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Schul- undKultusreferat Fachabteilung 1 Europabüro
Europäische Qualifikation im beruflichen Schulwesen der Landeshauptstadt München Bestandsaufnahme von 2000 bis 2004
Anlagen
Broschüre der Fachabteilung 1 – Berufliches Schulwesen – Europabüro Rede der Bundesministerin f. Bildung u. Forschung vom 17.06.2004
Bekanntgabe im Schulausschuss des Stadtrats vom 12.01.2005 Öffentliche Sitzung
I. Vortrag der Referentin
1. Ausgangssituation
Im Zuge der Globalisierung und einer wissensbestimmten Gesellschaft, einigte sich der
europäische Rat im März 2000 in Lissabon auf ein gemeinsames Ziel. Dieses Ziel soll langfristig den Wohlstand in Europa sichern und den Wirtschaftsraum stärken. Bis 2010 wurde folgendes strategische Ziel vereinbart:
»Die Europäische Union muss die wettbewerbsfähigste und dynamischste Wissensgesellschaft der Welt werden«
Für die Erreichung dieses Ziels wurden u. a. folgende Schwerpunkte festgelegt:
Anpassung der Bildungs- und Berufsbildungssysteme, damit die Menschen in allen Lebensphasen bedarfsgerechte Bildungsangebote nutzen können
Förderung von Beschäftigungsfähigkeit und sozialer Eingliederung durch Investitionen in Wissen und Kompetenzen der Menschen
Schaffung einer Informationsgesellschaft für alle
Förderung der Mobilität
In seinen Schlussfolgerungen fordert der Europäische Rat
verstärkte Zusammenarbeit bei der beruflichen Bildung in Europa
Strategien für lebenslanges-begleitendes Lernen
Diese Tätigkeitsfelder sind vorrangige Schwerpunkte für künftige finanzielle Fördermaßnahmen der Europäischen Kommission.
Diese zwei Schwerpunkte der Europäischen Kommission hat das Europabüro seit 2000 als
Basisstrategie übernommen, um diesen Prozess in enger Zusammenarbeit mit den verschiedenen
beruflichen Schulen der Landeshauptstadt München zu fördern und auszubauen und die Qualität der Beruflichen Bildung zu verbessern.
Der Schwerpunkt der Arbeit des Europabüros liegt in der Unterstützung der Beruflichen Schulen im weiteren Ausbau und der Vernetzung der europäischen Bildungsprogramme Leonardo da Vinci II und SokratesII / Comenius 1 und 2. Die Leiterin des Europabüros ist vom bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus zur Sokratesmoderatorin ernannt und somit mit der Beratungsfunktion beauftragt. Die Zuständigkeit für die Beratung in Sokrates liegt in
Deutschland bei den Länderministerien.
Basisdokumente:
Die berufliche Bildung ist ein Herzstück der beschlossenen Lissabonstrategie, mit der das Ziel verfolgt wird die Union bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten
wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen. In der folgenden Aufzählung von Dokumenten hat die Europäische Kommission für die Mitgliedsstaaten Arbeitsprogramme
entwickelt, in denen dargestellt wird, was zur Umsetzung der strategischen Ziele in den einzelnen Staaten gemacht werden sollte:
Detailliertes Arbeitsprogramm zur Umsetzung der Ziele der allgemeinen und beruflichen Bildung1
Erklärung von Kopenhagen November 2002
Einen europäischen Raum des Lebenslanges Lernen2Der Fortschritt bei der regionalen Umsetzung der Arbeitspapiere der Europäischen Kommission wird im Auftrag der Kommission in jährlichen Zeitabständen in den einzelnen Mitgliedsstaaten evaluiert, vorgelegt und veröffentlicht:
.z.B.
Sachstandsbericht der Kopenhagenkoordinierungsgruppe:verstärkte Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung Oktober 20033
Auf mehreren Tagungen in Folge, insbesondere in Lissabon hat der Europäische Rat lebenslanges Lernen als Schlüsselfaktor für Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand, aktive
Staatsbürgerschaft, sozialen Zusammenhalt und die Verwirklichung persönlicher Ziele anerkannt, besonders vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung.
„Lebenslanges Lernen bildet das Fundament der gemeinsamen Ziele der Bildungssysteme sowie der Bildungspolitik, die der Rat „Bildung“ für das kommende Jahrzehnt festgelegt hat, und stellt in der gesamten Europäischen Union einen maßgeblichen Faktor für die lokale und regionale Entwicklung dar.“ „Um in ganz Europa eine Lernkultur zu etablieren, müssen lernende Gemeinschaften, Städte und Regionen gebildet und multifunktionale lokale Lernzentren geschaffen werden.“4
(Definition Lernende Region:“ Eine Region, in der alle Interessengruppen mit dem Ziel zusammenarbeiten, dem speziellen lokalen Lernbedarf gerecht zu werden und gemeinsame Probleme gemeinsam zu lösen“ aus KOM 2001 678 endg. Rat der Europäischen Union)
Der Rat für Bildung der Europäischen Kommission unterstreicht die Bedeutung der lokalen und regionalen Ebene für die Förderung des lebenslangen Lernens. Ein Beispiel dafür ist die Pilotinitiative R3L (europäische Netze lernender Regionen) vgl. Seite 10.
Auf Landesebene entwickelt die Bund-Länder-Kommssion Strategiepapiere für Deutschland u.a.
Strategie für Lebenslanges Lernen in der Bundesrepublik51vgl.: Ratsdokument 5980/01
2vgl.: Kommission (2001) 678 endg.)
3vgl.: EAC-2003-000738-02
4aus Aufforderung zur Einreichung von R3L d.h. europäische Netze zur Förderung der lokalen und regionalen Dimension des lebenslangen Lernens – Brüssel 2002
2. Überblick über europäische Fördermöglichkeiten
an dieser Stelle werden nur die Fördermöglichkeiten aufgeführt, die zur Zeit genutzt werden
können. Es werden ständig neue Aktionen aufgelegt, die wir je nach Bedarf in unsere Projektarbeit zusätzlich nutzen.
2.1 Überblick über die Bildungsprogramme der Europäischen Union
Ab dem 01.01.2000 begann die 2. Phase der europäischen Bildungsprogramme Leonardo da Vinci II und Sokrates II mit einer Laufzeit bis 2006.
2.1.1 Leonardo da Vinci II
Leonardo da Vinci II ist das Aktionsprogramm zur Durchführung einer Berufsbildungspolitik der Europäischen Gemeinschaft, das die Maßnahmen der Mitgliedsstaaten unterstützt und ergänzt.
Teilnehmerstaaten: 25 EU-Mitgliedsstaaten, 3 EFTA/EWR-Staaten, Beitrittskandidaten Rumänien, Bulgarien, Türkei ( seit April 2004)
Durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit sollten mit diesem Programm die Qualität,
Innovation und europäische Dimension in Berufsbildungssystemen und -praktiken weiterentwickelt werden.
Die großen Leitlinien der zweiten Phase von LEONARDO DA VINCI sind im Ratsbeschluss festgelegt. Dort wird die Notwendigkeit bekräftigt, die Qualität, Innovation und europäische Dimension in den Systemen und der Praxis der Berufsbildung weiterzuentwickeln.
LEONARDO DA VINCI verfolgt drei Hauptziele:
Verbesserung der Fähigkeiten und Kompetenzen, vor allem junger Menschen in beruflicher Erstausbildung, mit dem Ziel einer besseren beruflichen Eingliederung bzw. Wiedereingliederung
Verbesserung der Qualität der beruflichen Weiterbildung und des Zugangs zu dieser Weiterbildung und zum lebenslangen Erwerb von Fähigkeiten und Kompetenzen zur Steigerung und Verbesserung der Anpassungsfähigkeit insbesondere im Hinblick auf den technologischen und organisatorischen Wandel
Förderung und Stärkung des Beitrags der Berufsbildung zum Innovationsprozess im Hinblick auf eine Verbesserung von Wettbewerbsfähigkeit und Unternehmergeist sowie auf neue Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Zusammenarbeit zwischen
Berufsbildungseinrichtungen, einschließlich Hochschulen und Unternehmen (vor allem kleine und mittlere Unternehmen), soll noch stärker gefördert werden.
Bei der Umsetzung dieser Ziele wird den Belangen der Benachteiligten ebenso wie der Chancengleichheit besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Das Leonardo da Vinci II Budget wurde auf 1,15 Milliarden Euro erhöht, d.h. eine Verdoppelung im Vergleich zur 1. Phase Leonardo.
Hier werden nun folgende länderübergreifende Maßnahmen aufgeführt, die für die beruflichen Schulen der Landeshauptstadt München relevant sind.
2.1.1.1 Pilotprojekte
Als spezifische Qualitätskriterien für Pilotprojekte gelten
die überzeugende Erklärung der Themenwahl und die Darstellung der Innovation des Projekts gegenüber bestehenden Produkten oder Methoden
die Darstellung, welche neuartigen Produkte oder Anwendungen durch das Pilotprojekt entwickelt, wie sie erprobt werden und an welche Zielgruppen sie sich richten
die konsistente transnationale Partnerschaft, die sowohl eine sinnvolle Entwicklung als auch eine Verbreitung der Projektergebnisse garantiert
ein detaillierter Arbeitsplan
ein konkreter und angemessener Finanzplan, der vor allem auch eine ausgewogene Aufteilung der Projektmittel zwischen den Partnern vorsieht.
Förderung
Jedes Projekt kann bis zu 200.000,00 € jährlich und höchstens 75 % der förderfähigen Kosten als Gemeinschaftszuschuss erhalten. Ein Pilotprojekt darf maximal drei Jahre dauern.
Die transnationale Partnerschaft muss mindestens drei teilnahmeberechtigte Länder umfassen (darunter mindestens ein EU-Mitgliedstaat).
2.1.1.2 Mobilitätsprojekte/Vermittlungs- und Austauschprojekte (früher auch als Lehrer- Schüleraustausch bezeichnet)
Im Rahmen der Vermittlungs- und Austauschprojekte werden folgende Zielgruppen gefördert:
Personen in der beruflichen Erstausbildung, junge Arbeitnehmer und Hochschulabsolventen, Studierende und Ausbilder, Berufsbildungsverantwortliche, Personalaustausch Hochschule -Unternehmen
Ziel der Maßnahme Mobilität ist die "Förderung der grenzüberschreitenden Mobilität von Menschen in Berufsausbildung, insbesondere jungen Menschen, sowie von
Berufsbildungsverantwortlichen". Dabei geht es vor allem darum, Menschen zu motivieren, Auslandserfahrungen im Rahmen der theoretischen und praktischen Berufsbildung zu sammeln, Sprachenkompetenz zu entwickeln und die Weiterbildung von Ausbildern und
Personalverantwortlichen zu verbessern.
Förderung:
Personen in der beruflichen Erstausbildung
Zu unterscheiden sind Ziellandgruppe II mit den Staaten Dänemark, Norwegen, Finnland, Schweden und Ziellandgruppe I mit allen übrigen Staaten.
Eine Vermittlungsmaßnahme muss mindestens drei Wochen laufen und darf eine Dauer von neun Monaten nicht überschreiten.
a) Bis zu einer Dauer von 13 Wochen werden pro Teilnehmer Zuschüsse in folgender Höhe gewährt:
Sprachliche und landeskundliche Vorbereitung 75,00 €/ 100,00 € (ZL-Gruppe I/ ZL-Gruppe II)
Aufenthaltskosten für drei Wochen 400,00 €/ 500,00 €
jede weitere Woche 75,00€/ 100,00 €
Verwaltungskosten 100,00 €/ 100,00 €
Hier verweisen wir auf die vielen guten Beispiele der Beruflichen Schulen in der Landeshautstadt München im beiliegenden Heft Europäische Qualifikation im beruflichen Schulwesen der
Landeshauptstadt München Bestandsaufnahme von 2000 bis 2003. Seite 11-115.
b) Ab einer Dauer von 13 Wochen bis neun Monate sind folgende Zuschüsse pro Teilnehmer möglich:
Sprachliche und landeskundliche Vorbereitung 150,00 €/ 200,00€ €
Aufenthaltskosten für 13 Wochen 1.800,00 €/ 2000,00 €
jede weitere Woche 125,00 €/ 175,00 €
Verwaltungskosten 200,00 €/ 200,00 €
Die Höchstförderung für neun Monate beträgt inklusive Reisekosten 5.000,00 € pro Teilnehmer.
Ausbilder, Berufsbildungsverantwortliche, Personalaustausch Hochschule - Unternehmen Die Austausche werden für eine Dauer von mindestens einer und maximal sechs Wochen gefördert.
Aufenthaltskosten: pro Woche 330,00 €/ 430,00 €
Verwaltungskosten: pro Austausch 75,00 €/ 75,00 €
Der Zuschuss zu Reise- und Aufenthaltskosten darf 3.600,00 € für einen sechswöchigen Aufenthalt nicht übersteigen
Hier verweisen wir auf einige besonders gelungene Beispiele im beiliegenden Heft wie z.B. auf den Seite 102-103 von der Städtischen Fachschule für Bautechnik. oder auf Seite 30-31 der Städtischen Berufsschule für Fertigungstechnik.
2.1.2 Sokrates II
Sokrates ist das Aktionsprogramm der Europäischen Union für die Zusammenarbeit im Bereich der Schulbildung. Die zweite Phase des Programms läuft vom 01.01.2000 bis 31.12.2006 und setzt die Förderung europäischer Bildungskooperation der ersten Phase (1995 - 1999) fort.
Das Programm hat ein Gesamtbudget von 1,85 Mrd. EUR.
Teilnehmerstaaten: 25 EU-Mitgliedsstaaten, 3 EFTA/EWR-Staaten, Beitrittskandidaten Rumänien, Bulgarien, Türkei (seit April 2004)
SOKRATES für den Schulbereich gliedert sich in die Unterprogramme COMENIUS und LINGUA.
Es besteht aus folgenden Einzelaktionen: COMENIUS 1: Schulpartnerschaften, COMENIUS 2:
Aus- und Fortbildung des Schulpersonals, COMENIUS 3: Netzwerke , LINGUA 1: Förderung des Fremdsprachenerwerbs , LINGUA 2: Entwicklung von Hilfsmitteln und Materialien für den
Fremdsprachenunterricht, ARION: Studienbesuche für bildungspolitische Entscheidungsträger
2.1.2.1 COMENIUS 1 – Europäische Schulpartnerschaften
Unter COMENIUS 1 Schulpartnerschaften können drei Projekttypen gefördert werden:
2.1.2.1.1. Schulprojekte
Multilaterale Schulpartnerschaften im Rahmen europäischer Bildungsprojekte
Förderung:
Für vorbereitende Besuche zur Anbahnung eines COMENIUS-Projekts: Fahrtkosten und Zuschuss zu Aufenthaltskosten.
Schulen erhalten für maximal drei aufeinander folgende Jahre einen Grundbetrag für
Projektkosten: für die Schule, die die Koordinierungsarbeit übernimmt: 2.000,00 € pro Jahr,
für Schulen, die Projektpartner sind: 1.500,00 € pro Jahr. +
Zusätzlich erhalten Schulen je nach verfügbaren Mitteln einen variablen Betrag für die Mobilität von Lehrkräften (Studienbesuch, Lehreraustausch, Betriebspraktikum; 2 - 6 Personen je Projektjahr) und am Projekt beteiligten Schülern (2 - 4 Schüler je Projektjahr) für :
Fahrtkosten zu 100 %
Unterbringungs- und Verpflegungskosten für Lehrkräfte und Schüler nach national festgelegten Höchstsätzen für den jeweiligen Zielstaat.
Antragstellung auf dem Dienstweg über das hiesige Kultusministerium an den Pädagogischen Austauschdienst in Bonn.
Hierzu finden Sie ein gutes Münchner Beispiel auf Seite 130-132 im beiliegenden Heft.
2.1.2.1.2. Fremdsprachenprojekte
Bilaterale Projekte zur Förderung des Fremdsprachenerwerbs – vorrangig für berufsbildende Schulen
Förderung:
Für vorbereitende Besuche: Fahrtkosten und Zuschuss zu Aufenthaltskosten.
Grundbetrag für Projektkosten: 1.500,00 €. Bei notwendiger sprachlicher Vorbereitung: ggf.
zusätzlich 500,00 €.
Variabler Betrag: Fahrtkosten in voller Höhe, ggf. Zuschüsse für Aufenthaltskosten nach Höchstsätzen für Lehrer (im Ausnahmefall auch für Schüler).
Ggf. Reisekosten für eine Begleitperson für ein Projekttreffen zur praktischen Vorbereitung des Auslandsaufenthalts innerhalb eines bewilligten Projekts.
Auf den Seiten 127-129 finden Sie hier ein entsprechendes Beispiel aus München.
2.1.2.1.3. Schulentwicklungsprojekte
Multilaterale Schulpartnerschaften im Rahmen europäischer Bildungsprojekte zum Bereich Schulentwicklung
Förderung
Für vorbereitende Besuche zur Anbahnung eines COMENIUS-Projekts: Fahrtkosten und Zuschuss zu Aufenthaltskosten.
Schulen erhalten für maximal drei aufeinander folgende Jahre einen Grundbetrag für Projektkosten:
für die Schule, die die Koordinierungsarbeit übernimmt: 2.000,00 € pro Jahr,
für Schulen, die Projektpartner sind: 1.500,00 € pro Jahr.
Zusätzlich erhalten Schulen je nach verfügbaren Mitteln einen variablen Betrag für die Mobilität von Lehrkräften (Studienbesuch, Lehreraustausch, Betriebspraktikum; 2 - 6 Personen je Projektjahr) und am Projekt beteiligten Schülern (2 - 4 Schüle rund Schülerinnen je Projektjahr) für
Fahrtkosten zu 100%
Unterbringungs- und Verpflegungskosten für Lehrkräfte und Schüler und
Schülerinnen nach national festgelegten Höchstsätzen für den jeweiligen Zielstaat.
2.1.2.2 COMENIUS 2: Aus- und Fortbildung des Schulpersonals
COMENIUS 2.2.c Fortbildungsmaßnahmen für Lehrer und pädagogische Fachkräfte
Ziele
Erweiterung der unterrichtsbezogenen Kenntnisse und Fähigkeiten von Lehrern und schulpädagogischen Fachkräften sowie Verbesserung ihres Wissens über Schulbildung in Europa durch Teilnahme an ein- bis vierwöchigen Fortbildungskursen.
Verbesserung der Fähigkeit von Lehrkräften, Fremdsprachen bzw. in einer Fremdsprache zu unterrichten durch Teilnahme an ein- bis vierwöchigen Fortbildungskursen für Sprachlehrkräfte
Prioritäre Förderung der weniger unterrichteten Sprachen der Europäischen Union.
Vorrangig wird die Teilnahme an Fortbildungsmaßnahmen gefördert, die in der "COMENIUS- Kursdatenbank" der EU-Kommission veröffentlicht sind.
Förderung:
Kosten für Kursteilnahme, Unterkunft, Verpflegung und Fahrt werden in einer Höhe von bis zu 1.500,00 € bezuschusst.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Aktionen unter COMENIUS 2.2.c.6
Auf den Seiten 140-141 und 143--154 des beiliegenden Heftes finden Sie einige interessante Beispiele von Comenius 2.2.c Kurse die vom Europabüro F1 entwickelt wurden. In
Zusammenarbeit mit anderen europäischen Partnereinrichtungen konnten die von uns geplanten Kurse in die Praxis umgesetzt werden. Dies gab uns die Möglichkeit die Kurse genau auf die Bedürfnisse der Münchner Lehrkräfte zuzuschneiden.
2.1.2.3 Lingua – Sprachunterricht und Sprachenerwerb
LINGUA 1: Multinationale Projekte zur Förderung des Sprachenerwerbs
Motivation für das Fremdsprachenlernen
Information über die verfügbaren Mittel und Methoden des Fremdsprachenlernens
Erleichterung des Zugangs zum Fremdsprachenerwerb
Förderung:
Für vorbereitende Besuche: Fahrtkosten (i.d.R. zu 100 %) und zielstaatenbezogene Tagessätze als Zuschuss zu den Unterkunfts- und Verpflegungskosten. Eine Übersicht der im Budgetjahr 2002/ 03 geförderten vorbereitenden Besuche erhält man über
www.kmk.org/pad/sokrates2/sokrates/fr-linguaa.htm
Projekte: variabler Zuschuss für maximal drei Jahre in Folge.2.2 Deutsch Französisches Sekretariat
Teilnehmen können Gruppen von Auszubildenden, BerufsfachschülerInnen oder
FachschülerInnen, die einen Beruf erlernen, dessen Ausbildungsinhalte mit den in Frankreich vermittelten vergleichbar sind. Eine Gruppe besteht aus 12 bis15 Teilnehmern. Die
Auszubildenden können dabei aus nur einem Betrieb bzw. einer Berufsschule kommen, oder im Rahmen einer überbetrieblichen Ausbildung bzw. der Federführung einer Innung, Kammer oder eines Verbandes aus mehreren Betrieben.
Die Begleitung einer Gruppe erfolgt durch einen beruflichen Begleiter – betrieblichen Ausbilder oder Lehrkräfte einer Berufsschule – und einem Sprachbegleiter. In der Weiterbildung besteht eine Gruppe aus mindestens acht Teilnehmern und einem Sprachbegleiter.
6 http://www.kmk.org/pad/sokrates2/fr-comenius_2.htm
Der Aufenthalt im Partnerland dauert in der Ausbildung mindestens drei Wochen, in der Weiterbildung zwei Wochen. Dabei haben sich für den Bereich der Erstausbildung zwei Ablaufformen als besonders geeignet ergeben:
Eine Woche gemeinsame Ausbildung der deutschen und französischen Teilnehmer in der Schule oder im Ausbildungszentrum, anschließend zwei Wochen gemeinsame Arbeit in den Ausbildungsbetrieben.
Gemeinsame Ausbildung der deutschen und französischen Austauschteilnehmer während der drei Wochen im Projekt.
Diese Formen eignen sich sowohl für den eigenen Aufenthalt im Partnerland als auch für die Aufnahme der Gäste.
Für die Weiterbildung bietet sich eine Woche gemeinsame Weiterbildung mit theoretischen Inhalten und eine Woche gemeinsame Arbeit in Betrieben an.
Förderung:
Die Austauschprogramme im Rahmen der dualen Ausbildung und in der Weiterbildung werden vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) in Bonn gefördert. Die Förderung schließt ein:
Die Fahrt von zwei Bildungsfachkräften der deutschen Einrichtung zur französischen Einrichtung zur inhaltlichen Vorbereitung des Austausches
Eine sprachliche Vorbereitung der Teilnehmer
Die Fahrkosten der Gruppe nach Frankreich einschließlich der Kosten für die Begleiter
Die Unterbringung, Verpflegung und kulturelle Betreuung der französischen Gruppe in Deutschland.
Die Förderung von Austauschen mit Berufsfachschulen und Fachschulen erfolgt durch das Kultusministerium des betreffenden Bundeslandes.
Einige gut gelungene Beispiel finden Sie auf den Seiten 161-163 im beiliegenden Heft beschrieben.
2.3 Zahlen
In der Anlage „Broschüre der Fachabteilung 1 – Berufliches Schulwesen – Europabüro Europäische Qualifikation im beruflichen Schulwesen der Landeshauptstadt München
Bestandsaufnahme von 2000 bis 2003“ werden die verschiedenen Aktivitäten im Bereich der Beruflichen Schulen beschrieben und im Anhang (Seite 175) befindet sich eine Übersicht der einzelnen Projekte sowie deren Fördersummen.7
Europäische Mobilitätsprojekte in den Schuljahren 2000/1 bis 2003/4
2000/1 2001/2 2002/3 2003/4
Erstausbildung 89 127 115 220
Junge Arbeitnehmer (nach der Gesellenprüfung) 20 20 20 20
Lehrkräfte/Ausbilder 9 64 100 124
Besonders im Bereich der Lehrkräfte ist eine deutliche Steigerung zu erkennen. Dies ist sehr positiv zu bewerten, da viele Lehrkräfte während ihrer unterrichtsfreien Zeit an diesen Projekten teilnehmen. Die Lehrkräfte und Ausbilder sind Multiplikatoren. Durch diese Projekte kann viel europäisches Fachwissen an die Beruflichen Schulen in München transferiert werden und somit der Lissabonprozeß weiter unterstützt werden.
7vgl.: Berufliches Schulwesen München – Euopabüro, Europäische Qualifikation im beruflichen Schulwesen der Landshauptstadt
2.4 Lebensbegleitendes/-langes Lernen
Die Wissensgesellschaft und sozioökonomische Entwicklungen wie Globalisierung,
Veränderungen der Familienstrukturen, demografischer Wandel, Informationsgesellschaft und Technologie eröffnen der europäischen Union und ihren Bürgern zahlreiche Chancen, stellen sie aber auch vor Herausforderungen. So haben die Menschen neue Möglichkeiten der
Kommunikation, Mobilität und Beschäftigung. Um diese Möglichkeiten auszuschöpfen und aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben, müssen sie jedoch ständig neue Kenntnisse und Kompetenzen erwerben. Zugleich werden Investitionen in Humanressourcen immer wichtiger für das Bestehen im Wettbewerb. Wissen und Kompetenzen sind somit ein maßgeblicher Faktor für
Wirtschaftswachstum. Angesichts der unsicheren Wirtschaftslage sind Investitionen in Menschen sogar noch wichtiger.8
Am 21. November 2001 hat die Kommission die Mitteilung „Einen europäischen Raum des lebenslangen Lernens schaffen“ verabschiedet – seitdem ist lebenslanges Lernen der rote Faden für die Entwicklung der Bildungspolitik. Die Mitteilung enthält konkrete Vorschläge, um lebenslanges Lernen für alle zu verwirklichen.
Im Juni 2002 nahm der Bildungsministerrat eine „Entschließung zum Thema lebenslanges Lernen“ an, die die Implementierung der Kommissionsmitteilung unterstützt.
Lebenslanges Lernen umfasst Lernen aus persönlichen, sozialen und beruflichen Gründen, d.h.
mehr in Menschen und ihr Wissen zu investieren, den Erwerb von Basisqualifikationen (einschließlich digitaler Kompetenz) zu unterstützen und den Weg für innovativere, flexiblere Formen des Lernens zu ebnen. Menschen aller Altersgruppen soll ein gleichberechtigter und ungehinderter Zugang zu hochwertigen Lernangeboten und einer Vielzahl von Lernerfahrungen in ganz Europa ermöglicht werden. Den Bildungssystemen kommt bei der Verwirklichung dieses Ziels eine entscheidende Rolle zu.
Zur Verwirklichung des Konzeptes „lebenslanges Lernen“ müssen alle Akteure besonders auf regionaler Ebene zusammenarbeiten. Regionale und lokale Entscheidungsstrukturen haben an Einfluss gewonnen. Bildung und Berufsbildung sind Bereiche, in denen der Trend zu spüren ist, dass die meisten Menschen von der Kindheit bis ins höhere Alter lokal lernen. Soll in Zukunft der wirtschaftliche Wohlstand in einer Region gehalten werden, bzw. erhöht werden wird es
unerlässlich sein dem lebenslangen/ -begleitenden Lernen einen höheren Stellenwert bei den Bildungsverantwortlichen einzuräumen.
Nach dem 1. Ausbildungsabschnitt (Gesellenbrief bzw. Meisterbrief, Masterdipolm, Bachelordiplom etc.) muss lebenslanges Lernen praktiziert werden um auf dem Arbeitsmarkt optimal eingesetzt werden zu können. Dies wird besonders vor dem Hintergrund des starken demographischen Wandels - Überalterung der Bevölkerung9 - ein Aspekt sein. Deshalb fordert die Europäische Kommission, dass dies verstärkt bei bildungspolitischen Überlegungen in den regionalen und bildungspolitischen Vordergrund gerückt werden muss.
Die Europäische Kommission vertritt die Auffassung, damit in ganz Europa eine Lernkultur etablieren zu können.Es müssen lernende Gemeinschaften, Städte und Regionen gebildet und multifunktionale lokale Lernzentren geschaffen werden.
Definition Lernende Region: “…muss eine ausreichende Zahl relevanter Akteure umfassen und diese mobilisieren können, damit lebenslanges Lernen als maßgeblicher Faktor für die regionale und lokale Entwicklung, sozialen Zusammenhalt, für die Ausschöpfung des persönlichen
Potenzials der BürgerInnen und die Verwirklichung ihrer Ziele etabliert werden kann…“10
Die EU bewilligte mehr als 2 Millionen Euro für 17 regionale Netzwerke für lebenslanges Lernen, R3Ls, die mit Hilfe unabhängiger Experten aus insgesamt 57 Vorschlägen ausgewählt wurden. An
8vgl.: Ein europäischer Raum des lebenslangen Lernens Generaldirektion Bildung und Kultur 2000
9vgl.: Methusalem-Komplott
10siehe: Aufforderung zur Einreichung von R3L Vorschlägen Brüssel Juli 2002
den Projekten sind 120 Regionen beteiligt, die sich für die Entwicklung fortgeschrittener lebenslanger Aus- und Weiterbildungsstrategien einsetzen.
2.5 Europäische Netze zur Förderung der lokalen und regionalen Dimension des Lebenslangen Lernens ( R3L Initiative)
Das Schulreferat der Landeshauptstadt München ist diesem Aufruf gefolgt um die Stellung Münchens als Schulstadt mit Vorbildfunktion für die Region zu unterstreichen. Der von München eingereichte Vorschlag (SILLNET) wurde mit ausgewählt.
In diesem europäischen Netz, mit Partnerschulreferaten und anderen Bildungseinrichtungen, sind folgende Partnerstädte beteiligt: Göteborg (S), Edinburgh (UK), Arhus (DK), Aviles (ES), Padua (I) und Dublin (IRL)
SILLNET verbindet Regionen, die sich der Entwicklung des lebenslangen Lernens verschrieben haben. Die Regionen wurden eingeteilt anhand der verschiedenen Herausforderungen, vor denen sie stehen, ihren Stärken, ihrer Fähigkeit, Fachkenntnisse von anderen Netzwerken einzubeziehen (Learning Communities Network, Learning Cities Network, Educating Cities Network, NewTels, EQUAL Theme E und XARXA) sowie ihren Möglichkeiten, strategische Ergebnisse weiterzugeben.
Innerhalb der LHM München sind neben dem Schulreferat (F1 u. F5) das Referat f. Arbeit, Sozialreferat und die Münchner Volkshochschule beteiligt.
Bei der Entwicklung des regionalen lebenslangen Lernens sind die Partner unterschiedlich weit.
Einige verfügen bereits über Organisationen für lebenslanges Lernen, können aber noch nicht alle potentiellen Lernenden erreichen; andere haben noch keine organisatorischen Strukturen oder Vorgehensweisen und wollen Strategien entwickeln, diese als regionales Werkzeug beim lebenslangen Lernen zu verwenden.
Das Projekt zielt darauf ab, eine Handlungsforschungspartnerschaft zu schaffen, in der strategische Modelle zur Förderung des regionalen lebenslangen Lernens für alle Alterstufen entwickelt werden durch
Kennenlernen praktizierter europäischer Strategien und Umsetzungsformen im Bereich regionaler/kommunaler Förderung des Lebenslangen Lernens
Durchführung regionaler Seminare und Workshops zur Entwicklung strategischer Modelle für Lebenslanges- begleitendes Lernen in Zusammenarbeit mit den in der Region wichtigen Entscheidungsträgern; europäische und deutsche Strategiemodelle werden vorgestellt, um übertragbare Elemente herauszufinden und in strategische Modelle für die Region München einzuarbeiten
Langfristig ein kooperativen Netzwerkes „Learning region munich“ zwischen den verschiedenen öffentlichen Bildungsanbietern zu entwickeln
Entwicklung weiterer Pilotprojekte
Derzeitige Entwicklung:
Studium der europäischen und deutschen Strategiepapiere zum Thema: Lebenslanges - begleitendes Lernen 11
Wissenschaftliche Begleitstudie von Prof Dr. R. Tippelt ermittelte einen Bedarf im Bereich Lebenslanges - begleitendes Lernen in der Region München
Bei mehreren Treffen der „Learning region Munich“ wurde ein Bedarf zu folgenden Bereichen festgestellt.
1. Masterplan Bildung Lebenslanges Lernen für die Region München 2. Neutrale, regionale Bildungs-Weiterbildungsberatungsstelle 3. Qualitätsstandards für regionale Weiterbildungsangebote
4. Regionale Datenbanken mit den aktuellen Weiterbildungsangeboten
Das Schulreferat hat zum Themenbereichen Fort- und Weiterbildung ein Hearing durchgeführt.
3. und 4.sind im Rahmen nationaler Pilotprojekte im Auftrag des Bildungsministeriums Bonn bearbeitet worden. Eine deutschlandweite Datenbank für Weiterbildungskurse ist aufgebaut; zu überlegen wäre ähnlich wie bei Weiterbildung Hamburg e.V. eine regionale Verlinkung der Bildungs- und Weiterbildungsanbieter in „Muenchen.de“ aufzubauen. Ein Qualitätssicherungs- system ist im Auftrag des Bildungsministeriums in Bonn für den Weiterbildungsbereich erarbeitet.
Zu 2. Es wurden und werden regionale Befragungen in Zusammenarbeit mit der Universität München durchgeführt, um zu ermitteln ob es eine Möglichkeit der Zusammenarbeit der
Bildungsanbieter im Bereich München gibt zum Thema Bildungs-Weiterbildungsberatung (von 0 Jahren bis zum hohen Alter) u.a. gibt.
3. Ausblick
Die berufliche Bildung ist ein Herzstück der vom Europäischen Rat (Lissabon) im März 2000 beschlossenen Strategie, die Europäische Union bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten, wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen.
Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, haben die Staats- und Regierungschefs u. a. einen tief greifenden Umbau der Bildungssysteme verlangt. Sie haben festgelegt, dass Europa bis zum Jahr 2010, was die Qualität seiner Bildungssysteme angeht, weltweit führend sein sollte.
Die berufliche Bildung in Europa wird grundsätzlich umgestaltet werden in Richtung u.a.europäische Berufsbilder ( ein schönes Beispiel ist der Europäische
Reiseverkehrskaufmann/Reiseverkehrskauffrau, der im Rahmen eines
Leonardopilotprojektes entwickelt wurde) und europäische Weiterbildungsmodule.12 Frau Bundesministerin für Bildung und Forschung E. Bulmahn formulierte dazu in ihrer Rede anlässlich der Debatte zur Modernisierung der dualen Berufsausbildung in Deutschland am 17.
Juni im Deutschen Bundestag: „ II … Eine qualitative Weiterentwicklung der beruflichen Bildung heißt für uns: Qualität, Modernität, Flexibilität und Internationalität…ein weiteres wichtiges Ziel: Mit der Verknüpfung von nationaler und internationaler Ausbildung, von Allgemein- und Berufsbildung sowie von Aus- und Weiterbildung schaffen wir attraktive und anspruchsvolle
Ausbildungsberufe“…
Diese Umgestaltung wird in jedem Land entsprechend der nationalen Rahmenbedingungen und Traditionen stattfinden müssen und sie wird durch die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten auf europäischer Ebene vorangetrieben. Es sollen verstärkt Erfahrungen zwischen den europäischen Partnern ausgetauscht werden, z.B. „best practice“ Beispiele (Wissensaustausch) und an
gemeinsamen Zielen z.B. Entwicklung europäischer Berufsbilder oder europäischer
Weiterbildungsmodule gearbeitet werden. Wie die Ausgestaltung in Deutschland erfolgt, ist wegen der derzeit laufenden Föderalismusdiskussion offen.
Das lebenslange - begleitende Lernen wird Realität werden. Dies ist eine wesentliche
Komponente im Lissabonprozess (siehe Seite 1) um das strategische Ziel der Europäischen Kommission, die Europäische Union zur wettbewerbsfähigsten und dynamischsten
Wissensgesellschaft der Welt zu machen. Dies wird nicht nur zur Steigerung von Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungsfähigkeit beitragen, sondern auch für die soziale Eingliederung, den Bürgersinn und die persönliche Entwicklung des Einzelnen von Belang sein.
Möglichkeiten künftiger europäischer Projektarbeit im Bereich der Beruflichen Schulen München
Die transnationale Mobilität der Bürger kommt Europa im Ganzen zugute. Sie ist eine
Bereicherung für die nationalen Kulturen und ermöglicht es den TeilnehmerInnen, kulturelle und berufliche Erfahrungen sowie Lernerfahrungen zu sammeln. Angesichts der derzeitigen
eingeschränkten Beschäftigungsaussichten und eines Arbeitsmarktes, der mehr Flexibilität und
Anpassungsfähigkeit erfordert, sind diese Erfahrungen notwendiger denn je. Zudem tragen solche unmittelbaren gemeinsamen Erfahrungen erheblich zum Wandel der Systeme bei.“13
Neue Generation der EU-Bildungsprogramme ab 2007
Die neuen EU-Bildungsprogramme dienen dem Zusammenwachsen Europas durch verstärkte berufliche, europäische Bildungsarbeit und der Förderung der europäischen Dimension in der Bildung. Sie leisten damit einen eigenständigen Beitrag zur Umsetzung der Beschlüsse des Europäischen Rates und des Europäischen Parlaments von Lissabon, des Gemeinsamen Arbeitsprogramms 2010 sowie anderer europäischer Initiativen und Prozesse.
Durch die Einbeziehung des Programms in die strategische Zielsetzung von Lissabon werden die Ansprüche an das Programm erheblich steigen. Mit einer Vervierfachung des derzeitigen Finanzvolumens z.B. für den derzeitigen Leonardobereich wird gerechnet. Dies würde für die Aktivitäten der Beruflichen Schulen der Stadt bedeuten, dass man die europäische Mobilität bei Lehrkräften und Auszubildenden vervierfachen müsste um das derzeitige bayernweite, vorbildliche Niveau im Bereich der europäischen Mobilitätsprojekten halten zu können.
Eine Erhöhung der europäischen Mobilitätsprojekte im Bereich Lehrkräfte/ AusbilderInnen würde den begonnenen Qualitätsprozess an den Beruflichen Schulen unterstützen. Europäische
Mobilitätsmaßnahmen sind bei unseren skandinavischen Partnern ein wichtiger Qualitätsindikator.
Mit Projekten wie z.B. Qualitätsmanagement im Bereich der Beruflichen Schulen am Beispiel Finnland (Durchführungsort verschiedene Schulen und andere Bildungseinrichtungen in Helsinki!) und Leonardomobilitäten für Lehrkräfte sowie AusbilderInnen wir die Qualitätsentwicklung an den Beruflichen Schulen deutlich vorangetrieben. In der schulischen Qualitätsentwicklung kann besonders viel von den skandinavischen und niederländischen Partnern in der Praxis gelernt werden. Im Rahmen der europäischen Mobilitätsprojekte hat man die gute Möglichkeit vorgelebte Qualität im Bereich anderer europäischer Einrichtungen zu studieren und Ideen mit in unsere Qualitätsentwicklung involvieren. Da die Lehrkräfte die Multiplikatoren im Schulalltag sind wäre es sehr wünschenswert, die europäische Lehrermobilität, besonders in die skandinavischen Staaten und die Staaten der neuen östlichen EU Mitgliedstaaten, deutlich zu erhöhen.
Für den Bereich der SchülerInnen und Auszubildenden ist es besonders notwendig unsere jungen Menschen auf einen europäischen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Dies war auch der Grund für den Plan der Europäischen Kommission die Mittel drastisch zu erhöhen. Jugendliche die während der Ausbildung an europäischen Mobilitätsprojekten teilgenommen haben sind anschließend eher bereit, falls im Heimatland kein entsprechender Arbeitsplatz zur Verfügung steht, einen
Arbeitsplatz im europäischen Ausland anzunehmen.
Ein besonderer Schwerpunkt bei neu angedachten Leonardoprojekten sollte die Gruppe der jungen Menschen mit fehlenden bzw. mangelhaften Schlüsselqualifikationen sein. Bei Defiziten im Bereich der Schlüsselqualifikationen gibt es im Rahmen von europäischen Mobilitätsprojekten gute Möglichkeiten gezielt Defizite zu beheben. Viele Gründe, die eine deutliche Erhöhung der
europäischen Mobilitätsprojekte als notwendig erscheinen lassen.14
Grenzüberschreitende Partnerschaften zwischen Berufsbildungseinrichtungen haben sich über die Dauer der Programme Leonardo I und II gefestigt. Kooperationen wurden intensiviert. Diese positive Entwicklung soll genutzt werden, um Auslandsaufenthalte längerer Dauer qualitativ fortzuentwickeln darunter insbesondere die grenzüberschreitende Verbundausbildung. Durch sie kann sowohl die Qualität der Auslandsaufenthalte als auch der Nutzen für die beteiligten Ausbildungsbetriebe, besonders kleinere und mittelständische Unternehmen und Berufsschulen erheblich gesteigert werden. Die Berufsschulen könnten hier besonders die kleinen und mittleren Betriebe gut unterstützen. Im Oktober 2004 besteht erstmal die Möglichkeit im Rahmen von Le Leonardo da Vinci II Förderanträge zu stellen.
Die Schulstadt München hat sich einen guten Namen auf dem europäischen Schul- und
Bildungssektor gemacht. So wurde die jährliche große Fortbildungsveranstaltung der Nationalen Agentur am BIBB in Zusammenarbeit mit InWent in diesem Jahr in München durchgeführt.
13siehe: Mitteilung der Kommission Die neue Generation von Programmen
Schwerpunkte der weiteren Arbeit des Europabüros der Beruflichen Schulen München:
Leonardomobilitätsprojekte für Lehrkräfte, Auszubildende und SchülerInnen erhöhen,
Qualität der Leonardo- und Sokratesprojekte verbessern (z.B. Projektmanagement),
Mobilitätsprojekte mit den neuen Mitgliedsstaaten der EU (Osteuropa) ausbauen,
Lebenslanges Lernen als Baustein in alle EU-Projekte einbauen und verstärkt bei der Projektarbeit zu fordern,
Betriebe bei der Durchführung der europäischen Verbundausbildung zu unterstützen.
Diese Schwerpunkte entsprechen den Schwerpunkten der Generaldirektion Bildung in Brüssel und den Nationalen Agenturen. Wir sind angehalten unsere Arbeit danach auszurichten, um optimale finanzielle Förderungen für die Durchführung der europäischen Projekte, von der Europäischen Kommission, für unsere Münchner Projekte zu bekommen.
Das Europabüro ist zuständig für die Beratung, Betreuung und Unterstützung der europäischen Mobilitäts-und Pilotprojekte im Bereich der Beruflichen Schulen und ist mit zwei Planstellen ausgestattet. An den Schulen werden die jeweiligen Projekte von den Europabeauftragten betreut.
Die Korreferentin des Schulreferats, Frau StRin Brunner und Herr Stadtrat Liebich haben einen Abdruck der Bekanntgabe erhalten.
II. Bekanntgegeben
Der Stadtrat der Landeshauptstadt München
Die Vorsitzende Die Referentin
Dr. Gertraud Burkert Elisabeth Weiß-Söllner
2. Bürgermeisterin Stadtschulrätin
III. Abdruck von I mit III
über den Stenographischen Sitzungsdienst an das Direktorium – Dokumentationsstelle an das Direktorium – HA II
an die Stadtkämmerei an das Revisionsamt
IV. Wv Schulreferat