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BUND NATURSCHUTZ LANDESVORSTAND VOR ORT IN UNTERFRANKEN

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Academic year: 2022

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Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Nürnberg, 05.04.2018 PM 034-18/LFG Umweltpolitik

BUND Naturschutz Landesvorstand vor Ort in Unterfranken

Landesvorstand des BUND Naturschutz besucht das Nationale Naturerbe Brönnhof im Landkreis Schweinfurt

Brönnhof – Nationales Naturerbe der Extraklasse

„Wir sind stolz darauf, dass die Initiative des BUND Natuschutz für ein Nationales Naturerbe am ehemaligen Militärgelände

„Brönnhof“ politisch umgesetzt wurde“, freut sich BN-

Landesvorsitzender Hubert Weiger. Während eines Besuchs des BN-Landesvorstandes besichtigten die aus ganz Bayern angereisten Vorstandsmitglieder gemeinsam mit dem Vorsitzenden der BN- Kreisgruppe Schweinfurt, Edo Günther, und Verantwortlichen aus Naturschutzverwaltung und Bundesforsten das Naturjuwel des Landkreises.

Vorgeschichte:

Der nördlich von Schweinfurt gelegene Standortübungsplatz Brönnhof war mit insgesamt 2275 ha das drittgrößte militärische Übungsgelände der U.S.

Army in Europa.

Im Herbst 2014 ist er von den amerikanischen Streitkräften aufgegeben worden – rd. 1000 ha angepachtete Waldflächen gingen an die privaten und kommunalen Eigentümer zurück.

Naturschutzfachliche Bedeutung:

Es handelt sich um ein großflächiges und von öffentlichen Straßen unzerschnittenes Gebiet.

Naturschutzfachlich bedeutsam ist v.a. der rd. 300 ha große zentrale Offenlandbereich – u.a. mit Magerrasen, Extensivwiesen, Brachen und Feuchtflächen – deshalb bereits seit 20 Jahren FFH – Gebiet .

Um die Offenlandfläche herum befinden sich v.a. naturnahe Waldflächen, darunter ökologisch besonders wertvolle und deshalb schutzwürdige strukturreiche Waldmeister-Buchenwälder, Eichen-Hainbuchenwälder und Alteichenbestände.

Zur hohen naturschutzfachlichen Bedeutung tragen zudem viele Habitat- und Biotopbäume, der hohe Totholzanteil, struktur- und artenreiche Waldmäntel sowie Rohbodenstellen und Kleinstgewässer bei.

Seltene Arten wie Hirschkäfer, die Schmetterlingsart „Spanische Flagge“, Bechsteinfledermaus, Kammmolch und Zauneidechse sind am

Brönnhofgelände nachgewiesen – insgesamt über 1500 Tier- und Pflanzenarten.

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Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

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Nürnberg, 05.04.2018 PM 034-18/LFG Umweltpolitik Durch ein aufwändiges Monitoring ist dem BN mit den Förstern des

Bundesforstbetriebes Reußenberg im November 2017 an speziell präpa- rierten Lockstöcken sogar der Erstnachweis der Wildkatze gelungen.

Brönnhof wird „Nationales Naturerbe“:

Im „Nationalen Naturerbe“ des Bundes werden repräsentative Natur- schutzflächen im Eigentum des Bundes von der Privatisierung ausgespart und in Naturschutzhände übergeben.

Ziel ist, die Flächen nach naturschutzfachlichen Vorgaben zu entwickeln.

Juni 2015:

Zustimmung des Haushaltsausschusses des Bundestages, dass 746 ha des Brönnhofgeländes (im Eigentum des Bundes) in das Nationale Naturerbe aufgenommen werden – darunter die zentrale Freifläche mit 285 ha.

April 2016:

Vertragliche Vereinbarung zur Aufnahme der direkt anschließenden 538 ha großen Ganerbschaftsfläche in die Naturerbe-Flächenkulisse am Brönnhof.

Hierbei handelt es sich um ein eigentumsrechtliches Novum, da diese Fläche bei der Eigentümergemeinschaft verbleibt, jedoch ebenfalls nach den Kriterien des Nationalen Naturerbes unter der Fachaufsicht des BfN betreut und entwickelt werden soll.

Dadurch wurde der ehemalige Truppenübungsplatz mit rd. 1257 ha zur größten Naturerbefläche in Bayern!

Geplante Pflege – und Entwicklungsmaßnahmen

(u.a. lt. Entwicklungsplanung des Büros FAUST/Fabion 2017):

Geplant ist, die Offenlandflächen durch gezielte Pflegemaßnahmen (z.B.

Beweidung mit Wildpferden, Rindern und Schafen oder Mahd mit Terminvorgabe) zu erhalten und zu entwickeln.

Nadelbaumbestände sollen in naturnahe, standorttypische Laubmisch- wälder ohne weitere Nutzung umgewandelt werden, bei Buchenwald- beständen soll eine unbegrenzte Sukzession zugelassen werden.

Historische Nutzungsformen wie Mittelwald werden erhalten und dauerhaft fortgeführt.

Die Pflege der Flächen am Brönnhof erfolgt durch die Bundesforstver- waltung.

Angestrebt ist ein strenger Naturschutz, jedoch kein Nationalpark.

Weitergeführt werden soll die Beweidung mit Wildpferden, Rindern und Schafen.

Auf den versiegelten Flächen sind PV-Anlagen im Gespräch.

Freizeitnutzung:

Das Gelände wird nicht eingezäunt, es gibt kein Betretungsverbot.

Wanderer und auch Radler sind willkommen, sofern sie auf den Wegen bleiben. Geplant ist ein Besucherlenkungskonzept.

Bei der Erschließung für den sanften Tourismus wird eine enge Koope- ration mit den benachbarten Kommunen angestrebt.

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Nürnberg, 05.04.2018 PM 034-18/LFG Umweltpolitik

Wünsche und Zukunftsvisionen des BUND Naturschutz:

Bereits am 26. April 2015 haben ca. 220 Delegierte des BN in einer Resolu- tion den Haushaltsausschuss aufgefordert, auf seiner nächsten Sitzung die 3. Tranche zum Nationalen Naturerbe zu beschließen. Sie haben damit ebenso wie die Kreisgruppe Schweinfurt des BN erfolgreich zur Überfüh- rung des Brönnhofgeländes in das Nationale Naturerbe beigetragen.

Der BN begrüßt es ausdrücklich, dass die Flächenpflege und -entwicklung durch den Bundesforst erfolgen soll, da dieser nicht den restriktiven Vor- gaben der Bayerischen Staatsforsten unterworfen ist.

Aufgrund des aktuell vor Ort spürbaren Besucherdruckes erscheint es für den BN dringend geboten, das geplante Besucherlenkungskonzept (incl.

Parkplatzregelung) so zeitnah wie möglich zu erstellen.

Darüber hinaus würde es der BN sehr begrüßen, wenn in Kürze auch be- schilderte Lehrpfade zu verschiedenen Themenschwerpunkten eingerichtet werden könnten. Für den auch unter umweltpädagogischen Gesichtspunk- ten einzigartigen Lebensraumkomplex Brönnhof sollte ein attraktives Um- weltbildungskonzept entwickelt werden.

Zudem wäre es aus Sicht des BN naturschutzfachlich durchaus sinnvoll auch die an die jetzigen Naturerbeflächen grenzenden Wälder naturnah zu bewirtschaften, um damit einen sanften Übergang zu schaffen und auf diese Weise mittelfristig die Voraussetzungen für eine Erweiterung der geschützten Gesamtfläche auf 2000 Hektar zu schaffen.

Für Rückfragen:

Richard Mergner, BN-Landesbeauftragter Tel. 0911-81878-25 oder 0171-6394370

Referenzen

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