A 1704 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 36|
10. September 2010 Eine Transplantation ist ein grund-legender Einschnitt im Leben eines Menschen und seiner Angehörigen.
Die damit verbundenen Hoffnun- gen, Unsicherheiten und Ängste der Patienten erfordern einen sensiblen Umgang mit dem Thema. Mit der vom Pharmaunternehmen Novartis gestarteten Website www.transplan tation-verstehen.de sollen die Be- troffenen eine neutrale, verlässliche
Wissensplattform im Internet erhalten, die ihnen Orientie- rungshilfe bietet – unabhän- gig von dem zu transplantie- renden Organ. Möglich ist dies unter anderem durch den Aufbau: In 53 kurzen Lern- einheiten durchläuft der Pa- tient die Phasen einer Trans- plantation: angefangen bei der Wartezeit über die Opera- tion und die ersten Monate nach der Operation bis hin zum „normalen“ Leben mit dem neuen Organ. Fotos, Grafiken, Animationen und Filme erleichtern dabei das Ver- ständnis. Die Website setzt dabei auf Berichte von Betroffenen: Fünf Patienten, bei denen unterschiedli- che Organe transplantiert wurden, sprechen offen über ihr Leben vor und nach der Transplantation und geben Einblick in schwierige Pha- sen wie etwa die Abstoßung des Transplantats und das erneute War- ten auf eine Transplantation. EB
Der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen hat seinen Rechtsratgeber „Verer- ben zugunsten behinderter Men- schen“ aktualisiert. Ausführlich wird in der Broschüre erläutert, welche erb- und sozialhilfe- rechtlichen Aspekte bei der Gestaltung eines sogenannten Behindertentestaments zu be- achten sind. Die Neuauflage berücksichtigt die am 1. Janu- ar 2010 in Kraft ge tretene Erbrechtsreform und geht auf mögliche Probleme ein, die sich bei der Errichtung eines Behindertentestaments erge- ben können.
Dargestellt wird beispielsweise, wie sich lebzeitige Schenkungen an die nichtbehinderten Kinder auf die Gestaltung des Testaments auswir- ken und welche Regelungen zu tref- fen sind, damit ein behindertes RECHTSRATGEBER
Vererben zugunsten behinderter Menschen
Kind nach dem Tod der Eltern im Elternhaus wohnen bleiben kann.
An einem Beispiel wird verdeut- licht, welche Bestimmungen ein Behindertentestament enthalten sollte. Ein solches Testament gibt
Eltern die Möglichkeit, ihr behin- dertes Kind wirksam und zu seinem Nutzen erben zu lassen.
Die Broschüre steht im Internet als Download unter www.bvkm.de in der Rubrik „Recht und Politik“
zur Verfügung. EB
Die Medizintechnologiebranche ist eine der dynamischsten Industrien weltweit. In Deutschland beschäf- tigt die mittelständisch geprägte Branche mehr als 170 000 Men- schen. Die Deutschlandkarte der vom Bundesverband Medizintech- nologie e.V. (BVMed) gestarteten Informationskampagne „Der Mensch als Maßstab. Medizintechnologie“
(www.massstab-mensch.de), zeigt die größten Produktions- und For- schungsstätten aus der BVMed- Mitgliedschaft mit mehr als hundert Mitarbeitern sowie Informations- und Schulungszentren der Branche, die mit dem Symbol „i“ gekenn- zeichnet sind. Zusätzlich lassen sich die Unternehmen nach Re - gionen aufgeschlüsselt recherchie- ren (www.massstab-mensch.de/kam pagne/unternehmen). Die Informa- tionskampagne soll auf die Inno - vationskraft und Faszination von Medizintechnologien aufmerksam
machen. EB
MEDIZINTECHNOLOGIE
Online-Landkarte der Branche
Vor circa anderthalb Jahren hat an der RWTH Aachen und der Uni- versität Bonn ein Transregio-Son- derforschungsbereich seine Arbeit aufgenommen, der sich mit Organ- fibrosen beschäftigt. Die Vernar- bungen von Leber oder Niere ha- ben häufig einen tödlichen Aus- gang und verursachen zudem hohe Behandlungskosten. Die Universi- tät Bonn hat zu diesem Thema eine Podcast-Serie entwickelt. Im ers - ten Teil geht es um die Rolle der Leber als Entgiftungsorgan und Hormonproduzent. In unregelmä- ßigen Abständen sollen weitere Beiträge folgen, etwa zu den The- men „Was ist die Niere?“, „Was ist eine Fibrose?“ sowie zum Pro- gramm des Sonderforschungsbe- reichs insgesamt.
Die Reihe ist im Videoportal der Universität Bonn unter www.uni- bonn.tv abrufbar. EB PODCAST-SERIE
Organfibrosen
WISSENSPLATTFORM
Transplantation aus Patientenperspektive
Foto: dpa
Fragen zum Leben mit einem fremden Organ beant- wortet die Platt- form unter www.transplan tation-verste hen.de.
Über ein Behin- dertentesta- ment können El- tern ihr behinder- tes Kind finanziell absichern.
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