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die Heiligen ist wir glauben, weil die Macht seiner Stärke bei uns wirksam

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Academic year: 2022

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4 7. Predigttext und Predigt zu Eph 1, 15-23 (Pfr. Jeschua

Hipp)

Gottesdienstart: Predigtgottesdienst an Himmelfahrt

Datum: 13. Mai

Reihe: III

Lesung:

„Das Wort heiliger Schrift für die heutige Predigt steht im Brief des Apostels Paulus im 1 Kapitel, (die Verse 15-23)“:

Gebet um Erkenntnis der Herrlichkeit Christi

15 Darum auch ich, nachdem ich gehört habe von dem Glauben bei euch an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen,

16 höre ich nicht auf, zu danken für euch, und gedenke euer in meinem Gebet,

17 dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, ihn zu erkennen.

18 Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm

berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist

19 und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns, die wir glauben, weil die Macht seiner Stärke bei uns wirksam wurde,

20 mit der er in Christus gewirkt hat.

Gott hat Christus von den Toten auferweckt und eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel

21 über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen.

22 Und alles hat er unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles,

23 welche sein Leib ist, nämlich die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt.

Kritische Anfragen an Himmelfahrt Liebe Gemeinde,

um was geht es an Himmelfahrt?

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5 Jesus fährt auf zu seinem Vater in den Himmel.

Er kehrt zurück in seine Heimat. Es ist eine Art Heimkehr.

Jesus nimmt den Platz ein, der ihm zusteht als Gottes Sohn:

Er sitzt zur Rechten Gottes und übt die universale Herrschaft aus. Wir haben es gehört: Jesus ist von seinem Vater eingesetzt über „alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen.“

Liebe Brüder und Schwestern, es ist nicht nur eine außergewöhnliche Geschichte, es sind auch sehr große Worte, die wir da heute an Himmelfahrt hören.

Und gegen beides kann sich ein gewisser Widerstand regen:

Ist das nicht ein etwas naives kindliches Bild:

Jesus, der auf einer Wolke nach oben in den Himmel fährt?

Und wie sieht es aus mit der universalen Herrschaft Jesu?

Erleben wir das denn in dieser Welt?

Beides kam letzte Woche kritisch zur Sprache, als wir uns beim Bibelabend darüber ausgetauscht haben. Wobei die Reaktionen durchaus unterschiedlich waren. Das macht den gemeinsamen Austausch über biblische Texte ja so spannend.

Bleiben wir mal bei der Wolke: Was hat es damit auf sich?

Müssen wir das zwingend wörtlich nehmen?

Ich denke nein. Warum? Einfach deshalb, weil sich die Bibel, wenn sie bestimmte Dinge beschreibt, die sich der Darstellbarkeit oder Vorstellungskraft entziehen, symbolischer Bilder bedient.

Nehmen wir einmal Gottes Nähe: Wie wollen Sie denn Gottes Nähe darstellen oder beschreiben? Sie ist für gläubige Menschen eine reelle Erfahrung. Natürlich.

Aber Sie können sie ja schlecht photographieren.

Sie können allerdings ein vertrautes und eingängiges Bild verwenden, das für die Nähe Gottes steht. Die Wolke ist in der Bibel so ein Bild. Sie begegnet uns immer wieder: Die

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6 Wolkensäule, in der Gott dem Volk Israel beim Auszug

aus Ägypten vorneweg geht (Ex 13, 21), oder die Wolke bei der Verklärung Jesu (Mk 9, 7).

Wenn es heißt, dass eine Wolke Jesus aufnimmt, dann beschreibt das bildlich, dass Jesus jetzt bei seinem Vater ist, dass sein Vater ihn zu sich nimmt. Und dass es ein Bild ist, bedeutet nicht, dass es deshalb weniger wahr ist.

Wie sieht es aber nun aus mit der Herrschaft Christi über das Universum?

Wenn wir einmal in die Welt schauen, mit all ihren Konflikten, Kriegen, Missbrauch, Unterdrückung – dann kann es uns durchaus schwerfallen, an diese universale Herrschaft Christi zu glauben. Wenn wir die Nachrichten verfolgen, erleben wir da nicht vor allem die Ferne Jesu?

Oder das Schweigen Gottes?

Und doch ist gerade Himmelfahrt das Fest, wo die universale Herrschaft Jesu verkündet wird.

Vielleicht kennen Sie das Lied:

„Gottes Stimme lasst uns sein, rufen in die Welt hinein: Jesus lebt, und Jesus siegt, alles ihm zu Füßen liegt.“

Wo erleben wir diese Herrschaft Jesu in unserer Welt? (-) Können wir das bejahen? (-)

Gebet um Erkenntnis der Herrlichkeit Christi

Wenn wir einmal bei dem Apostel Paulus bleiben, und bei den Worten, die er an die Gemeinde in Ephesus schreibt, so können wir doch immerhin sagen, dass er die Herrschaft Jesu in seinem Leben und Wirkungsbereich konkret erfahren und bejaht hat, bejaht aus seiner konkreten Lebenserfahrung heraus.

Paulus hat genug Schlimmes und Übles erlebt, und die Welt war damals nicht weniger mit Leid und Unrecht gesättigt als heute, aber dennoch zweifelt Paulus nicht einen Moment an der Herrlichkeit und Herrschaft Christi.

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7 Aber zugleich zeigen uns seine Worte, dass er sich

durchaus bewusst ist, dass wir die Herrlichkeit und Herrschaft Jesu nicht automatisch erkennen.

Was hören wir von Paulus? Ein Gebet!

Paulus betet in wunderschönen Worten für seine Schwestern und Brüder in Ephesus:

Gott gebe euch „den Geist der Wahrheit“ und

„erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns, die wir glauben, weil die Macht seiner Stärke bei uns wirksam wurde, mit der er in Christus gewirkt hat.“

Für Paulus steht außer Frage, dass Christus zur Rechten Gottes sitzt und seine Herrschaft ausübt. Aber wir erkennen das nur, wenn Gott uns seinen Geist der Wahrheit und erleuchtete Augen des Herzens schenkt.

Pfingstnovene

Interessanterweise ist Beten genau das, was die Jüngerinnen und Jünger nach Himmelfahrt getan haben.

In der katholischen Kirche gibt es nicht ohne Grund den schönen Brauch der Pfingstnovene. Das ist ein neuntägiges Gebet um den Heiligen Geist. Die Tradition dieses Gebetes geht zurück auf den Bericht der Apostelgeschichte:

Da hören wir, dass die Jüngerinnen und Jünger Jesu mit Maria und den Brüdern Jesu nach Himmelfahrt neun Tage zusammen in Jerusalem verbracht und gemeinsam in einem Saal gebetet haben.

Und vielleicht nehmen Sie das als Impuls mit in die Tage bis Pfingsten: Beten Sie die Tage bis Pfingsten um den Heiligen Geist und um die Erkenntnis der Herrlichkeit Jesu. Ich habe Ihnen das Gebet von Paulus an die Epheser ausgedruckt. Sie können es mit nach Hause nehmen.

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8 Himmelfahrt: Wechselspiel von Nähe und Ferne

Zu Beten ist immer gut, denn das Gebet verbindet uns mit Gott, es richtet uns auf Gott aus. Das schließt aber nicht aus, dass uns immer wieder auch Lebensphasen zugemutet werden, wo Gott gefühlt fern ist, wo er schweigt, wo er sich entzieht.

In der Mystik ist die Ferne und das Schweigen Gottes immer wieder ein Thema. Gottes Ferne wird erlebt und durchlitten.

Ich weiß, dass es in manchen Kreisen bis heute als Manko gilt, wenn man solche Phasen der Gottferne erlebt und offen zugibt.

Da ist man dann schnell mit klugen Ratschlägen zur Hand:

Mehr beten, intensiver beten, anders beten.

Natürlich ist es oft ein Problem, dass wir schweigen, dass wir uns Gott entziehen.

Allerdings sollten wir es auch ernstnehmen, dass es zum Glaubensleben dazugehört, dass Gott sich entzieht.

Gerade die Psalmen in der Bibel zeugen davon, dass Gott immer wieder auch als fern erfahren wird. Und das liegt längst nicht immer daran, dass Menschen gerade etwas falsch machen.

Himmelfahrt führt uns dieses Wechselspiel der Nähe und Ferne Gottes vor Augen:

Jesus ist bei seinen Jüngern, und dann entzieht er sich, und sie müssen erst einmal ohne seine Gegenwart auskommen.

Ich denke, für die meisten Menschen ist Himmelfahrt ein durchweg fröhlicher Festtag. Tatsächlich sollte man sich einmal in die Jüngerinnen und Jünger Jesu hineinversetzen:

Für sie ist Himmelfahrt ein Abschied von einem geliebten Freund, Bruder, Meister. Uns so liegt über Himmelfahrt durchaus eine gewisse Melancholie.

Ich habe dieser Tag überlegt, ob Himmelfahrt nicht etwas mit Erwachsenwerden zu tun hat. Denn auch über dem

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9 Erwachsenwerden liegt manchmal eine gewisse

Melancholie. Ich weiß es noch wie heute:

Als mich meine Mutter eines Tages in einer meiner Wohnungen besucht hat, und mir die alten Sachen aus meiner Kindheit und Jugendzeit vom Dachboden mitgebracht hat, und sagte:

„Das sind Deine Sachen. Entscheide, was Du damit machen willst.“ (-)

Das war für mich eine Zäsur. Und es lag wirklich eine Melancholie über diesem Moment: Ich habe gespürt: Jetzt geht etwas zu Ende.

Gott mutet uns zu, dass wir erwachsen werden, auch im Glauben. Gott mutet uns Zäsuren zu. Und er mutet uns Freiheit zu, mit allem, was damit einhergeht. Dazu gehört auch, dass er uns in die Selbständigkeit entlässt, dass er uns alleine laufen lässt, dass er sich entzieht. Das kann durchaus schmerzhaft sein. Und doch können wir an solchen Erfahrungen wachsen, gerade wenn wir im

Rückblick erkennen, dass das trotzdem alles einen tieferen Sinn hatte oder dass Gott tatsächlich in irgendeiner Form da war, die wir erst viel später erkannt haben.

Wie gehen wir um mit dem Schweigen Gottes?

Wie gehen wir um mit dem Schweigen und der Ferne Gottes? Was machen wir, wenn wir Jesus nicht mehr in unserem Leben erfahren? Ich denke, der Brief an die Epheser liefert uns einen guten Hinweis:

Da heißt es, dass Christus das Haupt der Gemeinde ist, und die Gemeinde sein Leib.

Das ist eine großartige Zusage!

Natürlich darf man da nicht den Fehler machen die Gemeinde, von der Paulus spricht, einseitig mit jeder sichtbaren Gemeinde in eins zu setzen. Es geht um Gemeinde, wie sie von Gott her gedacht ist. Das ist natürlich hier auf Erden immer nur in Anteilen verwirklicht, aber nirgendwo zu 100 Prozent. Und das sollten wir auch nicht erwarten, denn das ist weltfremd.

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10 Aber vom Grundsatz her stimme ich Paulus zu.

Wenn Gott für uns schweigt, uns gefühlt fern ist, dann gibt es wenig, was uns mehr trösten kann, als die Gemeinschaft und der Glaube unserer Brüder und Schwestern. Das habe ich immer wieder erlebt, bei mir selbst und bei anderen.

Als ich in Göttingen an der Universität gearbeitet habe, da habe ich zeitgleich einen Kreis von Menschen kennengelernt, die mehrmals die Woche in einer Kirche Psalmen gesungen haben. Ich bin dazugestoßen. Darunter war auch ein Professor der Dermatologie. Er war spezialisiert auf bestimmte Hautkrebsarten. Er hatte viel mit Patienten zu tun, die sehr schlechte Heilungsaussichten hatten. Er war ständig mit dem Tod konfrontiert. Er war ein sehr offener und direkter Mensch.

Er hat einmal zu mir gesagt:

„Ich kann nicht so große Glaubenserfahrungen vorweisen, großartige Erlebnisse von Gottes Nähe. (…)

Aber ohne die Hoffnung, dass es da jemand gibt, der alles wieder gut machen kann, ohne die kann und will ich nicht leben.“

Und diese Hoffnung hat er eben dort erfahren, wo er mit anderen Christen gesungen und gebetet hat.

Wir sollten nie unterschätzen, was wir für andere sein können, und andere für uns.

Was können wir tun, wenn Gott für uns schweigt?

Wir können die Nähe zu unseren Schwestern und Brüdern suchen. Und das wird uns guttun.

Wir können aber auch noch etwas anderes tun.

Wir können versuchen, unserem himmlischen Vater und seinem Sohn Jesus Christus Antwort zu geben, auf das, was sie zu uns gesprochen haben.

Es gibt ein wunderschönes Lied von Manfred Siebald

„Und wenn Gott schweigt.“ Wir werden es nach der Predigt noch hören. Da heißt es in der letzten Strophe:

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„Doch wenn Gott schweigt, hat er vielleicht auch nur in unser Leben sooft hineingesprochen dass er nun darauf wartet, dass wir endlich Antwort geben und dass wir endlich seinen Willen tun, und dass wir endlich seinen Willen tun.“

Selbst wenn Jesus uns fern scheint, wenn er schweigt, so sind wir doch nicht gänzlich allein:

Wir haben unsere Brüder und Schwestern. Und wir haben Gottes Wort. Wir haben Jesu Wort.

Jesus hat in aller Deutlichkeit in unser Leben hineingesprochen. Jesus hat uns so viele gute Worte geschenkt, die Bibel ist voll davon. Ich denke, wenn wir ehrlich versuchen, darauf zu antworten, das zu leben, wird uns das immer wieder in die gefühlte und erfahrene Gegenwart Gottes hineinführen.

Jesus bereitet uns die Wohnung

Ich habe gesagt, dass über Himmelfahrt eine gewisse Melancholie liegt. Es ist die Melancholie des Abschiedes.

Allerdings bleiben wir bei dieser Melancholie nicht stehen.

Denn das Evangelium überwindet die Melancholie!

Es gibt zwei großartige Verheißungen Jesu, die uns aus jeglicher Melancholie, so sie sich denn einstellen sollte, herausführen werden:

Es ist die Verheißung des Heiligen Geistes, durch die wir mit Jesus und unserem himmlischen Vater verbunden bleiben,

und es ist die Zusage Jesu, dass er uns nur vorangegangen ist, um uns die Wohnung zu bereiten:

„In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.

Wenn's nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt:

Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.“ (Joh 14, 2-3)

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12 Jesus kehrt an Himmelfahrt in seine Heimat zurück. Und

das Schöne ist, dass seine Heimat auch unsere Heimat ist, und dass wir ihm in diese Heimat nachfolgen werden.

Gott schenke Ihnen allen erleuchtete Augen des Herzens, damit Sie erkennen, wo Ihre wahre und ewige Heimat ist.

Amen.

II. „Wenn Gott schweigt“ M. Siebald (M. Riedl)

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