Schweizerische Referenzmethoden der Forschungsanstalten Agroscope
Gehalt an keimfähigen Samen und austriebs- fähigen Pflanzenteilen
Version 1.1 (2020)
Code der Referenzmethode RD-KF Mögliche
Einsatzbereiche
Einsatzbereich
Düngeberatung
Ackerkulturen und Grasland Gemüsebau (Freiland / Gewächshaus)
Weinbau, Obstbau, Beerenanbau, Gewürz- und Medizinalpflanen Standortcharakterisierung
Schadstoffbeurteilung Recyclingdünger
Kompost x
Gärgut fest x Gärgut flüssig Klärschlamm x
Hofdünger Mist
Gülle Mineraldünger
Pflanzenkohle
Forschungsmethoden Rechtliche Grundlagen /
Vollzugshilfen
Zulassungskriterien für Labors
Analysenprogramm
Probennahme RD-PN, RD-KP-PN Probenaufbereitung
Aufschluss H2OGH-Ex
Messung H2OGH-Sal, RD-KF,
Konzentrations- / Messbereich
Angabe der Ergebnisse Gehalt an keimfähigen Samen und austriebsfähigen Pflanzenteilen (1/dm3); keine Dezimalstelle
Äquivalente Methoden
Sicherheit / Umwelt
Schweizerische Referenzmethoden der Forschungsanstalten Agroscope
2/3 RD-KF Version 1.1 (2020)
Gehalt an keimfähigen Samen und austriebsfähigen Pflanzenteilen
1. Prinzip
Der Gehalt an keimfähigen Samen und austriebsfähigen Pflanzenteilen wird mit der beschriebenen Kultivierungsmethode ermittelt.
2. Durchführung
Apparaturen und Geräte
(A) Sieb mit 10 mm Maschenweite (B) Mischwanne aus Kunststoff
(C) Kunststoffschalen mit Bodenlochung oder gleichwertige Versuchsbehältnisse (D) Giessmatten
(E) Nadellochfolie
(F) Eimer mit Markierung bei 3 Liter
Reagenzien
(1) Geeignetes Mischsubstrat (z.B. schwachzersetzter Hochmoortorf mit ca. 4 g kohlensaurem Kalk pro Liter). Die verwendete Mischkomponente muss frei von keimfähigen Samen und austriebsfähigen Pflanzenteilen sein.
Arbeitsvorschrift
Der Dünger wird durch ein 10 mm Sieb (A) gerieben. Für die Untersuchung werden mindestens 3 Liter (F) gesiebter Dünger benötigt.
Der gesiebte Dünger wird 3 Tage einer Temperatur von + 4 °C ausgesetzt. Anschliessend werden 3 Liter (F) davon in der Mischwanne (B) mit dem Mischsubstrat (1) so verdünnt, dass die daraus
entstehende Prüfmischung einen Salzgehalt von höchstens 0,8 mS/cm aufweist (vgl. Methoden H2OGH- Ex und H2OGH-Sal).
Die Prüfmischung wird in einer Schicht von ca. 10 mm gleichmässig in Versuchsschalen mit
Bodenlochung (C) verteilt, leicht angedrückt und auf volle Wasserkapazität angegossen. Zuvor werden die Versuchsbehältnisse (C) mit einer Giessmatte (D) ausgelegt und diese zum Schutz vor
Verschmutzung mit einer Nadellochfolie (E) abgedeckt.
Danach werden die Versuchsbehältnisse (C) über einen Zeitraum von 15 Tagen bei einer Beleuchtungsstärke von mind. 100 Lux und einer Raumtemperatur von 18 - 20 °C ohne direkte Sonneneinstrahlung aufgestellt und der Wasserverlust regelmässig durch Überbrausen ausgeglichen.
Um Austrocknung weitgehend zu verhindern, können die Schalen (C) mit Glas- oder Kunststoffscheiben abgedeckt werden (Luftspalt offen lassen).
Nach Versuchsende werden die aufgelaufenen Keimpflanzen gezählt (Messwert a).
3. Berechnungen
Messwerte: a = Zahl der aufgelaufenen Keimpflanzen
Gehalt an keimfähigen Samen und austriebsfähigen Pflanzenteilen (1/dm3) = a / 3 l)
4. Resultatangabe
Gehalt an keimfähigen Samen und austriebsfähigen Pflanzenteilen (1/dm3); keine Dezimalstelle
Schweizerische Referenzmethoden der Forschungsanstalten Agroscope
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5. Bemerkungen
Die beschriebene Methode wurde weitgehend vom Methodenbuch zur Analyse von Kompost der Bundesgütegemeinschaft Kompost übernommen.
6. Literatur
Methodenbuch zur Analyse von Kompost. Herausgeber: BGK Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V, November 1994. Vertrieb: BGK Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V, Schönhauser Str.3, D - 50968 Köln.
7. Historie
Version Art der Änderung neu bisher
Version 1.0 (1998) Erstellung Methode Version 1.1 (2020) Elektronische
Veröffentlichung mit geändertem Layout
Änderung Code RD-KF AD-KF
Impressum
Herausgeber Agroscope
Reckenholzstrasse 191 8046 Zürich
www.agroscope.ch/referenzmethoden
Auskünfte Diane Bürge
Copyright © Agroscope 2020