Überblick über das Projekt Nachhaltige Mobilität in schleswig-holsteinischen Urlaubsregionen

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Überblick über das Projekt

„Nachhaltige Mobilität in schleswig-holsteinischen Urlaubsregionen“

Bente Grimm (NIT) Abschlusskonferenz Kiel, 20. September 2021

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Nachhaltige Mobilität in schleswig-holsteinischen Urlaubsregionen Kiel, 20.09.2021

Was haben wir uns vorgenommen?

Zielsetzung

• Nachhaltige Mobilität auch im Tourismus etablieren.

• Dominanz des Kfz-Verkehrs mit seinen negativen Auswirkungen reduzieren.

• Touristische Orte und Regionen dabei unterstützen, die touristische Mobilität klimafreundlicher und nachhaltiger, aber auch insgesamt attraktiver und

zielgruppenorientierter zu gestalten.

Vorgehensweise

• Bestehende nachhaltige Mobilitätsangebote langfristig etablieren

• Neue attraktive Angebote entwickeln

• Kommunikation zwischen der Tourismuswirtschaft, den

Mobilitätsdienstleistern und den Gästen intensivieren

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Ablauf des Projektes

Analyse

Information und Vernetzung

Zwischenbilanz

Handlungsempfehlungen/

Umsetzung erster Maßnahmen

Wissenskommunikation/Öffentlichkeitsarbeit

1

2 5 4

3 St euer ungs grup pe

November 2019

Januar/Februar 2020

Frühjahr 2020 und 2021

Sommer 2020 bis Sommer 2021

Juni bis Oktober 2021

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Baustein 1: Analyse

• Ziel: Identifikation von Aktivitäten, Hemmnissen und Problemen

• Zielgruppe: Alle 22 LTO in SH

• Methode:

• Schriftliche Experten-Befragung

• Empfänger des Fragebogens fungiert als Verteiler / Koordinator

• Ergebnis:

• Abbildung des Sachstandes und der Potenziale in der Region

• Ableitung von Handlungsbedarfen und ggf. auch schon Handlungsschwerpunkten

Beteiligung:

17 LTO

(36 Fragebögen)

Karte: Eigene Erstellung mit Q-GIS Datenbasis: MWAT 2018 mit eigenen Ergänzungen

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Baustein 1: Analyse – Fragestellungen

• Verkehrsprobleme vor Ort (ganzjährig/saisonal)

• Eignung für touristische Mobilität ohne Auto (Anreise/Mobilität vor Ort)

• Erreichbarkeit der zentraler touristischer Punkte

• Maßnahmen, Projekte und Angebote zur Förderung nachhaltiger touristischer Mobilität

• Vorhandene Konzepte/Rahmenpläne mit Bezug zu Mobilität

• Information über umweltfreundliche Anreisemöglichkeiten und umweltfreundliche Fortbewegungsmöglichkeiten in der Region bzw. vor Ort

• Organisation der Kommunikation zwischen Touristikern und den Verkehrsakteuren

• Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Projekten/Ideen für eine nachhaltige touristische Mobilität

• Ziele in Bezug auf die touristische Mobilität

• E-Mobilitäts-Anbieter und -Angebote in der Region

• Stand der Umsetzung von E-Mobilität / geplante Projekte

• Sonstige Informationen und Anregungen zur touristischen Mobilität in der Region

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Selbsteinschätzung:

Verkehrsprobleme in der LTO

Auf bestimmten Straßen / Verbindungen zu viel

Kfz-Verkehr /Staus

Fehlendes touristisches ÖPNV-Angebot

Konflikte zwischen Radfahrern und

Fußgängern

Konflikte zwischen

Autofahrern und Fußgängern

Konflikte zwischen Autofahrern und Radfahrern

Zu wenige Parkplätze Unattraktives ÖPNV-Angebot

Zu bestimmten Tageszeiten oder an bestimmten Wochentagen zu

viel Kfz-Verkehr / Staus

Zu wenige Radwege Unattraktive Fuß- und Wanderwege

Frage: Welche Verkehrsprobleme gibt es in Ihrer LTO ganzjährig und welche in der Saison?

Basis: n=17 LTO, Angaben in absoluten Zahlen Quelle: LTO-Befragung 2019

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Selbsteinschätzung:

Eignung für touristische Mobilität ohne Auto (VOR ORT)

Frage: Wie gut ist Ihre LTO für Gäste geeignet, die in der Region ohne Auto mobil sein möchten?

Basis: n=17 LTO

Quelle: LTO-Befragung 2019

Sehr gut

Gut

Weniger gut

Schlecht

Mobilität vor Ort

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Selbsteinschätzung:

Erreichbarkeit der zentralen touristischer Punkte

Frage: Bitte nennen Sie die wichtigsten touristischen Hot Spots/Einrichtungen/Angebote in Ihrer Region und bewerten Sie deren Erreichbarkeit bzw. Anbindung von einem zentral gelegenen Startort in Ihrer Region (z.B. Stadtzentrum bzw. Zentrum des größten Ortes) mit verschiedenen Fortbewegungsmitteln.

Basis: n=16 LTO

Quelle: LTO-Befragung 2019

Sehr gut Gut Weniger gut Schlecht

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Schwierigkeiten / Hindernisse bei der Umsetzung von

Projekten/Ideen für eine nachhaltige touristische Mobilität

Frage: Welche Schwierigkeiten behindern in Ihrer LTO die Umsetzung von Projekten / Ideen für eine nachhaltige touristische Mobilität?

Basis: n=17 Lokale Tourismus Organisationen (LTO), Angaben in absoluten Zahlen Quelle: LTO-Befragung 2019

1. Kosten / Finanzierung

2. Fehlende Personalressourcen („Kümmerer“) und unzureichendes

Know-how in den Kommunen, aber auch bei den Tourismusorganisationen 3. Unzureichendes Engagement der Verkehrsakteure / Mobilitätsdienstleister

aber auch der Tourismuswirtschaft

4. Rechtliche Vorgaben / Rechtliche Hürden

5. Nicht transparente Förderkulisse und komplizierte Förder-Verfahren

6. Unzureichende Kommunikation zwischen den Akteuren

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90% der SH-Urlaubsreisen werden mit dem Auto unternommen

82

90

83

94

4

2

2 12

8

14

5 2

1 Inland gesamt

SH gesamt

SH-Nordsee

SH-Ostsee

Auto (inkl. Wohnmobil/-wagen) Bus Bahn Sonstiges (z. B. Schiff, Flugzeug)

Frage: „Welches Verkehrsmittel haben Sie bei der Urlaubsreise genutzt? Nennen Sie das, mit dem Sie die weiteste Strecke zurückgelegt haben.“ (Einfachnennung pro Urlaubsreise) Basis: Urlaubsreisen 2020 (ab 5 Tage Dauer) der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 14 Jahre, n = 4.441 bzw. 50,53 Mio., Angaben in %

RA 2021 face-to-face

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Anreise-Verkehrsmittel auf SH-Urlaubsreisen im Zeitvergleich

89 85 83

85 90

9 10 13

11 8

2 2

3 4

2

0 2

1 1

2016 2017 2018 2019 2020

Auto (inkl. Wohnmobil/-wagen) Bahn Bus Sonstige (z. B. Flugzeug, Schiff)

Frage: „Welches Verkehrsmittel haben Sie bei der Urlaubsreise genutzt? Nennen Sie das, mit dem Sie die weiteste Strecke zurückgelegt haben.“ (Einfachnennung pro Urlaubsreise)

Basis: Urlaubsreisen (ab 5 Tage Dauer) der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 14 Jahre nach Schleswig-Holstein (ab 2010 inkl. Ausländer), 2021: n = 320 bzw. 3,64 Mio., Angaben in % bzw. km Datenquelle: RA 2019-2021 face-to-face

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Bahnnutzung auf Urlaubsreisen 2018-2020 (5 Tage+):

Inländische Reiseziele im Vergleich*

Frage: „Welches Verkehrsmittel haben Sie bei der Urlaubsreise genutzt? Nennen Sie das, mit dem Sie die weiteste Strecke zurückgelegt haben.“ (Einfachnennung pro Urlaubsreise) Basis: Inlands-Urlaubsreisen 2018, 2019 und 2020 (ab 5 Tage Dauer) der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 14 Jahre, n = 6.129 bzw. 20,15 Mio., kumulierte Werte, Angaben in %

RA 2019 - RA2021 face-to-face * Bremen und das Saarland werden aufgrund zu niedriger Fallzahlen nicht einzeln dargestellt, sind im Inlands-Durchschnitt aber enthalten.

7

10 11

12

15 16

17 17

18

21 22

24

32

45

Mecklenburg-Vorpommern Bayern Schleswig-Holstein Niedersachsen Sachsen Sachsen-Anhalt Brandenburg Baden-Württemberg Rheinland-Pfalz Thüringen Nordrhein-Westfalen Hessen Berlin Hamburg

Ø alle Inlands-Urlaubsreisen: 14%

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Einwohnerbefragung zur Tourismusakzeptanz 2020

44

34

31

28

25

20

16

14

42

32

30

27

20

19

16

Der Tourismus vergrößert die Verkehrsprobleme im Ort (Staus, Parkplatzsuche, …).

Durch die Touristen ist es im Ort zu voll, z. B. auf den Wegen, beim Einkaufen, im Restaurant.

Es sind oft zu viele Touristen zur selben Zeit am selben Ort Durch den Tourismus werden manche Dinge hier im Ort

teurer, z. B. Wohnraum/Essen gehen.

Unser Ort ist von Touristen schon sehr überlaufen Ich fühle mich durch die Touristen hier im Ort in meinem

Alltag gestört (Lärm, Müll usw.).

In unserem Ort werden zu viele Unterkünfte für Touristen gebaut.

Hier im Ort gibt es so viele Touristen, dass ich mich gar nicht mehr richtig zu Hause fühle.

SH

Deutschland

Frage: Im Folgenden haben wir verschiedene Aussagen zum Tourismus aufgelistet. Bitte markieren Sie, ob Sie persönlich diesen Aussagen zustimmen.

Basis: Bevölkerung 16-75 Jahre (n = 3.000), Bevölkerung SH 16-75 Jahre (n = 400)

Quelle: FH Westküste/NIT (2020): Tourismusakzeptanz in Schleswig-Holstein 2019/2020 – Ergebnisse der landesweiten Einwohnerbefragungen Angaben in %

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In Orten mit hoher Tourismusbedeutung werden touristisch bedingte Verkehrsprobleme von 73% der Einwohner genannt

„Der Tourismus vergrößert die Verkehrsprobleme im Ort (Staus, Parkplatzsuche, …).“

11

22

13

3

32

51

32

20

50

24

47

70

7

3

7

6 Alle Befragten

hoch

mittel

gering

Ja, ganzjährig Ja, zeitweise/in der Saison Nein Weiß nicht

Frage B6: Im Folgenden haben wir verschiedene Aussagen zum Tourismus aufgelistet. Bitte markieren Sie, ob Sie persönlich diesen Aussagen zustimmen.

Basis: Bevölkerung SH 16-75 Jahre (n = 400), Bedeutung des Tourismus: hoch (n = 116), mittel (n = 109), gering (n = 163)

Quelle: FH Westküste/NIT (2020): Tourismusakzeptanz in Schleswig-Holstein 2019/2020 – Ergebnisse der landesweiten Einwohnerbefragungen Angaben in %

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Die zehn Pilotregionen

Karte: Eigene Erstellung mit Q-GIS

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10 regionale Workshops mit Touristikern und Verkehrsakteuren

Ziele:

• Kontakte knüpfen

• Austausch

• Voneinander lernen

• Erfolgreiche Projekte kommunizieren

• Projektideen entwickeln

Teilnehmende

• 14-31 Personen je Workshop (insgesamt 227)

• Etwa hälftig aus dem Tourismus und dem Mobilitätsbereich

• Private und öffentliche Akteure

Fotos: Bente Grimm, Tourismus-Agentur Lübecker Bucht

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Touristische Mobilität in Schleswig-Holstein 2030 – Unsere Vision

Schleswig-Holstein ist ein besonders attraktives Reiseziel für Ausflügler und Urlauber, die Wert auf Nachhaltigkeit und damit auch auf umwelt- und sozialverträgliche Mobilität legen. Nachhaltige Mobilität ist daher für touristische Akteure und Regionen im nördlichsten

Bundesland ein zentraler Produktbaustein und wird bei der Konzeption von touristischen Angeboten von Anfang an mitgedacht.

Wer ohne (eigenes) Auto nach Schleswig-Holstein reist und sich hier klimafreundlich fortbewegen möchte, kann sicher sein, dass er dafür attraktive Angebote vorfindet, die dazu beitragen, dass die Gäste und die einheimische Bevölkerung so wenig wie möglich durch den touristisch erzeugten Verkehr belastet werden. Die Gästekarte berechtigt zur kostenlosen Nutzung des ÖPNV im gesamten Land und kann auch für andere Mobilitätsangebote eingesetzt werden. Über die gesamte Reisekette hinweg können Gäste auf zielgruppenspezifische und

verkehrsmittelübergreifende Mobilitätsinformationen zugreifen und erhalten zudem maßgeschneiderte Reise- und Ausflugsvorschläge.

In der Urlaubsregion sind viele Gäste zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs, vorzugsweise auf gut ausgebauten und teilweise autofreien Wegen mit attraktiven Rastmöglichkeiten und Serviceangeboten. Darüber hinaus stehen neben bedarfsgesteuerten, barrierefreien ÖPNV-

Angeboten zahlreiche Sharing-Angebote zu Verfügung, die auch von den Beschäftigten im Tourismus gerne genutzt werden.

Elektro- und Wasserstoffantriebe sind weit verbreitet und nutzen regional erzeugte, erneuerbare Energie.

Digitale Leitsysteme sorgen dafür, dass potenzielle Gäste Echtzeit-Informationen zur Auslastung der touristischen Hot Spots erhalten und zu anderen Zielen gelenkt und zur Nutzung alternativer Mobilitätsangebote motiviert werden. Die Zahl der Orte mit autofreien oder autoarmen Zentren ist schon hoch und steigt kontinuierlich an, was zu einer höheren Aufenthaltsqualität und damit zu einer steigenden

touristischen Attraktivität führt.

Touristische Mobilität ist nicht nur nachhaltig, sondern gut vernetzt, innovativ und wird professionell gemanagt.

Zwischen Akteuren im Tourismus und im Mobilitätsbereich besteht ein enger Austausch, man kennt sich und arbeitet vertrauensvoll zusammen.

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