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Biblioteka

T a d e us z a R@ g e r a

(3)

V e r s o r g u n g s k a s s a

der

erzherzogl. K a m m e r Teschen.

TESC H E N , 1905.

B u c h - u n d K u n s t d r u c k e r e i F r a n z K a liw o d a T e s c h e n .

(4)
(5)

S t a t u t

der V erso rg u n g sk a ssa

der erzherzoglichen K am m er T esch en .

--- O O ^ O O - _

Einführungsbestimmungen.

I. D er m it höchster B ew illigung Seiner kaiserlichen und königlichen H oheit des durchlauchtigsten H errn Feldm arschalls E r z h e r z o g s A l b r e c h t gegründete (O bersthofm eisteram ts-Erlaß Z. 241 vom 20. A ugust 1866, D. Z. 3189) und der m it 1. Jä n n e r 1890 reorganisierte „Provisions- und U nterstützungs-V erein der erzh. Bediensteten und D iener“ wurde m it E rlaß der erzherzoglichen Grüteradministration vom 12. März 1893 Z .: 111 in die V ersorgungskassa“ um gestaltet.

I I . Die „V ersorgungskassa“ hat m it 1. Jä n n er 1893 das V erm ögen des Provisions- und U nterstützungs- Vereines der erzh. B ediensteten und D iener sowie alle bis 1. Jä n n e r 1893 zurecht bestehenden V er­

pflichtungen dieses Vereines übernommen.

I I I . Das S ta tu t der „V ersorgungskassa“ w urde in der vorliegenden geänderten Form m it E rlaß der erzherzoglichen G üteradm inistration vom 14. Ju li 1905 Z. 338 genehm igt und tre te n die nachstehend kundgem achten Bestim m ungen ab 1. Jä n n e r 1906 in K raft.

IV , Die Bestim m ungen dieses S tatu ts w irken nicht zurück, daher w erden auch alle bisher bew illigten und zurecht bestehenden Provisionen durch die nachfolgenden Bestim m ungen nich t berührt.

(6)

2

V. Die in diesem S tatu te festgestellte Höhe der Bezüge hat insolange G eltung, als nicht eine dem V erm ögensstande der V ersorgungskassa entspre­

chende R eg u lierun g durch die erzh. G üteradm i­

nistratio n für zulässig erachtet wird.

VI. Dieses S ta tu t bildet einen in tegrierenden Be­

standteil der dienstlichen Rechtsverhältnisse für die M itglieder der V ersorgungskassa.

I. Teil.

Einrichtung und Leistungen der Versorgungs­

kassa.

. § L

Umfang, Name und Sitz der Versorgungskassa.

Die V ersorgungskassa um faßt — m it Ausnahme des Gesindes — die in dem V erw altungsgebiete der K am eral-D irektion Höchst. Seiner kais. und königl.

Hoheit des D urchlauchtigsten H errn Erzherzogs Friedrich m it fixen Bezügen, d. h. m it Jahresgeh alt oder Jahresg eh alt und D eputat, angestellten B edien­

steten und Diener.

Die M itgliedschaft hän g t von der Aufnahme in den V erband der V ersorgungskassa ab.

D ie V ersorgungskassa führt den Nam en „V er­

sorgungskassa der erzh. K am m er Teschen“ und hat den Sitz in Teschen.

Ausnahm sweise kann der E in tritt zur V ersor­

gungskassa den m it fixem Jahreslohn angestellten Meistern, W erkführern und A ufsehern der erzh. indu­

striellen U nternehm ungen g e sta tte t werden.

§ 2.

Zweck.

Die Versoi gungskassa hat den Zweck, den M it­

gliedern zu g e w ä h ren :

1. Im Invaliditätsfalle lebenslängliche V ersor­

gungsrenten ;

(7)

2. Den W itw en und W aisen V ersorgungsrenten, beziehungsweise E rziehungsbeiträge und

3. Im A blebensfalle der M itglieder einen Be­

gräbniskostenbeitrag.

§ 3.

Mittel zum Zweck.

Die M ittel zui E rreichung dieses Zweckes w er­

den erlangt aus:

a) B eiträgen des H öchsten D ienstherrn, b) den B eiträg en der M itglieder,

c) den außerordentlichen Einnahm en und d) den E rträ g e n des vorhandenen Vermögens.

§

Versiclieruugspfliclit und Aufnahmserfordernisse.

Bei der V ersorgungskassa sind auf G rund des D ienstverhältnisses v e rsic h ert:

A. Alle bisherigen M itglieder der Kassa.

B. Die k ü n ftig in den erzh. D ienst eintretenden Personen der im § 1 bezeichneten K ategorien.

Zur Aufnahm e in die V ersorgungskassa eignen sich nur solche Personen, welche

a) gesund und ohne besondere körperliche G e­

brechen sind;

b) ein L ebensalter von nicht über 40 -Jahre haben.

Von dem Erfordernisse der A ltersgrenze von 40 Lebensjahren k an n aus besonderen rücksichtsw ürdigen, im Interesse des D ienstes gelegenen G ründen U m gang genomm en werden.

Die A nm eldung in die V ersorgungskassa ist obli­

gatorisch, aber die Aufnahm e kann v erw eigert werden.

D er von der Aufnahm e Zurückgew iesene hat, wenn er auch im erzh. D ienste bleibt, keinerlei A n ­ spruch au f eine V ersorgung für sich oder seine A nge­

hörigen.

Die Aufnahm e in die V ersorgungskassa erfo lgt durch eine V erfügung der erzh. K am eral-D irektion.

Das aufgenommene M itglied ist gehalten, eine B ei­

(8)

---

trittserk lärung eigenhändig zu unterschreiben, wom it es sich ausdrücklich verpflichtet, sich den Bestim m ungen des Statuts der V ersorgungskassa und besonders den Entscheidungen des Schiedsgerichtes (§ 53 St.) un­

bedingt zu unterw erfen und dieselben ohne E inw and zu befolgen. Die A ufnahm serklärung ist von dem Vorsitzenden des V erw altungsausschusses der V er­

sorgungskassa und dem aufzunehm enden M itgliede eigenhändig zu unterschreiben.

§ 5.

Einreihung der Mitglieder, Ausmass der An­

spruchsberechtigungen und der Beiträge.

Das M itglied w ird bei der Aufnahme in die

„V erso rgu ng sk assa“ in eine der nachbezeichneten 3 Klassen eingereiht.

Infolge B eförderung in der D ienstkategorie kann das beförderte M itglied in eine höhere V ersorgungs­

klasse versetzt werden.

F ü r die E inreihung, beziehungsweise B eförderung gelten naclibezeichnete G ru n d sätze:

I. Versorgungsklasse.

D ahin gehören: Nachsteher, Heger, D iurnisten, Aufseher der Indu striean lag en und Diener, M anipu­

lanten der zwei unteren Klassen und Ä quiparierende.

II. Versorgungsklasse.

Dahin gehören: Oberheger, W irtschafter, M ani­

pulanten der drei oberen Klassen, M eister bei den Industrieanlagen und äquiparierende A ngestellte.

III. Versorgungsklasse.

Dahin g eh ö ren : F orstw arte, Offizianten, Ober­

meister, Chemiker und technische H ilfskräfte höherer Kategorien.

4

(9)

ichcma der ißnofizicii und ieisiungen.

i.

i i .

i n

Rente

A nrechenbare M itgliedszeit 10 11 12 13 14 15 16 17 18:19 20

Ausmaß der Benefizien in K ronen

Für jedes w eite re Mitglieds ja h r m ehr um

Kronen

In v a lid e n ­ re n te W itw en ren te

W a isen rente B egräbnis-

beitrag

150 175 2001225 250(275

_______ I I I

150 1561162 16811741180

In v a lid e n ­ re n te W itw e n re n te

W a is en re n te B egräbnis­

beitrag In v a lid e n ­

re n te W itw e n re n te

W a is en re n te Begräbnis-

b e itra g

300 325 186192

350875400 198,2041210

60- 60-

250 285 320|355 390 425 460 495 530 565;600

T

240 252 264 276 288:300 312 324 336 348360

I I I I I

96—

I2Ö—

300 350 400*450 500'550 600 300|324 348 372396420 444

650 7£H}750:800 ,468 492516540

132—

180

10 2

30 6

50

Anmerkung

Die W aisen­

ren te ver­

doppelt sich, w enn die M u tter v er­

storben ist, oder keine W itw en ­ ren te bezieht

Ausmass der Verpflichtungen in Kronen.

1 I.

M onatsbeitrag des M itgliedes . . . K

E i n t r i t t s g e b ü h r ...

,,

50—4-50

40—

1IL

M onatsbeitrag des M itgliedes . . . „ E i n t r i t t s g e b ü h r ... „

7—

100—

80—

III.

f

M onatsbeitrag des M itgliedes . . „ E i n t r i t t s g e b ü h r ... ...

H e i r a t s ta x e ... »

10—

150—

120—

D ie E i n t r i t t s - g e b ü h r w ird e in m a l b e z a h l t B ei Ü b e r t r i t t a u s e in e r V e r­

s o rg u n g s k la s s e in d ie n ä c h s t h ö h e re b e t r ä g t

d ie B e fö rd e ­ r u n g s g e b ü h r 50 K ro n e n .

(10)

6

Personen, die bei In k ra fttre ten dieses S tatuts bereits M itglieder der V ersorgungskassa waren, werden durch besondere V erfüg u ng in eine der drei V ersor­

gungsklassen eingereiht.

M itglieder, die vor dem In k ra fttre ten des neuen Statuts der V ersörgungskassa angehört haben, sollen an ihren bisher erw orbenen R echten keine E inbuße erleiden.

N ach diesem G rundsätze w ird auch vorzugehen sein, falls es sich um die P rovisionierung von W itw en und W aisen handelt, welche nach einem M itgliede verblieben sind, das der V ersörgungskassa vor dem In k ra fttre ten des neuen S tatuts angehörte, und sind diese ausnahmsweise nach A blauf der fünfjährigen K arenzzeit provisionsberechtigt. (§ 31 Stat.)

Bereits bew illigte und angewiesene Provisionen w erden durch die Ä nderung des Statutes nicht berührt.

II. Teil.

Pflichten der Versicherten, Übertritt aus der Knappschaft und Beitrag der hohen Renten-

§ 6.

Beiträge, Status-Anzeige und Grundbuch.

Die V ersicherten übernehm en m it der A ufnahm e in die V ersörgungskassa die V erpflichtung, B e iträ g e in dieselbe zu leisten. Diese s in d :

a) ordentliche, b) außerordentliche.

Die an die Kassa geleisteten B eiträge sind in der R egel nicht rückzahlbar.

Die Ausnahm sfälle w erden im § 31 bestimm t.

Jed er V ersicherte ist v erp flich tet, seine beabsich­

tig te Verehelichung, dann die in seiner Fam ilie vor- kommeuden V eränderungen (G eb u rt, Todesfall), welche auf seine oder seiner Fam ilieuglieder A nsprü­

(11)

che von Einfluß sind, seinem D ienstvorstande anzu­

zeigen, welchem die W eiteranzeige an die Kam eral- D irektion obliegt.

Die U n terlassu n g solcher A nzeigen zieht die V er­

w irkung des V ersorgungsanspruches nach sich.

Ü ber die M itglieder, deren persönliche und F a ­ m ilienverhältnisse w ird ein G rundbuch geführt, dessen E in trag u n g en m aßgebend sind.

Ein G egenbew eis kann nu r durch authentische D okum ente erbracht werden.

§ 7.

Ordentliche Beiträge.

Jedem V ersich erten w erden die seiner Versor­

gungsklasse entsprechenden B eiträge für die V ersor­

gungsansprüche und für das B egräbnisgeld in Mo­

n atsraten an den G ebührenzahlungsterm inen von dem die Gebühren des V ersicherten auszahlenden erzh. Be­

triebsam te in A bzug gebracht.

§ 8.

Ausserordentliche Beiträge.

Als außerordentliche B eiträge zur Kassa sind anzuseh en:

A) E in trittsg eb ü h r,

B) N achzahlung und Einkauf, C) B eförderungsgebühr, D) Strafgelder,

E) H eiratsgebühr.

§ 9-

A. Eintrittsgebühr.

Jedes vom Ja h re 1906 angefangen in die Kassa aufgenommene M itglied hat die seiner Klasse nach

§ 5 entsprechende E in trittsg e b ü h r binnen 6 Monaten zu bezahlen.

(12)

8 -

§ 10.

B. Nachzahlung und Einkauf.

a) N achzahlungen in der H öhe der normalmäßi- gen B eiträge g 5 für jedes n achzutragende Ja h r ha­

ben jene V ersicherten zu leisten, w elchen die aktive M ilitärdienstzeit in die M itgliedschaft zur V ersorgungs­

bemessung eingerechnet w erden soll.

Dieser F a ll kann jedoch nur dann A nw endung finden, wenn ein bereits in erzh. D iensten stehender V ersicherter zur aktiven M ilitärdienstleistuiig heran­

gezogen wird. Die Z ahlungen der N achtragsbeiträge sollen in besonders festzustellenden F risten und b in ­ nen längstens drei Ja h re n geleistet werden.

b) D er E in k au f von V ersorgungsjahren kann nu r in besonders berücksichtigungsw ürdigen F ällen durch die erzh. K am eral-D irektion über A n trag des V erw al­

tungsausschusses b ew illig t w erden und ist n u r für die tatsächlich im erzh. D ienste zugebrachten Jah re zu­

lässig.

D er E inkaufsbetrag ist ausnahmslos m it dem doppelten Jah resbeiträg e der betreffenden V ersorgungs­

klasse (§ 5) für jedes einzukaufende Ja h r zu bemes­

sen und wie die N achzahlungen längstens binnen 3 Jahren nach erfolgter B ew illigung zu leisten.

F ü r die B erechnung des Einkaufsbetrages hat jene V ersorgungsklasse zu gelten, in welcher sich der V ersicherte zur Zeit der E inkau fserk läru ng befindet.

Die E inkaufsraten sind von dem V erw altungs- ausschusse festzusetzen.

Der Einkaufende, welcher die zu zahlende R a te nicht zuhält, ist zur L eistu n g der Z ahlung binnen einer angemessenen F ris t aufzufordern, und werden, falls er dieser A ufforderung nicht nachkom m t, keine weiteren E inzahlungen angenom m en und n ur die von ihm voll eingezahlten Jahre bei der B erechnung der V ersorgungsansprüche berücksichtigt.

(13)

§ 1 1.

C. Gebühr bei der Erhöhung des Versorgungs- Ausmasses.

W ird der V ersicherte in F olg e seiner dienstli­

chen B eförderung in die nächst höhere V ersorgungs­

klasse versetzt, so hat er 50 K ronen als B eförderungs­

gebühr in vom V erw altungsausschusse zu bestim m en­

den R aten zu bezahlen.

§ 12.

D. Strafgelder.

A lle Strafgelder, welche einem V ersicherten von seinem V orstande auferlegt w erden und n ich t als R e­

greß für B eschädigungen herrschaftlichen Gutes die­

nen, sind der K assa zuzuführen.

§ 13.

E. Heiratsgebiihr.

J e d e r V ersicherte, w elcher m it B ew illigung der erzh. K am eral-D irektion heiratet oder v erheiratet in den erzh. D ienst ein tritt, hat die nach § 5 ausgem es­

sene H eiratsgebühr in M onatsraten binnen Jahresfrist zu erlegen.

W e r ohne B ew illigung heiratet, oder beim E in ­ t r i t t in den erzh. D ienst seine V erheiratung gar nicht oder nicht sofort dem B etriebsvorsteher anmeldet, ver­

w irk t den V ersorgungsanspruch für seine W itw e und K inder, zahlt aber auch keine H eiratsgebühr.

§ 14.

Übertritt von Bruderlade-Mitgliedern zur V ersorgungskassa.

W en n bei der erzh. B ruderlade versicherte P e r­

sonen aus dem B ruderlade-V erbande zur V ersorgungs­

kassa übersetzt werden, so ist der m athem atische W ert ihrer erw orbenen A nsprüche an die V ersörgungskassa zu überantw orten.

(14)

10 -

§ 15.

Beitrag des hohen Herrschaftsbesitzers zur Versörgungskassa.

Die erzherzoglichen R enten tra g e n zur V ersor­

gungskassa ebensoviel bei, als die V ersicherten nach

§ 5 an ordentlichen M onatsbeiträgen und an Nach­

zahlungen (§ 7 und § 10 lit. a) einzuzahlen verpflich­

te t sind.

I I I . Teil.

Rechte der Versicherten-

§ 16.

Anrechnung der Versorgungsjahre.

Alle V ersicherten haben für sich und ihre A n­

gehörigen nach M aßgabe der folgenden Bestim m un­

gen A nspruch a u f die L eistungen der V ersorgungs­

kassa.

Insbesondere w erden den M itgliedern des be­

standenen Provisions- und U nterstützungs-V ereines die daselbst eingezahlten V ersorgungsjahre u n v erän­

dert angerechnet, w ogegen den neu eintretenden M itgliedern die V ersorgungsjahre vom Tage des E in ­ trittes in die V ersörgungskassa an zu zählen sind, in- soferne nicht die Bestim m ungen des § 10 dieses Sta­

tutes zur A nw endung gelangen.

§ 17.

Leistungen der Kassa.

Die Leistungen der V ersörgungskassa bestehen in der G ew ährung:

A) von lebenslänglichen V ersorgungsrenten an die V ersicherten,

B) von V ersorgungsrenten an die W itw en und W aisen,

(15)

C) eines B egräbniskostenbeitrages im Ablebens­

falle des Mannes und endlich

D) A b fertig u n g en durch Rückzahlungen in be­

sonderen Fällen.

§ 18.

Berechtigung zum Bezüge der Versorgungsrente.

Alle V ersicherten, welche ohne eigenes V erschul­

den dienstuntauglich gew orden sind, Werden bis zur

"W iedererlangung der A rbeitsfähigkeit und anderen­

falls bis zu ihrem Lebensende mit einer in m onatli­

chen N achhineinraten zu beziehenden V ersorgungs­

rente in den R uhestand versetzt.

Die D ienstuntauglichkeit eines V ersicherten w ird k o n s ta tie rt:

1) D urch das Zeugnis eines von der erzherzogl.

K am eral-D irektion bestellten Arztes,

2) durch die Aussage des Betriebsvorstehers, 3) durch das protokollarische G utachten der vom V erw altungsausschusse hiezU bestim m ten V ertrauens­

männer.

Die über die D ienstunfähigkeit eines V ersicher­

ten urteilenden Personen haben frei vom persönlichen Interesse nach bestem W issen und Gewissen ihr U rteil abzugeben.

' § 19.

Beginn und Bemessung der Versorgungsrente.

D er A nspruch eines M itgliedes au f die V ersor­

g ungsrente begin nt m it A blauf von zehn u nunterbro­

chen zurückgelegten D ienstjahren, welche vom Zeit­

punkte der Aufnahm e des V ersicherten in die V ersor­

gungskassa angefangen gerechnet werden.

Die Höhe der V ersorgungsrente w ird nach der im erzh., zum V ersorgungsbezuge berechtigten Dien­

ste w irklich zugebrachten, beziehungsweise eingekauf­

ten D ienstzeit (§ 10) nach Jah ren und M onaten m it

(16)

- 12

B erücksichtigung d er Y ersorgungsklasse, in welcher der V ersicherte vor seiner V ersetzung in den Ruhe­

stand zu le tzt e in g e teilt war, bemessen.

Das Ausmaß des V ersorgungsbezuges ist im § 5 ersichtlich.

§ 20.

Behandlung der im Dienste Verunglückten.

Im D ienste v erun g lü ck te und hiedurch arbeist- unfähig gew ordene M itglieder erlangen ohne R ück­

sicht au f die D auer (§ 19) ihrer D ienstzeit den für 40 D ienstjahre n o rm ie rten V ersorgungsbezug, jedoch m it B erücksichtigung des Grades ihrer E rw erbsu n­

fähigkeit als halben oder ganzen Ruhegenuß.

E rh ä lt aber ein M itglied eine Entschädigungs­

rente von der allgem einen U n fall-V ersicherungs-A n­

stalt, so hat es an die erzh. V ersörgungskassa nur A nspruch auf die etw aige Differenz zwischen dieser E ntschädigungsrente und dem nach der Bestim m ung des ersten A bsatzes zu bernes senden Ruhegenusse zu­

recht.

F ü r die K o n statieru n g des Grades der Dienst- untauglichkeit gelten die im § 18 vorgesehenen Be­

stim m ungen, auf G rund deren die H öhe des Ruhe­

genusses zu bemessen ist.

D urch E rla n g u n g dieser Unfalls- und Invalid i­

tätsrente ist der V ersicherte für alle wie im m er gear­

teten A nsprüche au f E rsatz gegen den höchsten Dienst- herrn und die erzh. V e rw a ltu n g voll entschädigt und nicht berechtigt, noch w eitere Ersatzansprüche gegen dieselbe zu erheben.

§ 21.

Endigung des Versorgungsgenusses.

D er V ersorgungsgenuß endet im Falle des T o ­ des m it A blauf des Sterbemonates.

(17)

ziehung der V ersorgung erk an n t wird, muß der Z eit­

punkt der E n dig u ng des V ersorgungsbezuges beson­

ders bestim m t werden.

§ 22.

Versorgungsberechtigte Witwen.

A u f den Bezug einer W itw en rente haben A n­

spruch die W itw en der nach den §§ 18 und 20 zur V ersorgung berechtigten aktiven und der bereits im Ruhegenusse befindlichen M itglieder.

V ersorgungsberechtigt sind auch jene W itw en, deren G atten bei dem unfreiw illigen E in tritte in das k. u. k. H eer oder in die Landw ehr, versichert sind (Reservisten) und w ährend ihrer M ilitärdienstzeit oder im K riege gestorben sind.

Die B erechtigung zum Bezüge der W itw en v er­

sorgung t r itt in der R egel m it dem Tage der E in ­ stellung der A ktivitäts- oder V ersorgungsbezüge des Mannes ein.

S tirb t der M ann im M ilitärdienste oder im Kriege, so beginnt der V ersorgungsanspruch der W itw e m it dem Ablaufe des Monates, in welchem sein Tod ein­

g etreten ist.

§ 23.

Ausmass der Witwenversorgung.

Das Ausmaß der W itw en verso rg u n g ist aus § 5 zu ersehen.

V erehelicht sich eine versorgungsberechtigte W itw e, so hö rt ihr V ersorgungsgenuß vom T rauungs­

tag e angefangen auf.

D er V ersorgungsbezug der W itw e endet im Falle ihres Todes m it A blauf des Sterbem onates.

(18)

14

§ 24.

Wiederaufleben des Versorgungsbezuges.

W ird die von einer versorgungsberechtigten Witwe eingegangene Ehe w ieder durch den Tod des Ehegatten aufgelöst, so lebt ihr früherer Versor<nmgs- anspruch w ieder auf, wenn sie nicht etw a auf eine gleich hohe oder noch höhere Provision nach ihrem zweiten Manne A nspruch hätte.

§ 25.

Fälle, in welchen den Witwen kein Versor­

gungsbezug gebührt.

E ine W itw enversorgung w ird nich t gew ährt:

1) w enn die Ehe m it einem M itgliede eingegangen wurde, _ welches bei seiner V erehelichung das 50 -Lebensjahr überschritten hatte, oder bereits selbst im Versorgungsgenusse stand,

2) w enn die Ehe aus Verschulden der G attin gericht­

lich geschieden oder g e tre n n t wurde, und

3) wenn die Ehe ohne B ew illigung der erzh. Kame- ra l-D ire k tio n geschlossen oder dem B etriebsvor­

steher nicht sofort beim D ie n sta n tritt angezeio-t

wurde. (§ 13). 6 b

§• 26.

Versorgungsberechtigte Waisen.

ec V ersorgungsberechtigt sind die W aisen der nach 18 und 20 versorgungsberechtigten aktiven und der bereits m Ruhegenusse befindlichen M itglieder

Die B erechtigung zum Bezüge der W aisenver­

sorgung t r i tt m it dem Tage der E in stellu n g der Be­

züge des V aters in K raft.

§■ 27.

Dauer des Versorgungsgenusses der Waisen.

D er V ersorgungsanspruch der W aisen endet m it dem vollendeten 18 Lebensjahre.

(19)

der AVaisenVersorgungsbezug m it K am eral-D irektions- B ew illigung gänzlich m ittellosen W aisen, welche zur Z eit des zurückgelegten 18. Lebensjahres infolge eines konstatierten unheilbaren Gebrechens erw erbsunfähig sind, verlängert werden.

N achgeborene W aisen, deren G eburt innerhalb der gesetzlichen F ris t nach dem Tode des V aters er­

folgte, sind versorgungsberechtigt.

Einteilung der Waisen.

Die W aisen w erden unterschieden in : a) einfache undl , TT .

b) Doppel- } W aisen'

E rstere sind solche, welche nu r den V ater, letz­

tere, welche sowohl den V ater als auch die M utter verloren haben.

Einfache W aisen beziehen die V ersorgung der Doppelwaisen, w enn die M utter eine neue Ehe ge­

schlossen hat und ihr deshalb der V ersorgungsbezug für die D auer der Ehe eingestellt wurde, sowie in dem Falle, w enn der M utter der V ersorgungsgenuß entzogen worden ist.

E rla n g t die M utter dieser D oppelw aisen den V er­

sorgungsgenuß wieder, so erhält die W aise n u r den fü r einfache W aisen norm ierten Bezug.

Mit dem Tage der E in stellun g der W itw enver­

sorgung t r itt der Bezug des doppelten W aisengenus­

ses in W irksam keit.

§ 29.

Ausmass der Waisenversorgung.

Die Höhe der V ersorgung der einfachen W aisen ist im § 5 bestimmt.

Doppelwaisen erhalten das D oppelte der Gebühr der einfachen W aisen.

(20)

Die Summe der W aisenversorgungsbezüge darf

% des für 40 D ienstjahre berechneten Provisionsbe­

zuges des Vaters nicht übersteigen.

§ 30.

Fälle der Nichtbereehtigung der Waisen zum Versorgungsbezuge.

Die V ersorgung w ird nicht g e w ä h rt:

1) W aisen, welche vor dem E in tritte ihres Vaters in den erzh. D ienst geboren wurden, w enn die V ersorgungsfähigkeit solcher K inder n ich t bei der Aufnahme des M itgliedes von der erzh. Kam eral- D irektion speziell zugesichert w urde,

2) W aisen aus einer Ehe, die m it einem V ersicher­

ten, welcher das 50. Lebensjahr überschritten hat, oder m it einem im Ruhegenusse stehenden Mit- gliede eingegangen wurde, und endlich

3) solchen W aisen, welche nach A b la u f von 10 Mo­

naten, seit E in tritt des V aters in den R uhestand, oder seit dem Tode des Vaters, geboren w urden;

4) a) unehelichen K indern,

b) Pflege- und A doptivkindern.

§ 31.

Rückzahlung.

a) Ob und in welchen F ällen R ückzahlungen der V er­

sorgungsbeiträge an ein M itglied bei seinem frei­

w illigen oder un freiw illigen A u stritte aus dem erzh. Dienste und sohin auch aus der V ersorgungs­

kassa, zu leisten sind, hän g t einzig und allein von der, der erzh. K am eral-D irektion nach A nhörung der A nträge des V erw altungsausschusses vorbehal­

tenen Entscheidung ab.

b) W itw en und W aisen eines M itgliedes, w elches vor A blauf des zehnten Dienstjahres g esto rb e n ist, ha-

(21)

ben nur A nspruch auf die zinsen freie R ückzahlung jener Einzahlungen, welche das versicherte M itglied in die V ersörgungskassa selbst geleistet hat.

A uf die E inzahlungen des D ienstgebers haben w eder die M itglieder noch deren H interbliebene in irgend einem Falle A nspruch.

S tirb t ein versichertes M itglied in F olge einer V erunglückung im D ienste (§ 20), so haben die W i­

tw en und die W aisen lediglich den A nspruch auf die W itw en- beziehungsweise die W aisenrente und kei­

nen A nspruch auf die Einzahlungen.

D urch die R ückzahlungen w erden alle A nsprü­

che des V ersorgungsberechtigten und derjenigen P e r­

sonen, welche ihre R echte von ihm herleiten, g e tilg t und für im m er aufgehoben.

In keinem anderen F alle ist die R ückzahlung der M itgliedsbeiträge zulässig.

§ 32.

Rechtsverlust.

D er R echtsverlust besteht in der V erw irkung des Anspruches au f die L eistungen der Kassa.

W itw en, welche sich einem unsittlichen , öffent­

liches Ä rgernis erregenden W andel hingeben, v e r­

lieren den V ersorgungsanspruch insolange, als ihre Besserung nicht nachgew iesen ist.

Jeden A nspruch an die K assa v e r lie r t:

1) wer dienstuntauglich w ird :

a) infolge eines bei seiner Aufnahm e in den erzh.

D ienst verheim lichten Gebrechens,

b) infolge von Schlägerei, liederlichen W andels, T runksucht oder aus sonstigem eigenen V er­

schulden;

2) w er aus dem erzh. D ienste freiw illig aus tritt,

2

(22)

3) w er wegen s tra fb a re r oder d iszip lin arw idn ger H andlungen durch V erfügung der erzh . K am eral- D irektion aus dem D ienste gekü n dig t oder entlas­

sen wurde;

4) versicherte Invaliden, W itw en u nd W aisen, die wegen eines V erbrechens oder einer Ü b ertretu n g aus G ew innsucht oder gegen die Sicherheit des Eigentum s, oder w egen eines V erbrechens gegen die Sicherheit der Person, oder wegen eines S itt­

lichkeitsdeliktes rech tsk räftig v e ru rteilt wurden, oder sich auch sonst n u r einer straffälligen H and­

lung gegen das Interesse des erzh. D ienstes, oder die au f den erzh. G ü tern bestehende O rdnung schul­

dig machen.

§ 33.

Auszahlung der Versorgungsbezüge.

Jedem B ezugsberechtigten w ird b ei V erleihung der V ersorgungsgebühr von der erzh. K am eral-D irek- tio n ein B ezugsbuch ausgefertigt, welches demselben durch jenes erzh. Am t, bei dem die V ersorgungsge­

bühr zum Bezüge angew iesen wird, einzuhändigen ist.

Zur Behebung der V ersorgungsgebühr h at der Be­

zugsberechtigte dieses Bezugsbuch vorzulegen, in w el­

ches von der Z ahlstelle der ausgezahlte B e tra g ein­

zuschreiben ist. W enn der B ezugsberechtigte seine Gebühr nicht persönlich behebt, oder von dem Am te, welches die Gebühr auszahlt-, nich t g ekannt ist, so ist in dem Bezugsbuche die Lebens b estätigung desselben von dem P farram te oder dem G em eindevorsteher oder einem erzh. A m te einzutragen.

B efindet sich der B ezugsberechtigte in einem von der Zahlstelle w eit en tfernten O rte, so kann die G ebühr m itte lst Q uittung, 'w elcher die L ebensbestäti­

g un g von einer der oben bezeichneten A m tspersonen beizusetzen ist, behoben werden.

(23)

E rlischt der V ersorgungsanspruch, s o i s t d a s B e z u g s b u c h durch die Zahlstelle an die erzh. K a­

m eral-D irektion e i n z u s e n d e 11.

Dasselbe ist zu beobachten, w enn das Bezugs­

buch ausgeschrieben ist, w enn die Yersorgungsrente geändert und w enn der B ezugsberechtigte seine Ge­

bühr bei einer anderen als der ursprünglich bestimm­

ten Zahlstelle beheben will.

Säm tliche V ersorgungsbeträge w erden m onat­

lich in nachhinein laufenden B aten ausgezahlt.

§ 34.

Begräbniskostenbeitrag.

Die das Begräbnis des verstorbenen Versicher­

ten besorgenden A ngehörigen erhalten sofort nach V orlage des Todtenscheines den B egräbniskostenbei­

tra g nach § 5 durch das nächste erzh. Betriebsam t zu L asten der Versörgungskassa.

D er A nspruch au f das B egräbnisgeld bleibt dem V ersicherten auch fü r den R uhestand gew ahrt.

IV. Teil.

Verwaltung im Allgemeinen.

§ 35.

Oberaufsicht der Kameral-Direktion.

D ie V e rtre tu n g der V ersörgungskassa obliegt der erzh. K am eral-D irektion in Teschen.

Ih re r G enehm igung unterliegen alle von dem Verwaltungsausschusse gefaßten Beschlüsse und An­

träge.

(24)

§ 36.

Verwaltungsausschuss.

Die B eratu n g und B eschlußfassung ü b e r w ich­

tige A ngelegenheiten geschieht durch einen V erw al­

tungsausschuß, welcher zu einem Teile aus 4 von der K am eral-D irektion zur F ü h ru n g der Geschäfte e rn a n n ­ ten Am tspersonen, zum anderen Teile aus 8 auf 6 Jah re gew ählten M itgliedern und 4 E rsatz m ä n n e rn besteht.

§ 37.

Vertrauensmänner.

Zur B esorgung der Geschäfte bei den einzelnen erzh. B etriebsäm tern w erden von den M itgliedern V er­

trauensm änner gew ählt, deren Obliegenheiten in den

§§. 40 und 41 bestim m t sind.

§ 38.

Zusammenstellung des Verwaltungsäusschusses.

D er V erw altungsausschuß w ird in folgender A rt zusam m en gestellt:

1) Den V orsitz im Ausschüsse fü h rt ein von der erzh.

K am eral-D irektion hiezu delegierter Z w eig sleiter.

2) Dem für den Ausschuß ernannten R entam ts- oder R evisionsbeam ten obliegt der B ericht über die je ­ w eiligen K assastände.

3) Den B ericht über die V erw altun g der laufenden Geschäfte und die. S tatistik etz. e rsta tte t der hie- m it betraute ständige R eferent.

4) Das Protokoll ü ber die Sitzungen fü h rt der hiezu von der erzh. K am eral-D irektion bestim m te stän ­ dige Protokollführer.

(25)

Diese vier von der erzh. K am eral-D irektion er­

nannten P ersonen stim m en in allen A ngelegenhei­

ten mit.

D ie V ertrauensm änner (§ 37) wählen durch E in­

sendung von Stim m zetteln an die erzh. K am eral-D i­

rek tio n im W ege ihrer Vorgesetzten B etriebsleitung ach t ständ ige V erw altungsausschußm itglieder und vier E rsatz m ä n n e r auf die D auer von sechs Jahren.

D er ständige Ausschuß besteht daher aus zwölf M itgliedern und vier Ersatzm ännern, welche letztere an Stelle eines fehlenden M itgliedes der Eeihe nach einzutreten haben.

Die acht gew ählten V erw altungsausschußm itglie­

d er m üssen aktive K assam itglieder sein und erlischt ih r M andat in dem F a lle eines E in trittes derselben in den V ersorgungsbezug.

§ 39.

Obliegenheiten des Verwaltungsausschusses.

D er V erw altungsausschuß w ird — so oft dies erforderlich — aber w enigstens jährlich einm al im M onate M ärz zu einer V ersam m lung bei der erzh.

K am eral-D irektion in Teschen einberufen.

D er V erw altungsausschuß ist beschlußfähig, wenn w enigstens die H älfte der M itglieder desselben anwe­

send ist.

Dem V erw altungsausschusse w ird der Rechen­

schaftsbericht über die V erw altu n g des abgelaufenen Jahres, die R echnung über die Einnahm en und Aus­

gaben und den Stand des K assaverm ögens, dessen fruchtbringende A nlage etc. etc. vorgelegt.

D er Ausschuß hat fern er innerhalb der Befug­

nisse der S tatu ten über alle w ichtigen A ngelegen­

heiten der V ersörgungskassa zu beraten und zu be­

schließen.

(26)

Jedem M itgliede steht das H echt zu, seine A n­

träg e in gehöriger F orm einzubringen und hat die Versam m lung darüber zu beraten und Beschluß zu fassen.

Es steht jedoch dem V orsitzenden frei, A nträge, welche eine V orberatung notw endig machen, zur Be­

schlußfassung in die nächstfolgende V erw altungsaus- schußsitzung zu verweisen. N icht zur Sache gehörige oder überhaupt unzulässige A nträge ist der Vorsitzende berechtigt, sofort zurünkzuweisen. Sowohl die A nträge, als auch die gefaßten Beschlüsse w erden von dem P ro ­ tokollführer in das Protokoll aufgenom m en und von dem V orsitzenden und Schriftführer die A u thentizität durch die U nterschrift beglaubigt.

Die E rgebnisse der Jahressitzung w erden kurz gefaßt den einzelnen erzh. Ä m tern zur M itteilung an die V ertrauensm änner und an die M itglieder bekannt gegeben werden.

Die vom V erw altungsausschusse gefaßten un d von der erzh. K am eral-D irektion genehm igten B e­

schlüsse w erden vom V orsitzenden ausgeführt.

§ 40.

Anzahl und Amtssitz der Vertrauensmänner.

Bei der erzh. K am eral-D irektion und bei den erzh. Ä m tern w erden aus der Zahl der M itglieder V ertrauensm änner gew ählt.

Bei jenen Ä m tern, bei welchen höchstens 15 V er­

sicherte angestellt sind, w ird ein V ertrauensm ann und ein Ersatzm ann; bei jenen, welche m ehr als 15 M it­

glieder zählen, werden 2 V ertrauens- und 2 in deren Abwesenheit für sie der B.eihe nach eintretende E r­

satzmänner gew ählt.

Die Aufgabe der V ertrauensm änner besteht da­

rin, den leitenden B etriebsbeam ten in der B esorgung

(27)

der laufenden Geschäfte der Versörgungskassa zu un­

terstützen und sich an der W ahl der V erw altungs- aussohußm itglieder zu beteiligen (§ 38).

§ 41.

Wahl der Vertrauensmänner und deren Obliegenheiten.

Zu V ertrauensm ännern sind w ählbar aktive M it­

glieder, welche

a) m indestens dreißig Ja h re a lt sind und ' b) des Lesens und Schreibens und wenn möglich der deutschen Sprache kundig sind.

Die V ertrauensm änner üben ihr A m t un entg elt­

lich aus. N u r notw endige, im Interesse der Versor­

gungskassa verw endete B arauslagen können densel­

ben ersetzt werden.

Die V ertrauens- respektive Ersatzm änner werden mit, relativ er M ajorität der bei der erzh. Kam eral-D i- rektion und bei jedem B etriebsam te bediensteten M it­

glieder für die D auer von sechs Jah ren gewählt. Über das R esu ltat der W ahl fertig t der Betriebs Vorstand den B ericht an die erzh. K am eral-D irektion aus und benennt die gew ählten V ertrau en s-u n d Ersatzm änner.

*' Den V ertrauensm ännern liegen folgende Ge­

schäfte ob:

1. A nträge au f den V ersorgungsbezug von M it­

gliedern, W itw en u n d W aisen und die Belassung der W aisen-V ersorgungsbezüge im Falle des § 27.

2. A nträge auf E ntziehu n g von E echten der Mit­

glieder und E in stellu n g der V ersorgungsbezüge bei V orhandensein der durch die S tatu ten bestim m ten G ründe.

3. A nzeigen bei sich ergebenden Sterbefällen der im V ersorgungsbezug stehenden Personen.

(28)

4. V idim ierung der von den M itgliedern zu er­

stattenden A nzeigen ihrer V erheiratung (§ 13).

5. Die W ahl der M itglieder des V erw altungs­

ausschusses.

V. Teil.

Vermögensverwaltung.

§ 42.

Aufbewahrung des Fonds.

Das V erm ögen der V ersorgunsbassa w ird im erzh. Zentral-K entam te in Tesohen aufbew ahrt.

Die H aftu n g bezüglich der sicheren A ufbew ah­

rung des Fonds und der G ebahrung m it dem V erm ö­

gen der V ersorgungskassa beruht auf den allgem ei­

nen zivilrechtlichen Bestim m ungen.

D ie m onatlichen S k ontrierungen des erzh. Zen- tral-R entam tes in betreff der V erw altun g des Fonds durch die erzh. K am eral-D irektion beziehungsweise durch die von ihr ernan nten Skontrierungskom m issäre beruhen au f den allgem einen für die erzh. Ä m ter erlassenen V orschriften.

§ 43.

Anlage von Kapitalien.

Die von Z eit zu Z eit angesam m elten E rsp ar­

nisse, welche aus den E in k ü n ften der V ersorgungs­

kassa erzielt w erden, sind zum K ap itale zuzuschla­

gen. Diese w erden zum A nkaufe von Staats- oder pu- pillarmäfiigen Fondspapieren verw endet. D en A nkauf besorgt das erzh. Z entral-R entam t. Die A nlage der

(29)

E rsparnisse auf H ypotheken kann nu r in ausnahms­

weisen F ällen sta ttfin d e n ; in allen F ällen von K apitals­

anlagen ist der erzh. K am eral-D irek tio n die beson­

dere E ntscheidung Vorbehalten.

§ 44.

Rechnungsführung.

Das erzh. Z entral-R entam t ist die Hauptkassa, die K assen jen er Ä m ter, deren A ngestellte der Ver­

sorgungskassa angehören, sind Filialkassen. Die Rech­

n u n g w ird nach den für die erzh. Fonds bestehenden N orm en vom erzh. Z entral-R entam te geführt.

§ 45.

Verrechnung der Beiträge.

Die Einzahlungen der M itgliederbeiträge w erden g e leg en tlich der A uszahlung der Bezüge eingehoben u n d für jedes M itglied a u f dem Einzahlungsbogen konsigniert.

M it Quartalschluß hat jedes B etriebsam t den Bei­

t r a g des D ienstgebers nach § 15 in dem B etrage der Sum m e aller ordentlichen B eiträge der M itglieder n a c h § 5, sam t dem oben angeführten B e itra g der Ver­

sicherten dem erzh. Z entral-R entam te gutzuschreiben.

Zu den außerordentlichen B e iträ g e n , welche gleichfalls q u artaliter abzuführen sind, tragen die erzh. R en ten nichts bei. Das erzh. Zentral-R entam t fü h rt alle demselben zugeschriebenen B eiträge der

V ersörgungskassa zu und k o n tiert dieselben als:

1. ordentliche B eiträge der M itglieder nach § 5.

2. ordentliche B eiträge der erzh. R enten nach

§ 15-

8. außerordentliche B eiträge der Versicherten als:

I

(30)

- 26. —

a) E in trittsg eb ü h r § 5.

b) N achzahlung und E in k a u f § 10.

c) B eförderungsgebühr § 11.

d) Strafgelder § 12.

e) H eiratstaxe § 5.

§ 46.

Verrechnung der Versorgungsbezüge.

Die nach § 17 behobenen V ersorgungsbezüge, sowie die B egräbniskostenbeiträge werden von den betreffenden Ä m tern in eine Z ahlungsliste ein g etra­

gen, welche dem erzh. Zentral-R entam te periodisch zur G utschrift und V errechnung übergeben wird.

In diese Zahlungsliste sind die B ezugsberechtig­

ten nach dem Datum , von welchem an angefangen, sie in den R uhestand versetzt w erden, chronologisch geordnet einzutragen.

Jede Z ahlungsliste hat einen A uszug der an M änner, W itw en und W aisen gezahlten Beiträge, so­

wie der B egräbniskostenbeiträge zu enthalten.

§ 47.

Lagerbuch.

D er Zweck des Lagerbuches ist, eine genaue E insicht in das V erm ögen der V ersörgungskassa und eine geordnete Ü bersicht seiner B estandteile zu bieten.

Es hat zu en th alten : Die V erm ögensbestandteile ge­

tre n n t nach den G ruppen der verschiedenen Schuld­

titel, die Serien- und G ew innst-N um m ern, den N o ­ m inal- und A nkaufsw ert nach V aluten, die A nzahl der beiliegenden Coupons, die F ällig k eitsterm ine der Zinsen und die Verlosungs- sowie Einlösungsterm ine.

E in Exem plar des Lagerbuehes w ird von dem R echnungsführer und das zw eite E xem plar desselben von dem zur K o ntrolle bestim m ten Beam ten der

(31)

erzh. K am eral-D irektion geführt. D er L etztere fü h rt das Lagerbuch auch wegen rechtzeitiger E inlösung der Zinsen und verlosten W ertpapiere. Die zur E in ­ lösung gelangten Coupons und W ertp ap iere sind vom kontrollierenden Beam ten zu konsignieren.

M it Jahresschluß ist eine Liquidation des W ert- papierstandes nach der fü r die erzh. V errechnungen g ü tig e n Skontrierungsvorschrift vorzunehm en und der Liquidationsaus weis der Jahresfondsrechnung beizu­

schließen.

§ 48.

Bilanz.

Die B ilanz der E m pfän ge und A usgaben laut Abschluß der G eldrechnung, die K apitalsbilanz und der Nachweis der K apitalsverm ehrung oder V erm in­

derung, sind nach den für das erzherzogl. Zentral- R entam t m aßgebenden B estim m ungen und Form ularien zu verfassen.

§ 49.

Rechnungskontrolle.

Die F ü h ru n g und die R evision der V ereins- R echnung hat nach den für die erzh. R echnungsäm ter bestehenden In stru k tio n en über die R echnungslegung, B em ängelung etc. stattzufinden.

§ 50.

Personenstands-Register.

Ü ber die M itglieder und deren Angehörige, inso­

w eit denselben ein V ersorgungsanspruch nach den vor­

stehenden Satzungen erwachsen könnte, w ird ein Per- sonenstands-R egister (Grundbuch) b e id e r erzh. Kam eral-

(32)

- 28 -

D irektion geführt, in welches die authentischen D a te n : A lter, Stand, Beruf, E hegattin, K inder, E in tritt, A ustritt, Versorgungsklasse etc. einzeln angeführt werden.

VI. Teil.

Schlussbestimmungen.

§ 51.

Änderung des Statutes.

Jede Ä nderung des Statutes h ä n g t von der Ge­

nehm igung der erzh. G üter-A dm inistration ab.

§ 52.

Verfügungen bei Auflösung des Fonds.

Sollte die Auflösung der V ersörgungskassa ein- treten, so ist der bestehende Fonds insolange zu ver­

walten, bis alle A nsprüche auf das K assaverm ögen befriedigt, respektive erloschen sind.

Die V erfügung über das übrigbleibende Kassa- Vermögen bleibt der B estim m ung des H öchsten D ienstherrn Vorbehalten.

§ 53.

Entscheidung von Streitigkeiten.

Über alle Streitig k eiten zwischen einem M itgliede und der V ersörgungskassa entscheidet ein Schieds­

gericht, in welches der V erw altungsausschuß einen Schiedsrichter, der V ersicherte ebenfalls einen Schieds­

richter entsendet, endg iltig und inappellabel und m it Ausschluß jedes gerichtlichen oder verw altungs­

behördlichen Instanzzuges nach den Bestim m ungen

(33)

der §§ 577 bis 599 der Zivilprozeßordnung. Den Obmann des Schiedsgerichtes ernennt der Leiter der erzh. K am eral-D irektion.

D enselben B estim m ungen sind auch diejenigen Personen, deren A ngehörige beziehungsweise H inter­

bliebene unterw orfen, welche M itglieder der^ V er­

sorgungskassa gewesen und aus welcher Ursache immer aus derselben ausgetreten sind.

G e n e h m i g t .

G üteradm inistratioi}

g r. k.u.b. Ho^itdes H ^ 11

Rohrer, m. p.,

Hofrat.

(34)

- 30 -

Inhalts-V erzeichnis.

E i n f ü h r u n g s b e s t i m m u n g e n .

I. Teil.

E i n r i c h t u n g u n d L e i s t u n g e n d e r V e r s o r ­ g u n g s k a s s a .

§ 1. U m fang, Nam e und Sitz der V ersörgungskassa.

§ 2. Zweck.

§ 8. M ittel zum Zweck.

§ 4. V ersicherungspflicht und Aufnahm serfordernisse.

§ 5. E in teilu n g der V ersicherten.

II. Teil.

P f l i c h t e n d e r V e r s i c h e r t e n , Ü b e r t r i t t a u s d e r B r u d e r l a d e u n d B e i t r a g d e r h o h e n

R e n t e n .

§ 6. B eiträge, Status-A nzeige und Grundbuch.

§ 7. Ordentliche B eiträge.

§ 8. A ußerordentliche B eiträge.

§ 9. A. E in trittstax en .

§ 10. B. N achzahlung und Einkauf.

§ 11. C. Gebühr bei E rhöhung des V ersorgungsaus­

maßes.

§ 12. D. Strafgelder.

§ 13. E. H eiratsgebühr,

§ 14. Ü b e rtritt von B ruderlade - M itgliedern zur V er­

sorgungskassa.

§ 15. B eitrag des hohen H errschaftsbesitzers zur Ver- sorgungskassa.

(35)

R e c h t e d e r V e r s i c h e r t e n .

§ 16. A nrechnung der Versorgungsjahre.

§ 17. L eistungen der Kassa

§ 18. B erechtigung zum Bezüge der Versorgungsrente.

§ 19. Beginn und Bem essung der V ersorgungsrente.

§ 20. B ehandlung der im D ienste V erunglückten.

§ 21. E n d ig u n g des Versorgungsgenusses

§ 22. V ersorgungsberechtigte W itw en.

§ 28. Ausmaß der W itw enversorgung.

§ 24. W iederaufleben des V ersorgungsbezuges.

§ 26. Fälle, in welchen den W itw en kein Versorgungs- B ezug gebührt.

§ 26. V ersorgungsberechtigte W aisen.

§ 27. D auer des V ersorgungsgenusses der W aisen.

§ 28. E inteilu n g der W aisen.

§ 29. Ausmaß der W aisenversorgung.

§ 30. F älle der N ichtberechtigung der W aisen zum V ersorgungsbezuge.

§ 31. R ückzahlung.

§ 32. Rechtsverlust.

§ 33. A uszahlung der Versorgungsbezüge.

§ 34. B egräbniskostenbeitrag.

IV. Teil.

V e r w a l t u n g i m A l l g e m e i n e n .

§ 35. O beraufsicht der K am eral-D irektion.

§ 36, 38 und 39. Verwaltungsausschuß.

§ 37, 40 und 41. V ertrauensm änner.

(36)

- 32

Y. Teil.

V e r m ö g e n s v e r w a l t u n g .

§ 42. A ufbew ahrung des Fonds.

§ 43. Anlage von K apitalien.

§ 44. Rechnungsführung.

§ 45. V errechnung der B eiträge.

§ 46. V errechnung der V ersorgungsbezüge.

§ 47. Lagerbuch.

§ 48. Bilanz.

§ 49. R echnungskontrolle.

§ 50. Personenstands-R egister.

VI. Teil.

S c h l u ß b e s t i m m u n g e n .

§ 51. Ä nderung des Statutes.

§ 52. V erfügungen bei Auflösung des Fonds.

§ 58. E ntscheidung von Streitigkeiten.

/

(37)
(38)

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