HOLZEINSCHLAG IN ÖSTERREICH
MARKTINFORMATION TEIL 2
IMPRESSUM
Medieninhaber und Herausgeber:
BUNDESMINISTERIUM FÜR NACHHALTIGKEIT UND TOURISMUS Stubenring 1, 1010 Wien www.bmnt.gv.at
Strategische Gesamtkoordination:
BMNT, Abt. IV/3 Nachhaltige Finanzen und Standortpolitik
Drin. Bettina Bergauer, Drin. Katharina Kowalski, Mag. Philipp Maier, Elisabeth Bargmann BA, DI Hannes Bader Konzept und Gestaltung:
klimaaktiv energieholz
Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency DI Martin Höher Msc., DI Lorenz Strimitzer
Mariahilfer Straße 136, 1150 Wien Tel: +43 1 5861524-0
E-Mail: klimaaktiv@energyagency.at Website: www.klimaaktiv.at/energieholz
Das Programm „energieholz“ ist Teil der Klimaschutzinitiative klimaaktiv des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT).
Haftungsausschluss: Die Österreichische Energieagentur hat die Inhalte der vorliegenden Publikation mit größter Sorgfalt recherchiert und dokumentiert. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte können wir jedoch keine Gewähr übernehmen.
Bildnachweis Cover: shutterstock.com/Ingrid Balabanova Alle Rechte vorbehalten.
Wien, Juli 2018
INHALT
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INHALTSVERZEICHNIS IMPRESSUM ... 2
1 KLIMAAKTIV ENERGIEHOLZ ... 4
2 VORWORT ... 5
3 HOLZEINSCHLAG IN ÖSTERREICH... 6
4 ENTWICKLUNG DES HOLZEINSCHLAGS ... 7
5 ENERGIEHOLZ UND NUTZHOLZ ... 8
6 NADELHOLZ UND LAUBHOLZ ... 9
7 SCHADHOLZ ... 10
8 HOLZEINSCHLAG NACH BESITZKATEGORIEN ... 11
9 HOLZEINSCHALGSMENGE NACH BUNDESLÄNDERN VERTEILT ... 12
1 KLIMAAKTIV ENERGIEHOLZ
ANGESICHTS DER REGEN NACHFRAGE NACH HOLZ für die stoffliche und energetische Verwendung müssen dem Markt zusätzlich, möglichst nachhaltig produzierte und klar definierte
Holzsortimente zugeführt werden. Aktuell nehmen sowohl die Waldfläche und der Holzvorrat in Österreich zu. Es besteht daher noch großes Potential heimisches Holz einer nachhaltigen Verwendung zuzuführen und damit fossile Rohstoffe zu ersetzen.
Das klimaaktiv Programm energieholz unterstützt die Mobilisierung dieser bislang ungenutzten österreichischen Holzressourcen und trägt dazu bei, dass neue Energieholzmengen beschleunigt auf den Markt gebracht werden. Darüber hinaus informiert klimaaktiv energieholz regelmäßig über aktuelle Bedingungen und Entwicklungen am Energieholzmarkt um dessen Transparenz zu erhöhen. Aktuelles Wissen zum Thema Energieholz erleichtert die Erreichung der gewünschten Ziele, wie z.B. die Mobilisierung ungenutzter Holzressourcen. Aus diesem Grund beobachtet und analysiert klimaaktiv energieholz laufend den Energieholzmarkt und bietet ein umfassendes Informationsangebot.
Teil dieser Tätigkeit ist die Veröffentlichung von Marktinformationen, welche sich jeweils einem bestimmten Teilbereich des Energieholzmarktes widmen und laufend aktualisiert werden. In diesen Dokumenten werden Zahlen, Daten und Fakten zum Energieholzaufkommen, Energieholzmarkt und dem Energieholzverbrauch dargestellt.
Die folgenden Marktinformationen sind bereits erschienen und online verfügbar1: Teil 1: Energiebilanz der Holzsortimente
Teil 2: Holzeinschlag in Österreich
Teil 3: Preisentwicklung der Holzsortimente Teil 4: Import & Export von Holzsortimenten Teil 5: Biomasseheizungen in Österreich Teil 6: Industrien der Holzverarbeitung
Das vorliegende Dokument ist Teil 2 dieser Serie und betrachtet die Entwicklung des Holzeinschlags in Österreich im Jahr 2017.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage klimaaktiv energieholz
Anmerkung: Für die Umrechnung (Gewicht-Volumen-Energiegehalt) der verschiedenen Holzsortimente werden in der Serie der Marktinformationen primär die von der Österreichischen Energieagentur – Austrian Energy Agency – gemeinsam mit wesentlichen Marktakteuren erstellten „Umrechnungsfaktoren für Energieholzsortimente bei Holz- bzw. Energiebilanzberechnungen“ herangezogen2. Bei externen Daten sind mitunter andere Umrechnungsfaktoren hinterlegt, sodass bei Bedarf Faktoren der Herkunftsquelle übernommen werden.
1Download: http://www.klimaaktiv.at/erneuerbare/energieholz/marktanalyse.html
2Download http://www.klimaaktiv.at/erneuerbare/energieholz/werkzeuge-und-hilfsmittel.html
MARTKTINFORMATION TEIL 2: HOLZEINSCHLAG IN ÖSTERREICH
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2 VORWORT
NAHEZU 50 % DER FLÄCHE ÖSTERREICHS SIND VON WALD BEDECKT. Die Bewirtschaftung dieser Wälder und damit verbundenen holzverarbeitenden Branchen stellen einen überaus wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Dies gilt sowohl für die stoffliche Nutzung, beispielsweiße Bau und Möbel, als auch für die energetische Nutzung zur Erzeugung von Strom und Wärme.
Alljährlich ermittelt das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) im Rahmen der Holzeinschlagsmeldung (HEM) die in Österreich geschlägerten Holzmengen. Grundlage für die Erhebung ist das österreichische Forstgesetz, welches die Forstbehörde zur periodischen Erfassung verpflichtet. Die HEM beschränkt sich dabei auf Waldboden und erfasst den Holzeinschlag in Erntefestmetern ohne Rinde.
Holznutzungen auf anderen Flächen werden nicht erfasst.
Die HEM liefert Informationen über die Holznutzung sowohl für alle Bundesländer als auch gegliedert nach Besitzkategorie in Kleinwaldbesitzer (Waldbesitz < 200 ha), Großwald (Waldbesitz > 200 ha) und die Österreichischen Bundesforste.
Abhängig von der Besitzkategorie und dem Bundesland kommen drei unterschiedliche Erfassungsmethoden für den Holzeinschlag zur Anwendung. Für den Großwald wird in allen
Bundesländern eine Vollerhebung durchgeführt. Für den Kleinwald führen die Bundesländer Tirol und Vorarlberg ebenfalls eine Vollerhebung durch, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und die Steiermark führen in dieser Kategorie eine Stichprobenerhebung durch, Burgenland und Wien beschränken sich hier auf Schätzungen.
Die HEM gibt sowohl Auskunft über das eingeschlagene Nutzholz, untergliedert in Säge- und Industrieholz, als auch über das genutzte Energieholz, gegliedert in Brennholz und Waldhackgut. Des Weiteren gibt die HEM Auskunft über die Holzarten, die Nutzungsarten (Vornutzung, Endnutzung), die Holzverwendung (Verkauf, Eigenverbrauch) sowie über die angefallenen Schadholzmengen.
Im Folgenden werden Informationen aus der HEM, die für den Energieträger Holz bedeutend sind, übersichtlich dargestellt und erläutert.
3 HOLZEINSCHLAG IN ÖSTERREICH
IM JAHR 2017 WURDE IN ÖSTERREICH EINE HOLZMENGE VON RUND 17,65 MIO.
ERNTEFESTMETER (EFM) OHNE RINDE EINGESCHLAGEN. Der Holzeinschlag lag damit um knapp 900.000 Efm (5,3%) über der Einschlagsmenge des Vorjahres (16,76 Mio. Efm). Diese
Mehrnutzung ist hauptsächlich auf ein erhöhtes Schadholzaufkommen und der guten Konjunktur in der Sägeindustrie zurückzuführen. Dabei erhöhte sich vor allem der Einschnitt von Nadelholz (550.000 Efm).
Die energetische Nutzung stieg gesamt um rund 300.000 Efm und hier vor allem im Bereich Hackgut.
Grundsätzlich kann der Holzeinschlag in unterschiedliche Nutzholz- und Energieholzkategorien untergliedert werden. Die eingeschlagene Nutzholzmenge entsprach insgesamt rund 12,7 Mio. Efm und kann in 9,5 Mio. Efm Industrie- und 3,2 Mio. Efm Sägerundholz unterteilt werden. Während die Nutzung in Sägeindustrie stark stieg (4,6%), blieb die Nutzung von Industrierundholz z.B. in der Papierindustrie bei rund 3,2 Mio. Efm auf dem Niveau des Vorjahres. Die direkte energetische Nutzung bildet einen
untergeordneten Verwertungsweg meist minderwertigerer Holzsortimente. Insgesamt lag die Energieholzmenge im Jahr 2017 bei rund 4,9 Mio. Efm (6,9%), was einem Anteil von rund 28% am Gesamteinschlag entspricht. Die Hauptsortimente für die energetische Nutzung sind Waldhackgut und Brennholz. Diese Menge setzt sich zu etwa 60% aus Nadelholz und 40% Laubholz zusammen. Darüber hinaus werden im Verlauf der weiteren Verarbeitung Sägenebenprodukte wie Kappholz, Rinde und Spreißel einer energetischen Verwendung zugeführt.
Des Weiteren gibt die HEM Auskunft über das Nutzungsverhalten und Änderungen in den
Besitzkategorien. Abbildung 1 zeigt die Verteilung der Holzeinschlagsmengen sowie die Veränderung zum Vorjahr. So wurden knapp 60% der Holzmengen im Kleinwald, gut 30% im Großwald und knapp 10% in den Österreichischen Bundesforsten eingeschlagen. Der Einschlag stieg 2016 in den Besitzkategorien Klein- und Großwald, wobei eine Mehrnutzung mit 730.000 Efm vor allem im Kleinwald stattfand.
Abbildung 1: Verteilung der Holzeinschlagsmengen in Mio. Efm o. R. im Jahr 2017 in den 3 Besitzkategorien Kleinwald, Großwald und Österr. Bundesforste inkl. Veränderungen zum Vorjahr
10,4 Mio. Efm;
+7,6%
5,7 Mio. Efm;
+3,2%
1,6 Mio. Efm;
-1,5%
Holzeinschlag 2017
Kleinwaldbesitz < 200 ha Großwaldbesitz >= 200 ha Österr. Bundesforste Quelle: BMNT
Grafik: Österreichische Energieagentur
MARTKTINFORMATION TEIL 2: HOLZEINSCHLAG IN ÖSTERREICH
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4 ENTWICKLUNG DES HOLZEINSCHLAGS
HOLZEINSCHLAGSMELDUNGEN GEBEN DURCH DIE UMFASSENDE
DARSTELLUNG DER JÄHRLICHEN HOLZNUTZUNG einen guten Überblick über die langfristige Entwicklung des Holzmarktes insgesamt, aber auch über die Entwicklung der unterschiedlichen
Einzelsortimente und Bewirtschaftungsformen.
Nach dem bisherigen Höchststand von 21,8 Mio. Efm im Jahr 2008 hat sich die Holzeinschlagsmenge seither im Bereich zwischen 16 und 18 Mio. Efm eingependelt. Bei einer langfristigen Betrachtung der Entwicklung über die letzten 20 Jahre zeigt sich jedoch, dass die Holznutzung insgesamt gesteigert werden konnte (Abbildung 2). Ursache für die stark schwankende Nutzung sind meist Naturereignisse, wie z.B. die Stürme Emma und Paula im Jahr 2008, die zu großen Mengen an Schadholz führen und eine planmäßige Waldbewirtschaftung erschweren, andererseits nehmen auch veränderte Marktbedingungen Einfluss auf die Holzpreise und wirken sich damit auf die eingeschlagenen Holzmengen aus.
Da Österreich Standort einer hochentwickelten holzverarbeitenden Industrie und zahlreicher Biomassefeuerungsanlagen ist, besteht nach wie vor eine hohe Nachfrage nach heimischen
Holzsortimenten. Dies lässt auch zukünftig günstige Marktbedingungen für eine effektive Nutzung der Wälder, selbstverständlich unter Gewährleistung von Nachhaltigkeit, erwarten. Insbesondere im Kleinwald sind noch bedeutende Nutzungsreserven vorhanden, welche wirtschaftlich genutzt werden könnten.
Abbildung 2: Die Entwicklung der Einschlagsmengen in den Jahren 1993-2017
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[Mio. EFM o. R.]
Entwicklung der Einschlagsmenge
Gesamteinschlagsmenge pro Jahr Quelle: BMNT
Grafik: Österreichische Energieagentur
5 ENERGIEHOLZ UND NUTZHOLZ
DIE GEERNTETE HOLZMENGE WIRD IM RAHMEN DER HOLZEINSCHLAGS- MELDUNG IN DIE BEIDEN GROßEN GRUPPEN „Holz für die stoffliche Nutzung“ und „Holz für die energetische Nutzung“ unterteilt (Abbildung 3). Der Holzmengen für die stoffliche Nutzung lag im Jahr 2017 bei 12,74 Mio. Efm (2016: 12,17 Mio. Efm) und jene für die energetische Nutzung bei 4,9 Mio. Efm (2016: 4,6 Mio. Efm). Langfristig betrachtet ist der Holzeinsatz in beiden Nutzungspfaden gestiegen.
Für die stoffliche Nutzung wird Holz vor allem als Sägerundholz (9,5 Mio. Efm, 745%) und zu einem geringeren Anteil (3,2 Mio. Efm, 25%) als Industrierundholz dem Markt zugeführt. Sägerundholz wird von der Sägeindustrie zu Schnittholz und Holznebenprodukten verarbeitet und bildet die Grundlage für
höherwertige Holzprodukte. Industrieholz wird vorwiegend in der Zellstoff- und Papierindustrie zu Fasern verarbeitet oder in der Plattenindustrie verwendet. Das Verhältnis von Säge- zu Industrierundholz liegt im zeitlichen Verlauf betrachtet konstant bei etwa 3:1. Wird zusätzlich zwischen Nadel- und Laubholz unterschieden, so ist es vor allem Fichtenholz, welches stofflich genutzt wird.
Die Erntemengen für Energieholz haben sich über die letzten Jahre auf ein Mengenverhältnis von etwa 50% Waldhackgut und 50% Brennholz eingependelt. Während Brennholz seit langem traditionell als Brennstoff eingesetzt wird, kam Waldhackgut erst während der 90er Jahre zunehmend auf den Markt.
Waldhackgut hat seither aufgrund neu installierter Biomasseheizwerke stark an Bedeutung gewonnen und wird seit dem Jahr 2006 getrennt erfasst.
Abbildung 3: Stofflich und energetisch genutzte Holzmengen in den Jahren 1993-2017 0
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[Mio. Efm o. R.]
Stoffliche und energetische Nutzung
stoffliche Nutzung energetische Nutzung Quelle: BMNT
Grafik: Österreichische Energieagentur
MARTKTINFORMATION TEIL 2: HOLZEINSCHLAG IN ÖSTERREICH
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6 NADELHOLZ UND LAUBHOLZ
ABBILDUNG 4 ZEIGT DIE VERTEILUNG DER EINGESCHLAGENEN HOLZMENGEN IN LAUB- UND NADELHOLZ. Aus dieser Zeitreihe geht deutlich hervor, dass Nadelholz insgesamt von wesentlich größerer Bedeutung für die österreichische Wirtschaft ist. Jedoch sind die Erntemengen weitaus größeren Schwankungen unterworfen, während sich die Laubholzmengen nur geringfügig ändern.
Die im Jahr 2017 eingeschlagenen Holzmengen verteilen sich insgesamt zu rund 83% (13,9 Mio. Efm) auf Nadelholz- und zu rund 17% (2,9 Mio. Efm) auf Laubholzsortimente. Nadelholz ist vor allem in der stofflichen Nutzung ein gefragter Rohstoff. Laubholz ist hier eher von nachrangiger Bedeutung und die genutzten Mengen stiegen im vergangenen Jahr leicht um 3%. Vor allem Eiche findet in Möbelproduktion aktuell großen Anklang.
In der energetischen Nutzung wird ebenfalls vor allem Nadelholz (etwa 60%) verwendet. Laubholz mit einer Menge von 1,9 Mio. Efm findet sich vor allem als Brennholz (1Mio. Efm) am Markt, wobei gerade die energetische Verwendung als Brennholz in den vergangenen Jahren zurückging. Das Sortiment Waldhackgut wird mit einer Menge von 1,5 Mio. Efm und einem Mengenanteil von rund zwei Drittel klar von Nadelholz dominiert.
Abbildung 4: Anteile von Laub- und Nadelholz am Holzeinschlag in den Jahren 1993-2016 0
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[Erntefestmeter ohne Rinde] Millionen
Anteile Laubholz und Nadelholz
Nadelholz Laubholz Quelle: BMNT
Grafik: Österreichische Energieagentur
7 SCHADHOLZ
NEBEN EINER PLANMÄßIGEN BEWIRTSCHAFTUNG DER WÄLDER fallen stets auch zusätzliche, außerplanmäßige Schadholzmengen an. Vor allem in den Jahren 2003, 2007 und 2008 kamen aufgrund von Sturmereignissen große Mengen an Schadholz auf den Markt. Im Zuge solcher Ereignisse entsteht am Markt kurzfristig ein Überangebot bestimmter Holzsortimente und es kommt meist zu Verschiebungen in der Nutzung der Sortimente.
So kamen in den Jahren 2007 und 2008 hohe Schadholzmengen in etwa dem gleichen Ausmaß auf den Markt wie Holz aus der planmäßigen Nutzung. In den darauffolgenden Jahren fiel die Schadholzmenge wieder (Abbildung 5) auf rund 3 Mio. Efm im Jahr 2011 bis 2013. Seither waren wieder wesentlich höhere Schadholzmengen zu verzeichnen. So lag der Anteil von Schadholz am Gesamtholzeinschlag im Jahr 2015 wieder bei rund 42% (7,4 Mio Efm), womit die Schadholzmengen wieder deutlich über dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre lag. Hauptverantwortlich für höhere Schadholzmengen waren unter anderem ein Eisregen in Kärnten und der Steiermark (2014/15) sowie Perioden mit hohen Temperaturen und wenig Niederschlag, was die Ausbreitung des Borkenkäfers begünstigte.
Im Jahr 2017 lagen die Schadholzmengen mit 6,5 Mio. Efm bei einem Anteil von 37%, was rund 1,1 Mio.
Efm über der Vorjahresmenge liegt. Diese Menge verteilt sich auf 5,8 Mio. Efm Nadelholz, meist Fichte, und 0,7 Mio. Efm Laubholz. Die Gründe hierfür liegen in einem Zusammenspiel ungünstiger
Wetterbedingungen. Einerseits führten günstigen Bedingungen für ein starkes Borkenkäferaufkommen im Frühjahr und Sommer und andererseits kam es in der zweiten Jahreshälfte durch die Sturmereignissen
„Herwart“ und „Yves“ zu Windbrüchen. Betroffen war vor allem die Nadelwaldbestände in Nieder- und Oberösterreich.
Abbildung 5: Schadholzanteil am Holzeinschlag in den Jahren 1993-2017 0
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[Mio. Efm o. R.]
Schadholzanteil am Holzeinschlag
regulärer Holzeinschlag Schadholz Quelle: BMNT
Grafik: Österreichische Energieagentur
MARTKTINFORMATION TEIL 2: HOLZEINSCHLAG IN ÖSTERREICH
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8 HOLZEINSCHLAG NACH BESITZKATEGORIEN
IN DER HOLZEINSCHLAGSMELDUNG ERFOLGT ZUSÄTZLICH ZU DEN BEREITS DARGESTELLTEN STRUKTURIERUNGEN auch eine Gliederung nach der Eigentumsart (bzw.
Besitzkategorie, Betriebsgröße). Eine Einteilung erfolgt dabei in Großwald über 200 ha und Kleinwald kleiner 200 ha sowie Waldflächen der Österreichischen Bundesforste (ÖBF).
Abbildung 6 zeigt die Verteilung des Holzeinschlages nach der Besitzkategorie bzw. der Betriebsgröße für die Jahre 1993 bis 2017. Darin wird deutlich, dass die Holzeinschlagsmengen zu einem überwiegenden Anteil von rund 60% aus dem Kleinwald, d.h. kleinen land- und forstwirtschaftlichen Betrieben bzw.
Privatwald kleiner 200 ha, stammen. Dazu muss angemerkt werden, dass der österreichische Wald sehr kleinstrukturiert ist und ein Großteil der Betriebe weit unter der Grenze von 200 ha liegen. Der Verlauf der Einschlagsmengen über die vergangenen 20 Jahre zeigt, dass insbesondere die Kleinwaldbesitzer ihren Einschlag deutlich steigern konnten. In den vergangenen Jahren ist diese Entwicklung zunehmend stagniert und die Holznutzung hat sich bei etwa 10 Mio. Efm eingependelt.
Um das vorhandene Nutzungspotential auszuschöpfen bedarf es neuer Konzepte und gezielter Maßnahmen bei Kleinwaldbesitzern. Ein gutes Beispiel dafür ist der steigende Anteil professioneller Waldpflege und Bewirtschaftung. Speziell Kleinwaldbesitzer mit einer geringen forstwirtschaftlicher Erfahrung und unzureichender Maschinenausstattung könnten zukünftig im Fokus solcher Bemühungen stehen.
Auch im Großwald konnte die Holznutzung langfristig gesteigert werden. Großwald ist jedoch großteils kommerziell genutzter Wald und wird oft bereits sehr effizient genutzt. Nutzungsintensivierung ist hier nur bedingt möglich. Auf den Flächen der ÖBF ist man um eine konstant nachhaltige Nutzung des Holzes bemüht. Auf ein Jahr starker Nutzung, z.B. durch Schadereignisse, folgen Jahre verringerter Nutzung.
Abbildung 6: Holzeinschlagsmenge nach Besitzkategorien in den Jahren 1993-2017 0
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[Mio. Efm o. R.]
Holzeinschlagsmenge nach Besitzkategorien
Kleinwaldbesitz < 200 ha Großwaldbesitz >= 200 ha Österr. Bundesforste Quelle: BMNT
Grafik: Österreichische Energieagentur
9 HOLZEINSCHALGSMENGE NACH BUNDESLÄNDERN VERTEILT
ABBILDUNG 7 ZEIGT DIE JEWEILIGEN REGIONALEN ANTEILE DER
ÖSTERREICHISCHEN BUNDESLÄNDER AM GESAMTHOLZEINSCHLAG VON 17,65 MIO.
EFM. Daraus geht deutlich eine Konzentration der Holznutzung auf bestimmte Bundesländer mit großenWaldflächen und bedeutender Holzindustrie hervor. Die Steiermark, das waldreichste Bundesland, trägt mit 24,8% bzw. rund 4,4 Mio. Efm den größten Anteil bei. Gefolgt wird die Steiermark von den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich und Kärnten mit jeweils 24.1%, 17,3% und 14,5%. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Holzeinschlagsmengen vor allem in Oberösterreich gestiegen. Insgesamt schlugen diese drei Bundesländer rund 9,9 Mio. Efm ein. Die fünf restlichen Bundesländer umfassen zusammen einen Anteil von knapp 19,3% bzw. rund 3,4 Mio. Efm. Die geringsten Einschlagsmengen wurden in Wien verzeichnet, gefolgt von Vorarlberg, Burgenland, Salzburg und Tirol.
Besonders markante Einschlagssteigerungen gegenüber dem Vorjahr sind in der Oberösterreich und Niederösterreich mit jeweils etwa 0,4 Mio. Efm zu verzeichnen. Nur in Salzburg war der Einschlag um rund 0,2 Mio. Efm. signifikant geringer als im Vorjahr.
Abbildung 7: Bundesländeranteile an der Holzeinschlagsmenge im Jahr 2017 Burgenland
4,6%
Kärnten 14,5%
Niederösterreich 24,1%
Oberösterreich 17,3%
Salzburg 5,9%
Steiermark 24,8%
Tirol 6,7%
Vorarlberg 1,8%
Wien 0,3%
Holzeinschlag nach Bundesländern 2017
Quelle: BMNT
Grafik: Österreichische Energieagentur
www.bmnt.gv.at www.klimaaktiv.at