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Archiv "Erweiterte Rheumatherapie: Vitamin E gegen den „oxidativen Stress“ in der Zelle" (26.04.1990)

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mung der Migration von Ent- zündungszellen könne daher die Ausprägung der allergi- schen Symptome entschei- dend vermindern.

Als besondere Vorteile dieser Substanz für den Pa- tienten bezeichnete Prof.

Dr. G. Schulte-Wernighaus (Frankfurt) ihren raschen Wirkungseintritt (20 bis 30 Minuten), eine Wirkdauer von 24 Stunden bei einmal täglicher Einnahme (10 mg), eine regelmäßige Wirkung in- folge minimaler Metabolik

sowie ein nur geringer Ein- fluß auf das zentrale Nerven- system. Die hohe selektive Affinität zu den peripheren H1-Rezeptoren und die nur geringe ZNS-Passierbarkeit — die Antihistaminika der zwei- ten Generation sind wasser- löslich und passieren daher nicht die Blut-Hirn-Schranke

— sind die Gründe für die gute Verträglichkeit und das Feh- len von zentralen Nebenwir- kungen.

Der Vergleich mit ande- ren nicht-sedierenden Antihi-

staminika zeige nach An- gaben von Prof. Schöpf, daß das EEG-Leistungsspektrum (Aufmerksamkeit, Konzen- tration, Reaktion) unter der Therapie mit Zyrtec® deut- lich weniger beeinflußt wird und sogar nur im Bereich der Plazebogabe liegt. Die Pa- tienten werden somit nicht in ihrer Arbeitsfähigkeit und Fahrtüchtigkeit beeinträch- tigt.

Die große therapeutische Breite dieser Substanzen er- laubt nach Ansicht von Prof.

Schöpf auch den Einsatz hö- herer Dosen des neuen Wirk- stoffs, die mitunter bei schwe- ren Allergosen erforderlich sind.

Das Präparat wurde von der UCB-Forschung in Bel- gien entwickelt. Zyrtec® ist rezeptpflichtig und wird in Deutschland von den Phar- maunternehmen UCB Che- mie, 5014 Kerpen 3, und Cas- sella-Riedel, Frankfurt, ver- trieben.

Dr. med.

Vera Zylka-Menhorn

U

nter dem Vorsitz von Prof. Dr. K. Miehlke (Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin) wurde ein Fachpresse-Workshop zur Vitamin-E-Therapie bei rheumatischen Erkrankungen vom Pharmaunternehmen Efeka, Isernhagen, im Febru- ar 1990 in Garmisch-Parten- kirchen veranstaltet. Zum Teil jahrzehntelange Erfah- rungen mit dem Einsatz von Vitamin E (D-Alpha-Toco- pherol) in therapeutischer Dosierung wurden vorgetra- gen, ebenso neue Studien, welche die Wirksamkeit von Spondyvit® (enthält 400 mg Vitamin E aus natürlichem Keimöl, entspricht einer bio- logischen Wirksamkeit von 544 I.E. pro Kapsel) im Ver- gleich zu Plazebo oder Diclo- fenac-Natrium beim Morbus Bechterew, bei Arthrosen und chronischer Polyarthritis belegen.

Nach frühen Erfolgen von Prof. Dr. H. P. Jensen (Kiel) erzielte Prof. Miehlke seit Anfang 1980 bei rheumati- schen Weichteilbeschwerden, aktivierten Arthrosen und entzündlich rheumatischen Erkrankungen vom Typ der chronischen Polyarthritis mit Vitamin E in den meisten Fällen zumindest eine Ein- sparung nichtsteroidaler An- tiphlogistika, was bei Patien- ten mit Begleiterkrankungen (z. B. Ulkus-Patienten, Asth- matiker etc.) besondere Be- deutung gewinnt. Somit kön- nen auch medikamentös be- dingte Folgeschäden erspart

bleiben. Über eine ambulante kontrollierte Doppelblindstu- die mit Spondyvit® über drei Jahre bei Morbus Bechterew referierte der Orthopäde Dr.

K. G. Klein (Münster). Ver- glichen wurde die Langzeit- wirkung von 400 mg natürli- chem Vitamin E mit der Wir- kung von 50 mg Diclofenac- Natrium bei Morbus Bechte- rew-Patienten (n = 24) im Stadium 1 und 2. Es zeigte sich unter beiden Substanzen nahezu derselbe therapeuti- sche Effekt. Bei 12 von 14 Pa- tienten zeigte sich nach drei Jahren unter der Therapie mit Vitamin E kein Fort- schreiten des Krankheitspro- zesses.

Auch bei der Gonarthrose (n = 66) konnte Dr. M.

Bartsch (Marl) in einer Dop- pelblindstudie bestätigen, daß Vitamin E bei immerhin 62 Prozent der Patienten eine therapeutische Wirksamkeit zeigte. Dies bestätigen auch die neueren Ergebnisse von Dr. P. Link (Bad Kreuznach), der bei Patienten mit Gon- und/oder Coxarthrose (n = 30) unter hochdosierten Vit- amin-E-Gaben (2 x 400 mg/

die) gegenüber Diclofenac- Natrium (2 x 50 mg/die) kei- ne signifikanten Unterschiede bezüglich der therapeuti- schen Wirksamkeit feststellen konnte.

Bei einem Vergleich von Vitamin E (3 x 400 mg/die)

und Diclofenac (3 x 50 mg/- die) in der Behandlung der chronischen Polyarthritis (n

= 42) und der aktivierten Arthrosen (n = 53) zeigt sich ein annähernd vergleichbarer Rückgang der klinischen Symptome, unter Diclofenac traten jedoch wesentlich häu- figer Nebenwirkungen auf, wie Prof. Dr. G. Kolarz (Ba- den bei Wien) in zwei rando- misierten Doppelblindstudi- en nachweisen konnte.

Der Wissensstand über Vitamine — einschließlich dem D-Alpha-Tocopherol — beschränkt sich bis heute im allgemeinen auf Mangeler- scheinungen, die durch be- darfsgerechte Vitamingaben ausgeglichen werden. Die vorgestellten Studien sind ein Indiz dafür, daß Vitamine in höheren, therapeutischen Dosierungen in das Stoff- wechselgeschehen aktiv ein- greifen können und zelluläre Defekte offenbar verhindern oder zumindest günstig be- einflussen. Dazu Prof. Dr.

Dr. K. H. Schmidt (Tübin- gen): „Das Vitamin E hat im Rahmen der Arachidonsäu- rekaskade einen festen Platz, von wo aus es verschiedene Stoffwechselprozesse beein- flussen kann. Wir können heute auf zellulärer Ebene zeigen, daß so wichtige Funk- tionen wie Phagozytose und Chemotaxis durch Vitamin E beeinflußt werden. Auf mole-

kularer Ebene werden einzel- ne Metabolisierungsschritte von der Arachidonsäure bis zum Leukotrien-B4 beein- flußt . . . ".

Eine besondere Bedeu- tung kommt dem Vitamin E als membranständiges, lipo- philes Antioxidans beim Schutz gegen unkontrollierte Freisetzung von Sauerstoffra- dikalen zu. Eine erhöhte lo- kale Sauerstoffradikalbela- stung, wie dies etwa in rheu- matischen Gelenken der Fall ist, kann als „oxidativer Stress" angesehen werden, der sich gegen körpereigene Zellen und Zellmembranen richtet.

Alle Beteiligten beim Workshop in Garmisch-Par- tenkirchen waren sich einig, daß auf nichtsteroidale An- tiphlogistika auch in Zukunft nicht verzichtet werden kön- ne, gleichwohl helfe Spondy- vit®, nichtsteroidale Anti- phlogistika einzusparen. Die Kosten für die Begleitmedi- kation zur Behandlung medi- kamentös bedingter Folge- schäden, insbesondere im Magen-Darm-Trakt, verrin- gerten sich, und mit Spondy- vit® stehe ein völlig nebenwir- kungsfreies Medikament zur adjuvanten Behandlung der rheumatischen Erkrankungen zur Verfügung.

Um strittige Fragen wie z. B. die Transsynovialkinetik und Pharmakokinetik zu klä- ren, sind jedoch noch gründli- chere Forschungsaktivitäten notwendig.

Dres med. N. Wilke und R. Engels Erweiterte Rheumatherapie

Vitamin E gegen

den „oxidativen Stress" in der Zelle

A-1398 (86) Dt. Ärztebl. 87, Heft 17, 26. April 1990

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