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(1)ßlw, InscMfm aus Petra

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ßlw, InscMfm aus Petra.

s«u. Schrkneu wenigslens zebn überall ebrenvulle Aulbabute fanden ; — j^,.

Sci)ü«geist'Abdalläb Ibn El-^i^üzi El-Uatebi, der in allen „drei

Sjirachen" (der arabiscben, persiscben und türkiseben) gleicb gewandt dich¬

tet, so dajta man jede derselben für seine Mutlersprache halten konnte;

'Abdallah der Bosniake, der als Mystiker hohen Ruhm erlangte und

neben andern Schriften hauptsächlich durch seinen Commentar zu den Siegel- ringkasten des Ihn-el-'Arabi Aufsehen erregte; — 'Ahd-el-w4.hid Ihn 'Asebir El-?&si, der einen ansehnlichen Theil seiner vielseitigen didak¬

tischen Schriften in Ver.^en abfassle; — 'Ali Ben Ibrahim El-IIalebi

El-ß4biri, dessen Werke, über dreissig ao der Zahl, Dogmatik., 4ie-

schichte, Grammatik, Mystik uad die »chöae Literatur bahandels ; -_ "^jj

Ben Zain-el-'abidii Et-U^hüri, van dessen sechzehn Schriften meh-

rsi:« im Concept blieben, darunter drei Comraenlare zu< Cbalil's Schrift über die Malikitiscben Rechtslehren , wovon der grösste, »icbt bis zur Reinsehrift gelangte, zwölf Bände, der mittlere Fdnf und der kleine zwei einhält;

'AU Ben 'Abd-el-k,&.dir Ej-Tabari, der mehrfache Werke zu» Ge¬

schichte Mekka's und ein* Geschiebte der Cbalifen uod Könige von Ahü Bekr bis, «.uf seifte Zeit herab (er starb 1070, d. i. 1659 oder 1660, in Mekka) herausgab v»i vielgelesene Gedichte abfassle; ^ Schebrämelisi, dessen Schriften, vollständig gesammelt, durch ihre Zähl jede Vermuthung übersteigen

würden; — 'Ali El-Herawi, bekannt unler dem Namen der Koranleser

((_^jläJI) , dessen viele praktisch nützliche Schriften übei' die Ueberlieferungs¬

kunde , Grammatik , Lexikographie und andere Zweige der Literatur noeh heutzutage beliebt siod.

Doch ich breche hier ab, zufrieden, wenn es mir gelungen isl, die Ver¬

dienste auch der Neuzeit um die arabiscbe Literatur einigermassen zur An¬

schauung zn bringen , und erlaube mir nur noeh die" Bemerkung , dass die hier am Schlüsse in «tter Kurse aufgeführten Beispiele schriftstellerischer TbXtigkeit im genanntes Jahrhnndeit nur eine gering« Anz«hl Artikel aas

einem Bacbstaben des besprochenen Werkes umfassen and voo mir ohne

grosse Auswahl , fast uufs Gerathewohl herausgegriffen sind.

iDschriftea aus Petra.

Mitgetheilt v«u Vice-Kanzler O. Blau. >)

Constantinopel deu 3. Sept. 1854, In der treffKchen Abhandlnng Bd. TII unsrer Zeitscbrift, durch die uus Herr Prof. Tuch zu einer' richtiigen Erkenntniss vom Wtosen und Werlh der sinaitischen Inschriften verhelfen hat , nahm er däbei Anlass , aach die pe- träisjcbe Abart derselbe^,, sp weit es damals möglich, schien , zu. kennzeichoem Gerade alter der 9- 145 a. 214 Anm. 48 begnändele Zweifel an «iser Vor- hreitung wenigstens des sinaitischen Idioms auf der ösilicben Seite der 1) Eingesendet und vorgetragen bei der Generalvers, in Altenburg'. IK Red.

(2)

Bbtu, huchrtften M« Petra. 3dl SimirhalblDral and weiter nordöstlich ins Nnbathäerlnad Irinein , hatte mehr¬

fach den Wunsch rege gemacht, jenes Gehiet mit Rücksiefct anf diese Frage

genaaer antersneht zn sehn. Den Dank für Errüllnng dieses Wunsches

Sebalden wir einem waelern englischen Hebenden, Hrn. L. Rom, iei den

FräMhg dieses Jahres zn einer Dnrchwsndeihiag der Sinaibalbinsef und d«s Landes jenseit des Jordans verweD<fete. Ein anfnTerksamer Beobachter nnd unermüdlicbeir Forscher, war er überdiess für jene Heise vorbereitet genng, um Ttt wissen, nnf welch« Punkte ef'vorneBmlrcH zu merken babe. Ausser mehreren Inschriften, die er in Watfy Mokatteb- copirte, owf »ier Slnaffi- seben Grussinschriftea an» Warfy ef-Le^a bracMe er mir bei seiner Rückkebr naeh ConstBafHwpel einige Fände an» wetoiger besuchten Orten mit, die er Blir gestattet hat der Oefentlichkeit zn übergeben , d» er ste selbst ztt pn- bli«iren nieht gewMIl ist.

Zanachst entdeckte er die anter N'a. I abgebildete , wie ich glaube , un¬

edirte Inschrift auf dem geraden Wege (ungefähr dem Robinson'scben) vom j^inif nach Akaba, von jenem Punkte 1, von diesem Tagereisen entfernt, auf den SandfelswänJen eines Thale», dessen Namen er Wady esch-Sctüfi schreibt. Sie entbält in der ersten Zeile den Gruss :

— ji rr^

in der zweilen die Worte:

5/*«^ ßr^\

Die Lesang ist bloss an zwar Stelle» z%Ntfalb«ifl>. Von dem Namen Ne^m sind nur die beiden letzten Bnchstabtsn ganz deutlich. Vorn ist er vielleicht zu

■Jl oder zu ergänzen nYtd zor Stützung dieser Conjectnr auf den

Sterndienst der sinaitischen Slämme im Allgemeinen und das vor unsrer In¬

schrift stehende Sternzeichen insbesondere hinzuweisen ( vgl. aueh Oiiaader in dieser Zeitsehr. Bd. VII,. S. 470)s — Ba» 'Aia in dem Namen 'Amm ist ebenfalls verwiscbt, doch lässt ein Blick anf die Liste der bis jetzt bekannten sinaitischen Eigennamen kaum eine andere ErgSiizang der Lücke zuU'asig er¬

scheinen. Bemerkenswerther ist, dass die grantaiatische Flexion von der in den übrigen sinaitischen hnebfilten' abweicht. Bbrt irämlicb enden die ein¬

fachen Eigennamen mit Aasoahae einiger Fälle , in denen nach Prof. Tueb's Annahme ein Einfluss (ler den Stamm sehlittsMMlcD Gutturale slattgefanden

. ' »T .

but, durchgängig anf Vav; hier ist sowohl in ^».^ als in ftS^^] jenes Vav abgefallen uad nur in dem Namen 'Amru beibehalten, der dieaea Reat Mter Schreibart bekaontlich auch in das koraischitisohe Arabiseb mit hinüber ge- nonuDen bat, — Ebenao gehl ia zasammeogesetzlen Namen der im Genitiv

irtebeade zweite Theil nacb der siaailisebe» Raehtsehmibdag: aaf Mb,

biwnber stfcht JoiJ! oftne Bezwlcbnatif der €asn*endhng', mi es

scheint d^mnaell , dasff in den nordSstUcUen Tkeiltfa der Aalbinsef jene gram- matiseben F.i'genthümirehlteiten mbllr verwischt waren. — So hat' dibse fn- seSrlfl niebt bkis» für di« Bestinmong äer räuttliellea Verbrefeing jenes Alphabets , sondern vielleicht aucb für die sprachgeschichtliche Erfassung des bezüglichen Dialekts einige Wichtigkeit.

(3)

•232 Blau, Inschriften aus Pelra.

Docb zieben wir fürbass gen Petra! — Von weitern Ergebnissen des Be¬

suchs unsers L. Ross in den Ruinen dieser Sladt habe ich nichts zu ver¬

rathen; was ich sagen darf, ist: er fand aueb Inschriften, und zwar in

zweifellos sinaitischen Charakteren abgefasst. Er fand viele Monu¬

mente, die er als-Grabdenkmale bezeichnet; unter diesen eins, dessen Zeich¬

nung ieh auf beifolgender Tafel mitlheilc. Auf dem Monument zwei Zeilen Inschrift, an der niimlichen Seite unterhalb (er hat mir nicht näher an¬

gegeben, ob auf einer natürlichen Felsbasis, oder auf einem aus Steinen gefügten Fundament) eine Zeile. Diese drei stelle ich unter No. II zusam¬

men, da sie augenseheiulich, und uicht bloss weil sie von einer und derselben Hand geschrieben sind, nur eine Inschrift bilden. — Der nächste Eindruck, den ein aueh nur halb geübtes Auge von dieser Inschrift empfängt, ist der, dass die Buchstaben wirklich mit den vom Sinai her bekannten identisch sind. Ebenso leiehl erkennt man sofort, dass am Ende der zwei ersten su wie in der Milte und am Ende der dritten Zeile dieseihe Gruppe wieder¬

kehrt, uud fast unwillkürlich fragt man sich, ob dns nicht eine Art Reim und die Inschrift das Geisteserzeugniss eines Zunftgenossen jenes „anderweit unbekannt gebliebenen Talentes" (hei Tuch S. 185) sei, das den Ehrentitel

„j^jui" „der Dichter" führte. Vorbehaltlich besserer Aufklärung lese icb:

r^u-^

r>» pyy* i5^>^

) - * o*

LT!^

^ 'Mj.^

O* - * - = IO*. - '

f,ß O^j, I

und wage davun folgende l'ebersetzung:

• „Keiner ersteht ,, unler Hirten wie IJaum,

„durch Wohlstand berühmt

„und durch .Menge von Volk."

Eiu schlichter Spruch zur Verherrlichung eines Emirs aus dem Stamme der hier seinen Sitz hatte, eines Hirlenkönigs, der nicht durch eine lange Ahnen- reibe, nicht durch Heldenthaten, wohl aber dureh seinen Reichlhum und die grosse Anzahl seiner Untergebenen hervorragte. Der Name seihst hat, wenn allen altarabiscben Namen eine appellative Deutung unterzulegen isl , etwas Unbequemes, vielleieht Unwahrscheinliches; docb ist es andrerseits dem Geiste altarabiscber Poesie angemessen , dass sich Wortspiel , Reim und Kernpunkt des Dichterspruchs im Eigennamen vereinigen , und danach möchte es erlaubt sein, a priori den Namen dessen, dem das Denkmal gesetzt ist, in einem der

zu suchen. Ob f^aum, ob ^üm, lässt auch noch Zweifel zu; denn

ü -

in der Thal scheini der Ausgang der Schlusszeile ^yi zu sein , während die

(4)

Jf'I. Zatsclmpä.d.M.G: Bl:R.

I P L^iJ 6-^ 1^ \s Ij 2. f^y y

'\ Ub>^^ tU)=

/

Jf'E

/ \

ÜVi

ö"\p^5 jai

t)HJ^Jpt]\fP^Mj

A«^

-t^ÖjJ^T] J/Jl

1 a *

(5)
(6)

Blau, luschriflen aus Pelra. 233

Halbglied-Reluie f>jji aufweisen. Inzwischen ist es nicht unmöglich, dass dia-

O ' >

lektiscb dem j - sowohl als dem j - in der Aussprache eine Hinneigung zu

o ^ )

0 eigen war, oder dass neben f>^&i' aucb fji^^ gesagt wurde, wie Proverbh.

XXX, 31 — doch wohl nach der Aussprache benachbarter arabischer Stämme

*"

— D^pVl steht, wäbrend für vielmehr Oip^N zu erwarten wäre. —

Am wenigsten schwierig, holfe ich, soll mein Stand den Paläograpben gegen¬

über werden. Zeile 2 habe ich den zweiten Buchslaben zu 'Ain ergänzt, weil nämlich kein anderer Bucbstabe des sinaitischen Alphabets mit^enem schrägen Striche von links nach rechts anfangt, und in Z. 3 Mitte habe icb in den durch eine schlechte Stelle im Stein verderbten Zügen ohne Schwie¬

rigkeit ein Mim erkannt , dem ein R& angehängt ist , wie in ähnlicher Weise weiterbin lAaf eine Ligatur bildet. Das viertletzte Zeichen könnte auch ein Läm sein. Jm übrigen ist die Insebrift leserlicher als mancbe schon ent¬

zifferte sinaitisebe. In sprachlicher Hinsicht mache ich nur auf die Schreibuug

n I-

und aufmerksam , die mir den sonstigen Regeln sinaitischer Ortho¬

graphie ganz gemäss scheini, indem das zur Dehnung dienende Elif nicht I u > I

geschrieben wird, z. B. ^^^^^ if^i dagegen Hamza mit Kesre dnrch ^

( 1 "i

ausgedrückt wird : , \ wozu hier kommt , dass in nnd (^wj

« a ■

das (3 nicht allein wegen des genitivischen Kesre , sondern in seiner Qua¬

lität als dritter Stammbuchstabe notbwendig ist ; gerade wie umgekehrt das

■ •

wurzelhafte Hamza, wo es im Ijioraiscbitischen durch ^ und bezeichnet

^ . ?

wird, aich im Sinaitischen als t erhält: ^ yti!'^ — Stamme

^jM^ hat isich vielleicbt ein anderes Derivatum in dem Eigennamen bei Tucb S. 101 erhalten, den derselbe nur durch Zulassung einer Aus¬

nabme mit identificirt. Die andern Sprachformen stehen dem korai-

scliilischen Arabisch schon so nabe , dass sie keiner weiteren Analyse be¬

dürfen.

Die zweile sinaitische Inschrift, die Hr. Ross aus Petra mitbrachte, findet sich nicbt fern von jener erslen, an einem Brunnen. Sie ist (s. No. III der Tafel) weniger scharf erhalten, erweist sich aber sogleicb als sioailisch.

I) Zu S. 215 der Abhandl. von Prof. TuCh erlaube ich mir das Deminutivum

* . / * .

y^^3 Woltem als Eigenname (wo^j aus den Schol. zu I^ariri's

3. Makame, S. Tr der 2. Paris. Ausgabe, dem Dichlerindex znr (lamäsab und den Meräsid ul-iltilä' I, S. fl'o, beizubringen.

(7)

334 Bta*, Imchriften aus Petra.

Di« nittleiv Grappe glaabe ieii far ji balten la döifen mit ««ransgebvodem nnd folgendem Eigennamen. Man könnte lesen-

g-A^* ,i y^=^

Oll 1

Letzterer Name g-*^ 'st aus I6n IJabib's arab. Stämme-Namen, brsgeg. v.

Wüstenf., S. |f bekannt, der erstere als Deminutiv von iüaJLs» *) in den sinaitiscben Insebriften bäafi'g. Zu den von Tacb S. 214 angezogenen Bei¬

spiel«« konuut nacb der mir vorliegenden , vo« Hrn. Kos» gemachten Copi«

einer laschrift in Wady Mokatteb (icb glaube cs isl dieselbe wie Grey 27) aocb fl>%eodeg-.

^ yaAs>y juaii»

Kuilifc jj J**M

wo also der natu minor unverkennbar ist.

Eine dritte Insebrift , die Ross sab , war so entstellt , dass sie niehl co¬

pirl wenlen konnte, leh zweifle indess nicht, dass aufmerksame Forseher leicht mehr von diesen Schriftresten flnden werden, und sehe üeinea Grund die Angaben anderer Reisenden,, wie Wilson, Dieterici u..a., üher sinaitisebe Charaktere in Petra zu bezweifeln.

l'nd nun der reale- Gewinn für die l'ntersuebung über Stanrmangebörtg- keit und Heimath der Verfasser.

Zunächst wird holfentlich die Starrheit derer welche, wie namentlich viele Söhne Alhions, an die Forster'sche Predigt von einem israelitischen Ursprünge der Sinai-Inschriften, wie an die Bibel selbst glanben, einigermassen gehrochen werden, wenn sie nnr dcD Thatsache eingedenk seia wollen, dass Israeliten mit Moses, nie in Petra waren. Unter uns ist, Gott Lob, ein Streich gegen solchen Aberglauben seit Tueb's Abhandlung überflüssig. Aher eben weil dieselbe als gegenwärtige Basis weiterer bezüglicher Forschungen angesehen werden muss , möchte ich gegen den dort angeregten Zweifel an einer nord¬

östlichen Verbreitung der. sinaitischen Stämme noch folgendes hervorheben.

Durch die mitgelheillen Inschriften wird mehr als die „blosse Identiiiit des Schriflchurakters im Nabathäerlande und aut der Halbinsel " erwiesen; es wird vielmehr klar, dass Jen Hirtenstämmen auf der Halbinsel und den Bewohnern des Nabalhäeclandes auch dieselbe Sprache eigen war ; and wir halten gleich dazu, was wir bereits durch Tuch wissen, dass sinaitische Gölteroamen, w<e (iozah und Khalasat, höher im Norden , im Idumäerlande wiederkehren. Da¬

nach werden wir im Allgemeinen den Stämmen, die io der Nähe der Hcilig-

1) Zu den scbon bekannten Stellen Uber diese Gottbeil füge ich aus Ibn el-dauzi's §afwet es-safwet (Mscr.), Arlik. (ierir ibn'Abdallah , noeh

folgende hinzu : ^LX" ^«ii iC«li-l fXS' i,l jUI sÄxj,

^Uiij «-«.ytoLs i*jl**Jt ito^il Zu Tuch S. läS vgl,. Cosmas in

Haji Spicil. Roman.. II, p. 1.33: Tavrny 'ETCt^dinot ö niyat iciv Kvn^iear le^eve y)tjoi rrjv so^iriv xni .2 a ^ ^ axTjv o v e äytiv naQ* avzäiv osßo~

Hivi] 'AfQoSixrj, i]v Srj Xn/ia^a rfj avTiöv n^atayOQtvovai ykoirrr].

(8)

$im, Intchriftm aus Petr*. 335 Ikiuaef aui Serbai i»d Siaai masMOhafter» Sparen ihrer Exisleax zarsckliasaen, eine weitere Vcraweigong nach Norden eiarüumen itürEea, wenn aneh die Behn.s ia Idamäa nur secundärer Reflex sein miigen.

Idumäu und Peträa waren allerdings in alter Zeit vun einem VoU.e, den Edomitern, bewohnt, ') aber es geht nicht an, das Zeitalter, in welches jene Inschriflen gesetzt werden , zu Gunsten jener Epoche zu verrücken. Es

steht vielmehr fest, dass in Petra zur Zeit jener Inschriften, d. b. in den nächsten Jahrhunderten vor und nach Christus, die Nabathäer sassen.

Diese nieht für die Verfasser der in Petra gefundenen Inschriften zu halten, ist kein Grund vorbanden, zumal, wie Hr. Ross mich versichert, ganze Reihen von Denkmälern, dem ähnlich, wefcbes die Inschrift No. II trägt, dafür sprechen , dass wir es hier nieht mit einem einzelnen versprengten Stei», sondern mit der Nekropole einer zahlreichen Bevötkerang zu thun haben'.

Dass die Nabathäer „nach allem was wir von ihnea wissen, aramäischer Abkunft waren," wird allerdings behauptet: aber wie, wenn sieh aus dem, was wir wissen, auch ein andrer Scbluss zieben liesse, — der, dass wenig¬

stens die Nabathäer, weicbe Petra und die l'mgegend inne hatten, ursprüng¬

lich arabischer Abkunft waren, dass dagegen das aramäische Element, das ihnen anhaftet, erst durch Berührung mit ihren syrischen Nachbarn ihnen mitgetbeill; wurde? — Für den ersten Theil dieser Bebuuplung berufen wir uns auf die Nachrichten alter Gewährsmänner und auf die erhaltenen Spraeh- reste. Diodor (XIX, 94), Strabo (XVI, S. 405 ff.), Josephus (Antiqu. 1, 12, 4), Hieronymus (Quaest. in Gen. XXV, 13), Eustatbius (ad Dionys. Perieg.

955), Priscinnus (Perieg. 884 ff.), Avienus (Descr. orbis 1133 ff.) und An¬

dere erklären sie unumwunden fur Araher, Söhne Ismaels. Dazu stimmt, dass wir in den nächsten Jahrhunderten vur und nach Christus im Bereich nabathäi- schec Nameiibildung auf Formen stossen , die , in deo Mond eines Arabers gelegt, viel verständlicher sind als in dem eines Aramäers. — ^Qezas, 'ein sehr üblicher Name nabathäischer Fürsten, ist das arabische vi>jL>. — Wenn in ZußarjXoe für das zweite A ein z/ herzustellen ist, so bekommen wir nicht (wie Flügel, Gesch. d. Arab. S. 30, in Parenthese hinzusetzt) Zabdiel, son-

I o.

dern die südsemitische Composition tüt , — Entschieden arahisch ist aneh der Cult des Dusares zu Petra, über den die Stellen hei Mavers Phoen.

Bd. \ S.. 337, nachzusehen sind, insofern jener Name das arabiscbe ^^.wJt (s. Ztsebr. Vli, S. 477, Meräsid II, S. t..), eine aramäiscb unmög-

u - liebe Form, darstellt. — Ortsnamen wie Negla = <JLS', Ailara = (o iari - - Xsvwg, Sleph. Byz- ed. Mein. S. 144) haben wenigslens für micb arabisehen Itlung.. Auf die zweimalige Wiederkehr des uuf der Halbinsel vorhandenen arabischen Namens JkX>j£ im Gebirge nahe bei (^tra, lege ieh wegen Tuch's Bemerkung (S. 146) ein gewisses Gewicbt. Denn mag immer-

I) Ich verweise der Kürze halber über die Geschichte der Idumäer und Nabathäer auf Bobinson, Palaest, III, S. 108 —117. Flügel, Gasch. d Arab.

S. 24—38.

(9)

236 Blau , Inschriften aus Pelra.

bin dieser Name, trotz Ibn Ajas und Abulfeda, nicht der eines Götzen sein, so setzt docb jene nach Tucb „von der steinigen Natur der Oerllicbkeit"

entlehnte Etymologie unbedingt voraus, dass man bei Petra wie anf der Halbinsel einen Dialekt spracb, in welchem JiXjjC einen entsprecbenden Sinn hatte, also Arabisch. Und der Name ist in Petraea nicht elwa neu, sondern so alt wie unsere Inschriflen, und wird von den Alten Ariu^ela ge¬

schrieben. Gleich alt ist auch , glaube ich , der Name El^i, den gegenwärlig die Ruinen in Wady Mnsa fuhren. Stephanus Byzantinus sagl nach Glaucus' arabischer Archäologie; „Päa ist eine Stadt nabe bei Petra" (vgl. Euseb.

Onomasl. s. v. Gai , der sie Gala nennt) ; iU^\ aber ist anf arabiseb Coblenz, „locus ubi conBuit aqua", und Robinson bemerkt (Pal. III, S. 59):

„ Elji liegt auf einem Vorsprang zwischen zwei Wadys , welche am Fusse zusammen laofen." Und so gnt dort auf der Halbinsel der Name der Pha¬

raoshai den der Pharaniter aufbewahrt bat (Tuch S. 146 f.) , so gut kann sich auch in den jetzigen Namen der Ruinen in Wady Musa: Pharaos Scbatz- haus, Pharaos Säule, Pharaos Schloss, eine Erinnerung an die Pharaniter bergen. Wenigstens kennt Plinius (N. H. 37, 40) die Pharaniter in Petraea, indem er sagt, der Amethyst finde sicb „in Arabiae quoque parte quae fini- timo Syriae Petraea vocatur, " und heisse von da „ Pharanilis, gentis nomine."

In Uebereinstimmung damit werden noch in beträchtlich jUngerer Zeit Phara¬

niter in dieser Gegend genannt: Meräsid II, S. Id, unter erscheint „das Pharanitergebirge südlich von Kerak," «dj^t o'>'^ JW^*; Tür die

ältere Zeit verdient Name und Lage des in (Deut. 33, 2. Hab. 3, 3.)

Beachtung. Eine leider zu kurze Notiz in den Meräsid II, S. gedenkt sogar „des Schlacbllages der Pharaniter" in Qaurän SLjjä ^^y**Lljl

L«i^ lL.jJ> ^y'jLi iL«_S^ .... ^y'^=► JL^-ci) i).

Hierzu nun noch genommen nnsre Inschriften aus Petra, bin ich stark ge¬

neigt zn glauben , dass die heidnischen Bewohner Petra's Araber waren und ihrer Sprach- nnd Slammverwandtscbafl nach sich unmittelbar an die im Süden der Halbinsel sesshaften nomadischen Araber ansehliessen, mit denen sie dnrch den charakteristischen Beirieb des Ackerbaus und der Viehzucht ohnehin in Parallele stehn. Und wenn ich es schliesslich auszusprechen wage, dass ich nacb alledem der Meinung bin, die Stämme um den Sinai herum seien nichte, als ein Zweig jener grössern nabathäischen Familie, so lässt sicb selbst dies' noch mit der Hypothese Hrn. Prof. Toch's(einer Hypothese , die zn sinnig nnd deren Resnltat zn werthvoll ist, als dass icb sie zu bestrei¬

ten den Mmb balle), der nämlich, dass in den sinaitiscben Inscbriften die

Reste amalekitiscben Altherthums vorliegen, ohne Schwierigkeit ver¬

knüpfen. Denn die Amalekiter selbst sind ein noch unerfasstes etbnogra- 1) Es ist dort zo lesen ^J^j^ und die Schlacht bei dem in der Näbe von As-§anamain gelegenen Mar| as-§uffar im }. 1303 zu verstehen , weicbe der mogolische Grosschan Kazan oder Gazan gegen die Aegypler und Syrer verlor; (. Abulf Ann. jnusl. V. p. 186, Hanuner-Purgstnll, Gesch.d.Ilchane,

II, S. 127 ff. Fl.

(10)

iVebet , eine Legende des C<il<*P^ka-Brdhmatia u. s. w. 237

pliiscbes Räthsel, das ich mir nur durch die Annahme eines gabelartigen VVanJerzuges aus den südlichen Euphratgcgenden , ■) einerseits nach dem innern Arabien und andrerseits die Südgränze Syriens und Palästinas entlang, nach der Halbinsel des Sinai, Aegypten und Nordarrica , deuten kann; jener Zweig wurde dann von einheimisehen, d. h. Trüber eingewanderten arabischen Völkern überschichtet und zum Tbeil zurückgeworfen, dieser aber liess auf seinem Wege eine Kette von Colonien zurück, die allmälig die festere Ge¬

stalt von Stämmen gewannen und unter verscbiedenen Namen , bald nnter grösserem oder geringerem Einfluss ihrer nördlichen Grenznachbarn, bald im Uebergewicht über diese, die nördliche Grenzlinie der südsemitisehen Familie bilden. In diesem Panorama der amalekitischen Wanderung finden die Na¬

bathäer leicht ihren Platz , und ein wohlwollender Leser wird demnacb aoch meine Schlussfrage am Orte finden: woher ea denn komme, dass gerade an den beiden Stellen, weicbe von abendländischen und morgenländischen Scbriflr stellern vornehmlich als Sitze der Nabathäer genannt werden, im Osten vom todten Meere und dem Gebirge Se'ir, nnd am untern Laufe des Euphrat, auch der Name der Amalekiter sich erhalten bat?

Eine Legende des ^atapaiha'BdhmaJia Ober die strafende

Vergeltung nacb dem Tode.

Mitgetheilt von

Dr. A. Weber. *)

Unter allen Lehren, denen das arische Indien Entstehung gegeben, ist die charakteristischste die Lehre von der absoluten Nichtigkeit der indivi¬

duellen Existenz, und im Gefolge hievon der Wunsch nacb Erlösung ans derselben, oder was dasselbe ist, aus dem ewigen Kreislauf der Gebarten, welcher durch das aach andern Völkern (Aegyptern , Celten , Griechen, diesen, letztem seit Pylbagoras wohl als Scbülern der Erstern) bekannte Dogma der Seelenwanderung bedingt ist. Es würde von dem höchsten Interesse sein, wenn wir die Entstehung dieses letztern Degmas in Indien in aller KUrheill nnd Durchsichtigkeit vor Augen rühren könnten, schon um derer willen, welche die Existenz desselben benutzt haben, um dadurch angeblichem ägypti¬

schen Einflüsse anf Indien das Wort zo reden : leider ist uns Ana zwar dies bei der trotz aller Fülle doeh so gewaltigeo Zerrissenheit der alten Qnellen noch nicbt möglich, mit aller Bestimmtheit aber ergiebt sich wenigstens, dass dies Dogma eben wirklich erst allmälig sicb in Indien entfaltet bnt,

1} Daher Colonien der Semiramis bei Petr«, s. PHnins N. H. VI, 32,

• - o . x\

W9 Abesamis vielleicht sum^mac (Ibn Ifabib S. f) ist, daher ancb der Sterndienst, wie er bei den heidnischen Harranitern gewiss nicht znfällig sieb wiederfindet; daher auch das ji statt ^ in den sinaitischen Inschriften.

2) Vorgetragen bei der Generalversammlung in Allenburg. D. Red.

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