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Fünf Maßnahmen zur Stärkung des Ehrenamtes

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DRK-Bundesversammlung 2019

Seite 1/3 Stand: 28.11.2019

Fünf Maßnahmen zur

Stärkung des Ehrenamtes

Im Zeichen gesellschaftlicher Umbrüche, vermehrter Katastrophen und einer Zunahme an Konflikten weltweit wird die Rolle der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung und damit auch die des DRK potentiell an Bedeutung gewinnen.

Auch im Inneren des Verbands liegen enorme Potentiale. Erste Ergebnisse aus der Befragung zur Entwicklung der DRK-Verbandsstrategie 2030 zeigen, dass 85 Prozent der Befragten im DRK tätig sind, weil sie von der Bedeutung ihrer Aufgaben überzeugt sind. 91 Prozent sind stolz für das DRK im Haupt- und Ehrenamt zu arbeiten. Dieses positive Signal für das DRK wollen und sollten wir nutzen, um noch besser bestehende und zukünftige Herausforderungen gemeinsam zu meistern.

Auf die Frage, welche Herausforderungen für das DRK gesehen werden, gaben 57 Prozent an, dass es der Wandel im Ehrenamt sei. Diesen Eindruck der Befragten stützen auch die Daten des Deutschen Freiwilligen-Surveys. Zwar nimmt die Bereitschaft, sich zu engagieren, zu. Die aktive und langfristige Mitgliedschaft in Vereinen nimmt jedoch ab. Zum Vergleich: Über 40 Prozent der deutschen Bevölkerung sind freiwillig und sozial engagiert. Davon sind lediglich zwei Prozent als professionelle Helferinnen und Helfer langfristig im ehrenamtlich getragenen Bevölkerungsschutz aktiv.

Für das DRK ist es unerlässlich, den gesellschaftlichen Wandel in den Blick zu nehmen und wirksame Maßnahmen zur Stärkung des Ehrenamtes zu ergreifen. In den folgenden fünf Maßnahmen, die sich nach innen an den Verband und nach außen an Politik und Verwaltung richten, geht es zum einen um die Struktur des Ehrenamts, die gezielt unterstützt werden muss und zum anderen um die Attraktivität des Ehrenamts, die durch verschiedene Maßnahmen zu steigern ist.

1. Freiwilligenkoordination

Vielfach behindern bürokratische Vorgaben ehrenamtliches Engagement. So können etwa Versicherungsauflagen und Registrierungspflichten den Ersteinsatz von ungebundenen Helferinnen und Helfern, die später für einen langfristigen Einsatz im DRK gewonnen werden könnten, erschweren. Weitere Hürden gibt es bei den Datenschutzbestimmungen, der Beantragung erforderlicher Führungs- und Gesundheitszeugnisse und zeitlich hohen Ausbildungsauflagen in der Ersten Hilfe-Grundausbildung und der Fachdienstausbildung. Ehrenamtliche brauchen daher mehr Unterstützung und Entlastung bei administrativen Aufgaben wie der Personalverwaltung, der Abrechnung von Auslagen oder der Organisation von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen. Die derzeitigen hauptamtlichen

Unterstützungsstrukturen können das nicht leisten. Deshalb fordern wir eine

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DRK-Bundesversammlung 2019

Seite 2/3 stärkere und bundesweite Finanzierung von Ehrenamtskoordinationen, deren

Aufgabe es unter anderem ist, die Ehrenamtlichen zu entlasten und ihnen Wege durch das Dickicht der Bürokratie zu ebnen.

2. Helfergleichstellung

Derzeit werden die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des DRK und anderer Hilfsorganisationen in vielen Bundesländern bei Einsätzen (Zugunglücken, Naturkatastrophen) hinsichtlich Freistellung und Lohnersatz schlechter behandelt als ihre Kolleginnen und Kollegen von Feuerwehr und THW. Die Gleichstellung aller Helferinnen und Helfer im Katastrophenschutz der Bundesländer ist längst überfällig. Wir fordern deshalb die Bundesländer auf, diese Gerechtigkeitslücke zu schließen, um im Ernstfall dann auch mehr Einsatzkräfte aktivieren zu können.

3. Bildungsurlaub

Die Zusatzqualifikationen, die ehrenamtliche Kräfte von Hilfsorganisationen durch intensive Einsatzpraxis sowie Aus- und Weiterbildung erwerben, stellen für ihre Arbeitgeber einen Kompetenzzuwachs im unmittelbaren Arbeitsfeld sowie dem betrieblichen Katastrophen- und Arbeitsschutz dar. Wir fordern deshalb, dass Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für die ehrenamtliche Tätigkeit bei

Hilfsorganisationen von den Bundesländern als Bildungsurlaub anerkannt werden.

4. Anerkennung

Die Tätigkeit im FSJ sowie im BFD ist für viele Menschen die erste Erfahrung von gesellschaftlichem Engagement und führt vielfach zu anschließender ehrenamtlicher Tätigkeit oder zu einer Ausbildung im sozialen Bereich. Um dieses Potential tatsächlich auszuschöpfen, brauchen wir eine gesellschaftliche Anerkennungskultur sowohl in Form von Wertschätzung als auch durch konkrete Leistungen. Auch andere Formen des Engagements können durch Anreize weiter an Attraktivität gewinnen. Diese können sein:

 Kostenfreie oder vergünstigte Nutzung des ÖPNV und der DB bei FSJ/BFD oder vergleichbarem Engagement

 Prüfung eines Rechtsanspruchs auf einen Platz im FSJ und BFD

5. Eigener Beitrag des DRK

Wir können auch selbst einen Beitrag leisten, um ehrenamtliches Engagement im eigenen Verband zu fördern. Beispiele dafür sind:

 Verbreitung der Mindeststandards zur Förderung des Ehrenamts im DRK und Aufnahme in alle Leitungs- und

Fachkräfteschulungen sowie in die strategischen Planungen der DRK-Gliederungen

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 Freistellung Hauptamtlicher für ehrenamtliche Arbeit bis zu 16 Stunden pro Jahr

 Systematischer Erfahrungsaustausch unter den Kreisverbänden

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