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HOLZEINSCHLAG IN ÖSTERREICH MARKTINFORMATION TEIL 2

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HOLZEINSCHLAG IN ÖSTERREICH

MARKTINFORMATION TEIL 2

www.klimaaktiv.at

(2)

-- 2 -- IMPRESSUM

Medieninhaber und Herausgeber:

BUNDESMINISTERIUM

FÜR LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, UMWELT UND WASSERWIRTSCHAFT Stubenring 1, 1010 Wien

www.bmlfuw.gv.at

Strategische Gesamtkoordination:

BMLFUW, Abt. Energie- und Wirtschaftspolitik:

Dr. Martina Schuster, Mag. Philipp Maier, Elisabeth Bargmann BA, DI Hannes Bader Konzept und Gestaltung:

klimaaktiv energieholz

Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency DI Martin Höher Msc., DI Lorenz Strimitzer

Mariahilfer Straße 136, 1150 Wien Tel: +43 1 5861524-0

E-Mail: klimaaktiv@energyagency.at Website: www.klimaaktiv.at/energieholz

Das Programm „energieholz“ ist Teil der Klimaschutzinitiative klimaaktiv des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW).

Haftungsausschluss: Die Österreichische Energieagentur hat die Inhalte der vorliegenden Publikation mit größter Sorgfalt recherchiert und dokumentiert. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte können wir jedoch keine Gewähr übernehmen.

Bildnachweis Cover: shutterstock.com/Ingrid Balabanova Alle Rechte vorbehalten.

Wien, Mai 2017

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INHALT

-- 4 --

INHALTSVERZEICHNIS IMPRESSUM ... 2

1 KLIMAAKTIV ENERGIEHOLZ ... 4

2 VORWORT ... 5

3 HOLZEINSCHLAG IN ÖSTERREICH... 6

4 ENTWICKLUNG DES HOLZEINSCHLAGS ... 7

5 ENERGIEHOLZ UND NUTZHOLZ ... 8

6 NADELHOLZ UND LAUBHOLZ ... 9

7 SCHADHOLZ ... 10

8 HOLZEINSCHLAG NACH BESITZKATEGORIEN ... 11

9 HOLZEINSCHALGSMENGE NACH BUNDESLÄNDERN VERTEILT ... 12

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-- 5 --

1 KLIMAAKTIV ENERGIEHOLZ

ANGESICHTS DER REGEN NACHFRAGE NACH HOLZ für die stoffliche und energetische Verwendung müssen dem Markt zusätzlich, möglichst nachhaltig produzierte und klar definierte

Holzsortimente zugeführt werden. Aktuell nehmen sowohl die Waldfläche und der Holzvorrat in Österreich zu. Es besteht daher noch großes Potential heimisches Holz einer nachhaltigen Verwendung zuzuführen und damit fossile Rohstoffe zu ersetzen.

Das klimaaktiv Programm energieholz unterstützt die Mobilisierung dieser bislang ungenutzten österreichischen Holzressourcen und trägt dazu bei, dass neue Energieholzmengen beschleunigt auf den Markt gebracht werden. Darüber hinaus informiert klimaaktiv energieholz regelmäßig über aktuelle Bedingungen und Entwicklungen am Energieholzmarkt um dessen Transparenz zu erhöhen. Aktuelles Wissen zum Thema Energieholz erleichtert die Erreichung der gewünschten Ziele, wie z.B. die Mobilisierung ungenutzter Holzressourcen. Aus diesem Grund beobachtet und analysiert klimaaktiv energieholz laufend den Energieholzmarkt und bietet ein umfassendes Informationsangebot.

Teil dieser Tätigkeit ist die Veröffentlichung von Marktinformationen, welche sich jeweils einem bestimmten Teilbereich des Energieholzmarktes widmen und laufend aktualisiert werden. In diesen Dokumenten werden Zahlen, Daten und Fakten zum Energieholzaufkommen, Energieholzmarkt und dem Energieholzverbrauch dargestellt.

Die folgenden Marktinformationen sind bereits erschienen und online verfügbar1: Teil 1: Energiebilanz der Holzsortimente

Teil 2: Holzeinschlag in Österreich

Teil 3: Preisentwicklung der Holzsortimente Teil 4: Import & Export von Holzsortimenten Teil 5: Biomasseheizungen in Österreich Teil 6: Industrien der Holzverarbeitung

Das vorliegende Dokument ist Teil 2 dieser Serie und betrachtet die Entwicklung des Holzeinschlags in Österreich im Jahr 2016.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage klimaaktiv energieholz

Anmerkung: Für die Umrechnung (Gewicht-Volumen-Energiegehalt) der verschiedenen Holzsortimente werden in der Serie der Marktinformationen primär die von der Österreichischen Energieagentur – Austrian Energy Agency – gemeinsam mit wesentlichen Marktakteuren erstellten „Umrechnungsfaktoren für Energieholzsortimente bei Holz- bzw. Energiebilanzberechnungen“ herangezogen2. Bei externen Daten sind mitunter andere Umrechnungsfaktoren hinterlegt, sodass bei Bedarf Faktoren der Herkunftsquelle übernommen werden.

1Download: http://www.klimaaktiv.at/erneuerbare/energieholz/marktanalyse.html

2Download http://www.klimaaktiv.at/erneuerbare/energieholz/werkzeuge-und-hilfsmittel.html

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MARTKTINFORMATION TEIL 2: HOLZEINSCHLAG IN ÖSTERREICH

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2 VORWORT

NAHEZU 50 % DER FLÄCHE ÖSTERREICHS SIND VON WALD BEDECKT. Die Bewirtschaftung dieser Wälder und damit verbundenen holzverarbeitenden Branchen stellen einen überaus wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Dies gilt sowohl für die stoffliche Nutzung, beispielsweiße Bau und Möbel, als auch für die energetische Nutzung zur Erzeugung von Strom und Wärme.

Alljährlich ermittelt das Ministerium für ein Lebenswertes Österreich im Rahmen der

Holzeinschlagsmeldung (HEM) die in Österreich geschlägerten Holzmengen. Grundlage für die Erhebung ist das österreichische Forstgesetz, welches die Forstbehörde zur periodischen Erfassung verpflichtet. Die HEM beschränkt sich dabei auf Waldboden und erfasst den Holzeinschlag in Erntefestmetern ohne Rinde.

Holznutzungen auf anderen Flächen werden nicht erfasst.

Die HEM liefert Informationen über die Holznutzung sowohl für alle Bundesländer als auch gegliedert nach Besitzkategorie in Kleinwaldbesitzer (Waldbesitz < 200 ha), Großwald (Waldbesitz > 200 ha) und die Österreichischen Bundesforste.

Abhängig von der Besitzkategorie und dem Bundesland kommen drei unterschiedliche Erfassungsmethoden für den Holzeinschlag zur Anwendung. Für den Großwald wird in allen

Bundesländern eine Vollerhebung durchgeführt. Für den Kleinwald führen die Bundesländer Tirol und Vorarlberg ebenfalls eine Vollerhebung durch, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und die Steiermark führen in dieser Kategorie eine Stichprobenerhebung durch, Burgenland und Wien beschränken sich hier auf Schätzungen.

Die HEM gibt sowohl Auskunft über das eingeschlagene Nutzholz, untergliedert in Säge- und Industrieholz, als auch über das genutzte Energieholz, gegliedert in Brennholz und Waldhackgut. Des Weiteren gibt die HEM Auskunft über die Holzarten, die Nutzungsarten (Vornutzung, Endnutzung), die Holzverwendung (Verkauf, Eigenverbrauch) sowie über die angefallenen Schadholzmengen.

Im Folgenden werden Informationen aus der HEM, die für den Energieträger Holz bedeutend sind, übersichtlich dargestellt und erläutert.

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-- 7 --

3 HOLZEINSCHLAG IN ÖSTERREICH

IM JAHR 2016 WURDE IN ÖSTERREICH EINE HOLZMENGE VON INSGESAMT 16,76 MIO. ERNTEFESTMETER (EFM) OHNE RINDE EINGESCHLAGEN. Der Holzeinschlag lag damit um knapp 800.000 Efm (-4,5%) unter der Einschlagsmenge vom Vorjahr (17,55 Mio.). Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf ein geringeres Schadholzaufkommen (-27,9%) zurückzuführen. Von den geringeren Holzmengen am Markt betroffen waren v. a. die Sägeindustrie und die energetische Nutzung.

Grundsätzlich kann der Holzeinschlag in Nutzholz für die stoffliche Nutzung und Energieholz für die energetische Nutzung untergliedert werden. Die eingeschlagene Nutzholzmenge entsprach insgesamt rund 12,2 Mio. Efm (-3,2%) und kann in Industrie- und Sägerundholz unterteilt werden. Der Einschnitt von Sägerundholz betrug 9 Mio. Efm und war damit im Jahresvergleich rund 5,1% geringer. Die Nutzung von Industrierundholz z.B. in der Papierindustrie ist jedoch auf knapp 3,2 Mio. EFM gestiegen was einem Plus von 2,8% entspricht. Es ist anzunehmen, dass zwischen Sägeschwachholz und Industrierundholz

Verschiebungen stattfanden. Die Hauptsortimente für die energetische Nutzung sind Waldhackgut und Brennholz. Im Jahr 2016 lag die Energieholzmenge bei knapp 4,6 Mio. Efm (-7,8%), was einem Anteil von rund 27% am Gesamteinschlag entspricht. Diese Menge setzt sich zu etwa 60% aus Nadelholz und 40%

Laubholz zusammen. Darüber hinaus werden von den holzverarbeitenden Industrien Sägenebenprodukte der energetischen Verwendung zugeführt.

Des Weiteren gibt die HEM Auskunft über das Nutzungsverhalten der Waldbesitzer und Veränderungen in der jeweiligen Besitzkategorie. Abbildung 1 zeigt, dass knapp 60% der Holzmengen im Kleinwald, gut 30% im Großwald und knapp 10% in den Österreichischen Bundesforsten eingeschlagen wurden. Im Vergleich zu 2015 sanken die eingeschlagenen Mengen in allen drei Kategorien. Der größte Rückgang ist mit -6,5% im Großwald über 200 ha zu verzeichnen.

Abbildung 1: Verteilung der Holzeinschlagsmengen in Mio. Efm o. R. im Jahr 2016 in den 3 Besitzkategorien Kleinwald, Großwald und Österr. Bundesforste inkl. Veränderungen zum Vorjahr

9,6 Mio. Efm;

-3,7%

5,5 Mio. Efm;

-6,5%

1,6 Mio. Efm;

-1,9%

Holzeinschlag 2016

Kleinwaldbesitz < 200 ha Großwaldbesitz >= 200 ha Österr. Bundesforste Quelle: BMLFUW

Grafik: Österreichische Energieagentur

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MARTKTINFORMATION TEIL 2: HOLZEINSCHLAG IN ÖSTERREICH

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4 ENTWICKLUNG DES HOLZEINSCHLAGS

HOLZEINSCHLAGSMELDUNGEN GEBEN DURCH DIE UMFASSENDE

DARSTELLUNG DER JÄHRLICHEN HOLZNUTZUNG einen guten Überblick über die langfristige Entwicklung des Holzmarktes insgesamt, aber auch über die Entwicklung der unterschiedlichen

Einzelsortimente und Bewirtschaftungsformen.

Nach dem bisherigen Höchststand von 21,8 Mio. Efm im Jahr 2008 liegt die Holzeinschlagsmenge 2016 wieder bei 16,8 Mio. Efm und ist damit seither um 23% gesunken. Bei einer langfristigen Betrachtung der Entwicklung über die letzten 20 Jahre zeigt sich jedoch, dass die Holzeinschlagsmenge insgesamt

gesteigert wurde und sich die vergangenen Jahre auf einem Niveau von etwa 16-18 Mio. Efm eingependelt hat (Abbildung 2). Ursache für die starken Schwankungen sind meist Naturereignisse, wie z.B. die Stürme Emma und Paula im Jahr 2008, die zu großen Mengen an Schadholz führen und eine planmäßige

Waldbewirtschaftung erschweren, andererseits nehmen auch veränderte Marktbedingungen Einfluss auf die Holzpreise und wirken sich damit auf die eingeschlagenen Holzmengen aus.

Da Österreich Standort einer hochentwickelten holzverarbeitenden Industrie und zahlreicher Biomassefeuerungsanlagen ist, besteht nach wie vor eine hohe Nachfrage nach heimischen

Holzsortimenten. Dies lässt auch zukünftig günstige Marktbedingungen für eine effektive Nutzung der Wälder, selbstverständlich unter Gewährleistung von Nachhaltigkeit, erwarten. Insbesondere im Kleinwald sind noch bedeutende Nutzungsreserven vorhanden, welche zukünftig verstärkt auf den Markt gebracht werden könnten.

Abbildung 2: Die Entwicklung der Einschlagsmengen in den Jahren 1993-2016 0

5 10 15 20 25

[Mio. Efm o. R.]

Entwicklung der Einschlagsmenge

Gesamteinschlagsmenge pro Jahr Quelle: BMLFUW

Grafik: Österreichische Energieagentur

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-- 9 --

5 ENERGIEHOLZ UND NUTZHOLZ

DIE GEERNTETE HOLZMENGE WIRD IM RAHMEN DER HOLZEINSCHLAGS- MELDUNG IN DIE BEIDEN GROßEN GRUPPEN „Holz für die stoffliche Nutzung“ und „Holz für die energetische Nutzung“ unterteilt (Abbildung 3). Der Holzmengen für die stoffliche Nutzung lag im Jahr 2016 bei 12,17 Mio. Efm (2015: 12,57 Mio. Efm) und jene für die energetische Nutzung bei 4,6 Mio. Efm (2015: 5 Mio. Efm). Langfristig betrachtet ist der Holzeinsatz in beiden Nutzungspfaden gestiegen.

Für die stoffliche Nutzung wird Holz vor allem als Sägerundholz (9 Mio. Efm, 74%) und zu einem

geringeren Anteil (3,2 Mio. Efm, 26%) als Industrierundholz dem Markt zugeführt. Sägerundholz wird von der Sägeindustrie zu Schnittholz und Holznebenprodukten verarbeitet und bildet die Grundlage für

höherwertige Holzprodukte. Industrieholz wird vorwiegend in der Zellstoff- und Papierindustrie zu Fasern verarbeitet oder in der Plattenindustrie verwendet. Das Verhältnis von Säge- zu Industrieholz liegt im zeitlichen Verlauf betrachtet konstant bei etwa 3:1. Wird zusätzlich zwischen Nadel- und Laubholz unterschieden, so ist es vor allem Fichtenholz, welches stofflich genutzt wird.

Die Erntemengen für Energieholz haben sich über die letzten Jahre auf ein Mengenverhältnis von etwa 50% Waldhackgut und 50% Brennholz eingependelt. Während Brennholz seit langem traditionell als Brennstoff eingesetzt wird, kam Waldhackgut erst während der 90er Jahre zunehmend auf den Markt.

Waldhackgut hat seither aufgrund neu installierter Biomasseheizwerke stark an Bedeutung gewonnen und wird seit dem Jahr 2006 getrennt erfasst.

Abbildung 3: Stofflich und energetisch genutzte Holzmengen in den Jahren 1993-2016 0

5 10 15 20 25

[Mio. Efm o. R.]

Stoffliche und energetische Nutzung

stoffliche Nutzung energetische Nutzung Quelle: BMLFUW

Grafik: Österreichische Energieagentur

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MARTKTINFORMATION TEIL 2: HOLZEINSCHLAG IN ÖSTERREICH

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6 NADELHOLZ UND LAUBHOLZ

ABBILDUNG 4 ZEIGT DIE VERTEILUNG DER EINGESCHLAGENEN HOLZMENGEN IN LAUB- UND NADELHOLZ. Aus dieser Zeitreihe geht deutlich hervor, dass Nadelholz insgesamt von wesentlich größerer Bedeutung für die österreichische Wirtschaft ist. Jedoch sind die Erntemengen weitaus größeren Schwankungen unterworfen, während sich die Laubholzmengen nur geringfügig ändern.

Die im Jahr 2016 eingeschlagenen Holzmengen verteilen sich insgesamt zu rund 83% (13,9 Mio. Efm) auf Nadelholz- und zu rund 17% (2,9 Mio. Efm) auf Laubholzsortimente. Nadelholz ist vor allem in der stofflichen Nutzung ein gefragter Rohstoff. Laubholz ist hier eher von nachrangiger Bedeutung und die genutzten Mengen stiegen im vergangenen Jahr leicht um 3%. Vor allem Eiche findet in Möbelproduktion aktuell großen Anklang.

In der energetischen Nutzung wird ebenfalls vor allem Nadelholz (etwa 60%) verwendet. Laubholz mit einer Menge von 1,9 Mio. Efm findet sich vor allem als Brennholz (1Mio. Efm) am Markt, wobei gerade die energetische Verwendung als Brennholz in den vergangenen Jahren zurückging. Das Sortiment Waldhackgut wird mit einer Menge von 1,5 Mio. Efm und einem Mengenanteil von rund zwei Drittel klar von Nadelholz dominiert.

Abbildung 4: Anteile von Laub- und Nadelholz am Holzeinschlag in den Jahren 1993-2016 0

5 10 15 20 25

[Mio. Efm o. R.]

Anteile Laubholz und Nadelholz

Nadelholz Laubholz Quelle: BMLFUW

Grafik: Österreichische Energieagentur

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7 SCHADHOLZ

NEBEN EINER PLANMÄßIGEN BEWIRTSCHAFTUNG DER WÄLDER fallen stets auch zusätzliche, außerplanmäßige Schadholzmengen an. Vor allem in den Jahren 2003, 2007 und 2008 kamen große Mengen Schadholz auf den Markt. Ursache dafür waren außergewöhnliche starke Sturmereignisse, welche große Schäden – nicht nur in Österreich – verursachten. Bei solchen Ereignissen entsteht am Markt kurzfristig ein Überangebot bestimmter Holzsortimente und es kommt meist zu Verschiebungen in der Nutzung der Sortimente.

So kamen in den Jahren 2007 und 2008 hohe Schadholzmengen in etwa dem gleichen Ausmaß auf den Markt wie Holz aus der planmäßigen Nutzung. In den darauffolgenden Jahren fiel die Schadholzmenge wieder (Abbildung 5) auf rund 3 Mio. Efm im Jahr 2012. In den Jahren 2013, 2014 und 2015 sind die Schadholzmengen wieder wesentlich gestiegen und erreichten im Jahr 2015 rund 7,4 Mio Efm und damit einen Anteil von 42% am Gesamtholzeinschlag. Damit lagen die Schadholzmengen wieder deutlich über dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre. Hauptverantwortlich für den Anstieg im Jahr 2014 und 2015 war ein massiver Schneebruch in Kärnten und der Steiermark, der allein in Kärnten zu mehr als 900.000

zusätzlichen Efm Laub- und Nadelholz führte. Das Jahr 2015 war zusätzlich von einer Periode hoher Temperaturen und Trockenheit gekennzeichnet, was günstige Bedingungen für den Borkenkäfer schaffte.

Im Jahr 2016 lagen die Schadholzmengen mit 5,4 Mio. Efm bei einem Anteil von 32%. Damit scheinen die Schadholzmengen durch den Borkenkäfer vorerst eingedämmt, was vor allem auf die erhöhte

Aufmerksamkeit und gutes Management der Forstwirte sowie auf unterstützende Maßnahmen durch die Behörden zurückgeführt werden kann.

Abbildung 5: Schadholzanteil am Holzeinschlag in den Jahren 1993-2016 0

5 10 15 20 25

[Mio. Efm o. R.]

Schadholzanteil am Holzeinschlag

regulärer Holzeinschlag Schadholz Quelle: BMLFUW

Grafik: Österreichische Energieagentur

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MARTKTINFORMATION TEIL 2: HOLZEINSCHLAG IN ÖSTERREICH

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8 HOLZEINSCHLAG NACH BESITZKATEGORIEN

IN DER HOLZEINSCHLAGSMELDUNG ERFOLGT ZUSÄTZLICH ZU DEN BEREITS DARGESTELLTEN STRUKTURIERUNGEN auch eine Gliederung nach der Eigentumsart (bzw.

Besitzkategorie, Betriebsgröße). Eine Einteilung erfolgt dabei in Betriebe <200 ha und >200 ha. Die Österreichischen Bundesforste (ÖBF) sind getrennt ausgewiesen.

Abbildung 6 zeigt die Verteilung des Holzeinschlages nach der Besitzkategorie bzw. der Betriebsgröße für die Jahre 1993 bis 2016. Darin wird deutlich, dass die Holzeinschlagsmengen zu einem überwiegenden Anteil von rund 60% aus dem Kleinwald, d.h. kleinen land- und forstwirtschaftlichen Betrieben bzw.

Privatwald kleiner 200 ha, stammen. Dazu muss angemerkt werden, dass der österreichische Wald sehr kleinstrukturiert ist und viele Betriebe noch weit unter der Grenze von 200 ha liegen.

Der Verlauf der Einschlagsmengen über die vergangenen 20 Jahre zeigt, dass insbesondere die Kleinwaldbesitzer ihren Einschlag erheblich steigern konnten. In den letzten Jahren hat sich diese Entwicklung abgeschwächt und die Einschlagsmenge sinkt trotz guter Holzpreise und hoher Holzvorräte wieder.

Um das vorhandene Nutzungspotential auszuschöpfen bedarf es neuer Konzepte und gezielter Maßnahmen bei Kleinwaldbesitzern. Ein gutes Beispiel dafür ist der steigende Anteil professioneller Waldpflege und Bewirtschaftung. Speziell Kleinwaldbesitzer mit einer geringen forstwirtschaftlicher Erfahrung und unzureichender Maschinenausstattung könnten zukünftig im Fokus solcher Bemühungen stehen.

Abbildung 6: Holzeinschlagsmenge nach Besitzkategorien in den Jahren 1993-2016 0

5 10 15 20 25

[Mio. Efm o. R.]

Holzeinschlagsmenge nach Besitzkategorien

Kleinwaldbesitz < 200 ha Großwaldbesitz >= 200 ha Österr. Bundesforste Quelle: BMLFUW

Grafik: Österreichische Energieagentur

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9 HOLZEINSCHALGSMENGE NACH BUNDESLÄNDERN VERTEILT

ABBILDUNG 7 ZEIGT DIE JEWEILIGEN REGIONALEN ANTEILE DER

ÖSTERREICHISCHEN BUNDESLÄNDER AM GESAMTHOLZEINSCHLAG VON 16,8 MIO.

EFM. Daraus geht deutlich eine Konzentration der Waldflächen und Holzindustrien auf bestimmte Bundesländer hervor. Die Steiermark, das waldreichste Bundesland, trägt mit knapp 26% bzw. 4,4 Mio.

Efm den größten Anteil bei. Gefolgt wird die Steiermark von den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich und Kärnten mit jeweils 21,3%, 15,8% und 14,3%. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Holzeinschlagsmengen in Niederösterreich und Oberösterreich geringfügig gestiegen. Insgesamt schlugen diese drei Bundesländer rund 8,9 Mio. Efm ein. Die fünf restlichen Bundesländer umfassen zusammen einen Anteil von knapp 22,6% bzw. rund 3,5 Mio. Efm. Die geringsten Einschlagsmengen wurden in Wien verzeichnet, gefolgt von Vorarlberg, Burgenland, Salzburg und Tirol.

Besonders markante Einschlagsrückgänge gegenüber dem Vorjahr sind in der Steiermark und

Niederösterreich mit jeweils 0,3 Mio. Efm zu verzeichnen. Auch in Tirol war der Einschlag mit 1,2 Mio.

Efm um gut 12% geringer. In Kärnten, Salzburg, Vorarlberg und Wien hingegen stieg der Einschlag geringfügig.

Abbildung 7: Bundesländeranteile an der Holzeinschlagsmenge im Jahr 2016 Burgenland

4,7%

Kärnten 14,3%

Niederösterreich 21,3%

Oberösterreich 15,8%

Salzburg 7,3%

Steiermark 26,0%

Tirol 7,0%

Vorarlberg 1,9%

Wien 0,2%

Holzeinschlag nach Bundesländern 2016

Quelle: BMLFUW

Grafik: Österreichische Energieagentur

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www.bmlfuw.gv.at www.klimaaktiv.at

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