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Daten zur Lage der Wirtschaft in Ingolstadt

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04. November 2021 IFG in Kooperation mit IHK, HWK und dem städtischen Sachgebiet für Statistik und Stadtforschung

Daten zur Lage der Wirtschaft in Ingolstadt 04.11.2021

Auch wenn die Impfkampagne in Verbindung mit den weitreichenden Lockerungen in den letzten Monaten eine Entspannung der Corona-Situation bewirkte, so hat die regionale Wirtschaft weiterhin mit den Aus- und Nachwirkungen der getroffenen Einschränkungen zu kämpfen und steht – auch aufgrund der zuletzt wieder steigenden Infektionszahlen und einer unsicheren weiteren Entwicklung – vor großen Herausforderungen.

Um die aktuellen Auswirkungen der Covid19-Pandemie auf die heimische Wirtschaft besser beurteilen zu können, stellt die IFG gemeinsam mit der IHK, der HWK und dem Sachgebiet für Statistik und Stadtforschung der Stadt Ingolstadt auch weiterhin relevante und verfügbare regionale und überregionale Daten zusammen. Die Informationen werden fortlaufend aktualisiert und den Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik zur Verfügung gestellt. Die Darstellung gliedert sich in die Punkte Wirtschaftskraft, Umsatzentwicklung, Arbeitsmarkt, Insolvenzen und Inanspruchnahme von Finanzhilfen. In den Fällen, in denen regionale Daten nicht verfügbar sind, werden hilfsweise Daten für Bayern oder Deutschland dargestellt.

1. Wirtschaftskraft

Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal trotz anhaltender Lieferengpässe zwar auf Wachstumskurs geblieben, allerdings fällt das Plus schwächer aus als Experten zunächst prognostiziert hatten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs gegenüber dem Vorquartal um 1,8 Prozent. Im zweiten Quartal war Europas größte Volkswirtschaft noch um 1,9 Prozent gewachsen. Dabei liegt die Wirtschaftsleistung immer noch unter dem Vorkrisenniveau Ende 2019. Das Wirtschaftswachstum wurde dabei vor allem von der Konsumlust der Verbraucher getragen, nachdem die Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie mit zeitweiliger Schließung von Gaststätten, Fitness-Studios und Läden im dritten Quartal stark gelockert wurden.

Die ifo Geschäftserwartungen im Handel fielen allerdings im September noch einmal etwas negativer aus, nachdem sie sich bereits im August verschlechtert hatten. Auch das GfK Konsumklima war im September spürbar gesunken, für Oktober wird jedoch jeweils wieder ein merklicher Anstieg erwartet.

Die Konsumenten scheinen davon auszugehen, dass die vierte Welle doch weniger intensiv ausgeprägt sein dürfte als bislang befürchtet.

Die nach wie vor bestehenden Materialengpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen führen in der deutschen Industrie indes weiterhin zu Produktionsbeschränkungen. Die Industrieproduktion nahm nach einem guten Start ins dritte Quartal im August spürbar ab. Die Lieferprobleme bei Halbleitern und Vorprodukten sowie Rohstoffen erweisen sich als gravierender als bislang erwartet, was die Industriekonjunktur auch in den kommenden Monaten dämpfen wird.

Im Dienstleistungssektor konnte derweil eine Verbesserung des Geschäftsklimas verzeichnet werden, insbesondere die Erwartungen hellten sich angesichts der stabil verlaufenden Infektionszahlen auf. Im weiteren Ausblick dürfte die wirtschaftliche Entwicklung im vierten Quartal seitwärts verlaufen, die Wirtschaft also vor dem Hintergrund der steil ansteigenden Corona-Infektionen, der länger anhaltenden Materialengpässe sowie weltweit hoher Energiepreise kaum noch wachsen. Ökonomen rechnen damit, dass es in diesem Jahr nicht zum erhofften "Schlussspurt" kommen wird. Die Wachstumserwartungen für 2021 wurden daher auf 2,6 Prozent nach unten korrigiert, im April war noch ein Plus von 3,5 Prozent vorhergesagt worden. Für 2022 wird nun mit einem Wirtschaftswachstum von 4,1 Prozent statt wie bisher 3,6 Prozent gerechnet.

(2)

2 Die Inflationsrate liegt mit 4,1 Prozent (Bayern: 4,6 Prozent) auf einem hohen Niveau, nahm aber von August auf September saisonbereinigt zunächst nicht weiter zu. Schon seit Jahresbeginn ist die Inflationsrate aufgrund des Basiseffekts durch die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung aus 2020 sowie durch Sonderfaktoren (z.B. Erholung Import- und Rohstoffpreise, Einführung CO2-Bepreisung) deutlich erhöht. Zu Beginn des Jahres 2022 dürfte sich die Inflationsrate nach Auslaufen der Sondereffekte jedoch wieder spürbar verringern.12

Die bayerischen Warenausfuhren setzten auch im August ihren Aufwärtstrend fort und waren um 14,5 Prozent (Exporte) bzw. 14,8 Prozent (Importe) höher als im vergangenen Jahr. Auch im Vergleich mit August 2019 sind deutliche Zuwächse zu verzeichnen (Exporte: 5,5 Prozent, Importe: 12,9 Prozent). Die höchsten Exportwerte erzielte die bayerische Wirtschaft dabei mit „Maschinen“, „Personenkraftwagen und Wohnmobilen“ sowie „Geräten zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung“.3

2. Umsatz

2.1 Umsatzentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe

Das Verarbeitende Gewerbe Bayerns konnte im August 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat ein Umsatzplus von 12,2 Prozent verzeichnen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Zahlen aus dem Vergleichsmonat August 2020 noch deutlich von der Corona-Pandemie beeinflusst waren. Das Niveau des August 2019 wurde ebenfalls wieder überschritten (+5,3 Prozent).

Auch die Nachfrage nach Gütern des Verarbeitenden Gewerbes erhöht sich im August 2021 gegenüber 2020 deutlich. Mit +14,2 Prozent liegt sie dabei auch weit über dem nicht von Corona beeinflussten August 2019. Dabei fallen die Bestelleingänge aus dem Inland (+23,7 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat merklich höher aus als die aus dem Ausland (+15,5 Prozent). Maßgeblich für die positive Entwicklung der aktuellen Bestelleingänge sind dabei mehrere Großaufträge aus dem In- wie auch dem Ausland.4

Die Produktion in der Industrie war im August weiter aufwärtsgerichtet, auch wenn es in vielen Bereichen weiterhin zu Engpässen bei Vorprodukten kam und weiterhin kommt. Auch der Vergleich mit dem August 2019 zeigt viele Wirtschaftszeige, die sich trotz der gegenwärtig globalen Lieferengpässe bereits wieder auf oder sogar über Vor-Corona-Niveau bewegen. So können vor allem die Wirtschaftszweige „Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen“ (+12,1 Prozent), die „Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden“ (+11,5 Prozent) und Bayerns gewichtige Branche „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ (+9,3 Prozent) ihren Produktionsausstoß vom August 2019 merklich übertreffen. Die „Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen“ liegt dagegen deutlich unter dem Ergebnis von 2019 (-16,3 Prozent).5

2.2Umsatzentwicklung in der Automobilbranche (Bayern/Deutschland)

Im bayerischen KFZ-Handel stieg der Umsatz von Januar bis September 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,1 Prozent an. Ursächlich für das Plus sind vor allem die neu zugelassenen Pkw mit alternativen Antriebsarten (Gas, Elektro, Hybrid). Deren Zahl hat sich gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahres nahezu verdoppelt.

Die Zahl der Beschäftigten ging in diesem Zeitraum allerdings um 2,2 Prozent zurück. Die anhaltenden Lieferschwierigkeiten bei den für die Produktion unerlässlichen Halbleitern bremsen ein noch stärkeres Wachstum weiterhin aus. Aufgrund der anhaltend unsicheren Versorgung befindet sich beispielsweise Audi auch derzeit teilweise noch immer in Kurzarbeit, die alle drei Montagelinien im Ingolstädter Werk betrifft.

(3)

3 Bei der Zahl der PKW-Zulassungen war nach den Einbußen im August auch im September deutschlandweit ein Nachlassen auszumachen. Gegenüber dem – sehr starken – Vorjahresmonat sank die Zahl der Neuzulassungen um 25,7 Prozent, wobei der Rückgang neben den gewerblichen Zulassungen auch im privaten Bereich spürbar war. Audi verzeichnete im September mit -38,9 Prozent ebenfalls einen enormen Rückgang in der Neuzulassungsstatistik.6

Insgesamt waren die ersten neun Monate des Jahres 2021 für Audi aber sehr erfolgreich. Sowohl Auslieferungen (+13,5 Prozent), als auch Umsatzerlöse (+21,3 Prozent) und das operative Ergebnis legten im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu, was mit einem starken Geschäft in allen Kernmärkten, Europa, China und vor allem den USA zu begründen ist. Aufgrund des Mangels an Halbleitern in den Monaten Juli, August und September konnte die weiterhin große Nachfrage jedoch nicht vollständig bedient werden.7

2.3Umsatzentwicklung im Handwerk (Bayern)

Die Handwerkskonjunktur in Bayern blieb im 3. Quartal 2021 volatil. Ende September bewerteten 51 Prozent der befragten Betriebe ihre aktuelle Lage als gut und 36 Prozent als befriedigend. Diese Werte lagen insgesamt um 6 Punkte über dem Vorjahresquartal. Um das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen, fehlen noch 5 Punkte. Die Gesamtsituation gestaltete sich für das Handwerk durch die weiterhin niedrigen Zinsen und starke Nachholeffekte sowohl bei den Verbrauchern als auch den gewerblichen Kunden, bspw. aus Hotellerie und Gastronomie, positiv. Allerdings haben sich die stark ansteigenden Einkaufspreise und die teilweise noch verschärften Beschaffungsprobleme (z.B. Dämmmaterial und Hochleistungskunststoffe) negativ auf die Konjunktur ausgewirkt.

Die Kapazitätsauslastung im bayerischen Handwerk stieg gegenüber dem Vorjahr um 2 Punkte auf 80.

Da jedoch nicht alle neuen Bestellungen und Aufträge abgearbeitet werden konnten, wuchs der Auftragsbestand gegenüber dem Vorjahr gewerkübergreifend um 1,3 auf 10 Wochen. Während im Bau- und Ausbauhandwerk vor allem das knappe Material die Preise trieb, litten energieintensive Gewerke wie z.B. das Lebensmittelhandwerk vor allem unter den steigenden Energiekosten.

Der Bayerische Handwerkstag erwartet für dieses Jahr insgesamt ein Umsatzplus von 3,5 Prozent gegenüber dem von Lockdowns geprägten Vorjahr. Die Investitionen sollen dank Nachholeffekten um 7,9 Prozent steigen, aber die Zahl der Beschäftigten wird dagegen um etwa 0,6 Prozent sinken.8 9 2.4 Umsatzentwicklung im Einzelhandel (Bayern)10

Im bayerischen Einzelhandel setzt sich der positive Trend der vergangenen Monate weiter fort, auch wenn die Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr („starker“ Sommer in 2020) nur gering ausfallen.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat, nahm der Gesamtumsatz um 4,8 Prozent zu (Vergleich mit „Vor- Corona-August“ 2019: +11,7 Prozent). Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich um 0,8 Prozent.

-40%

-20%

0%

20%

40%

60%

80%

Einzelhandel insgesamt in Verkaufsräumen

EH mit Lebensmitteln an Verkaufsständen/Märkten EH mit Nicht-Lebensmitteln sonst. EH (inkl. Versand/Internet)

(4)

4 Im Vergleich zum Juli 21 sanken die Umsätze jedoch wieder leicht (-6,6 Prozent). Zwischen den einzelnen Bereichen treten weiterhin deutliche Unterschiede zu Tage. Während beispielsweise im Handel mit

„Nahrungsmitteln und Getränken“ (-3,0 Prozent) der Umsatz zurückging, steigerten einige Einzelhandelszweige ihre Umsätze wieder deutlich, wie etwa der Handel mit „Kraftstoffen“ (+11,5 Prozent). Diese Diskrepanz zwischen den Sparten wird sich abhängig vom weiteren Pandemieverlauf noch fortsetzen bzw. abschwächen. Auch hängt die weitere Entwicklung von künftigen Lockerungen bzw. eventuellen neuen Einschränkungen im Zuge der vierten Welle ab.

2.5 Umsatzentwicklung in der Gastronomie (Bayern)11

Bayerns Gastgewerbe hat nach wie vor mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. Der Umsatz stieg zwar gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,5 Prozent an, in der Gesamtbetrachtung von Januar bis August 2021 ist mit -18,1 Prozent jedoch ein deutliches Minus gegenüber 2020 festzustellen. Im Vergleich mit dem noch nicht von Corona betroffenen August 2019 liegen die Umsatzzahlen um 16,1 Prozent niedriger. Die Zahl der Beschäftigten ging bislang in 2021 um 15,6 Prozent zurück. Die gravierenden Auswirkungen von Corona, die auch trotz der Öffnungsschritte noch geltenden Einschränkungen (3G+ bzw. 2G-Regel, Hygiene-Auflagen etc.) sowie die unsichere weitere Entwicklung der kommenden Wochen stellen viele Betriebe weiterhin vor enorme Herausforderungen.

2.6Entwicklung des Fremdenverkehrs (Region 10)12

Der Tourismus in Bayern arbeitet sich auch im wichtigen Sommerferienmonat August 2021 weiter aus dem Pandemie-Tal heraus. Die Beherbergungsbetriebe Bayerns meldeten 13,0 Prozent mehr Gästeankünfte und rund 14,9 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahr. Die sich seit April abzeichnende Erholung hält somit weiter an. Dabei boomt vor allem der Inlandstourismus. Die Zahl der inländischen Gäste übertrifft den Vorjahreswert um 10,4 Prozent und liegt nur knapp unter dem Ergebnis von 2019. Die Übernachtungszahlen stiegen um 13,5 Prozent und rangieren damit auch über den Werten der Vor-Corona-Zeit.

-100%-80%-60%-40%-20%20%0%

Gastronomie gesamt Restaurants, Imbissstuben, Cafés etc.

Caterer u. sonst. Verpflegungsdienstl. Ausschank v. Getränken

-100%-80%

-60%

-40%

-20%

0%

20%

40%

Feb 20/19 r Apr Mai

Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb 21/19 r Apr Mai

Jun Jul Aug

Übernachtungen

IN EI ND PAF

-120%

-100%

-80%

-60%

-40%

-20%20%0%

Feb 20/19 r Apr Mai

Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb 21/19 r Apr Mai

Jun Jul Aug

Gästeankünfte

IN EI ND PAF

(5)

5 Die Summe der Monate Januar bis August 2021 verdeutlicht allerdings, dass trotz steigender Zahlen insgesamt noch nicht an die Werte aus dem Vorjahreszeitraum angeknüpft werden kann und die Zahlen damit auch weit unter den Werten von 2019 liegen (bayernweit durchschnittlich -50 Prozent). Durch die Corona-Maßnahmen in der ersten Jahreshälfte liegen die Gästeankünfte noch um 24,7 Prozent und die Übernachtungen um 15,9 Prozent unter dem Vorjahr. Aufgrund der weiter unsicheren Entwicklung der Pandemie für den Tourismus im Hinblick auf die vierte Welle ist eine Prognose für das Gesamtjahr 2021 weiterhin kaum möglich.

3. Arbeitsmarkt (Stadt Ingolstadt)

13

Weitere Indikatoren

Gepr. Anzeigen

Kurzarbeit (KA) darin genannte

Personenzahl Unterbeschäftigung

(ohne KA) Gemeldete

Arbeitsstellen

Feb 2020 2019 7 4 122 98 3.463 3.359 1.485 1.811

Mär 2020 2019 136 - 21.900 - 3.448 3.305 1.385 1.716

Apr 2020 2019 1.216 0 19.512 0 3.829 3.268 1.264 1.749

Mai 2020 2019 135 9 1.229 36 3.999 3.193 1.187 1.773

Jun 2020 2019 37 - 373 - 4.081 3.165 1.203 1.706

Jul 2020 2019 40 3 340 120 4.154 3.176 1.124 1.695

Aug 2020 2019 11 - 190 - 4.248 3.189 1.133 1.703

Sep 2020 2019 7 13 141 285 4.132 3.221 1.133 1.658

Okt 2020 2019 29 5 332 53 3.951 3.143 1.173 1.580

Nov 2020 2019 112 9 790 263 3.946 3.164 1.126 1.485

Dez 2020 2019 - 8 - 89 1.053 1.435 3.964 3.209

Jan 2021 2020 117 5 1.195 735 4.255 3.496 991 1.445

Feb 2021 2020 172 7 1.689 122 4.357 3.463 1.015 1.485

Mär 2021 2020 41 136 660 21.900 4.273 3.448 1.070 1.385

Apr 2021 2020 22 1.216 1.003 19.512 4.054 3.829 1.115 1.264

Mai 2021 2020 9 135 23 1.229 3.983 3.999 1.066 1.187

Jun 2021 2020 15 37 156 373 3.865 4.119 1.139 1.203

Jul 2021 2020 11 40 712 340 3.787 4.187 1.195 1.124

Aug 2021 2020 6 11 16 190 3.745 4.259 1.209 1.133

Sep 2021 2020 6 7 197 141 3.609 4.132 1.285 1.133

Okt 2021 2020 10 29 678 332 3.529 3.951 1.331 1.173

3,1%

3,8%4,0%4,2%4,3%4,4%4,2%3,9%3,8%3,7%4,2%4,2%4,1%3,9%3,8%3,6%3,6%3,6%3,6%3,3%

0,0%0,5%

1,0%1,5%

2,0%2,5%

3,0%3,5%

4,0%4,5%

5,0%

Mrz

20 Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan

21 Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt

Arbeitslosenquote

(6)

6 Realisierte Kurzarbeit

Feb 20 Mär 20 Apr 20 Mai 20 Jun 20 Jul 20 Aug 20 Sep 20

Betriebe in Kurzarbeit 72 690 1.151 980 742 574 476 434

Betroffene Arbeitnehmer 1.504 21.374 34.124 27.741 19.760 13.674 10.461 3.314

Okt 20 Nov 20 Dez 20 Jan 21 Feb 21 Mär 21 Apr 21 Mai 21

Betriebe in Kurzarbeit 405 566 687 831 832 696 666 653

Betroffene Arbeitnehmer 2.426 3.251 4.140 13.998 7.839 16.633 5.522 10.526

*derzeit noch keine Daten aus den Folgemonaten verfügbar, Veröffentlichung der Zahlen jeweils mit etwa 6 Monaten Verzögerung

In den vergangenen Wochen verzeichneten die Arbeitslosenquote sowie die Unterbeschäftigung einen leichten Rückgang. Die schon in den vergangenen Monaten erkennbaren Besserungstendenzen aufgrund der Lockerungen und sinkenden Infektionszahlen trafen hier mit der traditionellen Herbstbelebung des Arbeitsmarktes zusammen, die im September noch hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, in den letzten Wochen jedoch an Dynamik gewann.

Die Zahl der offenen Stellen hat zwar das Niveau vor der Pandemie noch nicht wieder erreicht, es profitierten jedoch alle Gruppen, auch Ältere und von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffene von der positiven Entwicklung. Eine gewisse Zurückhaltung bei den Betrieben ist spürbar, da insbesondere die negativen Folgen der weltweiten Lieferengpässe vieler Produkte noch nicht komplett absehbar sind.

Davon sind nicht nur große Industriebetriebe betroffen, sondern auch sehr viele kleine und mittlere Unternehmen in der Region. Die obigen Zahlen beziehen sich auf die Stadt Ingolstadt, in der Region 10 liegt die Arbeitslosenquote im Oktober bei 2,2 Prozent.

Die Kurzarbeit bleibt auch weiterhin ein zentrales Instrument zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes, auch wenn sich der rückläufige Trend der letzten Monate fortsetzt. Ausreißer nach oben lassen sich vor allem durch die weiter andauernden Produktionsausfälle bei Audi aufgrund der schwierigen Versorgungssituation mit Halbleitern erklären, die noch immer Kurzarbeit nötig macht. Die Statistiken der realisierten Kurzarbeit zeigen den Verlauf der tatsächlich in Anspruch genommenen Kurzarbeit in Ingolstadt und machen dabei den Einfluss des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020, eine leichte Entspannung der Situation im Sommer sowie einen erneuten Anstieg mit dem zweiten Lockdown im Herbst und Winter deutlich.14

4. Unternehmensinsolvenzen (Bayern/Ingolstadt)

15

Im August 2021 wurden in Bayern im Vergleich zum Vorjahr knapp 500 mehr Insolvenzverfahren (Verbraucher + Unternehmen) gezählt. Dieser Anstieg begründet sich dabei in der niedrigen Zahl von Insolvenzverfahren im August 2020. Ein damals veröffentlichter Regierungsentwurf zur Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens von sechs auf drei Jahre hatte insbesondere bei den Verbraucherinsolvenzen und den Insolvenzen der übrigen Schuldner zu einer Zurückhaltung von Verfahren bis zum Inkrafttreten der Gesetzesänderung geführt.

Gegenüber dem Vormonat (Juli 21) sank die Zahl der insgesamt in Bayern beantragten Insolvenzverfahren um knapp 25 Prozent. Auf niedrigem Niveau verharrt bayernweit auch weiterhin die Zahl der Unternehmensinsolvenzen (August: 147, Juli: 152, Juni: 124). In Ingolstadt wurden im August insgesamt 15 Insolvenzverfahren beantragt (Unternehmen: 3, Verbraucher: 9, ehemals Selbstständige und andere Schuldner: 3), im Juli waren es 14, im Vorjahresmonat 8.

Trotz der seit Mai wieder vollständig geltenden Anzeigepflicht ist damit weiterhin keine Insolvenzwelle erkennbar. Ein Anstieg in den kommenden Monaten ist nach wie vor nicht vollständig auszuschließen, dürfte aber laut Experteneinschätzungen – wenn überhaupt – sehr moderat ausfallen.16

(7)

7

5. Inanspruchnahme von Finanzhilfen (Bayern/Bund)

Anzahl der Anträge Volumen Soforthilfe Bayern

(beendet zum 31.05.) 327.000 bewilligt

(486.000 Anträge) 2,2 Milliarden Euro ausgezahlt17 Überbrückungshilfe I

Bayern 20.789 Anträge eingegangen 258 Millionen Euro ausgezahlt Überbrückungshilfe II

Bayern 31.746 Anträge eingegangen 488 Millionen Euro ausgezahlt Überbrückungshilfe III

Bayern 88.972 Anträge eingegangen 4,0 Milliarden Euro ausgezahlt18 Überbrückungshilfe III Plus

Bayern 3.488 Anträge eingegangen 96,4 Millionen Euro ausgezahlt19 Neustarthilfe 40.983 Anträge eingegangen 263 Millionen Euro ausgezahlt Neustarthilfe Plus 9.966 Anträge eingegangen 33,5 Millionen Euro ausgezahlt Novemberhilfe 66.986 Anträge eingegangen 1,3 Milliarden Euro ausgezahlt20 Dezemberhilfe 65.696 Anträge eingegangen 1,4 Milliarden Euro ausgezahlt21 Kredite der KfW 152.400 Anträge

(davon ca. 16% aus Bayern) 65,8 Milliarden Euro beantragt22

Nachdem das Corona-Soforthilfe-Programm des Bundes und des Freistaates Bayern im Mai 2020 auslief, wurde mit der Überbrückungshilfe Corona ein Anschlussprogramm auf Bundesebene ausgearbeitet, das als branchenübergreifendes Zuschussprogramm angelegt wurde. Derzeit läuft die Antragsstellung für die 3. Phase der Überbrückungshilfe. Diese umfasst die Fördermonate Januar bis Juni 2021. Seit März können auch größere vom Lockdown betroffene Unternehmen die Überbrückungshilfe III beantragen.

Die geltende Umsatzhöchstgrenze von 750 Mio. Euro entfällt seither.

Bislang wurden insgesamt bereits über 7 Mrd. Euro an bayerische Unternehmen ausbezahlt. Die Abwicklung der Wirtschaftshilfen in Bayern übernimmt die IHK für München und Oberbayern, aufgrund deren professioneller Abwicklung Bayern weiterhin an der Spitze liegt, was den Bearbeitungs- bzw.

Bewilligungsstand betrifft. Knapp 50 Prozent der seit Start der Wirtschaftshilfen im Juli vergangenen Jahres bewilligten und ausgezahlten Gelder erhielten Antragssteller aus dem Gastgewerbe, gefolgt vom Bereich „Kunst, Unterhaltung und Erholung“ und „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“.

Auch in Ingolstadt waren vor allem Hotels, Gaststätten, Fitnessstudios, Freizeiteinrichtungen, die Reisebranche und Veranstalter von den Einschränkungen betroffen. Ingolstädter Unternehmen stellten bislang insgesamt 2.400 Anträge auf Wirtschaftshilfen, über 65 Mio. Euro wurden ausgezahlt (EI: 36 Mio. Euro | PAF: 31,3 Mio. Euro | ND: 22,6 Mio. Euro).23

Die Überbrückungshilfe des Bundes soll die wirtschaftliche Existenz von Solo-Selbstständigen, Freiberuflern und kleinen und mittelständischen Unternehmen sichern, die durch Corona-bedingte vollständige oder teilweise Schließungen oder Auflagen erhebliche Umsatzausfälle erleiden. Da die Corona-bedingten Schließungen und Beschränkungen in einigen Branchen weiter andauern, wurden die Überbrückungshilfen für betroffene Unternehmen und Soloselbstständige mittlerweile bis zum 31.

Dezember 2021 als Überbrückungshilfe III Plus verlängert. Die bewährten Förderbedingungen werden in der Überbrückungshilfe III Plus beibehalten. Neu hinzu kommt die Restart-Prämie, mit der Unternehmen einen höheren Zuschuss zu den Personalkosten erhalten können.

(8)

8 Seit Februar können zudem Soloselbständige, die nur geringe betriebliche Fixkosten haben, aber dennoch stark von der Corona-Krise betroffen sind, mit der Neustarthilfe einmalig bis zu 7.500 Euro als Umsatzerstattung beantragen. Die Neustarthilfe wird ebenfalls bis zum 31. Dezember als Neustarthilfe Plus weitergeführt. Insgesamt über 250 Mio. Euro wurden bislang ausbezahlt.

Darüber hinaus hat der Bund mit der „November-/Dezemberhilfe“ direkt und indirekt von den Schließungen im November und Dezember betroffene Unternehmen, Betriebe, Selbstständige, Vereine und Einrichtungen unterstützt. Es wurden Zuschüsse pro Woche der Schließungen in Höhe von 75 Prozent des durchschnittlichen wöchentlichen Umsatzes im Vergleichsmonat 2019 gewährt. Eine Antragstellung ist mittlerweile nicht mehr möglich, in Bayern wurden insgesamt Abschläge in Höhe von über 2,7 Mrd. Euro an die Unternehmen und Solo-Selbstständigen ausbezahlt.

Im Mai wurde zusätzlich die bayerische Corona-Härtefallhilfe eingeführt, welche Unternehmen unterstützt, die für die bisherigen Corona-Wirtschaftshilfen nicht anspruchsberechtigt waren.

Antragsberechtigt sind Unternehmen und Selbständige, die in den bestehenden Hilfsprogrammen von Bund und Ländern nicht berücksichtigt werden, aber infolge der Corona-Pandemie und des staatlich angeordneten Lockdowns in ihrer Existenz bedroht waren. Die Härtefallhilfe ist subsidiär zu den bestehenden Förderprogrammen von Bund, Ländern und Kommunen. Der Förderzeitraum für die Härtefallhilfen wurde bis zum 30. September 2021 verlängert., Anträge können noch bis zum 15.

November gestellt werden.24

Die LfA Förderbank Bayern hat die bayerische Wirtschaft in den ersten drei Quartalen des Jahres 2021 mit Darlehen in Höhe von 2,1 Mrd. Euro unterstützt. Bei den speziell zur Bewältigung der Krise geschaffenen Corona-Sonderprogrammen ging die Nachfrage – mit weiter fallender Tendenz – auf knapp 272 Mio. Euro zurück (gegenüber rund 689 Mio. Euro von Januar bis Juni 2020).25

Die folgende Graphik zeigt die aktuelle Verteilung der Kreditanträge der KfW. Die Nachfrage nach den Hilfsprogrammen der KfW ist dabei weiterhin hoch, wenn auch in den vergangenen Monaten ein Abflachen der Kurve zu beobachten ist.26

8.856 15.715 10.388 6.286

8.236 16.305

46.306 98.499 6.177

1.058 326 34

0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 70.000 KfW-Schnellkredit

Kreditvolumen bis 800 Tsd. Euro Kreditvolumen bis 3 Mio. Euro Kreditvolumen bis 10 Mio Euro Kreditvolumen bis 100 Mio. Euro Kreditvolumen über 100 Mio. Euro

KfW

Anzahl der Kreditanträge Antragsvolumen (in Millionen Euro)

(9)

9

1 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), 14.10.21

2 Tagesschau.de, 29.10.21

3 Bayerisches Landesamt für Statistik, 18.10.21

4 Bayerisches Landesamt für Statistik, 8.10.21

5 Bayerisches Landesamt für Statistik, 15.10.21

6 Kraftfahrt-Bundesamt, 5.10.21

7 Audi Quartalsbericht Q3/2021, 29.10.21

8 Zentralverband des Handwerks, 14.10.21

9 Bayerischer Handwerkstag, 27.10.21

10 Bayerisches Landesamt für Statistik, 13.10.21

11 Bayerisches Landesamt für Statistik, 12.10.21

12 Bayerisches Landesamt für Statistik, 7.10.21

13 Bundesagentur für Arbeit, 3.11.21

14 Agentur für Arbeit Ingolstadt, 29.10.21

15 Bayerisches Landesamt für Statistik, 7.10.21

16 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 14.10.21

17 Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, 14.10.20

18 IHK für München und Oberbayern, 3.11.21

19 IHK für München und Oberbayern, 3.11.21

20 IHK für München und Oberbayern, 3.11.21

21 IHK für München und Oberbayern, 3.11.21

22 KfW, 28.10.21

23 IHK für München und Oberbayern, 6.9.21

24 Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, 3.11.21

25 LfA Förderbank Bayern, 27.10.21

26 Kumuliert; KfW, 28.10.21

Referenzen

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