2 19

4.5 Resultate des

dynamischen

Versuchs DM2.1 mit dem Balken DM2 20

4.6

Vergleiche

20

4.6.1

Dynamische

Versuche 21

4.6.2 Statische Versuche 21

4.6.3

Dynamische

Versuche - statische Versuche 21

Zusammenfassung

und

Folgerungen

23

Resume et conclusions 24

Summary

.and Conclusions 25

(7)

Verdankungen

Bezeichnungen

Literaturverzeichnis

Tabellen

Bilder

26

27

28

29

32

(8)

1.1

Allgemeines

Zur

Ermittlung

von

Tragwerksbeanspruchungen infolge

statischen

Belastungen

und für eine

sichere und

zugleich

wirtschaftliche

Bemessung

von Stahlbetonbauteilen stehen heute dem

Ingenieur

hochentwickelte wirklichkeitsnahe

BBrechnungsverfahren

zur

Verfügung.

Für

dyna¬

mische,

und insbesondere für hohe

stossartige Belastungen,

wie sie vor allem in Katastro¬

phenfällen auftreten,

sind die Kenntnisse über das Bauteilverhalten

jedoch

noch sehr lük-

kenhaft. Ausgereifte Bemessungskonzepte liegen demzufolge

erst in Ansätzen vor. Durch eine intensive

Forschungstätigkeit

auf dem Gebiet der nichtlinearen

Dynamik

wird weltweit ver¬

sucht,

mit theoretischen Arbeiten und mit

experimentellen Untersuchungen entsprechende

Mo¬

dellvorstellungen

zu entwickeln und zu

überprüfen.

Bei der

Erforschung

des Verhaltens von

stossartig beanspruchten

Bauteilen

liegt

das Schwer¬

gewicht

vor allem bei

Fragestellungen

aus dem Bereich des kerntechnischen

Ingenieurbaus

und aus dem zivilen und militärischen Schutzraumbau. Verschiedene weitere Problemstellun¬

gen aus dem Hoch- und Brückenbau sind bis heute

jedoch

ebenfalls noch

wenig erforscht,

so

beispielsweise

ein durch einen

Explosions-

oder Anfahrunfall

hervorgerufener

Ausfall von

Stützen,

was das

Versagen darüberliegender Haupttragelemente

bewirken kann

(sogenannter progressiver Kollaps infolge

sukzessivem Ausfall benachbarter

Tragelemente).

Ein derarti¬

ger Lastfall kann rein statisch nicht

vollständig

behandelt

werden,

da das Verhalten fal¬

lender Bauteile durch auftretende

Trägheitskräfte

oft

massgebend

beeinflusst wird. Ausser¬

dem werden die

Materialeigenschaften

von Stahl und Beton durch die hohen

Beanspruchungsge¬

schwindigkeiten

unter Umständen erheblich beeinflusst. Im weiteren sind insbesondere im Hochbau durchlaufende

Träger

in

Längsrichtung

oft ganz oder teilweise

gehalten,

so dass beim Ausfall eines

Zwischenauflagers

eine

Membrantragwirkung

und damit eine grosse

Längs¬

zugkraft

eintritt.

Derartig beanspruchte

Bauteile sind rechnerisch besonders

schwierig

er¬

fassbar, da sowohl

dynamische

Einflüsse

berücksichtigt,

die

Gleichgewichtsbedingungen

am

verformten

System aufgestellt,

und die

Eigenschaften

des

Querschnittes (Steifigkeit,

Wider¬

stand)

umfassend definiert werden müssen.

Am Institut für Baustatik und Konstruktion

(IBK)

der

Eidgenössischen

Technischen Hochschu¬

le

(ETH)

Zürich wurde im

September

1977 mit der

Bearbeitung

des

Forschungsprojektes

"Stahl¬

beton- und

Spannbetonbalken

unter

stossartiger Beanspruchung" begonnen.

In einem ersten Teil wurden Fallversuche mit einfachen Balken

durchgeführt

und die

Ergebnisse

in einem Be¬

richt

[1]

umfassend

dargestellt. Gleichzeitig

wurden

umfangreiche Zugversuche

an

Bewehrungs¬

und

Spannstählen durchgeführt

zur

Abklärung

des Einflusses der

Dehngeschwindigkeit

auf ein¬

zelne Materialkennwerte und auf das

gesamte Spannungs-Dehnungs-Verhalten

dieser Materia¬

lien

[2].

In einem zweiten Teil, der im

vorliegenden

Bericht beschrieben

wird,

wurden im Rahmen desselben

Forschungsprojektes

Versuche an

zweifeldrigen

Stahlbetonbalken

durchge¬

führt. Dabei wurde an den

insgesamt

vier

geprüften

Balken

jeweils

das Verhalten beim

plötzlichen

Ausfall einer der drei

Unterstützungen

untersucht, wobei auch der Einfluss einer

Membrantragwirkung einbezogen

wurde.

Die beiden Versuchsberichte über die Versuche mit einfachen Balken und mit Durchlaufträ¬

gem sind so weit wie

möglich

ähnlich

aufgebaut

und

dargestellt.

Beide sind für sich al¬

lein lesbar, im

vorliegenden

Bericht wird für eine ausführliche

Darstellung

einzelner Ab¬

schnitte

jedoch

teilweise auf

[1]

verwiesen.

1.2

Zielsetzung

Die Ziele der hier beschriebenen Versuche waren:

(9)

längsrichtung)

beim

plötzlichen

Ausfall einer

Unterstützung.

- Direkter

Vergleich

von statischem und

dynamischem Verformungs-

und Bruchverhalten bei reiner

Biegebeanspruchung

bzw. bei

Biegung

mit

Zug.

- Gewinnen von Hinweisen für die

Entwicklung

von

Modellvorstellungen

und rechnerischen

Lösungsansätzen.

1.3

Versuchsprogramm

Die Versuche wurden an vier Balken

durchgeführt,

die

ursprünglich

als

Zweifeldträger

ge¬

lagert

waren und

Spannweiten

von rund 2 x 8.0 Meter aufwiesen.

Pro Balken wurde

je

ein

dynamischer

Versuch mit Ausfall einer der drei

Unterstützungen durchgeführt.

Anschliessend wurde

jeweils,

sofern dies

möglich

war, in einem zweiten Ver¬

such der Balken noch statisch

geprüft.

Zur

Klärung

der

Restschubtragfähigkeit

in einem

schon

vorhandenen,

im wesentlichen durch

Biegebeanspruchung erzeugten plastischen

Gelenk

war

vorgesehen,

an den verformten Balken noch

eigentliche

Schubversuche durchzuführen.

Dies war indessen in keinem der Fälle mehr

möglich,

da die

Biegezugbewehrung

im

plasti¬

schen Gelenk bereits

durchgerissen

war.

Balken DE1 und DE2

Dynamische

Versuche DE1.1 bzw. DE2.1: Plötzlicher Ausfall eines

Endauflagers.

Statische Versuche DE1.2 bzw. DE2.2:

Langsames

Absenken eines

Endauflagers

bei

einge¬

spanntem

Balkenmittelteil.

Balken DM1

Dynamischer

Versuch DM1.1:

Statischer Versuch DM1.2:

Plötzlicher Ausfall des

Mittelauflagers

bei hori¬

zontal unverschieblich

gehaltenen Endauflagern (Membrantragwirkung).

Ermittlung

der statischen

Resttragfähigkeit

des Balkens für eine Einzellast in Balkenmitte.

Balken DM2

Dynamischer

Versuch DM2.1 Plötzlicher Ausfall des

Mittelauflagers

bei hori¬

zontal verschieblichen

Endauflagern.

DiB Versuche wurden in den Monaten Februar und März 1981 durch die

Eidgenössische

Material¬

prüfungs-

und Versuchsanstalt

(EMPA)

in

Dübendorf/Zürich durchgeführt.

Die

Planung

und die

Auswertung erfolgte

am Institut für Baustatik und Konstruktion

(IBK)

der ETH Zürich.

(10)

Da

die hier beschriebenen Versuche an

Durchlaufträgem

in engem

Zusammenhang

mit den in

[1]

beschriebenen Versuchen an einfachen Balken

stehen,

wurden die Versuchsbalken

mög¬

lichst

analog ausgebildet.

Insbesondere wurden die

gleichen Ouerschnittsabmessungen,

zum Teil die

gleichen Bewehrungen

und die

gleichen

Baustoffe verwendet. Die

Herstellung

und

Vorbereitung

der Balken

erfolgte

auf

analoge

Weise.

2.1

Beschreibung

2.1.1

Abmessungen

Wie aus den Bildern

1a,

1b und 1c ersichtlich

ist,

wiesen alle vier Balken einen Rechteck¬

querschnitt

von 0.40 m Breite und 0.30 m Höhe auf. Die

gesamte Balkenlänge betrug je 16.30

m, was bei einer

Lagerung

als

Zweifeldträger (siehe Kapitel 3.3)

einem Verhältnis

von Höhe zu

Spannweite

von

ungefähr 1/26 entspricht.

2.1.2

Bewehrungen

Die in den Bildern

1a,

1b und 1c

dargestellten Längsbewehrungen

waren bei sämtlichen Bal¬

ken

symmetrisch

zur Balkenmitte

angeordnet,

wobei zwei verschiedene

Ausbildungen gewählt

wurden

(Bild

1a bzw.

1b).

Dabei wurde darauf

geachtet,

dass durch die

unumgänglichen

Be-

wehrungsstösse

der

Biegewiderstand

nicht vermindert wurde. Die

Stosslängen

wurden deshalb

zu

ungefähr

60 Stabdurchmessern

gewählt.

Bei allen Balken war im mittleren Bereich die

obere

Bewehrung

durch

Zulagen

verstärkt. Mit Ausnahme des Balkens DE2 wurde auch die un¬

tere

Längsbewehrung symmetrisch

zur Balkenmitte

abgestuft,

so dass im Bereich des Mittel¬

auflagers

der Balken

DM1,

DM2 und DE1 nur eine reduzierte untere

Bewehrung

vorhanden war.

Damit die

Lage

der

Abstufung

dBS

Biegewiderstandes möglichst eindeutig festgelegt

war,

wurden die

Zulagen,

wie in den Bildern 2a und 2b

ersichtlich, rechtwinklig abgebogen

und mit einer kurzen Schweissnaht

zusammengeheftet.

Zur

Vermeidung

von

übermässigen

lokalen

Betonpressungen

wurden kurze Stücke Rundstahl

0

20 mm als

Quereisen

in die Innenseite der

Abbiegungen geschweisst.

Für die

Endverankerung

wurden an beiden Balkenenden die obere und die untere

Längsbewehrung je

an eine

Stahlplatte

mit den

Abmessungen

400 x 70 x 15 mm

stumpf angeschweisst.

Die

Bügelbewehrung

war über die ganze

Balkenlänge

konstant mit

0

8 mm im Abstand t = 20 cm.

Die Form der

Bügel

ist in den Bildern 2a und 2b

erkennbar,

die Haken

lagen abwechslungs¬

weise auf der linken und auf der rechten Seite des

Querschnittes.

Die

Betonüberdeckung betrug durchwegs

15 mm. In Bild 1c sind die theoretischen Werte der

Bewehrungsquerschnitte

und der

Bswehrungsgehalte

für sämtliche Balken

zusammengestellt.

2.1.3 Zusatzmassen

Bei den Balken DE1 und DE2 wurde, wie in Bild 3

angegeben, praktisch

auf der ganzen Bal¬

kenlänge

eine

gleichmässig

verteilte Zusatzmasse von 150

kg/m aufgebracht,

damit die Be¬

anspruchungen

und die

Verformungen

bei den

dynamischen

Versuchen DE1.1 und DE2.1 das ge¬

wünschte Mass erreichten. Die

Gewindestangen

für die

Befestigung

der einzelnen

Bleipakete

wurden nach dem Betonieren in den noch weichen Beton einvibriert. Mit der

gewählten

Anord¬

nung wurden die

Biegesteifigkeit

und die

Verformungseigenschaftan

der Balken nicht wesent¬

lich beeinflusst.

2.1.4

Herstellung, Lagerung

Sowohl die

Herstellung

wie auch die

Lagerung

und die

Vorbereitung

der Balken für den Ver-

(11)

unterseite und eine konventionelle

Holzschalung

für die Seiten. Die

Verdichtung

des Betons

erfolgte

mit Tauchrüttlern. Für den

Transport

der 16.30 m

langen

Balken müssten an zwei Hallenkranen Verteilbalken

angehängt werden,

so dass die

Versuchskörper

an vier Befesti¬

gungspunkten gleichmässig angehoben

werden konnten und dadurch während des

Transports

rissefrei blieben. Während der

Lagerung

wurden

Vorbereitungsarbeiten durchgeführt

wie

Weissein, Anbringen

von Messstellen u.a. . Damit die

Fotografien

der Balken besssr ausge¬

wertet werden

konnten,

wurden auf der BalkenvDrderseite eine

durchgehende

schwarze Linie 100 mm von der BalkenobersBite entfernt gezogen und

symmetrisch

zur Balkenmitte alle 500 mm schwarze Dreiecke am oberen Rand

aufgemalt.

Das Alter der Balken bis zu den Versuchen war

unterschiedlich

und

betrug

im Minimum 78

Tage

und im Maximum 121

Tage.

2.2 Baustoffe

2.2.1 Beton

In Bild 4 sind

Zusammensetzung

und

Eigenschaften

des verwendeten Frischbetons

angegeben.

Die Siebkurve der

Zuschlagstoffe

erfüllte die

Anforderungen

der Norm SIA 162

(1968) [3]

für einen Beton der

Qualität

BH PC 300.

Für dis

Ermittlung

dar

Betonfsstigkeiten

wurden pro Balken 8 Würfel 200 x 2D0 x 200 mm und 8 Prismen 120 x 120 x 360 mm betoniert. Je zwei dieser Proben wurden kurz vor dem Ausschalen - nach 4 bis 5

Tagen

-

geprüft, je

drei weitere nach

ungefähr

28

Tagen

und die restlichen zum

Zeitpunkt

der Balkenversuche. Es wurden

jsweils

an den Würfeln die Würfel¬

druckfestigkeit

und an den Prismen zuerst die

Biegezugfsstigkait

und anschliessend an den

beiden

Hälften

Druckfestigkeiten

in

Querrichtung

ermittelt. Die

Ergebnisse

dieser Prüfun¬

gen sind in den Tabellen 1 und 2

zusammengestellt,

wobei als

Würfeldruckfestigkeit

der Mittelwert aus den an den beidsn Würfeln ermittelten

Wurfeldruckfsstigkeiten

und den pro Prisma

gemittelten Druckfestigkeiten

in

Querrichtung angsgeben

ist. Die

geforderten

Werte

wurden bei sämtlichen Balken überschritten. Die Elastizitätsmoduli der

Probekörper

wurden

experimentell

nicht ermittelt.

2.2.2

Bewehrungsstahl

Für die

Längsbewehrung

wurde

naturharter, schräggerippter

Betonstahl der Marke "BOX-ULTRA"

verwendet

(Gruppe

lila nach Norm SIA 162

(1968) [3]).Lieferungsbadingt

bestand die

Bügel¬

bewehrung

aus

kaltverformtem, schräggeripptem

Betonstahl dsr Marke "BOX-RING"

(Gruppe

Illb

nach Norm SIA 162

(1968) [3]).

Die Materialkennwsrte wurden für

jede Stahllieferung

an verschiedenen Durchmessern ermit-

telt,

wobai die

Prüfung

in

Anlehnung

an die Norm SIA 162

(1968)

Richtlinie 9

[3] "quasi¬

statisch" (d.h. mit sehr kleiner

Dehngeschwindigksit) durchgeführt

wurde. Die ermittelten Materialkennwerte sind pro Balken in Tabelle 3 und für die

gesamte

Versuchsserie in Tabel¬

le 4

zusammengestellt.

(12)

3.1

Versuchsanlage

Die Versuche fanden in der Bauhalle der EMPA statt. In einem

Baukastensystem

konnte auf dem

Aufspannboden

die

Versuchsanlage aufgebaut

werden.

Bedingt

durch die

VerschiedBnartig-

keit der einzelnen Versuche müsste die

Anlage

für

jeden

Balken teilweise

umgebaut

werdsn (Ausführlicher Beschrieb der Versuchsabläufe mit

Angabe

der

wichtigen Abmessungen

der Ver¬

suchsanlage

siehe

Kapitel

3.3).

Dynamische

Versuche DE1.1 und DE2.1

Der Aufbau der

Versuchsanlage geht

aus den Bildern 5a und 5b hervor. Der Balken war bis kurz vor dem Versuch auf der

Aufprallseite provisorisch

auf einer Stahlstütze

gelagert

und konnte dann an den Hallenkran

angehängt

werden. Mittels der in Bild 6a erkennbarsn Aus¬

klinkvorrichtung

konnte das im Versuch auf den Hallenboden

aufprallende

Balkenende über einen Hebelmechanismus

freigegsben

werden. Das in Balkenmitte

angeordnets Rollenlager

ist

in Bild 6b

abgebildet.

Die

Endauflagerung

am rechten Balkenende müsste frei

drshbar,

aber unverschieblich sein. Dies wurde mit einem Gelenk mit zwei seitlichen

Kugellagern

erreicht

(Bild

6c),

zwischen die der Balken bei der

Montage eingeschoben

und mit

Epoxyharz

auf einer

Länge

von

ungefähr

300 mm

eingegossen

wurde. Die

Aufprallplatte (Bild 6d),

auf die der Balken im Versuch

aufprallte,

war 800 mm

lang

und 400 mm breit mit einer unteren Stahl¬

platte

der Dicks von 30 mm und einer oberen von 50 mm. Dies

ergab

zusammen mit den

einge-

bautsn Kraftmessdosen

(siehe Kapitel

3.2.2) eine Gesamthöhe von 220 mm.

Statische Versuche DE1.2 und DE2.2

Bild 7 vermittelt eine schematische

Darstellung

der

Versuchsanlage.

Der Mittelteil des

Balkens war, wie in Bild 8a

gezeigt,

auf einem starren Stahlelement derart auf einem Mör¬

telbett

aufgelegt,

dass der rechte Balkenteil

ungefähr

horizontal

lag.

Der linke Teil des

Auflagers

war durch in den

Aufspannboden

verankerte

Zugstangen

mit einer

hydraulischen

Presse so

vorgespannt,

dass die

aufgebrachte

Kraft ein Abheben vom

Lager

verhinderte. Da¬

durch konnte auf einfache Weise eine

Einspannung

des Balkenmittelteils erreicht werden.

Am Balkenende wurde das in den Versuchen DE1.1 bzw. DE2.1 verwendete Gelenk entfernt und durch eine

Kranaufhängung (Bild 8b)

ersstzt. Dies erlaubta eine

langsame

und kontrollisrte

Absenkung

des Balkenendes mit Hilfe des Hallenkrans.

Dynamischer

Versuch DM1.1

Die

symmetrisch

zur Balkenmitte

aufgebaute Versuchsanlage

ist in den Bildern 9a und 9b dar¬

gestellt.

In Balkenmitte war die schon beschriebene

Kranaufhängung

mit

Ausklinkvorrichtung

(Bild 6a)

befestigt,

an die der Balken nach dem Entfernen der

provisorischen Abstützung angehängt

wurda. An beiden Balkenenden müsste der Balken frei

drehbar,

aber unvsrschieb- lich

gelagert sein,

was mit den etwas modifiziertsn Gelenken aus den Versuchen DE1.1 und DE2.1

erreicht

wurde. Zwecks

Uebertragung

der erheblichen

Horizontalzugkräfte

vom Balken

auf die Gelenke wurden an beiden Balkenendsn senkrecht durch den Balken

je

zwei Löcher mit einem Durchmesser von 30 mm

gebohrt,

mit

Epoxyharz

Rundeisen

eingegossen,

und diese

als Schubdübel mit dem Gelenk verschraubt. Die Gelenke selbst

(Bild 9c)

wurden mit massi¬

ven

Zugstangen möglichst

starr auf den

Aufspannboden

zurückverankert. Als

Aufprallplatte

wurde die bei den Versuchen DE1.1 und DE2.1 beschriebene Konstruktion verwendet

(Bild 6c).

Statischer Versuch DM1.2

Für die

Belastung

des nach dem Versuch DM1.1 nun als

Spannband hängenden

Versuchsbalkens

(13)

derlichen

Weg

nicht

ausreichte,

wurde

jeweils

nach dem Erreichen des maximalen Kolbenhubes der Balken mit

weiteren,

im

Aufspannboden

verankerten

Gewindestangen vorübergehend

in sei¬

ner

Lage festgehalten,

währenddem die Pressen für den nächsten Hub vorbereitet wurden.

Dynamischer

Versuch DM2.1

Die Bilder 11a und 11b vermitteln eine Uebersicht über die

Versuchsanlage.

Die Balkenenden müssten frei

drehbar,

vertikal unverschisblich und horizontal frei

beweglich gelagert

sein.

Aus

praktischen

Gründen wurden nicht

Rollenlager,

sondern die

glsichsn

Gelenke wie bei den

anderen Balken verwendet. Durch eine

möglichst

grosse

Länge

der oben und unten

gelenkig

ge¬

lagerten Hängestützen

und das

beidseitige

etwas nach innen Setzen

(35 cm)

des oberen Dreh¬

punktes

konnten die unvermeidliche

Vertikalbewegung

des Gelenkes sowie die horizontale Auf¬

lagerreaktion

während des Versuchs

genügend

klein

gehalten

werden.

Auf die

vorgängig

beschriebene

Aufprallplatte

wurde ein Stahlklotz von 100 mm

Höhe,

12D mm Breite und 500 mm

Länge aufgelegt,

womit ein

geometrisch gut

definierter

Aufprallbereich

vorhanden war. Damit dieser auch auf dem Balken vorausbestimmt werden

konnte,

und eine

symmetrische Fallbewegung garantiert

war, wurde in Balkenmitte auf der Hinterseite verti¬

kal ein

Stahlprofil

als

Führungsschiene angebracht

(Bilder 11c und

11d),

in dem ein am Balken

befestigter

Stahlbolzen

geführt

wurde.

3.2

Messeinrichtungen

Die im

folgenden

beschriebenen

Messeinrichtungen

sind teilweise identisch mit

denjenigen,

wie sie in

[1]

ausführlich beschrieben wurden. Wo dies

zutrifft,

wird hier nur eine zusam¬

menfassende

Darstellung

und durch

Beifügen

eines Sterns

(*)

ein Hinweis auf weitere Einzel¬

heiten in

[1] gegeben.

3.2.1

Weg-

und

Verformungsmessungen

a)

Rissweiten

Die Rissweiten wurden mit einem Rissmassstab auf 5/100 mm genau auf der

gesamten

Balken¬

vorderseite gemessen. Da die Rissweiten mit dieser Methode bei den statischen Versuchen DE1.2 und DE2.2 nicht

zuverlässig

genug erfasst werden

konnten,

wurden im Bereich des

pla¬

stischen

Biegegelenkes

immer zwischen zwei Rissen

Stahlkugeln

auf die Balkenvorderseite

geklebt,

und deren

gegenseitigen

Abstände in allen Laststufen mit einer Schiebelehre aus¬

gemessen.

b) Deformeter

(*)

Die bleibenden mittleren

Dehnungen

der

Längsbewehrung

und die bleibenden mittleren Stau¬

chungen

auf der Betonoberfläche wurden über eine

Basislänge

von

ungefähr

200 mm gemessen.

In Bild 12a ist ein

Beispiel

für die

Anordnung

der Deformeter-Messstrecken auf einem Ver¬

suchsbalken

dargestellt.

An den

Uebergängen

von

Bewehrungs-

zu Beton-Messstrecken waren

jeweils

2 bis 3 Messstrecken

parallel angeordnet.

Das auf einer Messstrecke

aufgesetzte

Deformeter ist in Bild 12b

abgebildet.

c)

Dehnmessstreifen

(DMS)

auf

Bewehrung

und Beton

(*)

Die DMS auf der

Bewehrung

wiesen eine

Messgitterlänge

von 7 bis 10 mm auf und konnten

je

nach

Typ Dehnungen

bis zu 10 I messen. Die DMS auf dem Beton hatten eine

Messgitterlänge

von 60 bis 150 mm und wurden auf die

angeschliffene

und

gereinigte

Betonoberfläche ge¬

klebt.

(14)

Die Punkte für das Nivellement waren auf der ganzen

Balkenlänge

in einem Abstand von D.5 m

angeordnet.

e)

Wegaufnehmer

Zur

Messung

der

Salkenverformung

während den

dynamischen

Versuchen wurden an

insgesamt

8 Balkenstellen

Wegaufnehmer

mit einem Messbereich von rund 2 m

eingesetzt.

Diese Geräte der Marke Gelesco sind über einen dünnen Draht mit dem

Messpunkt

verbunden und messen die Ver¬

längerung

bzw.

Verkürzung

dieses Drahtes. Sie sind deshalb

unempfindlich

auf nicht

gerad¬

linige Bewegungen

der

Messpunkte,

wie dies in den Versuchen der Fall war. Induktive

Weg¬

aufnehmer nach dem

Prinzip

des Tauchankers konnten nicht

eingesetzt werden,

da bei den grossen

Messlängen

die

Beschädigungsgefahr

durch ein Verklemmen des Tauchankers in der

Spule

zu gross war.

f)

Elektro-optische Wegmessung (*)

Für

berührungslose dynamische Wegmessungen

standen zwei Geräte der Marke EMNEG zur Verfü¬

gung, die

je

nach

eingesetzter Optik

einen Messbereich von bis zu 0.3 m

Weg

aufwiesen.

3.2.2

Kraftmessungen (*)

Alle

Auflagerreaktionen

wurden sowohl während der

dynamischen

wie auch während der stati¬

schen Versuche gemessen.

Bei den

dynamischen

Versuchen DE1.1 und DE2.1 wurde die

Auflagerkraft

im

Rollenlager

in Balkenmitte

(siehe

Bild 6b) durch drei

gekoppelte

Kraftmessdosen ermittelt. Am rechten

Balkenende

wurde die vertikale

Gelenkreaktion,

wie in Bild 6c erkennbar

ist,

durch eine Kraftmessdose in der

Gelenkaufhängung

gemessen, die horizontale Gelenkreaktion durch zwei

gekoppelte

Dehnmessstreifen auf den beiden hinteren

Befestigungsstangen

(siehe auch Bild

9c).

Die

Aufprallreaktion

wurde durch drei

gekoppelte,

in der

Aufprallplatte

(Bild 6d) an¬

geordnete

Kraftmessdosen gemessen. Bei den statischen Versuchen DE1.2 und DE2.2 wurde die Vertikalreaktion in der

Kranaufhängung

am rechten Balkenende (Bild 8b) mit einer

eingehäng¬

ten

Zug-Kraftmessdose

gemessen.

3.2.3

Beschleunigungsmessungen (*)

Es konnten

insgesamt

drei

Beschleunigungsaufnehmer (Bild 12c)

mit Messbereichen bis zu 2500

m/s

2

eingesetzt

werden.

3.2.4

Datenerfassung

und

-aufZeichnung

(*)

Die statischen

Messungen

wurden, soweit es sich nicht um

Handablesungen

handelte (Risswei¬

ten und

Nivellement),

auf Lochstreifen (Deformeter) und XY-Schreiber (Kraft und

Weg

in den statischen Versuchen)

aufgenommen.

Für die

Datenerfassung

und

-aufZeichnung

während den

dynamischen

Versuchen wurde eine 24-Kanal

PCM-Anlage

(Bild 12d)

verwendet,

wie sie ausführ¬

lich in

[1]

beschrieben ist. Die

Auflösung

der

Messsignale

im zeitlichen Bereich

betrug

4420

Datenpunkte

pro Sekunde. Diese Daten wurden in

digitaler

Form auf

Magnetband abge¬

speichert.

3.3 Versuchsablauf

3.3.1

Allgemeines

Während den nach der

Montage

in die

Versuchsanlage

noch vorzunehmenden

Vorbereitungsarbei¬

ten waren die Balken an den

späteren Kranaufhängepunkten

mit einer Stahlstütze

proviso¬

risch

unterstützt,

so dass der Hallenkran

anderweitig verfügbar

war. Erst kurz vor dem

(15)

bauten Balken

befestigt.

Zur

Ermittlung

von

Steifigkeit

und

Dämpfung

der Versuchsbalken vor den Versuchen wurden wie an den einfachen Balken

[1] Ausschwingversuche durchgeführt.

Wie in Bild 13a schema¬

tisch

dargestellt ist,

wurde der Balken durch die

plötzliche Belastung

in Feldmitte mit einem Sandsack von

ungefähr

1DD

kg

Masse zu

Schwingungen angeregt.

Nach

einigen wenigen Schwingungszyklen

waren die höheren

Frequenzen jeweils praktisch vollständig herausge- dämpft. Bedingt

durch die

unsymmetrische Anregung

konnte aber eine reine erste

Eigenform

auf diese Art nicht

angeregt

werden. Dies ist auch aus Bild 13b am

Beispiel

eines Aus¬

schwingversuches

mit dem Balken DM1 ersichtlich.

3.3.2 Versuche mit den Balken DE1 und DE2

a) Dynamischer

Versuch DE1.1 bzw. DE2.1

Bei dem als

Zweifeldträger gelagerten,

mit dem linken Balkenende an den Kran

angehängten

Versuchsbalken wurde durch Lösen der

Ausklinkvorrichtung

das statische

System plötzlich

zum einfachen Balken mit

Kragarm

verändert. Der Balken konnte dadurch die

Belastung

aus

Eigengewicht

und Zusatzmasse statisch nicht mehr aufnehmen und

schlug

nach einer Fallhöhe

von 1.85 m mit dem linken Balkenende auf die

Aufprallplatte

auf.

Vor und nach dem Versuch wurden statische

Messungen durchgeführt,

während des

dynamischen Vorganges

wurde die

PCM-Anlage eingesetzt.

b)

Statischer Versuch DE1.2 bzw. DE2.2

Zur

Ermittlung

des

Verformungs-

und Bruchverhaltens der rechten noch

wenig beanspruchten

Balkenhälfte wurde der

linke,

im

dynamischen

Versuch stark

beanspruchte

Balkenteil links

der Balkenmitte beim entstandenen

plastischen

Gelenk

vollständig abgetrennt.

Der Balken¬

mittelteil wurde anschliessend auf Stahlelemente

heruntergespannt (vgl.

auch die Bilder

7 und

8a),

und somit starr

eingespannt.

Das rechte Balkenende wurde aus dem Gelenk

gelöst,

an den Hallenkran

angehängt

und mit diesem schrittweise in Laststufen

abgesenkt.

Die Blei¬

zusatzmasse von 150

kg/m"

wurde dabei auf dem Balken

belassen,

so dass sich durch das ent¬

stehende

Biegemoment

ein

plastisches

Gelenk ausbildete. Der

gesamte Absenkweg

bis zum Bruch der

Bewehrung

wurde beim Balken DE1 in

14,

beim Balken DE2 in 5 Laststufen

aufgeteilt

(Ta¬

belle

5).

Gemessen wurden Kraft und

Absenkweg,

bei

jeder

Laststufe wurde zudem

nivelliert,

und mindestens im Bereich des

plastischen

Gelenkes wurden

Deformeter-Messungen

vorgenommen und die Rissweiten bestimmt.

3.3.3 Versuche mit dem Balken DM1

a)

Dynamischer

Versuch DM1.1

Der Versuchsbalken wurde so als

Zweifeldträger

in die

Versuchsanlage eingebaut,

dass er für sein

Eigengewicht

in diesem Zustand - trotz

beidseitig

unverschieblicher

Lagerung

- keine

Normalkraftbeanspruchung

aufwies. Nach dem Lösen der

Ausklinkvorrichtung

in Balkenmitte verformte sich der nun als einfaches

Spannband

wirkende Balken

dynamisch

in hohem Masse in¬

folge Biegung

mit

Längszug.

Die

Messungen erfolgten

auf die

gleiche

Weise wie bei den

dyna¬

mischen Versuchen mit den Balken DE.

b) Statischer Versuch DM1.2

Der Balken wurde anschliessend an den

dynamischen

Versuch zur

Ermittlung

der statischen

Resttragfähigkeit

für eine Einzellast in Balkenmitte mit einer

Zugpresse weggesteuert

bis

(16)

nen, sowie pro Laststufe die

Gesamtverformungen

des Balkens mittels Nivellement.

3.3.4 Versuch mit dem Balken DM2

a) Dynamischer

Versuch DM2.1

Bei dem, wie alle anderen

geprüften

Versuchsbalken

anfänglich

als

Zweifeldträger gela¬

gerten

Balken

DM2,wurde

wie im Versuch DM1.1 ebenfalls das

Auflager

in Balkenmitte

gelöst.

Da beide Balkenenden horizontal verschieblich

gelagert

waren, verformte er sich unter

praktisch

reiner

Biegebeanspruchung

mit zunehmender

Geschwindigkeit,

bis er nach einem freien

Fallweg

von 1.76 m auf die

Aufprallplatte aufschlug.

Die

Messungen erfolgten

auf

analoge

Art wie bei den Versuchen DE1.1 bzw. DE2.1 beschrieben.

b) Statischer Versuch

Bedingt

durch die beim Versuch DM2.1

hervorgerufenen Zerstörungen

wurde kein statischer Versuch mehr

durchgeführt.

3.4

Auswertungen

Die

Auswertung

der Messdaten

erfolgte je

nach

Messung

bzw.

Speicherart

auf unterschiedli¬

che Weise. Teilweise wurden dabei die

gleichen

Methoden verwendet wie bei den Versuchen

mit den einfachen Balken

[1].

Falls dort detailliertere

Angaben

vorhanden sind als hier

angegeben,

ist dies mit einem

beigefügten

Stern

(*)

vermerkt.

3.4.1 Auswertungen

von Hand

a)

Ausschwingversuche

Aus den

Aufzeichnungen

der

Ausschwingversuche

wurde durch Ausmessen

einiger Schwingungs¬

zyklen

die mittlere erste

Eigenfrequenz

und soweit als

möglich

auch das

logarithmische

Dekrement zur

Beschreibung

des

Dämpfungsmasses

ermittelt.

b)

Rissweiten

Das Rissbild wurde auf der Balkenvorder- sowie auf der Balkenoberseite mit schwarzem Filz¬

schreiber

nachgezeichnet

und lose Betonteile dabei schraffiert. Die Rissweiten wurden auf der Höhe der

Bewehrungen

ausgemessen, in

1/100

mm

angeschrieben

und

fotografiert.

Bei den statischen Versuchen DE1.2 und DE2.2 wurde die

Entwicklung

der

Rissbildung

im Be¬

reich des

plastischen

Gelenkes

aufgrund

der in

jeder

Laststufe gemessenen Rissweite in Dia¬

grammform aufgetragen.

c) Kraft und

Weg

in den statischen Versuchen

Aus der

DirektaufZeichnung

dieser Grössen auf dem XY-Schreiber konnten die im Versuchsbal¬

ken wirkenden Schnittkräfte

nachträglich

bestimmt und

aufgezeichnet

werden. Bei den Versu¬

chen DE1.2 und DE2.2 wurden die

Momentenbeanspruchungen

im

plastischen

Gelenk aus den be¬

kannten Grössen für die

Lage

des

plastischen

Gelenkes

(bzw.

dem Abstand zwischen dem

pla¬

stischen Gelenk und dem

Aufhängepunkt),

aus der

Balkenbelastung infolge Eigengewicht

und

Zusatzmasse sowie aus der in der

Kranaufhängung

gemessenen Reaktion am Balkenende errech¬

net. Mit dieser

Berechnungsart

verblieb auch nach dem

vollständigen

Durchreissen der ge¬

samten oberen

Bewehrung

an der Gelenkstelle ein

negatives

Restmoment. Im Versuchsbalken konnte an dieser Stelle aber nur noch in der unteren

Bewehrung

eine

Zugkraft

vorhanden

sein,

die mit einer Druckkraft in der

gedrückten

unteren

Betonüberdeckung

im

Gleichgewicht

war.

(17)

Mit diesen Kräften kann das rechnerisch ermittelte Restmoment aber nicht

vollständig

in

seiner Grösse erklärt werden. Die verbleibende

Unstimmigkeit

muss in den

Ausgangsgrössen

für die

Rechnung liegen. Wegen

fehlenden weiteren

Unterlagen

wurde aber auf einen Fehler-

ausgleich

verzichtet.

3.4.2

Auswertungen

mit

Computer

a) PCM-Anlage (*)

Die auf

Magnetbänder digitalisierten

Messdaten wurden auf einen

PdP-11/45

-

Computer

über¬

spielt

und zu einer Datenbank

aufbereitet,

auf die dann mit verschiedenen

Auswerteprogram¬

men

zugegriffen

werden konnte. Die

Darstellung

der

ausgewerteten

Daten

erfolgte

ausschliess¬

lich in Plot-Form mit

folgenden Möglichkeiten:

-

Darstellung

des zeitlichen Verlaufs einzelner Messstellen

(MS),

wobei

vorgängig je

nach Bedarf

folgende

zusätzlichen Prozeduren

angewendet

werden konnten

(auch

mehrfache Anwen¬

dung

nacheinander

möglich):

- Ableiten nach der Zeit

-

Integrieren

im Zeitbereich

- Gleitende

Mittelung (wahlweise

über

3,5

oder 9

Datenpunkte)

-

Isoliniendarstellung

einer Reihe von Daten verschiedener Messstellen zu

gleichen

Zeit¬

punkten.

Diese

Darstellung

wurde bei den

Wegmessungen

verwendet. Zusätzlich zur

polygon¬

artigen Darstellung

konnte dabei die

Biegelinie

des Balkens durch eine

interpolierende Spline-Funktion

3. Grades mit den Stützstellen der

Weg-Messstellen angenähert

bestimmt

werden. Diese Funktion hat die Form

f(u)

' A*u + B-u + C«u + D

mit abschnittsweise von Stützstelle zu Stützstelle konstanten Koeffizienten A, B, C, D.

Damit können nach der

Beziehung

d2f

e «

du

2 3/2

Krümmungswerte

e" bestimmt werden. Diese Prozedur ist

allerdings

in hohem Masse

empfind¬

lich auf Fehler in den - als exakt angenommenen - Stützstellen. Da beim

Digitalisieren

der maximale

Weg

von rund 2.0 m in 1024 diskrete

Wegintervalle aufgeteilt

wurde,

betrug

die

Auflösung

noch

ungefähr

2 mm. Der dadurch resultierende mittlere Fehler in der

Weg¬

messung hat insbesondere bei kleinen

Durchbiegungsdifferenzen

einen zum Teil bedeuten¬

den Einfluss auf die Resultate einer

derartigen Krümmungsberechnung.

Eine solche ist zu¬

dem

grundsätzlich

-

unabhängig

von der verwendeten Methode - etwas

problematisch.

Bei

einer

sorgfältigen Anwendung

der beschriebenen Methode auf

ausgewählte

Balkenabschnitte lassen sich damit

jedoch

trotzdem recht

zuverlässige

Resultate berechnen. Der zeitliche

Verlauf der

Krümmung

für bestimmte

Wegmessstellen

(bzw.

Balkenquerschnitte x)

konnte ebenfalls in einem Plot

dargestellt

werden.

Bei der

Darstellung

von Messdaten im zeitlichen Verlauf muss

folgendes

beachtet werden:

Alle

dynamischen

Versuche lieferten Daten über ein relativ

langes

Zeitintervall, wobei

grob folgende

vier Phasen unterschieden werden können:

Lösen der

Ausklinkvorrichtung

eigentlicher Fallvorgang

(18)

-

Aufprall

auf die

Aufprallplatte

- anschliessendes

Ausschwingen

des Versuchsbalkens bis zu seiner

Ruhelage

Durch die

vorliegende

grosse

Datenmenge

wird die

Darstellung

der

einzelnen

gemessenen Grössen in ihrem zeitlichen Verlauf vor allem aus zwei Gründen erschwert. Zum einen können bei einer alle vier Phasen umfassenden

Darstellung

einzelne Details der

Messung

rein dar-

stellungsmässig

nicht mehr in der

gewünschten Auflösung

erkannt werden

(Frage

der Mass¬

stäbe).

Andererseits lässt sich mit dem verwendeten

Auswertecomputer

nur eine beschränkte Anzahl von maximal 700 einzelnen

Datenpunkten

miteinander auswerten. Dies

entspricht

bei einer

Aufnahmefrequenz

von 4420 Hertz nur einer Zeitdauer von 0.26

Sekunden,

falls

jeder aufgenommene Datenpunkt ausgewertet

wird. Wenn nun ein auszuwertendes

Messsignal länger dauert,

kann durch

Ueberspringen

einer Anzahl

Datenpunkte

mit einer

konstanten

Schrittwei¬

te das Auswertezeitintervall

ausgedehnt

werden. Dadurch können

jedoch

Informationen ver¬

lorengehen.

Dies wirkt sich vor allem bei kurzen

Signalspitzen

aus, die unter Umständen nicht in der

richtigen

Grösse

dargestellt werden,

womit auch deren zeitliche

Ableitung (z.B. Dehngeschwindigkeit)

beeinflusst wird. Bei der

Auswertung

wurde deshalb ein

Kompro-

miss

gesucht

zwischen einer

möglichst

exakten

Darstellung

des

Messsignals

und einer Län¬

ge des

Auswerte-Zeitintervalls,

bei dem auch der

gesamte Signalverlauf

beurteilt werden kann. Wo dies nicht

möglich

war, wurden verschiedene Zeitausschnitte desselben

Messsignals

in den Resultaten

wiedergegeben.

Die einzelnen gemessenen

Grössen

wurden für diesen Bericht im

allgemeinen folgendermassen ausgewertet:

aa)

Resultate von

Weg-

und

Verformungsmessungen

Die gemessenen

Wege

sind sowohl zusammen mit einer

Schemazeichnung

des Versuchsbalkens für mehrere Messstellen im

gleichen Massstab,

wie auch

je

einzeln in ihrem zeitlichen Verlauf

dargestellt.

Wo es

möglich

war, sind in Form von

Isoliniendarstellungen Biegelinien

und

zugehörige Krümmungsverläufe aufgezeichnet, je

nach Versuch eventuell nur über

ausgewähl¬

te Balkenschnitte.

Krümmungswerte

in

Abhängigkeit

der Zeit wurden zudem für einzelne Mess¬

stellen (bzw. Balkenquerschnitte x) je

im

jeweils günstigsten

Massstab in

Krümmungs-Zeit- Diagrammen dargestellt.

Bei den mit Dehnmessstreifen gemessenen

Dehnungen

auf

Bewehrung

und Betonoberfläche inte¬

ressierten sowohl der

eigentliche

zeitliche

Dehnungsverlauf,

wie auch die

aufgetretenen Dehngeschwindigkeiten.

ab) Resultate der

Kraftmessungen

Die gemessenen Kräfte sind

jeweils

in

Kraft-Zeit-Diagrammen aufgetragen.

ac) Resultate der

Beschleunigungsmessungen

Die ermittelten

Beschleunigungen

sind in ihrem zeitlichen Verlauf einzeln in

Diagrammen dargestellt.

Das

Auftragen

mehrerer Messstellen in ein

einziges Diagramm

zu

Vergleichs¬

zwecken erwies sich als nicht

sinnvoll,

da durch viele

Ueberschneidungen

das

Verfolgen

der einzelnen Kurven stark erschwert würde.

b) Deformeter-Messungen

Aus den gemessenen

Längenänderungen

der

Bezugsmessstrecke

wurden auf einfache Weise mitt¬

lere

Dehnungen

und

Stauchungen berechnet,

und für die Balkenunter- sowie -Oberseite

aufge¬

zeichnet.

Infolge

der teilweise hohen

Beanspruchungen

der Versuchsbalken war es unvermeid¬

lich,

dass einzelne Messbolzen entweder zerstört

wurden,

oder dass der Messbereich des De-

Abbildung

Tabelle 5: Versuchsprogramme für die statischen Versuche DE1.2,DE2,2 und DM1.2

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