Kreuzallergie
Erklärung, Therapie und Tipps für Sie
Kreuzallergien verstehen
Das Wort „Allergie“ bedeutet so viel wie „Fremdreaktion“.
Das beschreibt ganz gut, was in Ihrem Körper bei einer Allergie passiert. Denn eine Allergie ist nichts anderes als eine übersteigerte Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte, nor malerweise harmlose Umweltstoffe. Diese Stoffe nennt man Allergene.
Die Zahl der Menschen, die von einer allergischen Erkran- kung betroffen sind, hat in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen. Ebenso steigt die Zahl derer, die über Unverträglichkeitsreaktionen nach dem Genuss von Nah- rungsmitteln klagen.
Ähnliche Allergene
sorgen für allergische Reaktionen
Diese vermeintlichen Nahrungsmittelallergien haben häufig ihre Ursache in einer Allergie gegen Pollen oder Milben und man spricht von einer sogenannten Kreuzallergie. Diese entsteht, wenn sich die Allergie auslösenden Stoffe aus verschiedenen Quellen ähneln.
Diese Ähnlichkeit kann auf einer Verwandtschaft der Allergenquellen (z.B. Erdnuss und andere Hülsenfrüchte) beruhen - oder auf einer Vergleichbarkeit bestimmter Pro- teine, die wegen einer wichtigen Funktion im Körper auch bei nicht oder weniger verwandten Arten (Hausstaubmilbe und Garnele) während der Evolution beibehalten wurden.
Entsprechend unterscheidet man Kreuzreaktionen zwischen Nahrungsmitteln, die vor allem durch die enge Verwandtschaft der betroffenen Arten bedingt sind, von Kreuzreaktionen zwischen Nahrungsmitteln und nicht aus Nahrungsmitteln stammenden Allergenen.
Um herauszufinden, welche Nahrungsmittel allergische Reaktionen auslösen, ist es hilfreich ein Ernährungs- und Beschwerde-tagebuch zu führen.
Die möglichen Symptome der
kreuzreaktiven Nahrungsmittelallergie
Häufiger
Mund: Juckreiz und Schwellungen im Mund- und Rachenraum (orales Allergiesyndrom)
Seltener Lunge:
Allergisches Asthma und Atemnot Haut:
Quaddeln, Rötung und Schwellung Magen/Darm:
Durchfall und Erbrechen Gesamtbefinden:
Blutdruckabfall und Schock
Die Symptome einer pollenassoziierten Nahrungsmittelal- lergie treten meist innerhalb weniger Minuten, bis zu zwei Stunden nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel auf.
Die mitunter sehr starken Symptome werden als Anaphyla- xie bezeichnet.
Die verschiedenen Arten der Kreuzallergie
Kreuzreaktionen sind ebenso vielfältig wie die Allergene, die sie auslösen. Es wird grob zwischen den folgenden drei Gruppen der Kreuzallergien unterschieden.
Kreuzreaktionen, bedingt
durch Verwandtschaft der Allergenquellen
Kreuzallergien können auf einer Verwandtschaft der Arten beruhen. Dies ist besonders bei Kreuzreaktionen zwischen Nahrungsmitteln der Fall, z.B. zwischen verschiedenen Fischarten, Garnelenarten und anderen Krusten- oder Weichtierarten, Milch und Fleisch, Milch verschiedener Säugetierarten, Hülsenfrüchten (Leguminosen), Nüssen, Getreidearten und Steinfrüchten.
Kreuzreaktionen zwischen
Latex- und Nahrungsmittelallergenen
Eine weitere wichtige Gruppe von Kreuzreaktionen bilden solche zwischen Latex- und Nahrungsmittelaller- genen. So ist eine Latexallergie ebenfalls häufig mit einer Unverträglichkeit gegen bestimmte pflanzliche Lebens- mittel verbunden (Latex-Frucht-Syndrom). Zu den davon betroffenen Lebensmitteln zählen Maroni, Avocado, Kiwi, Banane, Peperoni, Tomate und Kartoffel.
Kreuzreaktionen, bedingt durch Ähnlichkeit zwischen Inhalations- und Nahrungsmittelallergenen
Häufig sind auch Kreuzreaktionen zwischen Nahrungs- mittelallergenen und Allergenen, die eingeatmet werden.
Auslöser dafür ist nach heutigem Wissensstand die Aufnahme luftverbreiteter Allergene, z.B. Pollen und die anschliessende Sensibilisierung. So führt beispielsweise die Sensibilisierung gegen Baumpollen (v.a. Birke) bei vielen Betroffenen zu einer Nahrungsmittelallergie gegen Obst, Gemüse und Nüsse. Hausstaubmilbenallergiker berichten häufig über eine allergische Reaktion beim Genuss von Krebs- bzw. Krustentieren oder Schnecken.
Rinder- oder Katzenallergiker vertragen häufig keine Kuhmilch bzw. kein Schweinefleisch.
Inhalationsallergie Nahrungsmittelallergie
Pollen Obst, Gemüse, Nüsse
Vogelproteine (Federn) Hühnerei, Geflügel, Innereien
Milben Schalen- und Weichtiere
Rindergewebe (Hautschuppen, Haare)
Kuhmilch
Zusammenhang zwischen
Pollen- und Nahrungsmittelallergie
Leiden Sie unter einer kreuzreaktiven Pollenallergie, ist es wichtig zu wissen, bei welchen Lebensmitteln Vorsicht geboten ist. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der kreuzreaktiven Pollen- und Nahrungsmittelallergene.
Pollen Nahrungsmittel (Häufig)
Nahrungsmittel (Selten)
Birke Haselnuss, Man- del, Apfel, Birne, Kirsche, Pfirsich, Nektarine, Apri- kose, Pflaume, Erdbeere, Kiwi, Sellerie, Karotte, rohe Kartoffel, Soja, Erdnuss, Mungobohne
Kokosnuss, Walnuss, Banane, Ananas, Papaya, Mango, Orange, Avocado, Tomate, Peperoni, Peter- silie, Basilikum, Zwiebel, Knob- lauch, Hopfen Birke/Beifuss Sellerie, Karotte,
Kartoffel, Gewürze
Tomate, Peperoni, Gurke, Spinat, Lauch, Kohl, Kresse, Senf, Soja, Erdnuss, Kiwi, Mango, Apfel
Gräser Melone, Orange,
Tomate, Kartoffel, Mangold, Erd- nuss, Soja, Erbse, Getreide
Traubenkraut (Ambrosia)
Wassermelone und andere Melonenarten, Banane, Zucchini, Gurke
Naturlatex Maroni, Avocado, Feige, Kiwi, Melone, Papaya, Peperoni, Tomate, Karotte, Kartoffel, Sellerie, Zucchini
34500171-CH-DE 09/2021
Pollenflugkalender Schweiz Blühzeiten und Allergiebelastung
Je nach Pollenflugsaison spricht man von Frühblühern (Januar bis April), Mittelblühern (Mai bis August) und Spätblühern (September bis Dezember).
Pollen
Hasel Erle Pappel Esche Birke Hagebuche Platane Eiche Buche Gräser Ampfer Wegerich Roggen Beifuss Ambrosia
Allergenbelastung: möglich mässig stark
Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov
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