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Erkenntnistheorie, Metaphysik und Ethik von Descartes bis Kant

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Universit¨at Dortmund, Sommersemester 2006 Institut f¨ur Philosophie

C. Beisbart

Erkenntnistheorie, Metaphysik und Ethik von Descartes bis Kant

T. Hobbes: Stichpunkte und Literatur

1. Leben: 1588 – 1679. Sohn eines armen Predigers. Ausbildung unter anderem in Magdalen Hall (einem Annex des Magdalen Colleges in Oxford), Sprachgenie, Ubersetzungen antiker Autoren, u.a. Thukydides und Homer. Die meiste Zeit sei-¨ nes Lebens als eine Art Hauslehrer t¨atig, zun¨achst bei den Cavendishs. Mehrere Bidlungsreisen mit Z¨oglingen, u.a. nach Italien und Frankreich. Auf einer Reise Zu- sammentreffen mit Galilei, kommt in franz¨osische Gelehrtenkreise (Bekanntschaft mit Mersenne). W¨ahrend des englischen B¨urgerkrieges Exil in Frankreich (1640 – 51). 1648 wohl Zusammentreffen mit Descartes. Hauptwerke: Elemente der Phi- losophie (Teile: De corpore, de homine, de cive zu unterschiedlichen Zeitpunkten ver¨offentlicht). Leviathan (1651).

2. Kritik an Descartes (Einw¨ande zu den Meditationes). U.a.: F¨ur Hobbes kann man nach der Selbstgewißheit des

”Cogito, ergo sum“ nicht schließen, daß das Ich eine res extensa, also eine nicht-k¨orperliche Substanz ist.

3. Erkenntnistheorie: Ausgangspunkt sind die Vorstellungen/Phantasma des Erkennt- nissubjekts. Empiristische These: Alle unsere Vorstellungen gehen letztlich mehr oder weniger direkt auf die Sinne zur¨uck (Reclam-Band Empirismus, S. 52). Er- kl¨arung der

”Sinnesempfindungen“ durch die Einwirkung materieller K¨orper (das bleibt allerdings letztlich bloß Hypothese – es ist nur eine m¨ogliche Ursache, da Hobbes annimmt, daß der R¨uckschluß von einer Wirkung auf eine Ursache nicht eindeutig sein kann: Ein bestimmtes Ereignis kann auf mehrere Arten verursacht werden). Trotz dieses angenommenen Zusammenhangs zwischen Vorstellungen und K¨orpern keine ¨Ahnlichkeit Vorstellung – K¨orper. Trotz der empiristischen These ist Hobbes stark von der Mathematik beeindruckt, daher auch rationali- stische Tendenzen. Schließen und Denken werden als Berechnen (Addition und Subtraktion) aufgefaßt.

4. Metaphysik/Physik: In

”De corpore“ entwickelt Hobbes als seine

”erste Philoso- phie“ eine Lehre von Raum, Zeit, K¨orpern und Bewegung. Gott spielt f¨ur die Entwicklung von Hobbes Philosophie keine Rolle.

5. Ethik/politische Philosophie: Menschen ist nur der Selbsterhaltungstrieb gemein- sam. Im Naturzustand

”homo homini lupus“ (der Mensch ist dem Mensch ein Wolf), weil jeder seine Selbsterhaltung potentiell bedroht sieht.

”Bellum omni- um contra omnes“ (Krieg aller gegen alle). ¨Uberwindung durch einen Vertrag, der einen k¨unstlichen K¨orper schafft – den Staat. Absolute Macht des Staates (Hobbes mit Jean Bodin Vordenker des Absolutismus), allerdings Widerstands- recht. Vertragstheoretische, s¨akulare Begr¨undung staatlicher Gewalt. Fortsetzung des vertragstheoretischen (kontraktualistischen) Begr¨undungsansatzes bei Locke und Roussea (

”Du contract social“). Anders als Hobbes geht Locke davon aus, 1

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daß dem Menschen als solchem bereits vor dem Vertragsschluß nat¨urliche Rechte zukommen (Naturrechtstradition). Rousseau setzt sich insofern von Hobbes ab, als er dessen pessimistische Einsch¨atzung des Naturzustandes nicht teilt. Syste- matische Fragen, die im folgenden wichtig werden (allerdings eher in Bezug auf die Ethik als auf die Staatsphilosophie): Ist der Mensch von Natur aus eher wohl- wollend oder nicht? Wie verhalten sich Moral und Eigeninteresse?

Literaturverzeichnis

R¨od, W., Thomas Hobbes, in: Klassiker der Philosophie I (H¨offe, O., Hrsg.), C. H. Beck, M¨unchen, dritte Aufl., 1994, pp. 280 – 300.

Tuck, R., Hobbes, Herder, Freiburg i. Br., 1999.

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