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Spinnen als Prädatoren von landwirtschaftlich schädlichen Blattläusen

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Research Collection

Journal Article

Spinnen als Prädatoren von landwirtschaftlich schädlichen Blattläusen

Author(s):

Nyffeler, Martin; Benz, Georg Publication Date:

1982-08

Permanent Link:

https://doi.org/10.3929/ethz-a-005800826

Originally published in:

Anzeiger für Schädlingskunde, Pflanzenschutz, Umweltschutz 55(8), http://doi.org/10.1007/

BF01902580

Rights / License:

In Copyright - Non-Commercial Use Permitted

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ETH Library

(2)

t20

Nyrrrr.rn u. Mitarb.: Spinnen als Prädatoren von landwirtsdraftlidr sdradlidren Blattläusen

Anz. Schädlingskde., Pflanzensdrutz, Umweltsdrutz 55, 120-121 (1982)

@) 1982, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg ISSN 0340-7330

/

InterCode: ASUMDT

Entomologiscbes Institut der ETH, ETH-Zentrarn, CH-8092 Zairicb

Spinnen als Prädatoren von landwirtschaftlich schädlichen Blattläusen'r

Von

M. Nvrrrrrn

und G. BrNz

Mit

einer Tabelle

Abstract

Spiders as predators

of agricultural harmful

aphids

Direct observations

in

grasslands and cereal fields near

Zuridr

(Switzerland) have shown

that

aphids constitute an essentiel component in many spiders' prey. Spiders were observed

to be

predators

of the

agricultural harmful aphids Rhopalosipbum padi L., Sitobion avenae F., Meto- polopbium dirbodum

Valdt.,

Hyalopterus

pruni

Geofft., Myzus persicae Sulz. and Apbis f abae Scop.

Auf

Grund ihres ungeheuren Vermehrungspotentials gehören die Blattläuse

in Mitteleuropa

zu den gefähr-

liclsten

Pflanzenschädlingen

und darüber hinaus

zu den

wicltigsten

Virusüberträgern

(OnNrsoncn,

1926).

Anläßli& einer Studie über die

ökologische Bedeu- tung der Spinnen als Insektenprädatoren wurden

zwi-

sdten 1976

und

1979

in

Grasland- und Getreide-Oko- systemen

bei Züridr

zahlreiche Beobadrtungen über den Fang

von

Blattläusen durch spinnen

durclgeführt (vgl. Nvrrrnn

u.

BErz,

1981 a).

(v.

a. Dipteren,

Collembolen, Blattläuse;

vgl. NtrrB- rEn u. BrNz, 7981a). Unter den

gefangenen Beute-

tieren

befanden sich

bei den kleinen

Netzspinnen in Mähwiesen

ca.

25 olo

und in

Getreidefeldern sogar ca. 40010 Blattläuse.

Bei

den

\flolfspinnen

setzte sidr

das

Beutespektrum

in

Mähwiesen

zn ca.

20010,

in

Getreidefeldern

z!

ca.

20-24

0/o aus Blattläusen zu- sammen. Während die kleinen Netzspinnen

vor

allem

beim Fang von

ungeflügelten Blattläusen beobadrtet

wurden, konnten in der Nahrung der

lWolfspinnen sowohl ungeflügelte als audr geflügelte Blattläuse nadr- gewiesen

werden. Eine Analyse von

Blattlaus-Stich-

proben aus der Nahrung

epigäisdrer

Spinnen

von

Kulturfeldern

ergab,

daß sowohl die kleinen Netz- spinnen als audr die \flolfspinnen Prädatoren

von Getreideblattläusen (M e t o p o I o p b ium dir b o

dum\l

ald<., Rbopalosipburn

padi L., Sitobion avenae F.)

sind (Tab. 1).

Aber nidrt nur in Kulturfeldern,

auch

in

Brachland

werden viele Blattläuse von Spinnen getötet. In

Iabelle 1. Landwirtsdraftlidr sdrädlidre Blattläuse

in

der Nahrung

von

\üolfspinnen, epigäischen Netzspinnen und von Radnetzspinnen. Beobadrtungen aus Getreidefeldern, Mähwiesen und einem Hodrstaudenried bei Zürich (Untersudrungs- jahre 1971 und 1979).

L :

Larven,

uf :

ungeflügelte Blattläuse, gf

:

geflügelte Blattläuse

Blattlausart

Getreidefelder

Mähwiesen

$ahr 1979)

(Jahr 1977)

Volfsspinnen

Epigäisdre

Pardosa

Pardosa

Pardosa Netzspinnen

dgrestis palustris

amentata diuerse

Hodrstaudenried (lahr 1979) Radnetzspinnen

Argiope Araneus

Araneus

bruennichi quadratus

diadematus

Metopolophium

dirhodum

uf

Rbopalosiphum

padi

uf Sitobion aoenae

Aphis fabae Myzus persicd Hyalopterus pruni

uf,

gf

gf

uf gf

-

gt

gf

sl

gf

{

r:

;

uf

In Kulturfeldern halten

sich

die

meisten Spinnen

im

bodennahen

Bereich auf, und zwar leben

hier

vor

allem kleine Netzspinnen aus den Familien

Micry- phantidae

(Zwergspinnen)

und Linyphiidae

(Balda-

chinspinnen) sowie mittelgroße, netzlos jagende Spin-

nen

aus

der Familie

Lycosidae

(\Tolfspinnen). \fäh- rend es sidr bei

den

Zwerg- und

Baldaclinspinnen

um

sessile Fallensteller handelt, sind

die

\üolfspinnen vagabundierende, bewegungsaktive Jäger. Sowohl die kleinen Netzspinnen als auch

die

\Tolfspinnen erbeu-

tel zrtr Hauptsadre kleine, weiclhäutige

Insekten

bradrliegendem

Grasland können Blattläuse in

ern- zelnen Monaten bis

zu

annähernd 20olo der Nahrung

von

gewissen Radnetzspinnenarten ausmachen.'Wie Tabelle

7 zeigt, konnten in einem

brachliegenden Grasland (Hodrstaudenried)

in

den Fanggeweben von großen Radnetzspinnen

(Fam. Araneidae)

Getreide- blattläuse

(R. padi,

S. avenae), die Schwarze Bohnen-

blattlaus

(Apbis labae Scop.), die Grüne

Pfirsi&blatt-

laus (Myzas persicae Sulz.) und die Mehlige Pflaumen-

blattlaus (Hyalopteras prani Geofrr.) als

Beutetiere nachgewiesen werden.

Auch

in

Großbritannien

war

sdron festgestellt

wor-

den, daß Spinnen

in

Getreidefeldern

wicltige

Präda-

toren von

Blattläusen

sind

(VrcxEnMAN

u.

SuNorn-

't

Ausgeführt

mit

lJnterstützung durdr den Sdrweizerisdren

Nationalfonds

zur

Förderung der'Nüissensdraftlidren For- sdrung.

U. s. copyrieht clearance center code statement:

O34O-733018215508-0120ff02.50

0

(3)

LAND, 1975; JoNns, 1979). Ferner haben europäische Untersuchungen ergeben, daß Spinnen Prädatoren der

Kartoffelblattlätse Apbis

nastwrtü

Kak., Apbis fran-

gulae

Kalt., Aulacorthum solani Kalt.,

Macrosiphurn eaphorbiae Thos.,

Myzus

persicae

Sulz. und

Myzus orndtas

Laing. sind (Galrcra,

1966;

Fosrrn,

1972).

In

amerikanisdren

Luzernefeldern konnten

Spinnen beim Fang der Grünen Erbsenblattlaus Acyrtbosiphon

pisurn Harr. beobadrtet werden (lVnnnrnn,

1973;

Yrence.N, 7975). Des weiteren waren Spinnen in Forst-Okosystemen als Blattlausfeinde

aufgefallen

(Fox u. Gnrrrrru,

1976;

Nvrrrlnn u.

BnNz, 1981 b).

Da

Spinnen

in den

terrestrisdren Okosystemen zu den häufigsten

Kleinräubern

gehören

und

sich zudem

zu

einem beachtlidren

Teil aphidivor

ernähren (s. o.),

wäre

es denkbar,

daß

sie gesamthafr einen bremsen-

den Einfluß auf die

Bevölkerungsexplosionen von Blattlauspopulationen ausüben. Möglid-rerweise

erfül- len

Spinnen

in

diesem

Sinn in Europa

als Blattlaus-

prädatoren

eine

ähnlidre Funktion wie in

asiatisdren

Reisfeldern als Zrkadenprädaroren (Nyrrnun

u.

BrNz,

1981 a). 'Weitere Untersudrungen werden nötig sein,

um zu

zeigen,

ob und inwieweit Spinnen

die

Populationsdynamik von landwirtsdraftlidr

sdrädli- dren Blattläusen zu beeinflussen vermögen.

Dank

'S(ir danken

Herrn Dr.

Wer.rrn Mrmn, Eidgenössisdre Forsdrungsanstalt

für

landwirtschaftlidren Pflanzenbau Zürid-r-Redrenholz,

herzlidr für die

Determinierung von Blattläusen aus der Beute von Spinnen.

Zusammenfassung

Direktbeobadrtungen

in

Grasland

und

Getreidefeldern bei Zürich (Sdrweiz) zeigten, daß Blattläuse eine essentielle Komponente

in

der Beute vieler Spinnen darstellen. Spin-

Nvrnrrnn u. Mitarb.: Spinnen als Prädatoren von landwirtsdraftlidr sdrädlidren Blattläusen

rzt

nen wurden als Prädatoren der landwirtsdraftiidr sdräd- lidren Blattläuse Rhopalosiphum padiL.,Sitobion aoenae F.,

Metopolopbiun dirhodum'S(ald<., Hydlopterils

pruni Geoffr., Myzas persicae Sulz. und Apbis fabae Scop. be- obadrtet.

Lite

r atvr v e r zeicJrnis

Fostrn,

N.

S., 1972: The population dynamics

of

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infesting potato. Ph. D. Thesis. Zit.

Luczu,

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of two

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Nvrrrrrn, M.,

BrNz,

G.,

7981,

a:

Okologisdre Bedeutung der Spinnen als Insektenprädatoren

in

\i(iesen und Ge- treidefeldern.

Mitt.

dtsdr. Ges. a1lg. angew. Ent.

3,

33

Nyrrrrrn, M., -35.

BrNz,

G.,

1981

b:

Freilanduntersudrungen

zur

Nahrungsökologie der Spinnen: Beobadrtungen aus

der Region

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Pard.osa rarnulosa (McCook)

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Environ. Entomol. 4, 1.37-141.

Ansdrrift der Verfasser:

Dipl.

Ing.-Agr. MentrN

Nrrru-

rrn,

Prof.

Dr.

Gronc BrNz, Entomologisdres Institut, Eid- genössisdre Tedrnisdre Hodrsdrule, ETH-Zentrum, CH-8092 Zü,rich (Sdrweiz).

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