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Zur Erläuterung Die persönliche Vorbereitung Wie Sie Ihren Körper beruhigen... 6

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Academic year: 2022

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R  e  d  e  n  u u  n n  d  d 

P P  r r  ä ä  s s  e e  n n  t t  i i  e e  r r  e e  n n 

(2)

DMT Mentalakademie       Hermann Krottenmaier 2005 

Inhaltsverzeichnis 

Zur Erläuterung ... 4 

Die persönliche Vorbereitung ... 5 

Wie Sie Ihren Körper beruhigen... 6 

Übung: So können Sie schnell entspannen!...7 

Was Sie vermeiden sollten ...7 

Wie Sie Ihren Geist beruhigen ... 9 

Eine positive Grundeinstellung wirkt Wunder ...9 

Ihre Kleidung ...10 

Wie Sie den Einstieg gut überstehen ...11 

Souveränes Auftreten ...11 

Zitternde Hände und andere Unannehmlichkeiten...12 

Checkliste: Wie Sie Ihre Aufregung positiv kanalisieren ...13 

Gekonnt überzeugen ...14 

Energieaufwand beim Zuhörer durch bildhafte Ausdrucksweise vermindern...14 

Tipps zu einer bildhaften Ausdrucksweise...16 

Übungsblatt: „Bildhafte Ausdrucksweise“ ...18 

Checkliste: Worauf Sie bei einer Rede achten ...19 

Bildhaft sprechen ...20 

Übungsblatt: „Bildhaft sprechen“...24 

Checkliste: Was Sie bei der bildhaften Sprache beachten ...25 

Präsentationsmittel ...26 

Folieneinsatz und ­gestaltung ...27 

Übung macht den Meister! ...31 

Checkliste: Fragenkatalog zur Optimierung Ihrer Fähigkeiten...32

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DMT Mentalakademie       Hermann Krottenmaier 2005 

ZUR ERLÄUTERUNG 

Dieses Einführungsthema stellt einen ersten Schritt zur erfolgreichen Durchführung  einer Rede bzw. einer Präsentation dar. Es beinhaltet die wichtigsten Punkte, de­ 

nen Sie beim Sprechen vor Publikum Beachtung schenken müssen. 

Mit dieser Einführung erhalten Sie in allgemein verständlicher Weise, Anregungen  und Tipps, mit deren Hilfe Sie Lampenfieber positiv kanalisieren, die Aufmerksam­ 

keit Ihrer Zuhörer gewinnen und auch behalten können. 

Es geht hier nicht um die inhaltliche Vorbereitung auf einen Vortrag, die Frage der  einzusetzenden  Hilfsmittel  für  die  Präsentation  oder  an  welche  Teilnehmer  der  Appell  gerichtet  werden  muss.  Diese  Punkte  werden  in  den  regulären  KIK  ­  Seminarthemen  in  aller  Ausführlichkeit  behandelt.  In  diesem  Einführungsthema  steht allein die erfolgreiche Umsetzung einer Rede oder einer Präsentation im Vor­ 

dergrund. 

Die Anregungen sollen dazu dienen, einen Vortrag überzeugend und  wirkungsvoll  zu  gestalten  –  schließlich  verfolgen  Sie  mit  Ihren  Anstrengungen  ein  bestimmtes  Ziel:  Ihre Vorgesetzten über die neuesten Umsatzzahlen informieren oder Kunden  vom  Nutzen  eines  bestimmten  Angebotes  überzeugen.  In  jedem  Fall  sollen  die  Zuhörer am Ende der Ausführungen sagen: „Das ist das Beste, was ich jemals zu  diesem  Thema  gehört  habe!".  Nur  so  können  Sie  sicher  sein,  dass  sich  auch  die  Wirkung einstellt, die Sie beabsichtigen. 

Wer inhaltlich gut vorbereitet ist und sich die Tipps und Hinweise in diesem Einfüh­ 

rungsthema  zu  Herzen  nimmt,  wirkt  bereits  durch  die  eigene  Sicherheit  und  Aus­ 

strahlung überzeugender. 

Viel Erfolg bei der Umsetzung!

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DMT Mentalakademie       Hermann Krottenmaier 2005 

DIE PERSÖNLICHE VORBEREITUNG  

„In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst!“ 

Augustinus 

Bevor Sie sich den konkreten Techniken zur Durchführung Ihres Vortrages zuwen­ 

den,  richten  Sie  Ihren  Blick  auf  einige  Grundlagen,  die  Sie  schaffen  müssen,  um  die später beschriebenen Anregungen auch umsetzen zu können. 

Vielleicht kommt Ihnen die folgende Beschreibung bekannt vor: 

Gleich kommt der große Augenblick – nur noch wenige Minuten bis zu Ihrem Auf­ 

tritt! Ihr Puls beginnt zu rasen, Ihre Hände  werden feucht. Sie beginnen zu zittern  und  Ihre  Knie  fühlen  sich  an  wie  Gummi.  Ihr  Körper  glüht  förmlich  vor  Hitze  und  Ihre Kehle fühlt sich wie zugeschnürt an. 

Das sind typische Symptome: Sie haben Lampenfieber! 

Es gilt mittlerweile als psychologisch erwiesen, dass das Sprechen vor einem Pub­ 

likum  zu  den  Urängsten  des  Menschen  gehört.  Die  Angst  vor  einem  öffentlichen  Auftritt befällt nicht nur den Anfänger, sondern auch den Profi, der schon hundert­ 

mal auf der Bühne stand. Das ist gut so, denn das Lampenfieber sorgt dafür, dass  Sie  hellwach  und  konzentriert  sind.  Diese  Aufregung  fördert  in  einem  gewissen  Maß  Ihre  Leistungsfähigkeit  –  erst  wenn  dieses  Maß  überschritten  wird,  haben  Sie  das Gefühl, die anstehende Aufgabe nicht bewältigen zu können. 

Um diese Angst in den Griff zu bekommen und die damit verbundene Energie posi­ 

tiv zu nutzen, gibt es ein besonders wirksames Mittel: die gute Vorbereitung. Damit  ist nicht nur die inhaltliche Vorbereitung gemeint, sondern auch – und vor allem –  die eigene, persönliche Vorbereitung. 

Lassen  Sie  die  unangenehmen  Begleiterscheinungen  der  Aufregung  außer  Acht,  wirkt  sich  das  Lampenfieber  folgendermaßen  aus:  Sie  sind  voll  engagiert  und  brennen  förmlich  darauf,  dass  es  endlich  losgeht.  Diesen  Umstand  können  Sie  nutzen,  wenn  es  Ihnen  gelingt,  das  körperliche  Unwohlsein  abzuschütteln  und  somit Ihre Energie richtig und effektiv zu kanalisieren. Um bei dem Ausspruch des  Augustinus  zu  bleiben:  Es  brennt  bereits  in  Ihnen.  Jetzt  müssen  Sie  diesen  Um­ 

stand nutzen, um diese Begeisterung auch bei Ihrem Publikum zu entfachen. 

Angst und  Nervosität positiv  kanalisieren

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DMT Mentalakademie       Hermann Krottenmaier 2005  DIE PERSÖNLICHE VORBEREITUNG 

Wie Sie Ihren Körper beruhigen 

Sind Sie bereits Stunden vor dem Beginn Ihres Auftritts nervös und unruhig, dann  ist  dies  ein  Anzeichen  dafür,  dass  sich  Ihre  innere  Anspannung  auf  Ihren  Körper  überträgt. Es ist besonders wichtig, dass Sie ihm etwas Ruhe gönnen. 

Suchen Sie sich ein stilles Plätzchen – vielleicht ein Zimmer, in dem Sie ungestört  sind – und tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes: Strecken Sie sich, führen Sie Deh­ 

nungsübungen durch,  atmen Sie kräftig ein und aus.  Auf diese Weise sorgen Sie  dafür,  dass  Ihr  Kreislauf  in  Schwung  kommt  und  Ihrem  Gehirn  mehr  Sauerstoff  zugeführt wird. 

Wenn Sie so aufgeregt sind, dass Sie Ihren Herzschlag in den Ohren hören kön­ 

nen, dann versuchen Sie, Ihren Puls zu beruhigen: Atmen Sie kräftig und langsam  durch  die  Nase  ein,  halten  Sie  die  Luft  an  und  zählen  Sie  im Geiste  bis  drei. An­ 

schließend  atmen  Sie  durch  den  Mund  wieder  aus. Wiederholen  Sie  diese  Atem­ 

übung  einige  Minuten lang:  Sie  werden  merken,  wie  sich Ihr  Herzschlag langsam  beruhigt. 

Sind Sie verkrampft und verspannt und lässt sich dieser Zustand durch körperliche  Betätigung  und  Atemübungen  nicht  beheben,  dann  führen  Sie  die  nachfolgende  Kurzentspannungsübung durch. Diese können Sie bei Bedarf mehrmals wieder­ 

holen. 

Körperliche  Spannung abbauen

(6)

DMT Mentalakademie       Hermann Krottenmaier 2005 

Übung: So können Sie schnell entspannen! 

§

Setzen Sie sich bequem hin und schließen Sie Ihre Augen. 

§

Verschränken  Sie  nun  die  Hände  hinter  dem  Kopf.  Drücken  Sie  die  Ellbogen  nach hinten und pressen Sie Ihre Hände fest gegen den Kopf. 

§

Pressen Sie dabei Zähne und Lippen fest aufeinander. 

§

Strecken  Sie  dann  die  Beine  aus  und  drücken  dabei die  Fußspitzen  nach  un­ 

ten. Alle Muskeln sind angespannt. Atmen Sie ruhig durch die Nase ein, halten  die Luft an und spannen die Bauchmuskeln an. 

§

Diesen Zustand halten Sie etwa fünf Sekunden lang aufrecht. Dabei zählen Sie  leise: „1 und 2 und 3 und 4 und 5“. 

§

Danach atmen Sie langsam durch den Mund aus, entspannen dabei die Mus­ 

keln und lassen alle Glieder hängen. Spüren Sie Ihren Körper. 

§

Verweilen Sie einige Minuten in dieser Stellung. Atmen Sie dabei ruhig ein und  aus. Lassen Sie Ihren Körper langsam in sich zusammensinken. 

§

Vor  dem  Aufstehen  denken  Sie:  „Ich  bin  ganz  ruhig  und  entspannt.  Ich  fühle  mich wach und erfrischt. Ich werde mein Publikum begeistern!“  

Was Sie vermeiden sollten 

Verspüren Sie während oder kurz vor Ihrer Ansprache den berühmten „Frosch im  Hals“, dann sorgen Sie dafür, dieses Problem  schonend zu beheben. Vermeiden  Sie allzu häufiges Räuspern: Das schadet nur Ihren Stimmbändern – und die brau­ 

chen Sie noch. 

Viel besser ist es, wenn Sie gleich richtig husten und anschließend einen Schluck  lauwarmes Wasser trinken: Das macht die Stimmbänder geschmeidig. Machen Sie  es sich zur Gewohnheit, zur schonenden Pflege Ihrer Stimmbänder regelmäßig mit  Wasser zu gurgeln. 

Ihre Stimmbänder  schonen

(7)

DMT Mentalakademie       Hermann Krottenmaier 2005  Verzichten Sie zur Beruhigung in jedem Fall auf Alkohol, Aufputschmittel oder Me­ 

dikamente  –  es  sei  denn,  Sie  haben  für  letztere  entsprechende  ärztliche  Anwei­ 

sung.  Aufputschmittel,  wie  Kaffee  oder  Cola,  wirken  genau  entgegengesetzt:  Sie  beruhigen  nicht,  sondern  putschen  –  wie  ihr  Name  sagt  –  zusätzlich  auf,  auch  wenn sie kurzfristig zu einer Steigerung des Konzentrationsvermögens führen. 

Alkohol  dagegen  wirkt  zwar  enthemmend  und  nimmt die  Nervosität,  allerdings  ist  auch  dies  eine  gefährliche  Gratwanderung:  Ein  wenig  zu  viel  und  Sie  verlieren  möglicherweise  die  Kontrolle  darüber,  was  Sie  sagen  oder  tun.  Im  Sinne  einer  erfolgreichen Rede bzw. Präsentation verzichten Sie am besten auf Alkohol. 

Aufputschmittel  vermeiden

(8)

DMT Mentalakademie       Hermann Krottenmaier 2005  DIE PERSÖNLICHE VORBEREITUNG 

Wie Sie Ihren Geist beruhigen 

Am  wichtigsten  ist  es  zunächst,  dass  Sie  sich  nicht  ständig  damit  beschäftigen,  was  während  Ihres  Auftrittes  alles  passieren  könnte.  Nervosität  und  Aufregung  gründen zu einem Großteil darauf, dass Sie Angst haben, wichtige Punkte zu ver­ 

gessen, oder plötzlich von einem kompletten Blackout befallen zu sein. 

Haben  Sie  Vertrauen  in  Ihre  eigenen  Fähigkeiten!  Sie  werden  nichts  vergessen. 

Zum richtigen Zeitpunkt werden Sie alle wichtigen Gedanken klar und präzise for­ 

mulieren können. Ihr Lampenfieber ist das  beste Indiz: Der Körper mobilisiert alle  Kräfte. Er weiß, dass es jetzt darauf ankommt. 

Denken Sie daran, dass Sie sich ausgiebig vorbereitet haben: Die wenigsten Ihrer  Zuhörer  werden  sich  so  intensiv mit  dem Thema  beschäftigt  haben  wie  Sie.  Erin­ 

nern Sie sich: 

Eine realistische Selbsteinschätzung ist der beste Weg zum Erfolg! 

Ablenkung ist der ausschlaggebende Punkt zur Beruhigung. Am besten beschäfti­ 

gen Sie sich unmittelbar vor der Präsentation mit etwas anderem. Denken Sie bei­ 

spielsweise  an  ein  schönes  Erlebnis  oder  unterhalten  Sie  sich  mit  einigen  Ihrer  Zuhörer.  Auf  diese  Weise  können  Sie  sich  hervorragend  ablenken  und  sammeln  vielleicht schon vor dem Beginn Ihrer Rede Sympathien. 

Eine positive Grundeinstellung wirkt Wunder 

Stimmen  Sie  sich  vor  der  Präsentation  positiv  ein:  Denken  Sie  an  eine  ähnliche  Situation,  die  Sie mit  Bravour  gemeistert  haben.  Stellen  Sie  sich vor,  wie  es  sein  wird, wenn Sie Ihre Aufgabe gelöst haben. Denken Sie an die Begeisterung Ihres  Publikums, an den Stolz, den Sie darüber empfinden werden und an das Lob, das  Ihnen  aufgrund  Ihrer  brillanten  Fähigkeiten  ausgesprochen  wird.  Diese  Art  der  Selbstsuggestion  wirkt in  entspanntem  Zustand  am  besten,  beispielsweise  direkt  nach der beschriebenen Entspannungsübung. 

Nehmen  Sie  das vor Ihnen  liegende  als  Herausforderung  an,  entwickeln  Sie  eine  positive  Grundeinstellung.  Gehen  Sie  nicht  resigniert,  sondern  mit  dem  Eifer  der  Begeisterung an Ihre Aufgabe heran! So wird es Ihnen gelingen, Ihr Publikum rest­ 

los zu überzeugen. 

Ablenkung ist der  Schlüssel zum  Erfolg! 

Sich positiv ein­ 

stimmen

(9)

DMT Mentalakademie       Hermann Krottenmaier 2005  Wenn  Sie  sich  im  Vorfeld  von  Ihren  eigenen  Fähigkeiten  überzeugen  möchten,  dann  laden  Sie  einfach  einige  Ihrer  Freunde  und  Bekannten  zu  einer  Probeprä­ 

sentation  ein.  Führen  Sie  diese  Probe  so  durch,  wie  Sie  diese  auch  bei  Ihrem  tatsächlichen  Auftritt  gestalten  würden.  Lassen  Sie  sich  anschließend  mitteilen,  was  Ihrem  „Publikum“  besonders  gut  gefallen  hat  und  was  Sie  das  nächste  Mal  vielleicht noch besser machen können. Auf diese Weise erhalten Sie eine Bestäti­ 

gung  Ihres  Könnens  und  eventuell  eine  Anregung  zur  Optimierung  Ihres  Konzep­ 

tes – beides Dinge, die Sie in Ihrem Vorhaben bestärken werden und Ihnen einen  weiteren Grund der Nervosität nehmen. 

Merken Sie bei der Probepräsentation, dass Sie sich  doch lieber nicht nur auf Ihr  Erinnerungsvermögen verlassen  möchten,  können  Sie  die  wichtigsten  Punkte  auf  kleinen Karteikarten notieren. So sind Sie vollkommen sicher, dass Sie zum richti­ 

gen Zeitpunkt den nötigen Input erhalten. Dabei genügt es, wenn Sie sich ein aus­ 

sagekräftiges Stichwort notieren: Im Normalfall werden Ihnen die damit verbunde­ 

nen Argumentationspunkte mit einem einzigen Blick wieder in den Sinn kommen. 

Dieses  Hilfsmittel  ist  psychologischer  Natur:  Vermutlich  werden  Sie  die  Karten  während  Ihres  Vortrages  nicht  einmal  benötigen.  Allein  das  Wissen,  dass  Sie  je­ 

derzeit nachsehen können, trägt schon viel dazu bei, Ihre Angst und Nervosität in  Grenzen  zu  halten.  Denken  Sie  einfach  daran:  Sie  sind  bestens  vorbereitet;  was  soll passieren? 

Ihre Kleidung 

Um  der  Angst  und  Nervosität  nicht  noch  zusätzlich  Tür  und  Tor  zu  öffnen,  sollen  Sie  sich  während  Ihres  Vortrages  wohl  fühlen.  Neben  ausreichend  Schlaf  und  dem  bereits  angesprochenen  Verzicht  auf  Kaffee  und  ähnliche  Aufputschmittel  trägt Ihre Kleidung wesentlich dazu bei. 

Natürlich können Sie nicht in verwaschenen Jeans und Sweatshirt vor jedes Publi­ 

kum  treten:  Häufig  gebietet  der  Anlass  ein  seriöseres  Erscheinungsbild.  Denken  Sie  immer  daran:  Zunächst  ist  es  wichtig,  dass Sie  sich  wohl  fühlen. Wählen  Sie  also  eine  Kleidung  aus,  die  dem  Rahmen  entspricht,  doch  unterwerfen  Sie  sich  nicht  vollständig  den  Erwartungen  Ihrer  Zuhörer.  Diese  möchten  in  erster  Linie  überzeugt werden: nicht durch Ihren neuen Schlips, sondern durch Ihr souveränes  Argumentieren. 

Mit anderen Worten: 

Ihre Kleidung soll niemals wichtiger sein, als die Botschaft,  die Sie vermitteln möchten. 

Probepräsentation  durchführen 

Stichworte notieren 

Kleidung, in der Sie  sich wohl fühlen

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DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005  DIE PERSÖNLICHE VORBEREITUNG 

Wie Sie den Einstieg gut überstehen 

Eine  umfassende  körperliche  und  geistige  Vorbereitung  ist  der  beste  Weg,  um  Lampenfieber  und  Nervosität  zu  mindern.  Falls  Sie  trotz  dieser  Maßnahmen  zu  Beginn  Ihres  Vortrages  noch  sehr  nervös  sind,  gibt  es  immer  noch  einige  Dinge,  die Sie dagegen unternehmen können. 

Souveränes Auftreten 

Zu  Beginn Ihres  Auftritts  ist  es  wichtig,  dass  Sie  sicher  zu  Ihrem  Rednerplatz  ge­ 

langen. Dazu geben Sie sich bewusst souverän und selbstsicher. Achten Sie da­ 

bei darauf, nicht arrogant zu wirken! Für Ihr Anliegen ist es entscheidend, die Sym­ 

pathie Ihres Publikums zu gewinnen. Arrogantes Verhalten bewirkt oft das Gegen­ 

teil. 

Seien Sie selbstbewusst! Begeben Sie sich mit festen Schritten an Ihren Platz und  suchen Sie den Blickkontakt mit Ihren Zuhörern; demonstrieren Sie Souveränität,  auch  wenn  Ihnen  im  Augenblick  ganz  anders  zumute  ist.  Mit  der  Zeit  wird  sich  dieses  „simulierte“  Gefühl  tatsächlich  einstellen  –  und  dann  haben  Sie  das  Schlimmste ohnehin schon überstanden. 

Wenn Sie an Ihrem Platz angekommen sind, nehmen Sie einen lockeren, sicheren,  hüftbreiten  Stand  ein.  Richten  Sie  Ihren  Blick  dann  eine  Zeitlang  ins  Publikum,  ohne dabei etwas zu sagen. Nehmen Sie Blickkontakt mit den Zuhörern vor Ihnen,  sowie mit denen links und rechts von Ihnen auf. 

Dieser  Blickkontakt  sollte  kurz  und  intensiv  ausfallen.  Bedienen  Sie  sich  hierbei  der  „Refueling­Technik“,  d.  h.  suchen  Sie  sich  zunächst  sympathische  Gesichter  und dehnen Sie von dort Ihren Blickkontakt auf den Rest des Publikums aus. Wenn  Sie  auf  mürrische  oder  kritische  Gesichter  stoßen,  können  Sie  jederzeit  zu  Ihren  Sympathieträgern  zurückkehren,  um  Ihr  Selbstbewusstsein  wieder  aufzufrischen. 

Diese  Methode  können  Sie  natürlich  auch  im  weiteren  Verlauf  Ihres  Vortrages  einsetzen. 

Bevor Sie zu reden beginnen, sagen Sie sich im Geiste: „Ich bin gut vorbereitet, ich  weiß,  was  ich  sagen  will,  ich  weiß,  womit ich  anfange“.  So  stärken  Sie  erneut  Ihr  Selbstbewusstsein.  Anschließend  beginnen  Sie  dann  mit  der  Begrüßung  und  Ih­ 

rem Vortrag. 

Souverän statt  arrogant 

Blickkontakt und  Refueling­Technik

(11)

DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005 

Zitternde Hände und andere Unannehmlichkeiten 

Wenn  sich  Ihre  Nervosität  durch  zitternde  Hände  bemerkbar  macht,  gilt  es  zu­ 

nächst, den Stress abzubauen, indem Sie die nervöse Energie in Bewegung um­ 

setzen. Arme und Hände neigen nur dann zum Zittern, wenn sie nichts zu tun be­ 

kommen. Setzen Sie Ihre Arme und Hände dazu ein, Ihre Aussagen auf wirkungs­ 

volle  Weise  zu  unterstützen:  Machen  Sie  gezielte  Bewegungen,  breiten  Sie  Ihre  Arme  zur  Begrüßung  Ihrer  Zuhörer  aus,  ballen  Sie  Ihre  Fäuste,  um  einen  beson­ 

ders wichtigen Punkt zu unterstreichen. 

Bewegungen,  die  ein  bestimmtes  Maß  an  Anspannung  erfordern,  unterdrücken das Zittern. 

Steht Ihnen ein Rednerpult zur Verfügung, können Sie sich zu Beginn auch kraft­ 

voll  an  dessen  Rändern  abstützen.  Diese  Maßnahme vertreibt  selbst  das  hartnä­ 

ckigste  Zittern.  Achten  Sie  allerdings  darauf,  diese  Pose  nicht  länger  als  absolut  nötig  einzunehmen!  Ansonsten  nehmen  Sie  sich  die  Möglichkeit,  Ihre  Gestik  und  Körpersprache gezielt einzusetzen: ein wichtiger Punkt, um Ihre Aussagen zu  un­ 

terstreichen. 

Wenn Sie merken, dass Ihre Stimme zu zittern beginnt, dann steuern Sie bewusst  dagegen  an:  Vermeiden  Sie  es  auf  jeden  Fall,  Ihre  Lautstärke  zu  senken!  Spre­ 

chen Sie laut und kraftvoll. Dies mag Ihnen zu Beginn etwas schwer fallen, doch  mit genügend Übung – zur Not daheim vor dem Spiegel – werden Sie auch das in  den Griff bekommen. 

Neigen  Sie  bei  Aufregung  zu  einem trockenen  Mund,  dann  stellen  Sie immer  ein  Glas  mit  Wasser  griffbereit.  So  können  Sie  jederzeit  einen  kleinen  Schluck  neh­ 

men,  um  Ihren  Mund  zu  befeuchten.  An  diesem  Bedürfnis  wird  sich  keiner  Ihrer  Zuhörer  stören. Wenn Sie  gerade  kein Wasserglas  zur  Verfügung  haben,  können  Sie sich auch ein paarmal behutsam auf die Zungenspitze beißen – aber Vorsicht! 

Wenn Sie zu fest zubeißen, regen Sie damit nicht nur den Speichel­, sondern auch  den Tränenfluss an. 

Werden Sie häufig vor Aufregung rot, gibt es auch dafür Abhilfe: Zunächst machen  Sie sich bewusst, dass Ihnen dieser Umstand viel stärker auffällt als Ihrem Publi­ 

kum: Die meisten Zuhörer  werden nicht registrieren, dass Ihnen die Schamesröte  ins Gesicht schießt – und selbst wenn Sie es merken, werden sich nur die allerwe­ 

nigsten  daran  stören. Wichtig ist,  dass  Sie  sich  diese  Tatsache  immer vor  Augen  halten. Damit fällt ein weiterer Grund weg, überhaupt rot zu werden. 

Sie können auch  bereits im Vorfeld gegen das Erröten vorgehen. Die Damen ha­ 

ben es in dieser Hinsicht etwas leichter: Ein gutes Make­up wirkt hier Wunder. Als  Mann können Sie Kleidung in kräftigeren Farben tragen, um den Kontrast etwas zu  verringern. 

Stress durch  Bewegung  abbauen 

Zittrige Stimme und  trockener Mund 

Nervöses Erröten

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DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005 

Checkliste: Wie Sie Ihre Aufregung positiv kanalisieren 

Haben Sie körperliche Übungen durchgeführt und kräftig ein­ und 

ausgeatmet? 

Haben Sie eine Atemübung durchgeführt, um Ihren Puls zu beruhigen? 

Haben Sie eine kurze Entspannungsübung durchgeführt? 

Haben Sie das Räuspern vermieden und stattdessen besser gehustet 

und einen Schluck Wasser getrunken? 

Haben Sie Alkohol, Medikamente und Aufputschmittel vermieden? 

Haben Sie vor Beginn Ihres Vortrages an etwas anders gedacht, 

sich abgelenkt? 

Haben Sie sich positiv eingestimmt? 

Haben Sie einen Probevortrag durchgeführt? 

Haben Sie sich Stichwortkarten angefertigt? 

Tragen Sie Kleidung, in der Sie sich wohl fühlen? 

Haben Sie auf Blickkontakt geachtet und die Refueling­Technik 

angewendet? 

Bei zitternden Händen: Haben Sie den Stress durch kraftvolle Gestik 

abgebaut? 

Bei zitternder Stimme: Haben Sie laut und kraftvoll gesprochen? 

Bei trockenem Mund: Haben Sie einen Schluck Wasser getrunken 

oder sich leicht auf die Zungenspitze gebissen? 

Bei Erröten: Haben Sie auf farbliche Kontraste geachtet? 

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DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005 

GEKONNT ÜBERZEUGEN 

Wenn  Sie mit Ihren  Vorbereitungen  fertig  sind  und  Ihr  Lampenfieber  (hoffentlich!)  unter Kontrolle haben, dann können Sie beginnen. Dabei gilt es einiges zu beach­ 

ten; schließlich möchten Sie Ihr Publikum von Ihrem Anliegen überzeugen. 

Im  Folgenden  finden  Sie  spezielle  Techniken,  um  Ihren  Vortrag  spannend  und  überzeugend zu gestalten. 

Energieaufwand beim Zuhörer durch bildhafte Ausdrucks­ 

weise vermindern 

Amerikanische  Wissenschaftler  haben  herausgefunden,  dass  das  menschliche  Gehirn visuelle  Eindrücke  etwa  60.000  Mal  schneller  verarbeitet  als  gesprochene  Informationen. Menschen drücken sich bei einer Rede oft nicht in Bildern aus. Das  liegt in der Natur der Sache: Eine Rede heißt deshalb so, weil dabei geredet wird; 

jedoch für den Zuhörer häufig zu abstrakt. 

Die  schnelle  Verarbeitung  von  visuellen  Informationen  basiert  auf  der  Tatsache,  dass das Gehirn aus zwei Hälften besteht: der rechten und der linken Hemisphäre. 

Während die linke Gehirnhälfte für alles Analytische – unter anderem auch für die  Sprache  –  zuständig  ist,  „denkt“  die  rechte  Hemisphäre  in  Bildern  und  speichert  entsprechende  Informationen  auch  viel  leichter  auf  diese  Weise  ab.  Das  Gehirn  muss arbeiten, um rationale Informationen in bildhafte umzusetzen – und das kos­ 

tet Energie. 

Durch  eine  bildhafte  Ausdrucksweise  können  die  Informationen  gleich  verarbeitet  werden, ohne vorher den Umweg über den rationalen Teil des Gehirns machen zu  müssen. Wenn Sie sich auf komplexe Weise ausdrücken, verlangen Sie von Ihren  Zuhörern jedes Mal eine kleine Menge Energie ab. Die meisten Menschen können  nur  eine  Zeitlang  folgen,  irgendwann  lässt  bei  jedem  die  Konzentration  nach  –  einfach, weil der Aufwand der Informationsverarbeitung zu groß ist. 

Darum gilt: 

Je bildhafter Sie sich ausdrücken,  desto besser können Ihnen Ihre Zuhörer folgen.

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DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005  Gestalten  Sie Ihre  Ausdrucksweise  spannend,  emotional  und  unterhaltsam,  damit  Ihr Publikum keine unnötige Energie darauf verwenden muss, Ihre Informationen in  etwas Anschauliches und Begreifbares zu übersetzen. 

Dazu  gehört  eine  klare,  unmissverständliche  Ausdrucksweise.  Konkrete,  griffige  Fakten mag das menschliche Gehirn besonders. Geben Sie bei Mengen, Strecken  oder  Zeiten  immer  konkrete  Zahlenwerte  an.  Sprechen  Sie  beispielsweise  nicht  von  „Kostensteigerung“  sondern  von  „200  Euro  mehr“.  Das  ist  viel  einprägsamer. 

Ihre  Zuhörer  müssen  sich  keine  Gedanken  darüber  machen,  was  „Kostensteige­ 

rung“ genau heißt. 

Achten Sie darauf, sich nicht allzu sehr an den Formulierungen Ihres Manuskriptes  zu  orientieren.  Geschriebene  und  gesprochene  Sprache  folgen  unterschiedlichen  Gesetzmäßigkeiten.  Was  auf  dem  Papier  wunderbar  formuliert  erscheint,  wirkt  gesprochen meist unverständlich. 

Denn: 

Eine Rede, die sich gut liest, lässt sich schlecht sprechen. 

Viel besser ist es, wenn Sie anhand Ihres Manuskriptes den „roten Faden“ heraus­ 

arbeiten,  sich  eventuell  Notizen  machen  und  diese  dann  in  eigene Worte fassen. 

Dies  wirkt viel lebendiger,  spontaner  und  überzeugender  und  gibt  Ihren  Zuhörern  das Gefühl, persönlich angesprochen zu werden. Reden und Präsentieren bedeu­ 

tet nicht das Vorlesen einer schriftlichen Abhandlung! 

Reden Sie immer so, dass Sie jeder verstehen kann. 

Schriftlich  ausformulierte  und  entsprechend vorgetragene  Reden,  wie  sie  im  Bun­ 

destag  oder  bei  anderen  politischen  Veranstaltungen  zu  hören  sind,  richten  sich  hauptsächlich an eine geistige Minderheit – Leute, die sich an sprachlich ausgefeil­ 

ten  und  wohl  formulierten  Vorträgen  ergötzen  können.  „Otto  Normalverbraucher“ 

wird sich bei einer solchen Rede  schon nach kurzer Zeit „ausklinken“; da das Zu­ 

hören zu anstrengend ist. 

Achten  Sie  darauf,  dass  Ihre  Botschaft  ohne  große  Anstrengung  bei  Ihrem Publi­ 

kum ankommt! 

Seien Sie konkret!

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Tipps zu einer bildhaften Ausdrucksweise 

§

Verben wirken immer besser als Hauptwörter,  da sie eher ein Bild vermitteln. 

Vermeiden Sie Formulierungen wie: „Die Intention besteht in der Reduktion al­ 

ler anfallenden Kosten“, sondern sagen Sie lieber: „Wir müssen unsere Kosten  senken.  Das  ist  das  Ziel“.  Aus  dem  Hauptwort  „ Reduktion“   wird  „ senken“ ,  ein Verb und gleichzeitig ein Ausdruck, den jeder leicht verstehen kann. Ähnli­ 

ches  gilt für „ Intention“   und  „ Ziel“ . Denken  Sie  daran:  Je  bildhafter  Sie  sich  ausdrücken, desto lieber wird Ihnen Ihr Publikum zuhören. 

Können  oder  wollen  Sie  nicht  auf  Hauptwörter  verzichten,  dann  wählen  Sie  möglichst solche, die selbst bereits ein Bild vermitteln: Berg, Gipfel, See oder  Haus sind gute Beispiele für Hauptwörter, die Sie bildhaft einsetzen können. 

§

Vermeiden Sie auf jeden Fall „ monströse“  Hauptwortkonstrukte und  schwer verständliche Ausdrücke. 

Worte  wie  „ Kommunikationskonzepte“ ,  „ Arbeitsbeschaffungsmaßnah­ 

men“   oder  „ Globalisierungsfortschritt“   klingen  nicht  nur  kompliziert,  son­ 

dern erfordern vom Zuhörer auch eine große Menge an Übersetzungsenergie. 

So  kann  es  sein,  dass  Ihre  Aussage  erst  gar  nicht  ins  Bildhafte  übertragen  wird,  sondern  stattdessen  im  rationalen  Teil  des  Gehirns  hängen  bleibt.  Ihre  Zuhörer können Ihnen nur sehr schwer folgen, da sich für sie kein schlüssiges  Bild ergibt. 

§

Vermeiden Sie Fachausdrücke ­ verwenden Sie bildhafte Beschreibun­ 

gen. 

Auch  wenn  Sie vor  einem  gebildeten  Publikum  sprechen,  haben  Fachausdrü­ 

cke eine geringe emotionale Wirkung. Darüber hinaus kostet die Übersetzung  jedes Mal eine kleine Menge Energie, selbst wenn Ihr Publikum mit den jewei­ 

ligen Fachwörtern vertraut ist. 

Manchmal kann es von Nutzen sein, sich einiger Fachausdrücke zu bedienen: 

dann, wenn der Erfolg Ihrer Präsentation von Ihrer (vermeintlichen) Kompetenz  auf einem bestimmten Gebiet abhängig ist oder wenn Sie Ihrem Publikum erst  beweisen müssen, dass Sie durchaus wissen, wovon Sie sprechen. In solchen  Fällen empfiehlt es sich, sofort noch eine kurze, bildhafte Erklärung anzuhän­ 

gen.

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§

Vermeiden Sie wenig aussagekräftige Modewörter. 

Wörter  wie  „ dynamisch“ ,  „ innovativ“   oder  „ zukunftsorientiert“   wirken  un­ 

glaubwürdig  und  führen  oft  dazu,  dass  sich  das  Gegenteil  des  erwünschten  Effektes einstellt: Meist merkt das Publikum recht schnell, dass es hier mit lee­ 

ren  Worthülsen  geködert  werden  soll.  Ablehnung  und  Sympathieverlust  sind  die Folge. 

Wenn es bei Ihrem Vortrag um Dinge geht, die tatsächlich „ dynamisch“ , „ in­ 

novativ“  und „ zukunftsorientiert“  sind, dann drücken Sie sich nach Möglich­ 

keit so aus, dass Ihre Zuhörer verstehen, worauf es Ihnen ankommt. Sagen Sie  nicht: „Ich möchte Ihnen heute das innovative Produkt eines  zukunftsorientier­ 

ten  Unternehmens  vorstellen“,  sondern:  „Ich  zeige  Ihnen  jetzt  etwas,  das  ha­ 

ben  Sie  noch  nicht  gesehen.  Die  Leute,  die  sich  das  ausgedacht  haben,  su­ 

chen ständig nach neuen Möglichkeiten“. Das  sagt das gleiche aus, klingt nur  viel glaubhafter und spannender. 

§

Drücken Sie sich konkret aus. 

Vage  Ausdrücke,  wie  „ prinzipiell“ ,  „ man  könnte  sagen“   oder  „ eigentlich“  

sind wenig aussagekräftig und entwerten Ihre Aussagen. Ihr Publikum möchte  von  Ihnen  konkrete  Fakten  hören.  Sie  alleine.  sind  dafür  zuständig,  die  Teil­ 

nehmer von Ihrem Standpunkt zu überzeugen. 

Sagen Sie nicht: „Unsere Ausgaben sind eigentlich viel zu hoch. Normalerwei­ 

se  müssten  wir  daran  etwas  ändern“,  sondern:  „Wir  geben  zuviel  Geld  aus. 

Das müssen wir ändern!“ 

Auf  diese  Weise  geben  Sie  Ihren  Zuhörern  auch  gleichzeitig  eine  konkrete  Handlungsanweisung.  Viele  Redner  und  Präsentatoren  erzielen  mit  ihren  Bemühungen  nicht  den  gewünschten  Effekt,  da  eine  abschließende  Hand­ 

lungsaufforderung unterbleibt. 

§

Drücken Sie sich bei Zahlenangaben leicht verständlich aus. 

Vermeiden  Sie  Prozentangaben!.  Sprechen  Sie  in  solchen  Fällen  nach  Mög­ 

lichkeit von „ der Hälfte“ , einem „ Viertel“  usw. Sagen Sie z. B. nicht: „30 % al­ 

ler Deutschen ...“, sondern: „Jeder dritte Deutsche ...“ usw. 

Auf der folgenden Seite finden Sie eine kurze Übung zum energielosen Reden.

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Übungsblatt: „Bildhafte Ausdrucksweise“ 

Bitte wandeln Sie die folgenden Formulierungen in eingängige Sätze um: 

„Wir sollten bei Gelegenheit eine Untersuchung durchführen.“ 

„Die Kommunikation mit der Zielgruppe verlief leider wenig effizient.“ 

„Unsere Zielsetzung beinhaltet eine Umsatzsteigerung um 25 %.“ 

„Ich würde Ihnen für Ihr zahlreiches Erscheinen gerne meinen Dank ausdrücken.“ 

„Durch  die  optimale  Ausnutzung  unserer  Ressourcen  konnten  wir  einen  bahnbre­ 

chenden Erfolg verbuchen.“ 

„Sie haben eigentlich keinen Grund, bezüglich einer Konfrontation mit Ihrem Abtei­ 

lungsleiter ein solch evasives Verhalten an den Tag zu legen.“

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Checkliste: Worauf Sie bei einer Rede achten 

Haben Sie Ihren Vortrag spannend, emotional, unterhaltsam usw. 

gestaltet? 

Haben Sie frei gesprochen, anstatt aus Ihrem Manuskript vorzulesen? 

Haben Sie darauf geachtet, sich einfach und verständlich auszudrücken? 

Haben Sie viele Verben anstatt vieler Hauptwörter benutzt? 

Haben Sie komplizierte Hauptwortkonstrukte vermieden? 

Haben Sie Fachausdrücke nach Möglichkeit durch bildhafte 

Beschreibungen ersetzt? 

Haben Sie Modewörter und Worthülsen vermieden? 

Haben Sie sich konkret ausgedrückt und Ihren Zuhörern eine 

Handlungsanweisung zukommen lassen? 

Haben Sie Zahlen leicht verständlich dargelegt? 

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DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005  GEKONNT ÜBERZEUGEN 

Bildhaft sprechen 

Wenn  Sie  an  moderne  Werbespots  denken,  wird  Ihnen  auffallen,  dass  diese  mit  einer  Vielzahl  von  Bildern  arbeiten,  die  in  recht  kurzen  Abständen  wechseln.  Auf  diese Weise  umgehen  diese  Spots  den  Logikteil  (linke  Hemisphäre)  im menschli­ 

chen Gehirn, da innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl von bildhaften Informationen  vermittelt  wird:  Durch  die  Bildersprache  wirken  diese  Informationen  direkt  auf  das  Unterbewusstsein.  Die Werbung  hat  diesen  Umstand  erkannt.  Machen. Sie  sich  diese Tatsache zunutze Schließlich möchten Sie Ihr Publikum von Ihrem Anliegen  überzeugen. Auch das ist eine Art von Werbung. 

Sehen Sie sich folgenden Satz an: 

„Heute Morgen um halb neun klingelte der Postbote an meiner Tür und lie­ 

ferte mir meinen neuen Videorecorder.“ 

Dieser  Satz  ist  grammatikalisch  völlig  richtig  und  lässt  sich  auch  gut  lesen.  Sie  erinnern sich: Eine Rede, die sich gut liest, ist eine schlechte Rede. Bei der Bilder­ 

sprache geht es darum, alle Informationen möglichst bildhaft darzustellen: 

„Heute Morgen. ­ Es klingelt an der Tür. Ich sehe auf die Uhr: halb neun. ­  Ich öffne. Draußen steht der Postbote mit einem Paket. ­ Ich mache es auf: 

mein neuer Videorecorder.“ 

Der Ausgangssatz wurde in mehrere kurze, eingängige Sätze unterteilt. Jeder die­ 

ser Sätze vermittelt ein Bild. Das ist mit „ bildhaft sprechen“  gemeint. Dabei orien­ 

tiert sich die Bildersprache an der Art und Weise, wie heutzutage Werbespots oder  Kinofilme gestaltet sind: rasche Bilderfolgen, die innerhalb kürzester Zeit eine Viel­ 

zahl von Fakten vermitteln ­ spannend und informativ. 

Beachten  Sie  hierbei,  dass  das  obige  Beispiel lediglich  die  geänderte  Ausdrucks­ 

weise verdeutlichen soll. Es dient nicht dazu, lange Sachverhalte oder Passagen in  dieser  Form  vorzutragen.  Bildhafte  Ausdrucksweise  ermöglicht  eine  starke  Ver­ 

deutlichung, mit der Sie einen hohen Aufmerksamkeitsgrad erzielen können. Diese  Sprachform soll wohldosiert eingesetzt werden. 

Ähnlich wie im Film kann die Bildersprache auch nur Sachverhalte ausdrücken, die  tatsächlich  zu  sehen  sind.  Denken  Sie  etwa  an  den  Beispielsatz:  „Heute  Morgen  um halb neun ...“. „ Heute Morgen“  lässt sich ganz gut bildhaft ausdrücken. Jeder  Mensch  hat  eine  Vorstellung von  dem  Begriff  „ morgens“ .  Anders  dagegen  sieht  es  mit  „ halb  neun“   aus.  Wie  wollen  Sie  so  etwas  bildhaft  darstellen?  In  einem 

Bildersprache kennt  nur kurze Sätze. 

Bildersprache  vermittelt nur sicht­ 

bare Dinge.

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DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005  den Beispielsatz: „ ... es klingelt an der Tür. Ich sehe auf die Uhr: halb neun.“ Ha­ 

ben Sie den Trick bemerkt? Sie erschaffen zunächst das Bild einer Uhr, und diese  kann durchaus „ halb neun“  anzeigen. 

Regeln beim bildhaften Sprechen: 

§

Vermeiden Sie Satzkonstruktionen mit „ da“ , „ weil“  oder „ denn“ . 

Solche Begriffe lassen sich nur sehr schlecht oder gar nicht bildhaft darstellen. 

Ein Beispiel: 

„Als er vor die Tür geht, schlägt er den Kragen hoch, denn es ist kalt.“ 

Bildhaft gesprochen, würde das so lauten: 

„Er geht vor die Tür. Er fröstelt. Er schlägt den Kragen hoch.“ 

§

Vermeiden Sie Neben­ oder Relativsätze. 

Die  Bildersprache  kennt  solche  Ausdrucksweisen  nicht.  Nebensätze  verwan­ 

deln Sie immer in einzelne, abgeschlossene Sätze. Aus: 

„Als er vor die Tür geht ...“ 

wird: 

„Er geht vor die Tür“. 

Ähnliches gilt für Sätze mit „ob“ oder „dass“. Auch solche Konstruktionen kön­ 

nen Sie leicht in verschiedene Sätze aufgliedern: 

„Ich sitze beim Italiener und überlege mir,  ob ich lieber Pizza oder Spaghetti essen soll.“ 

Daraus wird in der Bildersprache: 

„Ich sitze beim Italiener. Ich überlege mir: 

esse ich lieber Pizza oder Spaghetti.“ 

§

Teilen Sie Hauptsätze, die durch „und“  verbunden sind, in unterschiedli­ 

che Sätze auf. 

Sehen Sie sich folgende Satzkonstruktion an: 

„Das neue Projekt verlangt die Mitarbeit aller und auch wir werden unseren  Teil dazu beitragen.“

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DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005  Bildhaft gesprochen: 

„Alle müssen am neuen Projekt mitarbeiten. Auch wir tragen unseren Teil  dazu bei.“ 

Haben  Sie  gemerkt,  wie  sich  neben  der  Vereinfachung  auch  noch  ein  weiterer  Effekt eingestellt hat? „Auch wir tragen unseren Teil dazu bei“, klingt viel konkreter  als „... auch wir werden unseren Teil dazu beitragen“. Daraus folgt: 

§

In der Bildersprache gibt es nur die Gegenwart; keine Zukunft, keine Ver­ 

gangenheit und keine Konditionalsätze. 

Gerade  Zukunftskonstruktionen  wirken viel  glaubhafter  und  eindrucksvoller,  wenn  sie  in  der  Bildersprache  ausgedrückt  werden.  Statt  „Wir  werden  unser  Bestes geben“ sollten Sie also lieber sagen:  „Wir geben unser Bestes“. Ähnli­ 

ches  gilt  für  „würde“,  „möchte“  usw.  Sagen  Sie  nicht: „Ich  möchte  Ihnen  gern  danken“, sondern einfach: „Ich danke Ihnen“. 

Auch  für  Dinge,  die  sich  in  der  Vergangenheit  abgespielt  haben,  gibt  es  eine  einfache Vorgehensweise: 

„Als 1989 die Mauer fiel, musste ich mir überlegen, ob ich hier bleibe, oder  mich in den neuen Bundesländern selbständig mache.“ 

Diese Vergangenheitskonstruktion können Sie folgendermaßen aufschlüsseln: 

„1989. Die Mauer ist gefallen. Ich überlege mir: bleibe ich hier oder mache  ich mich in den neuen Bundesländern selbständig.“ 

Sätze mit „ wenn“  oder „ falls“  sind Bedingungssätze. Auch  solche Formulie­ 

rungen werden in der bildhaften Sprache aufgeschlüsselt: 

„Wenn Sie mir rechtzeitig Bescheid geben, hole ich Sie vom Flughafen ab.“ 

Diesen Satz können Sie folgendermaßen aufteilen: 

„Ich hole Sie vom Flughafen ab. Geben Sie mir nur rechtzeitig Bescheid.“ 

§

Vermeiden Sie Umstandsworte, Bindeworte und ähnliche grammatikali­ 

sche Konstrukte. 

Bildersprache kennt  nur die Gegenwart.

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DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005  oder kommentierend wirkt, können Sie weglassen, da es die Spannung aus Ih­ 

rer Rede nimmt: 

„Wie jeden Abend holt er sich am Bahnhof seine Zeitung,  dann fährt er nach Hause.“ 

Dieser Satz enthält zwei „Problemfälle“: Zum einen: „Wie jeden Abend ...“. Die­ 

ser  Umstand  ließe  sich  in  einem  Film  schlecht  darstellen.  Zum  anderen  das 

„dann“. Dies ist ein Bindewort und soll vermieden werden. Bildhaft können Sie  den Satz so ausdrücken: 

„Es ist Abend. Er geht zum Bahnhof. 

Kauft sich eine Zeitung. Er zahlt. Er fährt nach Hause.“ 

Noch ein Tipp: 

§

Verzichten Sie in der bildhaften Sprache auf indirekte Rede. 

Denken  Sie  wieder  an  einen  Film:  Auch  hier  kann  nur  das  gesehen  werden,  was gerade geschieht. Wenn jemand spricht, verwendet er die wörtliche Rede. 

Sagen Sie nicht: 

„Er sagte, er könne den vereinbarten Termin nicht einhalten.“ 

sondern stattdessen: 

„Er sagt: Ich kann den vereinbarten Termin nicht einhalten.“ 

Bei  der  Bildersprache  handelt  es  sich  um  die  einfachste,  konzentrierteste  Form  des  Ausdrucks.  Die  bildhafte  Sprache  wirkt  spannend  und  zwingt  Ihr  Publikum  förmlich zum Zuhören, da Sie mit jedem Satz ein neues Bild heraufbeschwören. 

Das heißt nicht, dass Sie Ihren ganzen Vortrag auf diese Weise halten sollen. Set­ 

zen  Sie  die  Bildersprache  gezielt  ein,  immer  dann,  wenn  Sie  Ihr  Publikum  dazu  animieren wollen, Ihnen seine volle Aufmerksamkeit zu widmen. Achten Sie darauf,  keine  allzu  langen  Sätze  zu  formulieren.  Hat  Ihr  Satz  mehr  als  8  bis  10  Wörter,  teilen Sie ihn in zwei kürzere Sätze auf. 

Je kürzer ein Satz ist, desto einprägsamer ist er. 

Auf der folgenden Seite finden Sie eine Übung zum Thema „bildhaft sprechen“. 

Wörtliche statt  indirekter Rede 

Bildersprache  gezielt einsetzen

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DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005 

Übungsblatt: „Bildhaft sprechen“ 

Bitte verwandeln Sie die folgenden Sätze in bildhafte Sprache: 

„Heute Mittag erzählte mir mein Nachbar im Treppenhaus, dass seine Frau überra­ 

schend verreist sei.“ 

„Weil sie sich erkältet hat, trägt sie auch im Sommer einen Schal.“ 

„Ich möchte Ihnen zu Ihrer guten Arbeit gratulieren und hoffe, dass Sie uns auch in  Zukunft erhalten bleiben.“ 

„Gestern Abend ging ich  wie  seit Jahren in den Keller und holte mir eine Flasche  Bier herauf.“ 

„Als ich wieder hinaufstieg, knarrten die Stufen ungewöhnlich laut, denn die Treppe  ist sehr alt.“ 

„Ich  werde  im  Sommer  wie  jedes  Jahr  nach  Frankreich  fahren,  denn  das  Land  gefällt mir sehr gut.“

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DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005 

Haben Sie kurze, eingängige Sätze gebildet? 

Haben Sie sich überlegt, welchen langen (8 bis 10 Wörter) Satz 

Sie in zwei oder mehrere kürzere Sätze aufteilen können? 

Haben Sie Ausdrücke, wie „da“, „weil“ oder „denn“ vermieden? 

Haben Sie Nebensätze in kürzere Hauptsätze verwandelt? 

Haben Sie Sätze mit „ob“ oder „dann“ entsprechend abgewandelt? 

Haben Sie durch „und“ verbundene Hauptsätze getrennt? 

Haben Sie Zukunfts­ bzw. Vergangenheitsformen in die Gegenwartsform 

umgewandelt? 

Haben Sie Ausdrücke wie „möchte“ oder „würde“ vermieden? 

Haben Sie Bedingungssätze („wenn“, „falls“) entsprechend verändert? 

Haben Sie Umstandsworte, Bindeworte und alle kommentierenden Formu­ 

lierungen gestrichen bzw. abgewandelt? 

Haben Sie die wörtliche Rede benutzt? 

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DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005  GEKONNT ÜBERZEUGEN 

Präsentationsmittel 

Zur Durchführung einer Präsentation werden technische Hilfsmittel verwendet, um  das  Anliegen  dem  Publikum  näher  zu  bringen.  Es  stehen  z.  B.  Overhead­ 

Projektoren mit Folien, Flip­Charts, Wandtafeln, Video­Beamer zur Verfügung. Der  Einsatz von Präsentationsmitteln ist nützlich und auch gerechtfertigt, nur bedenken  Sie: 

Es ist immer der Mensch, der überzeugt – niemals die Technik. 

Trennen Sie sich von dem Gedanken, dass ein großes Maß an technischem Ein­ 

satz  automatisch  zu  einer  erfolgreichen  Präsentation führt.  Oft  ist  genau  das  Ge­ 

genteil der Fall: Die Projektionen an der Wand stehen im Mittelpunkt der Aufmerk­ 

samkeit der Zuhörer, nicht Sie oder Ihre Rede. 

Wohl dosiert und korrekt angewendet, können  sich Präsentationsmittel positiv auf  Ihre Überzeugungskraft auswirken. 

Denken Sie daran: 

Weniger ist oft mehr!

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DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005  Unterstützen Sie Ihre Präsentation mit einer Folie, vermeiden Sie es, den Text auf  der Folie vorzulesen. 

Denken  Sie  wieder  an  einen Werbespot:  Da  sieht  der  Zuschauer  entweder  einen  Text  oder  der  Sprecher  teilt  die  wichtigen  Dinge  mündlich  mit.  Nur  ganz  selten  geschieht beides gleichzeitig. 

Das  hat  einen  Grund:  Diese  Vorgehensweise  verleiht  Ihrem  Vortrag  Spannung. 

Alles  andere  erinnert  an  eine  mittelmäßige  Schulstunde.  Stellen  Sie  sich vor,  der  Seminarleiter  sagt:  „Und  jetzt  schlagen  bitte  alle  mal  Seite  29  im  Skript  auf.“  An­ 

schließend  liest  er  die  Seite  laut vor  und  alle  Teilnehmer  lesen  mit.  Das  ist  nicht  sonderlich  spannend!  Genau  denselben  Effekt  erzielen  Sie,  wenn  Sie  die  für  alle  sichtbare Folie vorlesen. 

Beachten Sie: 

Sie entwerten Ihre Aussagen, wenn Sie gleichzeitig den Folientext lesen. 

Wenn  Sie  die  Folie  als Stichwortgeber  benutzen  und  gleichzeitig  zu  den  einzel­ 

nen  Stichwörtern  frei  referieren,  dann  wirkt  das  professionell.  Achten  Sie  hierbei  darauf,  dass  Sie  Ihrem  Publikum  zusätzlich  zu  den  Informationen  auf  der  Folie  noch  neue  und  unbekannte  Details  verraten.  Auf  diese  Weise  erhalten  Sie  die  Spannung! Keiner Ihrer Zuhörer weiß, was noch alles kommt. 

Je  mehr  Sinne  bei  der  Aufnahme  von  Informationen  beteiligt  sind,  desto  besser  bleiben sie im Gedächtnis haften. Als Beispiel wird gerne das Hören und gleichzei­ 

tiges Sehen – sprich Lesen – von Informationen angeführt: 

Die  rechte  Gehirnhälfte  speichert  bildhafte  Informationen  beinahe  mühelos,  wäh­ 

rend die analytisch „denkende“ linke Hemisphäre abstrakte Informationen zunächst  in fassbare, bildhafte umwandeln muss. 

Der Text auf den Folien spricht nicht die rechte Gehirnhälfte an, sondern die linke,  weil  er  aus  Buchstaben  besteht.  Buchstaben  sind  abstrakt;  sie  ergeben  zunächst  kein Bild und werden daher nicht von der rechten Hemisphäre aufgenommen. 

Das  bedeutet,  dass  die  linke  Gehirnhälfte  Energie  aufwenden  muss,  um  diese  Informationen in etwas Bildhaftes umzuwandeln. 

Der  Trick  mit  dem  Ansprechen  eines  zusätzlichen  Sinnes  funktioniert  nur  dann,  wenn Sie ein entsprechendes Bild, ein Diagramm oder eine andere Grafik einblen­ 

den, während Sie dazu reden. Auf diese Weise sprechen Sie tatsächlich zwei ver­ 

schiedene Sinne an. Ihre Teilnehmer können sich die Inhalte besser merken. 

Folien gezielt ein­ 

setzen

(27)

DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005  Am besten unterstützen Sie Ihre Aussagen durch gleichzeitiges Einblenden 

einer entsprechenden Grafik. 

Achten Sie auch darauf, Ihre Folien, Powerpoint­Präsentationen usw. so zu gestal­ 

ten,  dass  Sie  als  Redner  dabei  nicht  in  den  Hintergrund  treten.  Ihre Folien  sollen  sich  niemals  zu  100  %  selbst  erklären.  Ansonsten  bleibt  Ihnen  tatsächlich  nur  noch, den jeweiligen Inhalt nochmal vorzulesen – und das schadet der Spannung! 

Stellen Sie sich vor, Sie möchten die folgende Information als Folie gestalten: 

„ Von  allen  Informationen,  die  wir  aus  einem  Gespräch  entnehmen  können, entfallen:

·

7 % auf den tatsächlichen Inhalt des Gesagten

·

38 % auf Stimmlage und Betonung

·

55 % auf Mimik, Gestik und Körpersprache“  

Schreiben Sie diese Informationen komplett auf die Folie, sind Sie als Redner ent­ 

behrlich geworden. Jeder liest die Folie und erhält sofort alle wichtigen Informatio­ 

nen. Alles, was Ihnen jetzt noch bleibt, ist zu sagen: „Von allen Informationen, die  wir aus einem Gespräch entnehmen können, entfallen 7% ...“ usw. 

Das  wird  Ihr  Publikum  zu  diesem  Zeitpunkt  nicht  mehr  interessieren,  weil  bereits  jeder  alles  gelesen  hat,  bevor  Sie  überhaupt  zum  ersten  Aufzählungszeichen  ge­ 

langen. 

Foliengestaltung

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DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005  Gesprächsinformationen

·

7 % Inhalt

·

38 % Sprachmelodie

·

55 % Körpersprache 

Das  sind  die  gleichen  Informationen,  nur  Ihr  Publikum  kann  nicht  auf  den  ersten  Blick erkennen, um was es sich dabei handelt. Damit werden Sie als Redner benö­ 

tigt, um Licht ins Dunkel zu bringen: Die Spannung ist gerettet. 

Geben Sie nie alle Informationen auf einen Blick preis! 

Wenn Sie zu sprechen anfangen: „Von allen Informationen, die wir aus einem Ge­ 

spräch entnehmen können, entfallen 7 % ...“ usw., dann haben Ihre Zuhörer  spä­ 

testens beim ersten Punkt das System erkannt und können sich den Rest denken. 

Damit fehlt die Spannung. 

Gerade  bei  Folien  mit  Listen  und  Aufzählungen  präsentieren  Sie  daher  nur  den  ersten Punkt offen; den Rest decken Sie ab. 

Dann beginnen Sie zu reden: 

„Von allen Informationen, die wir aus einem Gespräch entnehmen können,  entfallen nur 7 % auf den tatsächlichen Inhalt ...“ 

Machen Sie jetzt eine kurze Pause und decken Sie dann den nächsten Punkt auf. 

„...  38  %  entfallen  auf  die  Sprachmelodie,  also  Stimmlage  und  Betonung  ...“ 

Wieder eine kurze Pause, dann den letzten Punkt aufdecken. 

„...  die  restlichen  55  %  entfallen  auf  die  Körpersprache  –  die  Mimik  und  Gestik!“ 

Das  wirkt!  So  werden  Ihre  Zuhörer  bei  jedem  Punkt  gespannt  zuhören,  was  Sie  ihnen als nächstes präsentieren.

(29)

DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005  Ähnliches gilt für bereits beschriftete Torten­ oder Balkendiagramme. Solche Folien  verraten  den  Teilnehmern  auf  den  ersten  Blick  alle Informationen. So  können  Sie  sich das Reden gleich sparen. 

Lassen Sie besser die Beschriftung, d. h. alle Zahlen­ und Prozentwerte sowie die  entsprechenden  Benennungen,  einfach  weg.  Halten  Sie  dann  wie  gewohnt  Ihren  Vortrag und schreiben Sie im geeigneten Augenblick die nötigen Werte mit einem  Folienstift dazu. Das hat die gleiche Wirkung wie das schrittweise Aufdecken einer  Listenfolie,  da  zunächst  niemand  aus  Ihrem  Publikum  erkennen  kann,  worum  es  geht und was als nächstes kommt. 

Alternativ können Sie auch mehrere Folien gestalten. Wenn Sie mit Ihrer Rede an  den jeweiligen Punkt gelangen, vertauschen Sie die alte Folie einfach mit der neu­ 

en, die mit den nächsten Beschriftungen des Diagramms versehen ist 

Schalten Sie den Projektor immer aus, wenn Sie ihn gerade nicht benötigen! 

Benutzen Sie Grafiken und Bilder dazu, eine wichtige Aussage zu unterstreichen,  dann achten Sie auf jeden Fall darauf, den Projektor nicht schon vorher anzuschal­ 

ten.  Schalten  Sie  ihn  erst in  dem  Augenblick  an,  wenn  Sie  das  jeweilige  Schlüs­ 

selwort  aussprechen.  Auch  auf  diese  Weise  erhalten  Sie  die  Spannung,  da  Ihr  Text und das entsprechende Bild zeitgleich bei Ihren Zuhörern ankommen. 

Für diesen Zweck eignet sich auch ein Flip­Chart hervorragend. Damit können Sie  entsprechende  Schlüsselwörter  schriftlich  verdeutlichen.  Unterbrechen  Sie  Ihren  Vortrag  im  geeigneten  Augenblick.  Machen  Sie  eine  kurze  Kunstpause,  während  Sie  das  Schlüsselwort  auf  den  Papierbogen  schreiben.  Auf  diese  Weise  erhalten  Sie  die  Aufmerksamkeit  und  erstellen  gleichzeitig  – Schritt für Schritt –  eine  Liste  der wichtigsten Aussagen. 

Torten­ und  Balkendiagramme 

Flip­Charts

(30)

DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005  GEKONNT ÜBERZEUGEN 

Übung macht den Meister! 

Wenn Sie die Tipps und Hinweise der letzen Abschnitte bei Ihrer Präsentation be­ 

herzigen, wird Ihnen Ihr Publikum bis zum Schluss seine Aufmerksamkeit widmen  und sich darüber hinaus noch einen Großteil Ihrer Ausführungen einprägen. 

Sie werden etwas Übung benötigen, um diese Techniken in jeder Situation souve­ 

rän umsetzen zu können. Deshalb betrachten Sie Ihre Präsentation nicht als abge­ 

schlossenes Ereignis, sondern machen Sie sich anschließend die Mühe, Ihre Leis­ 

tung kritisch auf Verbesserungsmöglichkeiten zu überprüfen. 

Vielleicht  waren  Sie  und  Ihr  Publikum  mit  Ihrer  Präsentation  auch  vollständig  zu­ 

frieden.  Herzlichen  Glückwunsch! Meistens  ist  es  jedoch  so,  dass  Ihnen  der  eine  oder andere Punkt auffällt, den Sie in Zukunft verbessern können. 

Hierfür  gehen  Sie  dieses  Einführungsthema  noch  einmal  durch  und  kontrollieren  anhand  der  angebotenen  Checklisten,  welche  Punkte  Sie  im  Eifer  des  Gefechts  vielleicht vergessen haben oder was Sie beim nächsten Mal noch besser machen  können. 

Auf der folgenden Seite finden Sie einen Fragenkatalog, der Ihnen bei der Optimie­ 

rung Ihrer Fähigkeiten hilft. 

Präsentation  im Nachgang  analysieren

(31)

DMT KIK­Seminare – Trainermodul  Hermann Krottenmaier 2005 

Checkliste: Fragenkatalog zur Optimierung Ihrer Fähigkeiten 

§

Haben  Sie  Ihr  Ziel  erreicht? Wenn  nein,  woran  kann  es  gelegen  haben? Wie  können Sie in Zukunft daran etwas ändern? 

§

Haben  Sie  bei  Ihrer  Vorbereitung  alle  körperlichen  und  geistigen  Aspekte  be­ 

achtet, um Ihre Aufregung positiv zu kanalisieren (siehe Checkliste: Wie Sie Ih­ 

re  Aufregung  positiv  kanalisieren)?  Wenn  nein,  welche  Tipps  können  sich  für  Sie beim nächsten Mal eventuell noch als wertvoll erweisen? 

§

Haben Sie die Regeln des energielosen Redens beachtet (siehe Checkliste S. 

20)? Bei welchen Punkten hatten Sie mit der Umsetzung Schwierigkeiten? Wie  können Sie diese überwinden? 

§

Haben  Sie  sich  bei  wichtigen  Punkten  möglichst  bildhaft  ausgedrückt  (siehe  Checkliste S. 27)? Was ist Ihnen dabei besonders leicht gefallen, was beson­ 

ders schwer? 

§

Haben  Sie  Ihre  Präsentationsmittel  effektiv  und  spannend  eingesetzt?  Haben  Sie  bei  der  Gestaltung  von  Folien  und  anderen  Hilfsmitteln  darauf  geachtet,  dass  Sie  als  Redner  immer  von  oberster  Priorität  sind?  Gibt  es  zusätzliche  Möglichkeiten,  wie  Sie  die  Aufmerksamkeit  Ihres  Publikums  in  Zukunft  noch  erhöhen können?

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